Die Kirche Sacré Coeur, die morbiden Katakomben und die futuristische Fondation Louis Vuillton sind nur drei der vielen Highlights in Paris. Es folgen zehn persönliche Reisetipps und Empfehlungen für ein langes Wochenende in Frankreichs Hauptstadt.
Paris – die Stadt der Liebe, wie man sagt. Nach drei Tagen in Frankreichs wunderschöner Hauptstadt kann ich sagen: Ich bin ein kleines bisschen in Paris verliebt.
Daran ändert auch der schlechte erste Eindruck nichts. Denn als Steffi und ich kurz nach der Ankunft in die Metro steigen, drängelt sich ein crackrauchende Junkie zu uns. So beginnt der Wochenendtrip mit der Erkenntnis, dass die Hotelwahl unweit der Metrostation „Barbès Rochechouat“ in direkter Nähe des „Gare du Nord“ (Nordbahnhof) nicht die beste ist. Doch dazu später mehr. Beginnen wir mit dem Positiven – unseren persönlichen Highlights nach drei Tagen Paris:
1. Sacré Coeur in Montmartre
Diese Kirche im Stadtteil Montmartre zählt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Paris. Sie liegt auf einem Hügel, sodass sich bei schönem Wetter eindrucksvolle Blicke über die Stadt eröffnen.
Doch schon der Weg dorthin lohnt sich. Wer an der Metrostation „Blanche“ aussteigt, befindet sich gleich vor dem bekannten Kabarett Moulin Rouge. Dieses wirkt allerdings erst abends mit entsprechender Beleuchtung eindrucksvoll. Weiter geht es zum Beispiel durch die kleinen malerischen Gässchen der Rue Lepic und der Rue des Abbesses zur Sacré Coeur hinauf.
Am Fuße der Kirche befindet sich übrigens das bekannte Karussell aus dem Spielfilm „Die fabelhafte Welt der Amelie„*.
2. Der Garten des Musée Rodin
Wer nach dem quirligen Treiben in Montmartre etwas Ruhe dringend benötigt, hat im Garten des Musée Rodin (zwei Euro Eintritt) nahe der Metrostation „Varenne“ reichlich Gelegenheit dazu. Dort stehen zahlreiche Skulpturen von Auguste Rodin. Die bekannteste davon ist sicherlich „Der Denker“. Auf einer Bank bei einem Kaffee lässt es sich wunderbar ausruhen – oder nachdenken.
3. Luxuskaufhaus „Le Bon Marché“
In Paris gibt es unzählige Möglichkeiten, viel Geld auszugeben. Wer in besonders schönem Ambiente shoppen möchte, ist im Luxuskaufhaus „Le Bon Marché“ in der Rue de Sèvres nahe der Metrostation „Sèvres-Babylone“ gut aufgehoben. Zum Glück besteht kein Kaufzwang – auch nur zum Schauen und Bewundern ist dies ein schöner Ort. Mir persönlich gefallen die Spielwaren- und die Lebensmittelabteilungen besonders gut.
Weitere bekannte Kaufhäuser in Paris sind „Lafayette“ und „Le Printemps“.
4. Die Katakomben von Paris: Les Catacombes
Für den Genuss dieser Sehenswürdigkeit sollte ein gewisses morbides Interesse vorhanden sein. Denn bei den Katakomben handelt es sich um mit unzähligen Schädeln und Knochen vollgestopfte Gänge im Pariser Untergrund. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die Toten von den Friedhöfen wegen Überfüllung dorthin umgebettet.
Letzter Einlass wird (für zehn Euro Eintritt) um 19 Uhr gewährt. Die Wartezeit beträgt mindestens eine Stunde. Deshalb sollte man allerspätestens um 18 Uhr dort sein.
