In Tavira beginnt unsere Reise nach Portugal. Das Städtchen an der Sandalgarve besticht mit einer atmosphärischen Altstadt und einem schönen Strand – und eignet sich durchaus für einen längeren Aufenthalt.
Bei unserer Reise nach Portugal entscheiden wir uns für Tavira als erste Station. Warum? Die Stadt mit gut 25.000 Einwohnern gilt als eine der schönsten an der Algarve, der portugiesischen Südküste. Sie liegt nur 30 Fahrminuten mit dem Auto östlich des internationalen Flughafens Faro entfernt, ist also schnell erreicht. Und – wichtiges Kriterium für uns: In der Nähe von Tavira gibt es einen Strand. So kann der Urlaub beginnen, denken wir uns.
Taviras atmosphärische Altstadt
Das kleine, unaufgeregte Tavira besticht mit einer sehr schönen, atmosphärische Altstadt. Das Zentrum bildet der Praça da República – ein Platz mit einigen ansehnlichen Gebäuden und Cafés, auf dem abends die Menschen flanieren. Ein kleines Wasserbecken vor dem Rathaus zieht Kindern magisch an und lädt zum Herumhüpfen ein.
Es lohnt sich, einen halben Tag durch die Gassen von Tavira zu schlendern. Es gibt viele schöne Gebäude und eine Handvoll Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören mehrere schneeweiße Kirchen, eine Burgruine – das Castelo Medieval –, die Camera Obscura im alten Wasserturm sowie die Römische Brücke mit sieben Bögen. Sie führt vom Praça da República über den Rio Gilão, der die Stadt wie ein Kanal durchzieht. Wohl deshalb wird Tavira auch Klein-Venedig genannt, was – bei allem Reiz – reichlich übertrieben erscheint.
Eine schöne Stimmung herrscht am späten Nachmittag am Ufer des Rio Gilão. Bei unserem Besuch im Sommer werden an vielen Ständen regionale Produkte verkauft. Schatten spendet die ehemalige Markthalle Mercado da Ribeira mit kleinen Läden und einer Eisdiele. Direkt am Fluss und in den Gassen dahinter mangelt es nicht an Restaurants und Cafés. Bei unserem kurzen Aufenthalt probieren wir keins aus und verpflegen uns stattdessen selbst. Zumal die im Supermarkt gekauften Lebensmittel – Brot, Obst, Gemüse und Getränke – günstiger als in Deutschland sind. In Tavira sind die Preise grundsätzlich niedriger als in den bekannten Touristenorten der Felsalgarve.
Generell erscheint Tavira sehr sauber. Überall wird sorgfältig Müll getrennt. Es gibt kostenlose Parkplätze in Gehweite des Stadtzentrums. Alles wirkt ursprünglich. Die Leute sind nett und unaufdringlich. Tavira ist touristisch, aber nicht massentouristisch. Selbst im August hält sich der Besucheransturm in Grenzen. Nur bei der Abfahrt der Flussfähre zur Ilha de Tavira wundern wir uns, wo die ganzen Touristen herkommen – viele Portugiesen natürlich, sonst vor allem Spanier, Franzosen, Briten und Deutsche, darunter viele Familien mit Kindern.
Strandtage am Praia da Ilha de Tavira
Gleich am ersten Nachmittag statten wir dem Praia da Ilha de Tavira – einem langen, hellen Sandstrand auf einer vorgelagerten Insel – einen Besuch ab. Die Flussfähre dorthin verkehrt vom Stadtzentrum meist im Halbstundentakt. Die rund 20-minütige Fahrt auf dem Rio Gilão ist kurzweilig. Unterwegs zeigen sich Flamingos und andere Vögel. Töchterchen Emma bleibt sie trotzdem nicht in guter Erinnerung. Ein Windstoß fegt ihr die Kappe mit Anna-und-Elsa-Motiv aus ihrem aktuellen Lieblingsfilm – Disneys „Eiskönigin„* – vom Kopf ins Wasser. Das Geheule ist groß. Zum Glück gibt es, zurück in Tavira, an jeder Ecke Nachschub.
Auf der Ilha de Tavira angekommen, beginnt einige Meter vom Fähranleger entfernt (und vorbei an einem Campingplatz) ein gut erschlossener Strandabschnitt mit Restaurants und Sonnenliegen. Das Set kostet 15 Euro pro Tag. Wer Strandtuch und Sonnenschirm dabei hat, kann sich diesen Betrag sparen.
Mit Blick aufs Meer links stellt eine Mole mit Wellenbrechern und Anglern eine Grenze dar. Rechts wird es nach dem erschlossenen Abschnitt schnell sehr ruhig: genau richtig für lange Strandwanderungen – und für Leute, die gern ohne Kleidung baden.
