Die Insel Rab in Kroatien ist bekannt für ihre schönen, sehr unterschiedlichen Strände und die gleichnamige, bildhübsche Inselhauptstadt. Unser Reisebericht nach fünf Tagen auf Rab.
Rab in der Kvarner Bucht ist unsere nächste Station beim Inselhüpfen in Kroatien. Mit 22 Kilometern Länge und bis zu elf Kilometern Breite sind die Entfernungen auf dieser Adria-Insel überschaubar. So ist jeder Ort mit dem Auto in nur maximal 20 bis 30 Minuten erreichbar. Der Norden und Osten von Rab sind karg und hügelig, der Westen und Süden grün, meist fruchtbar und eher flach. Eine Hauptstraße scheint die Insel in zwei Teile zu gliedern.
Wie die meisten Besucher kommen wir wegen der vielen Strände nach Rab. Diese haben je nach Inselregion eine eigene Atmosphäre – aber immer wunderbar klares Wasser. Ein weiteres Highlight ist die sehr sehenswerte gleichnamige Inselhauptstadt. Doch auf Rab es gibt noch einiges mehr zu entdecken, darunter Aussichtpunkte, Bootstouren und ehemalige Gefängnisinseln.
Im Sommer 2024 verbringen Julia, Tochter Emma und ich fünf Tage auf Rab. In diesem Reisebericht dokumentieren wir unsere Eindrücke.
Zu Besuch in der Inselhauptstadt Rab
Den Besuch der gleichnamigen Inselhauptstadt Rab lassen wir uns selbstverständlich nicht entgehen. Der Ort mit etwa 8000 Einwohnern existiert bereits seit vorchristlicher Zeit und blickt auf eine wechselvolle Geschichte mit verschiedenen Einflüssen zurück. Der historische Stadtkern mit seinen verwinkelten Gassen, Kirchen und Glockentürmen liegt malerisch auf einer Halbinsel und gehört zu den schönsten und besterhaltenen Altstädten Kroatiens.
Oase der Ruhe: Komrčar-Park, Rab
Aufgrund der Sommerhitze besichtigen Julia, Emma und ich Rab erst ab etwa 16:30 Uhr bei immer noch tropischen Temperaturen. Wir stellen unser Auto ab – mehr zu Parkplätzen weiter unten – und beginnen unseren Rundgang im Komrčar-Park. Der weitläufige, von Wegen durchzogene Stadtpark liegt direkt neben der Altstadt auf der Halbinsel. Kiefern und Zypressen spenden Schatten. Riesige Agaven und Feigenkakteen ziehen unsere Blicke auf sich. Es gibt Sportgeräte und Spielplätze.
Der Komrčar-Park ist eine Oase der Ruhe und ein Rückzugsort sowohl für Städter als auch Zugereiste. Würden wir in der Stadt Rab übernachten, wäre das sicherlich mein bevorzugtes Jogging-Revier.
Panoramablicke auf die Altstadt vom Rab-Viewpoint
Einen hervorragenden Überblick über die Stadt Rab vermittelt der Rab-Viewpoint am nördlichen Ende der Altstadt direkt nach dem Verlassen des Komrčar-Parks. Von diesem Aussichtspunkt eröffnen sich wundervolle Blicke über die roten Dächer der Altstadt sowie die vier Glockentürme der Kirchen Sveti Ivan, Sveti Justina, Marija Velika und Sveti Andrij sowie über den Hafen und die Stadtviertel am Hügel gegenüber.
Der Besuch des Rab-Viewpoint ist kostenlos.
Strandpromenade und Stadtstrand Rab Plaža
Vom Rab-Viewpoint sind es nur wenige Meter die Treppen hinab bis zur Strandpromenade, an der sich der Stadtstrand von Rab – der Plaža – befindet. Dieser lohnt sich auch ohne Bade-Absicht. Der betonierte Weg führt unterhalb der Altstadt direkt am Wasser entlang mit schönen Blicken hinauf sowie aufs Meer und die gegenüberliegende, grüne Halbinsel Frkanj.
Die Promenade ist zum Teil überwachsen von Bäumen, in deren Schatten es sich die Leute gemütlich machen. Es gibt diverse Einstiege ins Meer. Beim Sveti Ivan Beach genannten Abschnitt unterhalb der gleichnamigen Kirche lädt die ansprechende Banova Villa Beach Bar zum Verweilen ein. Es werden Sonnenschirme und -liegen vermietet.
Das Wasser am Rab Plaža ist sehr klar. Der Meeresboden besteht aus runden Felsen.
Eintauchen in die mittelalterliche Altstadt von Rab
Am südlichen Ende der Strandpromenade führt eine steile Treppe hinauf in den historischen Stadtkern von Rab mit engen Gassen und jahrhundertealten Gebäuden. In der oberen Altstadt gibt es nur vereinzelt Läden, Restaurants und Bars, sodass die Kulisse tatsächlich mittelalterlich wirkt.
Besondere Sehenswürdigkeiten sind die berühmten Kirchen Sveti Ivan (Kirche des Heiligen Johannes), Sveti Justina, Marija Velika (Kirche der Heiligen Maria) und Sveti Andrij (Benediktinerinnenkloster St. Andreas). Während unseres Stadtrundgangs sind sie zum Teil geschlossen. Aus der Andreaskirche des Klosters tönt jedoch Gesang, während draußen kein Mensch zu sehen ist – sehr atmosphärisch.
