Wien zum vierten Mal, diesmal als Mutter-Kind-Städtereise. Unsere Highlights aus vier Tagen inklusive der wichtigsten Sehenswürdigkeiten gibt es in diesem Reisebericht.
In Wien verbringen Tochter Emma, inzwischen neuneinhalb Jahre alt, und ich vier schöne Tage. Wir genießen den kaiserlich-nostalgischen Charme der Hauptstadt Österreichs, schlendern durch das historische Zentrum, verweilen immer wieder staunend vor den zahlreichen Prachtbauten, statten dem Wiener Prater und dem Schloss Schönbrunn einen Besuch ab, wandern am für seine Weine bekannten Nussberg und treffen eine Freundin, mit der ich schon die ersten beiden Wien-Aufenthalte erleben durfte.
Denn inzwischen reise ich schon zum vierten Mal nach Wien. Die Premiere fand im Alter von 18 Jahren im Rahmen der Abschlussfahrt des Musikleistungskurses statt. Damals lag der Schwerpunkt auf der Besichtigung von Wirkungsstätten berühmter Musiker und dem Testen der Akustik verschiedener Kirchen (dazu später mehr). Beim zweiten Trip nach Wien, zusammen mit einer Freundin, lag der Fokus auf all dem, was kurz nach dem Abitur Spaß macht. Die dritte Wien-Reise – diesmal mit mehreren Freundinnen – begann am 11. September 2001 und war schon aufgrund dieses historischen Datums sehr speziell. Nun – zum vierten Mal – schließt sich der Kreis mit Tochter Emma.
Sightseeing in Wien
Wie die meisten Touristen starten wir unseren Aufenthalt in Wien in der Inneren Stadt, dem 1. Bezirk. Dort liegen die meisten Prachtbauten nah beieinander, häufig an der Ringstraße.
Praktischerweise fährt die sogenannte Vienna Ring Tram einmal um die Ringstraße herum, so dass Tochter Emma nicht gleich mit einem Marsch von fünf Kilometern als Einstieg verschreckt wird und einen ersten angenehmen Eindruck von Wien gemütlich beim Blick aus dem Fenster der fahrenden Bahn erhält. Zwischen 10 und 17:30 Uhr fährt diese Straßenbahn regelmäßig einmal um den 1. Bezirk. Falls die quietschgelbe Vienna Ring Tram für Touristen nicht fahren sollte, bieten sich die Hop-On-Hop-Off-Busse als Alternative an.
Natürlich kann man ebenfalls – wie die Einheimischen – die Straßenbahnlinien 1 und 2 nehmen, um einmal um den Ring zu fahren: bei der Station Karlsplatz, nahe der Wiener Staatsoper, in die Straßenbahnlinie 1 Richtung Prater einsteigen, bei der Station Schwedenplatz wieder aus- und in die Straßenbahnlinie 2 Richtung Dornbach umsteigen. Und nach fünf Stationen ist man wieder am Ausgangsort, der Station Karlsplatz.
Dennoch laufen wir anschließend einige der Prachtbauten und Sehenswürdigkeiten ab: das MuseumsQuartier, das Wiener Rathaus, die Albertina, den Heldenplatz, die Wiener Staatsoper, die Hofburg, das Natur- und das Kunsthistorische Museum, das Rathaus, das Burgtheater sowie das Hauptgebäude der Universität Wien. Wir starten unseren Rundgang bei der Staatsoper und gehen den Ring im Uhrzeigersinn ab.
Wiener Staatsoper und Albertina
Die Wiener Staatsoper wurde 1869 mit einer Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts „Don Juan“ eröffnet. Sie ist eins der international bedeutendsten Opernhäuser und sowohl innen als auch außen ein Augenschmaus. Beim ersten Wien-Besuch damals mit dem Musikleistungskurs erwarben wir etwa anderthalb Stunden vor der Vorstellung günstig Stehkarten. Es war eine lange Aufführung. Vier Stunden Stehen waren hart – das Erlebnis aber dennoch einzigartig.