Das Wasser des Atlantiks ist nicht so kalt wie erwartet, gefühlte 20 Grad Celsius. Allerdings ist bei unserem Besuch die Brandung recht stark, was am Wind liegen dürfte. Deshalb freut sich Emma besonders über den „Bach“ – ein flaches Wasserbecken hinter den Wellenbrechern, in dem sie ohne Risiko auf- und abwandern kann. Ansonsten wird im Sand gebuddelt, was das Zeug hält. Und wir begehen die Dünen, in denen Chamäleons leben. Aber wir entdecken nur kleine Exemplare.
Weil es uns am Praia da Ilha de Tavira so gut gefällt, kommen wir am nächsten Tag noch einmal wieder. Wir haben schließlich Urlaub!
Fazit
Nach zwei Tagen verlassen wir Tavira und freuen uns über den gelungenen Beginn unserer Reise nach Portugal. Alles, was wir uns von dem Aufenthalt erhoffen, tritt ein. Da wir diesmal nur insgesamt zwei Wochen Zeit haben, zieht es uns rasch weiter nach Westen zu den berühmten Stränden der Felsalgarve. Aber Tavira bietet sich durchaus für einen längeren Aufenthalt an. Denn die Wege zu den Stränden der schönen Sandalgarve, den sehenswerten Städten Faro und Olhão sowie bis zur spanischen Grenze sind kurz.
Unterkünfte in Tavira
Die Algarve gehört zu den beliebtesten Reisezielen Portugals. Entsprechend umfangreich ist das Angebot an Übernachtungsmöglichkeiten. Auch in Tavira herrscht kein Mangel an Hotels und Pensionen. Eine große Auswahl gibt es unter anderem bei booking.com* und Agoda*. Im Sommer, vor allem im August, sind die Preise recht hoch. In der übrigen Zeit des Jahres lassen sich vielfach echte Schnäppchen finden.
Im schönen Tavira übernachten wir im Formosa Guest House (booking.com*/Agoda*). Die Unterkunft liegt superzentral am Praça da República. Die Zimmer sind sehr sauber und hell. Dazu gehört ein eigenes, abschließbares Bad am Gang. Gemütlich sind die gut ausgestattete Gemeinschaftsküche sowie die schattige Terrasse. Wir wohnen in einem Zimmer zum Platz hinaus. Trotz eines Cafés direkt darunter ist es nachts nicht laut.
Anreise nach Tavira
Tavira liegt nur rund 30 Fahrminuten mit dem Auto vom internationalen Flughafen Faro (IATA-Code: FAO) entfernt. Der Airport wird von diversen Airlines angeflogen. Von zahlreichen deutschen Städten gibt es Nonstopverbindungen. Flüge nach Faro können sehr preiswert sein – wenn man nicht (so wie wir – Julia ist Lehrerin) auf die Schulferien angewiesen ist.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Dort lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Fluggesellschaften finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Klima und beste Reisezeit
Die beste Reisezeit für Badeurlaub an der Algarve sind die Sommermonate. Tagsüber steigen die Temperaturen bis über 30 Grad Celsius. Aber es ist sehr trocken, und an der Küste weht stets ein laues Lüftchen. Wir empfinden das Klima im August als angenehm. Die Wassertemperatur liegt in dieser Zeit bei kühlen, aber erträglichen 20 Grad Celsius.
Wie häufig in Südeuropa dürfte der September wahrscheinlich der beste Monat für den Besuch der Algarve sein: Die Touristenmassen sind wieder zu Hause, das Klima ist schön mild, das Wasser noch warm, die Preise niedrig: perfekt!
Aufgrund der milden Winter verbringen viele Rentner die kalte Jahreszeit an der Algarve.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei Stiftung Warentest. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Tavira und die Algarve in Portugal
Für Portugal und speziell die Algarve gibt es eine große Auswahl an Reiseliteratur. Wer nur die Algarve besucht, ist mit dem „Algarve Reiseführer Michael Müller Verlag: Individuell reisen mit vielen praktischen Tipps“* gut bedient. Da wir auch andere Regionen des Landes bereisen, haben wir den bewährten „Stefan Loose Reiseführer Portugal“* dabei. Ebenfalls einen guten Eindruck machen der „Portugal Reiseführer mit vielen praktischen Tipps“* aus dem Michael Müller Verlag sowie der „Lonely Planet Reiseführer Portugal“*.
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Text und Fotos: Heiko Meyer/Julia Pilz
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4 Kommentare zu „Tavira, Portugal: Atmosphärische Altstadt, schöner Strand“
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