Die nächste Metrostation heißt „Mouton Duvernet“. Weitere Infos: www.catacombes.paris.fr
5. Sonntags in Paris
Am besten beginnt der Sonntag mit einem entspannten Frühstück. Danach bietet sich ein Besuch auf dem sehenswerten Marché Bastille an. Dieser Freiluftmarkt im Stadtteil Marais ist vor allem für kulinarisch interessierte Menschen lohnenswert. Von frischem Obst und Gemüse, Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten bis hin zu Brot, Kuchen und Käse ist alles zu haben. An vielen Ständen werden Probierstückchen gereicht oder das Auge vom üppigen Blumenangebot verwöhnt
Der Marché Bastille findet donnerstags und sonntags jeweils von 7 bis 14 Uhr statt. Die nächsten Metrostationen sind „Bastille“ oder „Richard-Lenoir“.
Neben dem Markt lohnt sich auch ein Bummel durch den Stadtteil Marais. Viele Geschäfte in dem jüdischen Viertel öffnen sonntags von 14 bis 19 Uhr. Kleine Boutiquen und Cafés – tolle Falafel bei „L`As du Falafel“! – machen den Reiz der Rue des Rosièrs aus.
6. Fondation Louis Vuillton
Wie ein gestrandetes Raumschiff mutet dieses von Frank O. Gehry entworfene, futuristische Gebäude an. Im angrenzenden Park lässt es sich bei gutem Wetter entspannen. Besonders sehenswert – abgesehen von dem Gebäude an sich – sind die wechselnden Ausstellungen moderner Kunst. Manche Menschen fahren nur derentwegen nach Paris!
Erreichbar ist die Fondation Louis Vuillton mit dem Elektrobus „Navette“. Dieser startet am Place Charles des Gaulle-Étoille, Ecke Avenue de Friedland, wo sich der berühmte Triumphbogen Arc de Triomphe befindet. Die einfache Fahrt kostet einen Euro.
Ganz in der Nähe der Fondation Louis Vuillton liegt die berühmte Champs-Èlysees. Die Prachtstraße ist laut, hektisch und voll mit Taschendieben. Nobelboutiquen reihen sich an H&M und Co. Im Prinzip bietet die Champs-Èlysees nichts, was es nicht in jeder anderen Metropole auch gibt. Abgesehen vielleicht von dem schön altmodischen Geschäft und Café „Laduree“. Dort werden leckere, aber teure Macarons und andere feine Backwaren angeboten.
7. Die Straßen um den Louvre
Die „Mona Lisa“ im Louvre ist besichtigt. Aber auch das Viertel um diesen Gebäudekomplex ist einen Besuch wert. Schön ist folgender Weg voller Cafés und kleiner Restaurants: von der Rue de Capucines über den Place des Victoires in die Rue des Petits Champs und anschließend in die Rue Coquilère. An deren Ende befindet sich der hinreißende Laden „E. Dehillerin“ mit Küchenequipment. Jeder, der gern kocht, kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Zudem bietet es sich an, die Rue Montmartre und deren Seitenstraßen mit tollen kleinen Geschäften zu erkunden. Wer etwas Stärkung benötigt, wird beispielsweise im Restaurant „Le Pain Quotidien“ fündig – alle Gerichte bestehen aus Biozutaten!
8. Macarons und andere Süßigkeiten
Macarons gehören zu den bekanntesten Naschwerken aus Frankreich. Dabei handelt es sich um ein Baisergebäck aus Mandelmehl mit einer dünnen Füllung in unzähligen Geschmacksrichtungen.
Natürlich gibt es Macarons in den Filialen von „Laduree“ für teures Geld. Weniger kostspielig – aber definitiv köstlich! – lassen sich diese auch bei „Maison Georges Larnicol“ (123 Boulevard St. Germain, Metrostation „Odéon“) erstehen.
9. Unterwegs in Paris
Vom internationalen Flughafen Charles de Gaulle fährt der Zug RER in die Innenstadt. Am Fahrkartenautomaten dauert es häufig länger (Bezahlung nur mit Münzen oder Kreditkarte). Die 35-minütige Fahrt zum „Gare du Nord“ (Nordbahnhof) kostet zehn Euro.