Es werden 40-minütige Führungen durch die Wiener Staatsoper mit viel Wissenswertem über die Geschichte des Hauses, dessen Architektur und den Opernbetrieb angeboten. Tickets lassen sich online oder 30 Minuten vor Beginn der Führung vor Ort kaufen.
Sicherlich ein ganz besonderes Erlebnis ist ein Konzert in der Wiener Staatsoper, in dem die Musiker in prächtigen Barock-Kostümen Klassiker von Mozart und Strauß spielen. Tickets dafür sind häufig über Wochen im Voraus ausgebucht und sollten daher frühzeitig reserviert werden, zum Beispiel bei GetYourGuide*.
Tipp: Von der Terrasse der Albertina – dem berühmtesten Kunstmuseum Wiens mit Werken aus 130 Jahren Kunstgeschichte – lässt sich die beleuchtete Oper besonders schön zur blauen Stunde am Abend fotografieren. Wir schauen uns die Rückseite der Oper von der Terrasse zu kinderfreundlichen Zeiten an und bestaunen die imposante Pracht. Die nächste U-Bahn-Station ist Karlsplatz. Der Eintritt* in die Albertina kostet für Erwachsene ab 18,90 Euro (Kinder kostenlos). Beim Vienna Pass* ist dieser inklusive.
Hofburg und Burggarten Wien
Weiter im Uhrzeigersinn die Wiener Ringstraße entlang erreichen wir kurz darauf den Burggarten. Uns beeindruckt das unglaublich schöne Palmenhaus, in dem wir uns mit Kaffee und sehr köstlichem Apfelstrudel stärken.
Direkt angrenzend befindet sich der riesige Palastkomplex der Hofburg mit Nationalbibliothek, dem Sitz des Bundespräsidenten und verschiedenen Museen. Wer mag, wirft einen (kostenpflichtigen) Blick in den Prunksaal der Nationalbibliothek.
Mindestens genauso beeindruckend ist der Blick über den Heldenplatz in direkter Nachbarschaft oder aber auch auf der anderen Straßenseite der Maria-Theresien-Platz mit dem Natur- und Kunsthistorischen Museum. Sowohl der Eintritt in die Nationalbibliothek als auch für die Museen sind beim Vienna Pass* inklusive. Für Kinder eventuell interessant, sofern sie pferdebegeistert sind, ist ein Besuch der ansässigen Spanischen Hofreitschule*.
Volksgarten Wien
Weiter geht es gegenüber zum weitläufigen Volksgarten, in dem sich unter anderem der Theseustempel befindet. Dieser wirkt wie aus der Zeit der Antike, wurde aber erst im 19. Jahrhundert im klassizistischen Stil gebaut.
In direkter Nähe gibt es diverse Rosenstöcke, die zur Zeit der Blüte sicherlich besonders schön erscheinen. Bei unserem Besuch im März sind die Rosen jedoch noch frostsicher in Kaffeesäcken eingehüllt. Wir lesen einige der Schrifttafeln, die an den Rosenstöcken und Bänken angebracht sind, und ruhen uns in der Sonne aus.
Rathaus und Burgtheater Wien
Zwei weitere markante Sehenswürdigkeiten von Wien sind das Rathaus und das Burgtheater, die direkt gegenüber liegen. Vor dem Rathaus finden das ganze Jahr über öffentliche Veranstaltungen statt, zum Beispiel im Juli das Film-Festival oder in der Vorweihnachtszeit der Christkindlmarkt. Als wir Anfang März vorbeikommen, befindet sich dort eine riesige Eisbahn aufgebaut – das Quengeln ist erwartungsgemäß groß, dass ohne Eislaufen der komplette Tag im Eimer sein würde. Die Aussicht auf den (zu Corona-Zeiten nur durch das Wohlwollen eines sehr netten Wachmanns möglichen) Besuch des Paternosteraufzugs im Inneren des Rathauses lässt mich die junge Dame zum Weitergehen motivieren. Ein bisschen verwegen fühlen sich die zwei Runden Fahrt mit dem Aufzug dann doch an, und wir sind froh, dass wir nicht weiter beachtet werden, bevor wir das Rathaus 15 Minuten später wieder verlassen.
