Pulau Weh liegt ganz im Westen Indonesiens vor Sumatra. Die Insel genießt vor allem bei Tauchern und Schnorchlern einen guten Ruf. Aber auch über Wasser lässt es sich dort gut aushalten, wie diese Bilder zeigen.
Einmal komplett durchs Inselreich gereist: von Jayapura in der Provinz West-Papua ganz im Osten des Landes bis nach Pulau Weh über 5000 Kilometer entfernt zum westlichsten Punkt, den die Indonesier „Kilometer Null“ nennen.
Die Insel liegt zwei Fährstunden von Banda Acehs Hafen Uleh Leh entfernt vor Nord-Sumatra im Indischen Ozean. Sie genießt bei Tauchern einen hervorragenden Ruf. Aber auch Schnorchler kommen angesichts der artenreichen Unterwasserwelt auf ihre Kosten, auch wenn längst nicht mehr alle Riffe intakt sind. Außerdem gilt Pulau Weh als guter Ort, um die Zeit in einer Hängematte vergehen zu lassen. Deshalb freue ich mich nach all dem Reisen auf entspannte Tage am Meer.
Viele Indonesier nennen die Insel Sabang nach der gleichnamigen Hafenstadt, in der die Fähren aus Banda Aceh eintreffen. Wer wert auf einen schönen Strand legt, sollte in Sumur Tiga im Nordosten nahe Sabang übernachten. Ich entscheide mich für das Dörfchen Iboih im Nordwesten – und verlasse es erst wieder zur Abreise.
Pulau Weh unter Wasser: Wie in einem großen, bunten Aquarium
Die meist einfachen Unterkünfte in Iboih liegen am Rand des Urwalds. Mein Bungalow befindet sich über Felsen direkt am Wasser. Schon von der Terrasse kann ich viele Fische, die Insel Rubiah gegenüber und abends tolle Lichtstimmungen sehen. Bis ins Meer sind es nur wenige Schritte. Und sobald mein Kopf unter Wasser ist, fühle ich mich wie in einem großen, bunten Aquarium. Toll!
Einmal lasse ich mich von einem anderen Reisenden überreden, mit ihm zur Insel wenige Hundert Meter gegenüber zu schwimmen. Dort soll das Schnorcheln besonders schön sein. Kurz bevor wir ankommen, entdecke ich nur einen Meter unter mir zwei giftige Rotfeuerfische. Sie sind durch fächerförmige Brustflossen, freistehende Stachel und rotbraune Streifen sehr auffällig. Ihr Gift ist für Menschen nicht tödlich, soll aber extrem schmerzhaft sein. Deshalb begegne ich ihnen mit Respekt – wie früher schon anderswo. Aufgrund ihrer Anwesenheit bin ich fortan sehr vorsichtig und schnorchle nur noch in direkter Ufernähe.
Wie ging noch mal die Titelmelodie vom „Weißen Hai“?
Schließlich treten wir den Rückweg an. Auf halber Strecke geraten wir in eine Strömung. Für jeden Meter, den wir geradeaus schwimmen, geht es einen zur Seite. Das kostet Kraft. Ich bin deshalb etwas unentspannt. Außerdem denke ich ständig an die Rotfeuerfische von vorhin – und an andere Meerestiere, die sich unter mir befinden könnten. Wie ging noch mal die Titelmelodie vom „Weißen Hai“? Mein Mitschwimmer, James Brown, nimmt es mit Humor. „Falls Du angegriffen wirst, würde ich jederzeit versuchen, Dein Leben zuretten“, ruft er mir im Wasser zu. Am Ende kommen wir geschafft, aber wohlbehalten wieder an.
Im Nachhinein war die Aktion aufgrund der möglichen Strömungen zwischen den Inseln ziemlich leichtsinnig. Besser ist es, sich von einem Boot auf die andere Seite bringen zu lassen und dort zu schnorcheln (empfehlenswert!) oder wenigstens Flossen zu benutzen.