Innerhalb von Paris eignet sich die Metro ideal für längere Strecken. Das Metronetz ist riesig. Eine Station befindet sich immer in der Nähe! Ein Carnet (zehn Fahrscheine) kostet 14,10 Euro und reicht uns für drei Tage in der Stadt.
Ideal fürs Sightseeing sind auch so genannte Hop-on-Hop-off-Busse. Diese Touri-Busse fahren auf einer festgelegten Tour zahlreiche Sehenswürdigkeiten ab. Zwischendurch kann man aus- und wieder einsteigen. So erhalten Besucher einen guten Überblick über die Stadt. Anschließend fällt die Orientierung leichter, und die Füße werden geschont. Es gibt mehrere Anbieter: L´0pen Tour, Big Bus und Foxity. Letzterer ist mit 20 Euro pro Tag der preisgünstigste und hat zudem ein durchsichtiges Faltdach – sehr nützlich bei Regen. Zahlreiche Infos zu den Open-Tour-Bussen gibt es hier. Schön sind sicher auch die nächtlichen Touren durch das beleuchtete Paris.
10. Übernachten in Paris
Wir haben in einem Hotel in der Nähe der Metrostation „Barbès Rochechouat“ gewohnt. Die Gegend ist nicht wirklich empfehlenswert, denn dort tummeln sich viele Drogensüchtige, Obdachlose und anderes zwielichtiges Klientel.
Beim nächsten Mal würde ich deshalb in den schönen Vierteln Montmartre, Marais oder im Quartier Latin auf Unterkunftssuche gehen. Ein gutes Angebot an Hotels haben unter anderem Booking.com* und Agoda*.
Übrigens: Neben Infos aus Reiseführern und Blogs ist der Straßenplan von Michelin par Arrondissements* Gold wert. Wer vor der Reise markante Punkte heraussucht und markiert, welche Metrostation sich in der Nähe befindet, verliert vor Ort keine Zeit mit unnötiger Sucherei. Besonders praktisch ist, dass die Karten wie ein Buch gebunden sind und nicht gefaltet, geknickt und der Nachbar in der Metro nicht belästigt werden muss.
Wir hatten dieses Mal nur drei Tage Zeit für Paris. Aber wir kommen definitiv wieder! So viele tolle Orte gibt es noch zu sehen: Ein Ausflug nach Versaille, hoch auf den Eiffelturm, eine Fahrt auf der Seine…
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Text und Fotos: Julia Pilz (Beitragsbild: Stefanie Hufsky)
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8 Kommentare zu „Zehn persönliche Reisetipps für ein Wochenende in Paris“
Hi,
oh ja, ihr müsst unbedingt wieder nach Paris kommen und dann die Stadt auch mal von oben genießen. Entweder vom Eiffelturm oder dem Tour Montparnasse, der Kuppel von Sacré Coeur oder einer Pariser Dachterrasse! Wenn du Tipps brauchst, dann sag bescheid :)
Viele Grüße,
Denise.
Oh ja! Ich komme bestimmt wieder!! Dann werde ich mich ganz sicher auf Deiner Seite inspirieren lassen.
Viele Grüße,
Julia
wir fahren nächste woche nach paris. mich würded inteerssieren ob es empfehlenswert ist auf der dachterasse des galerie lafayette zu essen und wie teuer es dort in etwa ist
gruss susanne
Hallöchen,
Zurück mit einem kleinen Bericht und einem großen Lob.
Ich war vor einigen Wochen in Paris und habe mir zuvor Deinen tollen Blog durchgelesen.
Auch wenn ich nicht alle 10 geschafft habe, muss ich sagen dass die Tipps echt wertvoll sind! Ich war letztes Jahr auch schon mal in Paris und habe mir nur die „standard Sehenswürdigkeiten“ angeguckt. Die Sachen von hier kannte ich daher noch nicht.
Super Arbeit!
VG
Julia
Hallo Julia,
Danke für Dein Kompliment. Freut mich sehr, dass der Artikel Dir Anregungen für Paris geben konnte.
Viele Grüße
Julia
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