Universität Wien
Das markante Hauptgebäude der Universität ist öffentlich zugänglich. Besonders sehenswert soll der Großen Lesesaal sein, den wir aber nicht zu Gesicht bekommen. Denn wir schauen uns das monumentale Gebäude nur von außen an.
Mit dem Spaziergang von der Oper bis zur Universität schließen wir unseren Gang entlang der Wiener Prachtbauten und biegen in die Schottengasse ein, um zum Stephansdom zu gelangen.
Stephansdom Wien
Mitten in der Wiener Innenstadt steht der imposante Stephansdom, der offiziell Domkirche St. Stephan heißt. Den (kostenlosen) Besuch sollte man sich nicht entgehen lassen.
Den Stephansdom werde ich niemals vergessen. Denn 1998 wurden wir mit dem Musikleistungskurs freundlich, aber bestimmt hinauskomplimentiert. Auf Wunsch unseres Musiklehrers sollten wir dort damals einen vierstimmigen Choral singen. Um die Akustik zu testen. Doch die Sicherheitsleute fanden das nicht lustig. Heute kann ich darüber schmunzeln – mit 18 war es mir furchtbar peinlich.
Wer auch einmal die Akustik und die Atmosphäre dieser schönen Kirche erleben möchte, hat bei einem klassischen Konzert* die Gelegenheit dazu.
Einen besonders schönen Blick auf Wien haben wir vom Nordturm des Stephansdoms (sechs Euro pro Person, Kinder 2,50 Euro). Hinauf geht es mit einem Fahrstuhl. Oben von der Aussichtsplattform sind die Dächer Wiens ganz nah.
Die Katakomben mit vielen Särgen können im Rahmen einer öffentlichen Führung besichtigt werden.
Die U1- oder U3-Station Stephansplatz befindet sich fast direkt vor der Haustür.
Wiener Kaffeehaus Hawelka und Hofzuckerbäcker Demel
Die Wiener Kaffeehauskultur zählt seit 2011 zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Um 1900 gab es offenbar 70 Kaffeehäuser in der Stadt. Heute sollen es 150 sein. Sie galten für viele Menschen als zweites Wohnzimmer. Das Schönste daran: Die Zeit scheint stillzustehen. In vielen dieser Lokale fühlt man sich heute immer noch wie Anno Dazumal.
Unweit vom Stephansdom in der Dorotheengasse 6 liegt das berühmte Kaffeehaus Hawelka. In den 1950-er und 1960-er Jahren galt das Café als der Anlaufpunkt in Wien für junge Künstler, als zentraler Dreh- und Angelpunkt der lokalen Kunstszene. Am düsteren, leicht morbiden Ambiente hat sich seit damaligen Zeiten nicht viel getan. Emma ist es zu dunkel im Kaffeehaus Hawelka. Ihr erster Kommentar: „Wie fürchterlich.“ Das finde ich nicht – zumal wir früher mit Freundinnen schon hier in dieser mondänen Location waren und es „cool“ fanden.
Aber nach diesem spontanen, vernichtenden Urteil einer fast Zehnjährigen brauchen wir eine Alternative. Wir entscheiden uns für Kaffee und Kuchen in der nahen Hofzuckerbäcker Demel. Auch diese, gegründet 1786, bietet jahrhundertealte Traditionen.
Haus des Meeres Wien
Bei der Vorbereitung unserer Reise nach Wien empfahl die Sekretärin meiner Schule dringend den Besuch des Haus des Meeres (Erwachsene 21,90 Euro, Kinder 9,80 Euro). Seitdem Emma Bilder von Wiens bekanntem Wasserzoo sah, steht der Besuch ganz oben auf ihrer Wunschliste. Deshalb treten wir direkt nach unserer Ankunft in Wien den Weg dorthin an. Besonders gut gefallen uns die kleinen Lisztäffchen, die Kanonenkugelquallen, die Putzerlippfische und die Kois – die sogar gestreichelt werden dürfen.
