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24 Stunden in Montpellier, Südfrankreich: Eindrücke unseres Städtetrips mit Kind

In Montpellier in Südfrankreich treffen historische Prachtbauten auf moderne Architektur und mediterrane Lebensart. Eindrücke von unserem Städtetrip mit Kind. 

Unseren Sommerurlaub beginnen wir diesmal in Montpellier, einer der größten Städte an der französischen Mittelmeerküste. Warum? Genau genommen nur deshalb, weil es in Montpellier einen Flughafen mit Direktverbindung nach München gibt und wir von dort mit dem Mietwagen in zwei Stunden weiter an die Ardèche reisen können.

Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Hauptstadt der Region Langeudoc-Roussillion um eine pulsierende Metropole mit langer Geschichte und schönen Sehenswürdigkeiten. So verbringen wir quasi auf der Durchreise 24 Stunden in Montpellier. Unser erster Eindruck: Zwar ist es keine Stadt, die man unbedingt gesehen haben muss. Aber Montpellier überzeugt mit Vielfältigkeit. So treffen historische Prachtbauten auf moderne Architektur. Und die mediterrane Lebensart zieht uns sofort in ihren Bann. Außerdem handelt sich um eine sehr saubere, weltoffene Universitätsstadt mit großem Kulturangebot. Jeder vierte der rund 280.000 Einwohner ist Student. Auch schön: Im Gegensatz etwa zu Nizza oder Paris steht Montpellier in Südfrankreich nicht so im Fokus von Touristen. Und bis zur Mittelmeerküste sind es nur zehn Kilometer – falls jemand baden möchte.

Sightseeing in Montpellier bei fast 40 Grad Celsius

In Montpellier ist alles gut zu Fuß zu erreichen. Wir schlendern einen Nachmittag durch die Alt- und am nächsten Vormittag durch die Neustadt. Ein schöner Kontrast, denn beide Teile wirken sehr unterschiedlich. Weil die Temperaturen bei unserem Besuch im August fast 40 Grad Celsius erreichen, bieten die zahlreichen Brunnen unserer Tochter Emma willkommene Abkühlung. Darum bleibt ihr Montpellier wahrscheinlich als „Stadt der Brunnen“ in Erinnerung.

Sehenswerte Altstadt von Montpellier

Sehr sehenswert ist die Altstadt von Montpellier mit ihren typisch französischen Stadthäusern, mittelalterlichen Gassen und einigen Monumenten. Wir beginnen unseren Spaziergang am Place de la Comédie. Dieser zentrale Platz war früher ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt und ist heute Fußgängerzone. Der Name stammt von der angrenzenden, im 18. Jahrhundert erbauten Oper, der Opéra Comédie. Außerdem befindet sich hier der markante Brunnen der drei Grazien (Les trois graces). Wegen seiner ovalen Form nennt man den Platz, der als beliebter Treffpunkt gilt, auch „das Ei“ (l´oeuf). „On va faire l´oeuf“ – „Wir treffen uns auf dem Ei“ –, heißt es in Montpellier deshalb häufig bei Verabredungen. Auch schön: das alte Karussell.

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Altes Karussell auf dem Place de la Comédie in Montpellier

Die Verlängerung des Place de la Comédie, die Esplanade Charles-de-Gaulle, wurde ursprünglich für militärische Zwecke genutzt. Heute lädt die weitläufige Allee mit vielen Cafés, Bepflanzungen, Denkmälern und schöne Fassaden zum Flanieren ein. Emma findet besonderen Gefallen an den Springbrunnen, in denen sie sich in voller Montur abkühlt. Eine ziemlich gute Idee bei der Hitze. Ein Spielplatz zieht ebenfalls ihre Aufmerksamkeit auf sich.

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Emma kühlt sich in einem Brunnen auf der Esplanade Charles-de-Gaulle ab

Das nahe Musée Fabre beherbergt eine der bedeutendsten Gemäldesammlungen Frankreichs. Neben holländischen und flämischen Kunstwerken aus dem 17. Jahrhundert zeigt das Museum zeitgenössische Bilder. Aufgrund der Temperaturen und der Kürze unseres Aufenthaltes besuchen wir es allerdings nicht.