Zwar wirkt alles ein bisschen einfach in Iboih. Aber die Atmosphäre ist angenehm und chillig. Tagsüber gehen alle tauchen, schnorcheln oder schwimmen. Abends wird mit netten Leuten zusammengesessen, Fisch gegrillt und Bier getrunken. Da wie überall in der Provinz Aceh auch auf Pulau Weh die Scharia – islamisches Recht – gilt, ist Alkohol nur unter der Hand erhältlich.
Auch die Angestellten der Unterkunft sind stets gut gelaunt. Einer von ihnen – Dady – nutzt jede Gelegenheit, um Musik zu machen und zu singen. Mit einem Song stimmt er bereits auf mein nächstes Reiseziel ein: seine Heimat Bukit Lawang in Nord-Sumatra. Zur Melodie des Weihnachtslieds „Jingle Bells“ singt er, was Besucher dort erwartet:
„Jungle trek, jungle trek in Bukit Lawang.
See the monkeys, see the birds, see orangutan.
Jungle trek, jungle trek in Bukit Lawang.
See the monkeys, see the birds, see orangutan.
Walking in the jungle, see the animal.
Walking together in Bukit Lawang.
Trekking together, tubing together,
rafting together, everything together in Bukit Lawang.
Jungle trek, jungle trek in Bukit Lawang.
See the monkeys, see the Mina, everybody run.“
Mina ist übrigens eine bekannte Orang-Utang-Dame mit zweifelhaftem Ruf. Warum, erfährst Du in diesem Beitrag.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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10 Kommentare zu „Indonesische Insel: Chillen und Grillen auf Pulau Weh – ein Reisebericht“
Die Gegend dort ist wahnsinnig schön, aber bitte nicht vergessen, dass dort strenger Islam mit allen seinen Sitten herrscht, also schwimmen nur voll bekleidet. Für westliche Gäste nicht sehr zu empfehlen, die schwimmen wollen in Badeanzügen.
Warum geht Ihr nicht mal nch Flores in NTT dort gibt es traumhaft Tauch -und Schnorchelmöglichkeiten, mit den sehr beliebten Drop Offs, und noch nicht zerstört durch das dauernde Anker werfen wie bei den Gilli s und Bali.
Übrigens bittet die Insel eine einzigartige Landschaft und alte Kulturen, nicht für Touristen „gespielt“ wie häufig in den üblichen Gebieten.
Hotels gibt es so direkt am Strand das Resort Sao Visata in Waiare, wo ganz viel auf Umweltschutz Wewrt gelegt wird, dort findet ihr Schmetterlinge im Gegensatz zum Sea World Club, der extrem teuer ist und alles tot spritzt, er wirbt zwar enorm aber bitte, bitte Vorsicht.
Ich lebte seit Jahren in beiden Anlagen, aber Letzterer ist für mich indiskutabel geworden, mehr möchte ich nicht sagen.
Bärbel Wallner
PS wendet Euch an Herry Ajo vom Soa, der kommt aus Flores und hat ein großes Wissen über Traditonen.
Hallo Bärbel Wallner, danke für den Kommentar und die Tipps! Wir waren übrigens schon auf Flores. Ansonsten: Klar herrscht überall in Aceh offiziell strenger Islam. Ich persönlich habe Pulau Weh aber wesentlich gemäßigter empfunden. Viele Grüße, Heiko
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Hi,
vielen vielen Dank für diese tollen Eindrücke.
Bin gerade auf der Suche nach Anregungen für meine Reise, ich möchte unbedingt selber in das riesige bunte Aquarium eintauchen!!!
Lieben Gruß, Emilia
Hallo Emilia,
danke für Deinen netten Kommentar und viel Spaß beim Eintauchen ins bunte Aquarium :-)
Liebe Grüße,
Heiko
„Hi, vielen vielen Dank für diese tollen Eindrücke.
Bin gerade auf der Suche nach Anregungen für meine Reise, ich möchte unbedingt selber in das riesige bunte Aquarium eintauchen!!!
Lieben Gruß, Emilia
„
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