Das Haus des Meeres ist in einem ehemaligen Flakturm untergebracht, von dessen Café im Dachgeschoss, dem Ocean Sky, wir einen grandiosen Blick über Wien haben. Das Café kann auch unabhängig vom Zoo besucht werden. Das Haus des Meeres erreicht man am schnellsten mit der U3 über die U-Bahnstation Neubaugasse.
MuseumsQuartier Wien
Wie der Name schon vermuten lässt, kommen im MuseumsQuartier vor allem Museumfans voll auf ihre Kosten. Hier lassen sich zum Beispiel das Leopold-Museum oder das mumok (Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien) finden. Für Kinder eignet sich besonders das ZOOM Kindermuseum Wien. Von den U-Bahnstationen MuseumsQuartier (U2) – dies ist auch die nächstgelegene Station zum Spittelberg – oder Volkstheater (U2, U3) ist es nur ein Katzensprung bis zum MuseumsQuartier.
Wiener Viertel Spittelberg
Wer nach dem Museumsbesuch etwas flanieren möchte, ist im nahegelegenen Viertel Spittelberg genau richtig. Enge Kopfsteinpflaster-Gassen, restaurierte Barockhäuser, Kunstgalerien und idyllische Plätze bezaubern auf den ersten Blick. Der Spittelberg ist eine der beliebtesten Wohngegenden Wiens mit alternativen Shops und netten Lokalen, zum Beispiel dem TIAN Bistro. Außerdem gibt es hier schöne Ausblicke auf die Dächer des 1. Bezirks. In der Vorweihnachtszeit findet am Spittelberg ein atmosphärischer Christkindlmarkt statt.
Schloss Belvedere Wien
Nach Schönbrunn – mehr dazu später – ist Belvedere das zweite wichtige Schloss in Wien. Das Schloss Belvedere* beherbergt ein Kunstmuseum, das sehr viele Touristen anzieht. Die weltweit größte Sammlung von Werken von Gustav Klimt ist hier untergebracht. Unter anderem ist „Der Kuss“ ausgestellt – wieder einmal zeigt sich allerdings, dass Emma aktuell noch keine große Begeisterung für Museen aufbringt. Lediglich die aktuell gezeigten Bilder des indonesischen Künstlers Raden Saleh beeindrucken sie. Aber auch für einen Spaziergang durch den Garten lohnt sich ein Besuch.
Von der U-Bahnstation Karlskirche (U1) lässt sich das barocke Schloss in weniger als zehn Minuten mit der Straßenbahn D erreichen. Die Besichtigung der schönen Parkanlage und des botanischen Gartens ist kostenlos. Wunderschöne Bilder lassen sich im Winter vom oberen Belvedere schießen, wenn in dem Teich beleuchtete Sterne aufgestellt sind.
Wiener Karlskirche
Nicht weit vom Schloss Belvedere entfernt befindet sich die Karlskirche (nächste U-Bahnhaltestelle mit der U1, U2 oder U4, Haltestelle Karlsplatz). Sie gehört neben dem Stephansdom zu den bekanntesten Kirchen von Wien. Von außen sieht die Karlskirche fast beeindruckender aus. Auch hier mussten wir damals die Akustik testen – allerdings fragten wir vorher und wichen dann in einen Seitengang aus.
Besonders schöne Bilder lassen sich bei Windstille im Sommer machen, wenn sich die Karlskirche im Wasserbecken spiegelt. Bei unserem Besuch ist dieses noch nicht eingelassen.