Im weiten Bogen geht es weiter durch die charmante Altstadt vorbei an kleinen Cafés, urigen Plätzen und Straßenmusikern. Wir verlieren uns im Gewirr der Gassen auf der Suche nach der Kathedrale Saint-Pierre. Die riesige römisch-katholische Kirche ist das wichtigste gotische Bauwerk der Stadt. Emma liebt Kirchen. So statten wir der Kathedrale auch innen einen Besuch ab und werden Zeuge eines spontanen Orgelkonzerts. Andächtig hört sie zu, bevor wir uns aus der angenehmen Kühle wieder in die sommerliche Hitze wagen.

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Die Kathedrale Saint-Pierre ist das wichtigste gotische Bauwerk in Montpellier
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Spontanes Orgelkonzert in der Kathedrale Saint-Pierre

Von dort ist es nicht weit bis zum Tour des Pins, einem von ehemals 25 Türmen, die zur mittelalterlichen Stadtmauer gehörten. Den besten Blick auf den sogenannten Pinienturm gibt es vom Jardin des plantes. Der botanische Garten wurde 1593 erstmals bepflanzt und ist damit der älteste Frankreichs. Der Besuch ist kostenlos und ganz nett, obgleich die Erwartungen nicht allzu hoch sein sollten.

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Blick vom botanischen Garten zum Tour des Pins, dem Pinienturm

Spätestens ab hier wird unser Stadtbummel leider anstrengend. Unser Töchterlein fängt an zu jammern, scheint unter„schrecklichem“ Hunger zu leiden und möchte trotz ihrer sechs Jahre am liebsten sofort getragen werden. Wir suchen ein Bistro auf, um weitere Tränen zu verhindern. Sightseeing mit Kind im Hochsommer ist erwartungsgemäß nicht ideal.

Etwas genervt setzen wir unsere Tour fort und gelangen zum 1691 erbauten Triumphbogen Porte du Peyrou, dessen Flachreliefs an historische Ereignisse erinnern. Die Sonne brennt, aber ein angenehmer Wind zieht durch die Luft.

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Der Triumphbogen Porte du Peyrou

Gegenüber befindet sich der weitläufige, hochgelegene Peyrou-Platz mit vielen Bäumen und schönen Blicken auf Montpellier. In der Grünanlage herrscht eine entspannte Atmosphäre: Junge Leute liegen im Schatten auf Decken, spielen Gitarre, balancieren auf einer Slackline oder gönnen sich das ein oder andere Getränk (manche kiffen). In der schattenfreien Mitte steht ein Reiterdenkmal von Ludwig, dem XIV. Weithin sichtbar ist das Peyrou-Tor, ein gelber Kuppelbau. Das Aquädukt Saint-Clément dahinter leitete Wasser in das nahe Reservoir.

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Das Aquädukt Saint-Clément und das Peyrou-Tor

Wieder zurück zum Triumphbogen und wenige Hundert Meter weiter steht auf einem hübschen, kleinen Platz das Carré Sainte Anne. Die Ende der 1980-er Jahre entweihte neogotische Kirche beherbergt heute wechselnden Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst. Der Eintritt ist frei. Hätten wir uns gern angeschaut – ohne quengelndes Kind. Also ab mit Emma auf Papas Schultern und durch die Altstadt zurück zuerst zum Place de la Comédie und dann zum Hotel.

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Hätten wir uns gern von innen angeschaut: das Carré Sainte Anne

Montpelliers Neustadt Antigone

Am nächsten Vormittag ist das moderne Viertel Antigone östlich der Altstadt unser Ziel. Erst ab 1979 wurde dieser Stadtteil mit futuristischen, von der griechischen Mythologie inspirierten neoklassizistischen Prachtbauten errichtet. Wir gehen einen weitläufigen Boulevard entlang und lassen uns von der Gigantomanie beeindrucken. Einerseits wirken die monumentalen Gebäude auf uns. Andererseits laden unterhalb auf Augenhöhe Cafés und Restaurants zum Verweilen ein. Abends – mit vielen Menschen – herrscht bestimmt eine schöne Stimmung. Natürlich gibt es auch Brunnen, von denen Emma keinen auslässt.

