Für Vegetarier ist eine Usbekistan-Reise gut machbar, kulinarisch jedoch etwas eintönig. Begeistert bin ich allerdings von usbekischen Kürbismanti. Wir haben das Rezept nachgekocht.
Die usbekische Küche ist zumindest für Vegetarier längst nicht so beeindruckend wie die kulturellen Sehenswürdigkeiten des zentralasiatischen Landes. Verhungern wird niemand während der Reise. Doch vegetarische oder gar vegane Restaurants darf keiner erwarten.
Generell kommt in Usbekistan sehr viel Fleisch auf den Tisch, und quasi überall gibt es Schaschlik-Spieße. Auch die Reispfanne Plow (Plov) – das usbekische Nationalgericht – enthält normalerweise viel Fleisch.
Viele Usbeken haben keine Vorstellung von Vegetariern
Zwar haben die meisten Usbeken keine Vorstellung von westlichen Vegetariern. In von ausländischen Touristen besuchten Restaurants lassen sich aber fast immer vegetarische Gerichte identifizieren, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind. Bei den auf einheimische Gäste spezialisierten Lokalen liegt die Herausforderung zusätzlich in der Verständigung. Denn es gibt nur Speisekarten in kyrillischer Schrift, und oft spricht niemand Englisch. Deshalb fand ich (Heiko;-) es in der Hauptstadt Taschkent recht schwierig, eine warme, vegetarische Mahlzeit zu finden.
Verhältnismäßig viele vegetarische Optionen sind mir allerdings in Chiwa und Buchara aufgefallen. Dazu gehören unterschiedlich gefüllte Teigtaschen, zum Beispiel Kürbismanti (Rezept siehe unten), Gemüsemanti sowie Tuhum Barak, mit Ei gefüllte, „usbekische Ravioli“. Relativ häufig gibt es Kürbissuppe und gegrilltes Gemüse am Spieß, das in Usbekistan Gemüsekebab heißt. Vereinzelt ist die Reispfanne Plow (Plov) als vegetarische Variante erhältlich. Und falls sonst nichts infrage kommt: Fast alle Restaurants servieren Pommes Frites und gekühlte Melone.
Usbekistan gilt als das Land der Melonen
Überhaupt ist Usbekistan das Land der Melonen. Diverse Sorten sind in großer Zahl überall erhältlich. Eine riesige Auswahl an verschiedenen Obst- und Gemüsesorten, Nüssen und vegetarischen Süßigkeiten gibt es auf Basaren. Meist wird direkt auf den Märkten auch reichlich usbekisches Brot, sogenanntes Non, frisch gebacken. In die Mitte stempeln die Bäcker ihr Siegel – und im Fergana-Tal sogar die Telefonnummer.
Frühstück in Usbekistan
Zum Frühstück stehen verschiedene Teller und Schälchen auf dem Tisch. Sie enthalten Brot, Butter, Marmelade, etwas Käse und Wurst (die man weglassen kann), Rosinen, verschiedene Nüsse, Obst und Gemüse, etwa Tomaten und Gurken. Häufig gibt es ein Omlett dazu.
Usbekistan-Reise als Vegetarier? Gut machbar!
Für Vegetarier ist eine Usbekistan-Reise gut machbar, allerdings auf Dauer kulinarisch etwas eintönig. Häufig schmecken die Speisen sehr wenig gewürzt, fast schon fad. Wirklich begeistert bin ich allerdings von den usbekischen Kürbismanti, die ich unterwegs mehrmals gegessen habe. Julia inzwischen auch, nachdem wir sie vergangenes Wochenende zuhause zubereitet haben. Ihr Fazit: „Hammer!“ Deshalb folgt nun das Rezept.
Zutaten für die Kürbismanti aus Usbekistan:
Für den Teig:
500 g Bio-Weizenmehl Type 505 (Vollkornmehl geht ebenfalls)
Weiteres Mehl zum Ausrollen des Teigs
60 ml lauwarmes Wasser
2 Eier
Salz
Für die Füllung:
0,5 Hokkaidokürbis
1 große Zwiebel
1 EL zerlassenes Ghee (geklärte Butter, zum Beispiel von Alnatura)
1 gehäufter TL gemahlener Kreuzkümmel
1 gehäufter TL gemahlener Koriander
1 TL grobes Salz
Pfeffer aus der Mühle (oder einfach gemahlener Pfeffer)
Weitere Zutaten:
Etwas Pflanzenöl
Saure Sahne oder scharfe Tomatensoße zum Servieren
Zubereitung des vegetarischen Rezepts:
1. Mehl, Wasser, Eier und Salz in einer Küchenmaschine (oder mit einem Rührgerät) zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten. Den Teig abgedeckt 40 Minuten ruhen lassen.