Wiener Naschmarkt
Nahe der Karlskirche liegt der Naschmarkt (ebenfalls mit der U1, U2 oder U4 über die U-Bahnstation Karlsplatz zu erreichen). Der Naschmarkt ist so etwas wie der Viktualienmarkt in München – nur eben in Wien. An über 100 Marktständen gibt es Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Käse und vieles mehr. Besonders nett sind die vielen guten Lokale rings herum. Eine Institution ist das NENI am Naschmarkt, das Besucherinnen und Besucher mit Spezialitäten aus dem Nahen Osten versorgt. An Sonn- und Feiertagen haben der Naschmarkt und die Lokale geschlossen. Samstags findet zusätzlich ein Flohmarkt statt.
Schloss Schönbrunn Wien
Das herrschaftliche Schloss Schönbrunn* – einst Residenz von Kaiserin Elisabeth – ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten von Wien. Von den angeblich 1444 (!) Räumen des Schlosses können 45 besichtigt werden, unter anderem der Wohnbereich und die Arbeitsräume. Vor allem lohnt sich ein Spaziergang durch den Schlosspark mit mehreren Brunnen, der prächtigen Gloriette und dem Großen Palmenhaus. Von dieser ehemaligen kaiserlichen Aussichtsterrasse genießen wir einen herrlichen Blick auf das Schloss und Wien im Hintergrund. Für Kinder besonders spannend: der älteste noch existierende Zoo der Welt inmitten des Schlossparks – der Tiergarten Schönbrunn*.
Die Öffnungszeiten des Schlossparks variieren, da sie an den Sonnenuntergang angepasst sind. Tipp für Fotografen: Das Schloss wird morgens schön angeleuchtet, so dass strahlende Bilder – vorausgesetzt, die Sonne scheint, was bei unserem Besuch leider nicht der Fall war – entstehen können. Weitere stimmungsvolle Fotos lassen sich zum Sonnenuntergang einfangen. Die Anreise erfolgt mit der U4 bis zur Station Hietzing oder Schönbrunn.
In Schönbrunn starten wir übrigens unseren Tag mit einem gemeinsamen Frühstück mit meiner Freundin und ihren Töchtern in der Waldemar Tagesbar (dringende Empfehlung!). Die Frühstücke aus aller Welt sind wirklich superlecker. Direkt daneben liegt eine weitere Empfehlung meiner Freundin, das Nook, welches hervorragenden Kaffee serviert.
Wiener Prater mit Riesenrad
Außerhalb der Innenstadt gilt vor allem der Wiener Prater als Touristenmagnet. Eigentlich ist der Prater ein riesiges Naherholungsgebiet. Der Name beschreibt aber auch synonym den dort angesiedelten Vergnügungspark. In eben jenem steht das Wiener Riesenrad* mit seinen auffälligen roten Gondeln. Eine Fahrt dauert etwa 15 Minuten.
Den Park erreicht man mit der U2 über die U-Bahnstation Praterstern. Praktischerweise liegt unser Hotel* direkt neben dem Prater, so dass wir zu jeder Tageszeit ganz besondere Blicke auf den Park erhaschen.
Hundertwasserhaus in Wien
Das Hundertwasserhaus in Wien zählt zu den architektonischen Highlights Österreichs. Das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Haus lockt Besucher aus der ganzen Welt. Die mit vielen bunten Farben verzierte Außenfassade des Hundertwasserhauses in Wien zieht die Blicke geradezu magisch an. Wer darin wohnt, hat zudem das Recht, die Fassade rund um die Fenster ganz nach dem eigenen Geschmack zu gestalten. Mehr als 200 Bäume und Sträucher auf den Balkonen und Dachterrassen machen aus dem Hundertwasserhaus eine grüne Oase mitten in der Stadt. Touristen können das Haus lediglich von außen anschauen.
Gleich gegenüber des Hundertwasserhauses befindet sich allerdings das Hundertwasser Village, das besichtigt werden kann. Es entstand 1990/1991 aus einer Reifenwerkstatt. Der Künstler gestaltete hier ein Einkaufszentrum mit einem „Dorfplatz“, einer Bar und zahlreichen Geschäften im typischen Hundertwasser-Stil. Außerdem liegt nur wenige Gehminuten entfernt das Hundertwasser-Museum. Wir empfehlen eher den Besuch des Museums, als den des Villages. Letzteres ist nur eine Ansammlung von Shops.