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Monumentale Gebäude in Montpelliers Stadtviertel Antigone
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Griechisch inspirierte Architektur
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Natürlich gibt es auch in Antigone Brunnen – von denen Emma keinen auslässt

Weitere Sehenswürdigkeiten in Montpellier

24 Stunden in Montpellier sind nicht viel. Die Stadt bietet eine ganze Reihe an weiteren Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören das Amazonas-Haus – Frankreichs größtes Tropenhaus mit mehreren Hundert Tierarten, und Tausenden Pflanzen –, das Anatomische Museum, das sicherlich nicht jedermanns Sache ist, sowie das Aquarium Mare Nostrum mit rund 30.000 Meerestieren auf 5000 Quadratmetern Fläche. Und sicherlich des Sehens würdig sind die nahen Strände am Mittelmeer.

Unterkünfte in Montpellier

An Unterkünften mangelt es in Montpellier nicht. Je mehrere Hundert Hotels und Apartments lassen sich bei Booking.com* und Agoda* vergleichen und buchen.

Booking.com

Nach einiger Recherche entscheiden uns für eine Nacht im Drei-Sterne-Mittelklasse-Hotel Privilège Hôtel Eurociel Centre Comédie (Booking.com*/Agoda*). Eine gute Wahl! Zwar ist das Hotel an sich nicht außergewöhnlich. Aber die Zimmer sind sauber, ordentlich und gut ausgestattet. Auch das Frühstück passt. Der Hauptvorteil liegt in der perfekten Lage für einen Besuch von Montpellier. Sowohl Altstadt als auch Antigone liegen fußläufig. Der Hauptbahnhof Gare Saint-Roche liegt nur fünf Gehminuten entfernt. Ebenfalls keine fünf Minuten dauert es zum Einkaufszentrum Polygone mit einem Supermarkt und vielen Geschäften. Bis zum Place d`Europe, Start- und Endpunkt des Flughafenbusses, sind es ebenfalls nur zehn Gehminuten.

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Anreise nach Montpellier

Der internationale Montpellier Méditerranée Airport (IATA: MPL) liegt etwa acht Kilometer südöstlich der Stadt direkt am Mittelmeer. Es gibt Flugverbindungen zu Zielen in Algerien, Belgien, Dänemark, Deutschland (Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München), Frankreich, Irland, Marokko, Niederlande, Schweden, Schweiz und Spanien.

Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.

Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.

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Vom Flughafen Montpellier gibt es Verbindungen unter anderen nach Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München

Stündlich fährt die Buslinie 120 vom Flughafen für 1,60 Euro pro Person zum Place d`Europe ins Stadtzentrum. Wer noch weiter mit der Tram fahren will, kauft gleich ein Ticket für 2,60 Euro.

Vom zentral gelegenen Hauptbahnhof Gare Saint-Roche gibt es Züge zu vielen großen Städten Frankreichs und mehrere Autovermietungen.

Beste Reisezeit für Montpellier

Ein Städtetrip geht natürlich immer. Die beste Reisezeit für Montpellier ist jedoch Frühjahr bis Herbst. Dann ist es häufig warm und trocken. Im Hochsommer kann es sehr heiß werden (wie bei unserer Reise).

Auslandsreisekrankenversicherung

Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei Stiftung Warentest. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.

Reiseführer für Montpellier

Wer nur Montpellier besucht, ist mit dem „Reise Know-How CityTrip Montpellier“* am besten bedient. Da wir weiter an die Ardèche reisen, haben wir den sehr ausführlichen „Languedoc-Roussillon Reiseführer Michael Müller Verlag“* dabei. Eine gute Alternative ist der „Südfrankreich Reiseführer Michael Müller Verlag“*.

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Unserer Tochter Emma bleibt Montpellier wahrscheinlich als „Stadt der Brunnen“ in Erinnerung

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Text und Fotos: Heiko Meyer und Julia Pilz

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6 Kommentare zu „24 Stunden in Montpellier, Südfrankreich: Eindrücke unseres Städtetrips mit Kind“

        1. Hallo Marcel,

          klar doch. Das Standardobjektiv (für 95 Prozent aller Fälle) ist das Nikon AF-S Nikkor 24-70mm f2.8 G ED. Bin sehr zufrieden damit. Inzwischen gibt es eine neue Version (mit dem Zusatz „VR“).

          Gutes Gelingen!

          LG,
          Heiko

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