2. In der Zwischenzeit die Füllung zubereiten: Dafür die Zwiebel schälen und in möglichst kleine Würfelchen schneiden. Den Kürbis waschen, halbieren, die Kerne entfernen und eine Hälfte in sehr feine Streifen und diese wiederum in kleine Würfelchen schneiden. Kürbis- und Zwiebelwürfelchen in eine Schüssel geben.
3. Kreuzkümmel, Koriander, Salz und etwas Pfeffer mischen.
4. Die Gewürze zum Gemüse geben, untermischen und das zerlassene Ghee unterrühren.
5. Nun den Teig weiterverarbeiten: Nochmals gut durchkneten und dann portionsweise (immer ein faustgroßes Stück) mit dem Nudelholz sehr dünn ausrollen (Arbeitsfläche mehlen!). Aus dem ausgerollten Stück Teig zehn mal zehn Zentimeter große Quadrate schneiden.
6. Auf jedes Teigstück einen gehäuften Esslöffel Gemüsefüllung geben. Die gegenüberliegenden Ecken übereinander falten (so wie ein Briefumschlag gefaltet wird). Die nun entstandenen Ecken zusammenlegen und aneinander drücken. Aufpassen, dass der Teig tatsächlich klebt.
7. Die Unterseite der Mantis mit Pflanzenöl bestreichen, damit sie nicht festkleben.
8. Wasser in einem Dampfgarer (heißt im Usbekischen Mantikaskan) bzw. einfach in einem großen Topf erhitzen. Die Mantis auf die verschiedenen Ebenen des Dampfgarers verteilen bzw. in ein Sieb legen (hier muss man nach und nach arbeiten). Die Mantis etwa 40 Minuten dämpfen und dabei nicht den Deckel öffnen.
Die Kürbismanti am besten frisch und heiß servieren. Dazu eignen sich saure Sahne oder scharfe Tomatensoße besonders gut. Frisch gebratene Kürbisstreifen schmecken ebenfalls köstlich als Beilage. Auch gut: mit frischem Koriander und gemahlenem, grobem Pfeffer bestreuen.
Welchen Eindruck hat die usbekische Küche bei Dir hinterlassen?
Text und Fotos: Julia Pilz/Heiko Meyer
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7 Kommentare zu „Usbekistan als Vegetarier – und das Rezept für Kürbismanti“
Die schöne und vielseitige Seite hat Freude gemacht! Danke!
Daaaaaaanke Dir :-)! Das freut uns sehr. Viele Grüße, Julia
Mhhm, das sieht ja wirklich total lecker aus! So ähnlich wie tibetische Momos, aber eben mit Kürbis gefüllt – davon würde ich gern mal welche probieren…Danke für das Rezept!!
Usbekistan hab ich mir als Vegetarierin schwierig vorgestellt, gut zu lesen, dass es wirklich machbar ist!
Liebe Grüße,
Ela
Danke! Das freut mich sehr, dass Dich das Rezept anspricht (leider sind alle aufgefuttert ;-) – sonst hättest Du als Münchnerin ja zum Verspeisen vorbei kommen können ;-)). Sie ähneln tatsächlich den Momos – die sind übrigens auch unglaublich lecker (muss ich auch dringend einmal ausprobieren).
Liebe Grüße, Julia
Das klingt echt super lecker!! Wir haben jetzt im November an unserer Schule einen ‚Tag der Kulturen‘ und wir müssen etwas zu Usbekistan vorstellen und deshalb wollte ich mal fragen ob man die auch kalt essen kann?
Hallo Julia,
leider schmecken die Kürbismanti nicht so wirklich, wenn sie kalt sind. Ich würde Dir eher empfehlen, ein landestypisches Brot oder einfach eine Auswahl an Melonen zu servieren.
Viele Grüße,
Julia
Okay, Dankeschön