Zwei Tage verbringen wir in Porto. Die zweitgrößte Stadt Portugals begeistert nicht nur mit Portwein, sondern mit einer zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Altstadt und zahlreichen Ausflugszielen in der Umgebung.
Zum Abschluss unserer Portugal-Reise schlägt Julia einen Abstecher nach Porto vor – was sich nach zwei Tagen und Nächten dort als gute Entscheidung erweist. Porto liegt im Norden des südeuropäischen Landes am Fluss Douro nahe der Atlantikküste. 240.000 Menschen leben in Portugals zweitgrößter Stadt. Sie blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die Altstadt mit ihren prächtigen Kirchen und einer monumentalen Kathedrale zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Dabei sind alle Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß zu erreichen.
Mit dem Zug reisen wir bequem in drei Stunden von Lissabon nach Porto und treffen dort am frühen Nachmittag ein. Sofort sind wir positiv überrascht. Der Empfang in der Unterkunft (siehe unten) ist herzlich, das Klima mit Sonne, 25 Grad Celsius und leichtem Wind sehr angenehm. Und das Kreischen der Möwen gibt einen sympathischen Soundtrack ab. Schon nach einigen Minuten stellen wir fest: In Porto geht sehr entspannt zu, und es sind deutlich weniger Touristen als in Lissabon unterwegs.
Portos Altstadt
Am Nachmittag schlendern wir durch die Altstadt von Porto. Wir wohnen nahe beim Rathaus und spazieren von dort die neubarocke Prachtmeile Avenida dos Aliados entlang.
Weiter geht es durch das Stadtviertel Baixa, in dem sich zahlreiche Sehenswürdigkeiten befinden. Dazu gehört die Schalterhalle des Bahnhofs São Bento. In ihr sind auf rund 20.000 Kacheln an den Wänden historische Szenen zu sehen.
Blau-weiße Kacheln zieren ebenfalls die Fronten der Kirchen Igreja de Santo Ildefonso und Igreja dos Congregados. Auch in Porto hält die Liebe unserer fünfjährigen Tochter Emma zu Gotteshäusern an. Beim Besuch jeder neuen Kirche stellt sie fest, wie „wundervoll, so wundervoll“ sie ist.
Entsprechend darf bei unserem Stadtrundgang die große Kathedrale von Porto nicht fehlen. Sie ist 800 Jahre alt und thront auf einem Hügel.
Ebenfalls einen Besuch wert ist der Mercado do Bolhão. In dem ursprünglich erscheinenden Markt mit offenem Innenhof und Galerie sind vor allem Obst, Gemüse, Fisch, Blumen und – Portos Exportschlager – Portwein im Angebot.
Portwein in Portos schönem Flussviertel Ribeira
Durch schmale Gassen geht es vorbei an Häusern mit in verschiedenen Farben leuchtenden Kacheln ins pittoreske Hafenviertel Ribeiro direkt am Ufer des Rio Douro. Wo früher nur die einfachen Leute wohnten, zeigt sich Porto heute von seiner schönsten Seite. Wer das Flussufer entlang schlendert, schaut auf Ausflugsboote für die Sechs-Brücken-Tour* – der Klassiker eines Porto-Besuchs – sowie auf traditionelle, mit Portwein-Fässern beladene Kähne.
Unübersehbar ist die Ponte Dom Luis I., die auffälligste der sechs Brücken Portos und ein Wahrzeichen der Stadt. Die riesige Bogenkonstruktion aus Metall verbindet Ribeira mit Vila Nova de Gaia auf der anderen Seite des Rio Douro, wo sich eine attraktive Uferpromenade, viele Portweinkeller, eine Gondelbahn und ein Kloster befinden. Die Brücke kann sowohl unten nah über dem Wasser als auch oben in luftiger Höhe begangen werden. Der Spaziergang über die Ponte Dom Luis I. zählt zu den Highlights von Porto.
Ein weiteres Highlight: in einer der Tavernen auf der Flaniermeile dies- oder jenseits des Rio Douro Portwein schlürfen und die Augen auf die beeindruckende Flusskulisse gleiten lassen. Herrlich!
Da wir mit Emma unterwegs sind, besteht nicht die Gefahr, dass die Portwein-Probe in ein Gelage eskaliert. Und wir landen auch nicht in einer der abendlichen Fado-Veranstaltungen, die wir gern besucht hätten. Aber wir freuen uns, dass unsere Tochter die Wanderung durch die Stadt – immerhin 9,5 Kilometer an diesem Nachmittag – weitgehend klaglos zu Fuß absolviert. Dafür fragt Emma Julia bis ins letzte Detail über Erlebnisse aus ihrer Kindheit aus – während ich fotografieren darf.
Schöne Strände im Vorort Espinho
Am zweiten Tag fahren wir vom schicken Bahnhof São Bento eine halbe Stunde mit dem Regionalzug (zwei Euro hin und zurück) in den Vorort Espinho an der Atlantikküste. Dort gibt es gut erschlossene Strände mit hellem, feinem Sand. Obwohl es rund 25 Grad Celsius warm ist und wir uns in der heißesten Zeit des Jahres in Porto befinden, erscheint es uns zu windig und das Wasser zu kühl, um zu baden. Das sehen die Portugiesen offensichtlich ähnlich, denn sie schwimmen und surfen meist in Neoprenanzügen.