Nussdorfer Weinberge
Nach Tagen voller Sightseeing ist die Wanderung auf dem Stadtwanderweg 1 vom Kahlenberg nach Nussdorf durch die Nussdorfer Weinberge pure Erholung. Der Stadtwanderweg 1 startet bei der Endstation der Straßenbahnlinie D im 19. Bezirk und führt dann über den Beethovengang hinauf bis zum Sender am Kahlenberg und zur sehenswerten Stefaniewarte. Von dort kommen wir zum Aussichtspunkt Kahlenberg und spazieren vor dem Kletterpark – wo man natürlich auch einen Halt machen kann und ziemlich viele Euro los wird – wieder bergab Richtung Heurige in den Weinbergen und zurück zur Endstelle der Straßenbahnlinie D. Immer wieder tun sich unterwegs wunderbare Blicke auf die Stadt und auf den Leopoldsberg mit der dort oben thronenden Leopoldskirche auf. Insgesamt dauert der Rundweg etwa drei bis vier Stunden.
Auf keinen Fall sollte man einen Stopp in einem der vielen Heurigen – Weinlokale – verpassen. Dort sitzt man nämlich malerisch in kleinen Gastgärten inmitten der Weinberge und genießt in authentischem Ambiente ein Glas des direkt hier angebauten Weins.
Von Nussdorf aus kann man mit der S-Bahn ganz bequem zurück in die Innenstadt von Wien fahren. Angesichts des eher kühlen Wetters Anfang März entscheiden wir uns diesmal für die kurze Variante und fahren ab der U4-Endstation Heiligenstadt mit dem Bus 38A bis nach Wagenwiesen und gehen ganz einfach den Berg in 40 Minuten hinauf. Dabei kommen wir am – im März natürlich geschlossenen – Krapfenwaldbad vorbei. Vor 20 Jahren war ich einmal zu Besuch im Krapfenwaldbad und habe nur schöne Erinnerungen daran. Während des Schwimmens bietet sich eine unvergleichliche Aussicht auf Wien.
Einen grandiosen Ausblick haben wir auch im Café am Kahlenberg, das sich allerdings als wenig charmantes Selbstbedienungslokal mit mäßigem Kaffee und viel zu süßer, heißer Schokolade entpuppt. Direkt nebenan befindet sich das Skyline Lounge Restaurant, ein hochpreisiges Lokal. Sicherlich kommen wir bei einer nächsten Städtereise nach Wien nochmals an den Nuss- beziehungsweise Kahlenberg, um bei wärmeren Temperaturen im Sommer oder Frühherbst einen der zahlreichen Heurigen beziehungswiese Buchenschänken zu besuchen und dort produzierten Wein und kleine Snacks zu genießen. Speziell an lauen Sommerabenden müssen diese Plätze wunderschön sein.
Wiener Zentralfriedhof
Auch der Wiener Zentralfriedhof zählt zu den Top-Sehenswürdigkeiten der Stadt. Beim Spaziergang unter den uralten Bäumen kann zum Beispiel das Grab von Falco besucht und ein Blick in die Gruft der Friedhofskirche zum heiligen Karl Borromäus geworfen werden. Sehr sehenswert ist die Jugendstil-Friedhofskirche im Zentrum des Friedhofs. Und nicht zu vergessen natürlich der jüdische Teil des Friedhofs.
Aus der Innenstadt heraus fährt die Straßenbahnlinie 11 in etwa 30 Minuten bis zur Station Zentralfriedhof 2.
Übrigens besuchten wir den Wiener Zentralfriedhof bei der bereits erwähnten Musikleistungskursfahrt schon einmal. Seinerzeit hielten wir zwischen den Gräbern Referate über bedeutende Persönlichkeiten, auch Musiker, die dort ihre letzte Ruhe finden. Gemeinsam mit meiner Freundin und ihren Töchtern schauen Emma und ich uns alte Fotos von uns als damals 18-Jährige auf dem Wiener Zentralfriedhof an und müssen immer wieder schmunzeln.
