Für die beliebten indonesischen Inseln „Bali & Lombok“ mangelt es nicht an Reiseführern. Ob es sich lohnt, den aus dem Michael Müller Verlag mitzunehmen, erfährst Du in diesem Beitrag.
Schon seit 35 Jahren gibt es den Michael Müller Verlag. Dennoch war ich bisher nur ein einziges Mal mit einem Reiseführer aus diesem Hause unterwegs. Das liegt wahrscheinlich daran, dass trotz der aktuell rund 220 verschiedenen Titel nur zwei Asien zum Thema haben. Neben „Shanghai„* ist das „Bali & Lombok„* von Susanne Beigott und Otto Braun.
Beim Inselhüpfen in Griechenland war zuletzt die aktuelle „Kykladen„*-Ausgabe im Gepäck. Sie stellte sich für diese Region mit Abstand als beste Wahl heraus. Doch wie sieht es mit „Bali & Lombok„* aus?
Überangebot bei „Bali & Lombok“-Reiseführern
Generell herrscht ein Mangel an Indonesien-Reiseführern, was wahrscheinlich der riesigen Größe dieses Landes geschuldet ist. Bei Bali und Lombok besteht jedoch ein Überangebot. Viele bekannte Marken haben Bücher zu diesen beliebten Inseln im Programm.
Ein paar Zahlen zum Vergleich: 520 Seiten umfasst die erste „Bali & Lombok„*-Ausgabe des Michael Müller Verlags. Der passende „Stefan Loose Reiseführer„* bringt es auf 456 Seiten, „Lonely Planet„* auf 464, „Reise Know-How„* sogar auf 732, wobei alle preislich ähnlich liegen (zwischen 22 und 23 Euro). Aber natürlich lässt die Anzahl der Seiten nur bedingt Rückschlüsse auf die Qualität zu.
Nun zum Inhalt: Zunächst folgen rund 50 Seiten zu „Hintergründen und Kultur“ der hinduistisch geprägten Insel Bali. Dazu gehören Artikel über Natur, Kunst, Religion sowie Kulinarisches. Für die sehr unterschiedliche, muslimische Schwester Lombok fehlt solch ein Abschnitt. Auch über die Autoren erfahren Leser nichts. Der Beitrag „Unterwegs mit Susanne Beigott und Otto Braun“ enthält statt persönlichen Details lediglich Reisebeschreibungen.
Auf weiteren knapp 70 Seiten gibt es „Reisepraktisches von A bis Z“. Von Anreise, Verkehrsmitteln, Sicherheit und Gesundheit sind diverse Punkte vertreten, die unterwegs eine Rolle spielen könnten. Sehr informativ.
Unzählige Informationen in diesem Reiseführer zusammengetragen
Es folgen Kapitel zu den Reisezielen von Bali und Lombok im Detail, gegliedert nach geografischen Regionen. Dies ist der wichtigste Teil für Reisende und auch die Stärke dieses Buches. Dafür haben die Autoren unzählige Informationen zusammengetragen und ansprechend aufbereitet. Diverse Unterkünfte und Restaurants sind ebenso zu finden wie genaue Abfahrtszeiten von Transportmitteln, Standorte von Geldautomaten und jede Menge praktische Tipps. Da das Buch bereits 2012 erschien, dürften die Preise häufig nicht mehr aktuell sein. Doch dieses Problem betrifft andere Reiseführer genauso.
Dass nicht alle Ausflüge tatsächlich selbst durchgeführt wurden, zeigt sich am Beispiel des Vulkans Gunung Rinjani auf Lombok. Zwar wird beschrieben, wie die Besteigung abläuft. Hätten die Autoren die Tour selbst mitgemacht, gäbe es aber sicher mehr Bilder des sehr fotogenen Vulkans. Ansonsten gibt es nicht viel auszusetzen in Sachen Bildmaterial. Insgesamt 259 Farbfotos machen Appetit auf Bali, Lombok und die vorgelagerten Gili-Inseln, zu denen es einen ausführlichen Abschnitt gibt.
Ausführlicher Abschnitt zu den Gili-Inseln
Eher schwach erscheint allerdings das Layout. Manche Doppelseiten – zum Teil sogar mehrere hintereinander – enthalten kein einziges Bild. Bleiwüste heißt so etwas im Fachjargon. Verschiedene Schriftarten und Schriftgrößen sowie die unterschiedliche Anzahl der Spalten fallen zwar nur geschulten Augen auf. Aber auch die meisten Leser merken, dass es nicht stimmig ist. Positiv muss jedoch erwähnt werden, dass das Buch durchgängig vollfarbig ist. Das war bei Reiseführern bis vor kurzem alles andere als selbstverständlich.
Sehr praktisch übrigens – vor allem bei Motorrad-Touren – ist die mitgelieferte, aufklappbare und herausnehmbare Karte der Inseln.
Bekanntlich sind Menschen Gewohnheitstiere. Wenn sie gute Erfahrungen mit einem Reiseführer gemacht haben, werden sie wahrscheinlich auch bei ihren nächsten Trips wieder zu Produkten aus demselben Verlag greifen. Insofern hat es dieser „Bali & Lombok„*-Guide bei Asienfans vermutlich eher schwer. Schließlich besteht dieser Kontinent beim Michael Müller Verlag fast nur aus weißen Flecken. Wer sich darum nicht kümmert, sollte dieses Buch in die engere Auswahl nehmen. Denn es ist gut recherchiert, enthält genaue Beschreibungen, unzählige Tipps und viele Karten. Und das ist es doch, worauf es vor Ort ankommt.
Text: Heiko Meyer
Foto/Abbildung: Michael Müller Verlag
Danke an den Michael Müller Verlag für das Rezensionsexemplar!
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5 Kommentare zu „Buchbesprechung: „Bali & Lombok“ (Michael Müller Verlag)“
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