Von Espinho führt ein 15 Kilometer langer Wanderweg in einigen Stunden nahezu komplett am Strand entlang zurück nach Porto. Ein paar Kilometer gehen wir die schöne Strecke auf einem Holzsteg über die Dünen, um in Granja wieder in den Zug zurück nach Porto zu steigen.
Fazit nach zwei Tagen in Porto
In Porto herrscht ein ganz anderes Flair als in Lissabon. Schon allein deshalb sind wir froh über diesen Abstecher. Auf Blogs lesen sich Reiseberichte über Porto bisweilen enthusiastisch und euphorisch. Obwohl es uns sehr gut gefällt, können wir diese überschwängliche Begeisterung so nicht teilen. Vermutlich hängt alles von der eigenen Erwartungshaltung ab. Natürlich gibt es in Porto nicht so viele Must-sees wie in Lissabon. Aber die Mischung stimmt.
Ausflüge ins Douro-Tal, nach Braga und Guimarães
Um einen kurzen Überblick zu bekommen, reicht es, einen Nachmittag durch Porto zu schlendern. Es gibt aber ein umfangreiches Angebot an Touren. Preisgünstig sind auf eigene Faust mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchgeführte Ausflüge wie der zu den nahen Stränden bei Espinho.
Wer sich um nichts kümmern und immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein möchte, sollte eine organisierte Tour buchen. Die diversen Reisebüros bieten alle ein ähnliches Angebot an Tages- und Halbtagesausflügen an, die sehr interessant erscheinen, aber auch gleich 70, 80 oder 90 Euro kosten können: zum Beispiel ins zum UNESCO-Weltnaturerbe gehörende Douro-Tal mit Besuch von Weingütern*, in die geschichtsträchtigen Städte Braga und Guimarães* und vieles andere mehr.
Entsprechende Begeisterung vorausgesetzt, lassen sich also durchaus mehrere angenehme und ereignisreiche Tage in Porto und Umgebung verbringen.
Unterkünfte in Porto
In Porto mangelt es nicht an Übernachtungsmöglichkeiten. Allein bei booking.com* und Agoda* lassen sich mehrere Tausend Unterkünfte – Hotels, Pensionen, Apartments und Hostels – vergleichen und buchen. Im Schnitt sind sie etwas günstiger als in Lissabon oder an der Felsalgarve.
Wir entscheiden uns für die LivingPorto Apartments (booking.com*/Agoda*) und bereuen diese Wahl nicht: eine saubere, gut ausgestattete Einzimmerwohnung in bester Innenstadtlage mit Supermarkt und Metro in der Nähe, freundlicher Empfang, jederzeit wieder!
Anreise und Weiterreise
Der internationalen Flughafen von Porto, der Aeroporto Francisco Sá Carneiro (IATA-Code: OPO), wird von vielen Airlines – auch Billigfliegern – angeflogen. Zu mehreren deutschen Städten bestehen Nonstopverbindungen.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Dort lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Fluggesellschaften finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Portos Flughafen liegt etwa 15 Kilometer nördlich der Innenstadt. Die Fahrt mit der jede halbe Stunde fahrenden Metro ins Zentrum dauert 27 Minuten.
Für Ziele innerhalb von Portugal bietet sich die Weiterreise mit dem Zug an. Vom Fernbahnhof Campanhã fahren die Schnellzüge in Richtung Süden, zum Beispiel nach Lissabon. Vom Bahnhof São Bento geht es zu den Reisezielen im Norden und in die Umgebung.
Klima und beste Reisezeit
Von Frühjahr bis Herbst eignet sich jeder Monat gut für eine Reise nach Porto. Dann sind die Temperaturen angenehm, und es regnet weniger. Auch im Hochsommer steigt das Thermometer nur selten über 25 Grad Celsius.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei Stiftung Warentest. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Porto
Für Portugal gibt es eine große Auswahl an Reiseliteratur. Wer nur Porto besucht, ist mit dem „Reise Know-How CityTrip Porto“* oder dem „DuMont Direkt Reiseführer Porto“* gut bedient. Da wir auch andere Regionen des Landes bereisen, haben wir den bewährten „Stefan Loose Reiseführer Portugal“* dabei. Ebenfalls einen guten Eindruck machen der „Portugal Reiseführer mit vielen praktischen Tipps“* aus dem Michael Müller Verlag sowie der „Lonely Planet Reiseführer Portugal“*.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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2 Kommentare zu „Zwei Tage in Porto, Portugal: Unser Reisebericht“
Hallo Heiko,
für mich geht´s übermorgen nach Porto und die Vorfreude ist bereits riesig. Schuld daran hat auch dein toller Blogbeitrag sowie die Fotos. Jetzt bin ich wieder ein bisschen schlauer und bin gespannt auf 4 Tage Porto.
Viele Grüße, Daniel.
Hallo Daniel, danke für Deinen netten Kommentar. Es freut uns sehr, dass wir etwas zu Deiner – gerechtfertigten – Vorfreude beitragen konnten. Genieße die Zeit in Porto! Viele Grüße und viel Spaß, Heiko (und Julia)