Anreise Wien
Für uns – und viele andere in Süddeutschland – bietet sich die Anreise mit dem Auto an. Eine gute Alternative ist die Deutsche Bahn. Ab München zum Beispiel dauert es rund vier Stunden bis nach Wien. Eine weitere Option von vielen deutschen und europäischen Städten ist die Anreise mit dem Fernbus, unter anderem von FlixBus*.
Wer weiter entfernt wohnt, kann mit dem Flugzeug anreisen. Der Flughafen von Wien (IATA-Code: VIE) wird von mehreren deutschen Flughäfen sowie zahlreichen europäischen und einigen interkontinentalen Destinationen direkt angeflogen.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Hotels in Wien
Als beliebtes Reiseziel und europäische Hauptstadt gibt es in Wien eine Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten. Allein bei booking.com* lassen sich über Tausend Hotels, Apartments und andere Unterkünfte vergleichen und buchen.
„Super, so toll!“: Zoku Vienna
Wir entscheiden uns dieses Mal für das Zoku Vienna*. „Super, so toll!“, stellt Tochter Emma fest. Für unsere Städtereise bietet die sehr saubere Unterkunft im Apartmentstil alles, was wir uns wünschen. Durch die voll ausgestattete Küche haben wir die Möglichkeit, vor Ort zu kochen – sehr praktisch bei einem Aufenthalt mit Kind. Das Bett ist unglaublich gemütlich.
Das Hotel ist aus der Innenstadt sehr gut in wenigen Minuten von der U-Bahnstation Prater Messe aus zu erreichen. Der große Wohn-, Restaurant- und Bürobereich im 7. Stock lädt zum Verweilen ein. Der Ausblick von der Dachterrasse auf den Wiener Prater ist phänomenal – zumal es wunderschöne Sonnenuntergangsblicke gibt. Einziges Manko: Am Wochenende kann es durch die direkt vor dem Fenster gelegenen Achterbahn etwas lauter werden (was uns aber überhaupt nicht stört).
Weitere Empfehlung: 25hours Hotel Wien
Eine weitere Empfehlung: Vom 25hours Hotel* beim MuseumsQuartier haben wir nur Positives gehört. Als Paar ohne Kind würden wir beim nächsten Besuch hier übernachten wollen.
Beste Reisezeit für Wien
Die österreichische Hauptstadt Wien ist ein Ganzjahresziel. Jede Jahreszeit hat ihre eigenen Reize.
Wir besuchen Wien Anfang März bei durchwachsenem Wetter. Keine schlechte Idee, solange der Himmel blau und die Temperaturen einigermaßen mild sind. Die wesentlich bessere Reisezeit dürften aber die frühen Sommermonate oder der Frühherbst sein, wenn die Schanigärten und Buschenschenken geöffnet sind. Aber auch die Vorweihnachtszeit stellen wir uns mit den zahlreichen Christkindlmärkten äußerst charmant vor.
Vier Tage sind für uns ideal, um Wien in aller Ruhe zu entdecken. Im Sommer könnten wir uns aber gut vorstellen, noch ein paar Tage mehr in der Stadt zu verbringen, an der Alten Donau Sonnenuntergänge zu genießen und den ein oder anderen Ausflug in die Umgebung zu unternehmen.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer Wien
Für das beliebte Reiseziel Wien gibt es mehrere empfehlenswerte Reiseführer mit vielen aktuellen Informationen und praktischen Tipps: unter anderem den „Reise Know-How“*, „Marco Polo“*, „Michael Müller Reiseführer“* sowie den „Lonely Planet“*.
Wie gefällt Dir Wien? Und dieser Reisebericht?
Text und Fotos: Julia Pilz (bearbeitet von Heiko Meyer)
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