Das mit 26 Metern höchstes Bauwerk von Rab ist der im 13. Jahrhundert errichtete Glockenturm der Marienkirche. Dieser kann täglich von 9 bis 13 sowie 19:30 bis 22 Uhr für vier Euro bestiegen werden und ermöglicht sicherlich phänomenale Rundumblicke.
In der unteren Altstadt von Rab geht es lebhafter zu. In den Gassen dort mit blank polierten Straßensteinen gibt es zahlreiche Restaurants und Bars, Souvenirläden, Eisdielen, etc. Dort lohnt sich das Schlendern. Immer wieder geht Emma in den Läden auf der Suche nach einem Mitbringsel für unsere Blumengießerin zu Hause.
Am südlichen Ende der Altstadt im kleinen Dorka-Stadtpark gibt es ein Restaurant und eine Bar mit wunderbaren Plätzen in herrlich grüner, ruhiger Umgebung. Belebter geht es in Hafennähe zu.
Ebenfalls lohnend ist ein Spaziergang direkt am Hafen entlang. Auch hier gibt es eine schöne, maritime Kulisse mit zahlreichen Motor-, Segel- und Ausflugsbooten.
Tagesfüllende Bootstouren ab Rab
An der Marina in Rab-Stadt werden tagesfüllende Bootstouren* rund um Rab mit Fokus auf Baden und Schnorcheln sowie mit Stopps an den Gefängnisinseln Goli Otok sowie Otok Sveti Grgur angeboten. Sie kosten inklusive Mittagessen je nach Anbieter zwischen 50 und 55 Euro pro Erwachsenen beziehungsweise 30 bis 35 Euro pro Kind bis einschließlich zwölf Jahre.
Parken in Rab-Stadt
Die Altstadt von Rab ist autofrei. Im Zentrum von Rab gibt es mehrere kostenpflichtige Parkplätze. Die größten befinden sich nahe des Imperial Valamar Hotels*. Dort parken wir für zwei Euro pro Stunde.
Die Anbieter der Bootstouren im Hafen bieten Gutscheine für stadtnahe Parkplätze an, bei denen ganztägiges Parken fünf Euro kostet (bei Verweis auf den jeweiligen Touranbieter).
Konzentrationslager Rab
Etwa fünf Kilometer westlich der Inselhauptstadt erinnert eine Gedenkstätte an das nahe des Ortes Kampor zwischen Juni 1942 und September 1943 betriebene Konzentrationslager Rab. Während dieser Zeit inhaftierten die italienischen Faschisten etwa 15.000 Menschen, überwiegend Slowenen, aber auch Kroaten und Juden. Die Gefangenen hausten in Zelten. Die Sterberate soll mit 19 Prozent höher als die im Konzentrationslager Dachau in Deutschland gewesen sein. Geschätzte 3000 bis 4500 Menschen kamen während dieser Zeit um. Den Häftlingen gelang es, sich mit Unterstützung der Inselbewohner selbst zu befreien.
Die Gedenkstätte wirkt wie ein großer Friedhof. Außer Gräbern und einigen Monumenten gibt es nicht allzu viel zu sehen.
Gefängnisinseln Goli Otok und Otok Sveti Grgur bei Rab
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg gab es dunkle Kapitel in der Geschichte von Rab. Auf den nahen, zuvor unbewohnten Inseln Goli Otok und Otok Sveti Grgur wurden ab 1949 Umerziehungslager für politische Gefangene errichtet und bis 1988 betrieben. In Goli Otok waren Männer und auf Otok Sveti Grgur Frauen unter einfachsten Bedingungen untergebracht. Die Inhaftierten mussten Zwangsarbeit in Steinbrüchen und Werkstätten verrichten und waren Misshandlung sowie Unterernährung ausgesetzt. Zahlreiche Menschen starben.
Beide Inseln lassen sich im Rahmen von Bootstouren ab Rab-Stadt* besuchen. Auf Goli Otok können die Überreste des Gefängnisses besichtigt werden. Auf Otok Sveti Grgur leben Hirsche, die von Besuchern gefüttert werden und wenig Scheu haben.
Spektakuläre Aussicht auf Rab vom Kamenjak-Viewpoint
Nur wenige Kilometer nordöstlich von Rab-Stadt befindet sich der mit 407 Metern höchste Punkt der Insel: der Kamenjak. Von diesem Viewpoint bietet sich eine spektakuläre Aussicht auf Rab, die Kvarner Bucht sowie das wie eine Wand wirkende Velebit-Gebirge auf dem kroatischen Festland.
Viele wandern die Strecke hinauf bis zum Kamenjak-Viewpoint – für uns angesichts der tropischen Hitze keine Option. Alternativ führt eine schmale, unbefestigte Straße hinauf – die wir unserem Auto nicht zumuten wollen. Deshalb kommen wir leider nicht in den Genuss des vermutlich einzigartigen Panoramas.
Schöne Strände auf Rab im Überblick
Auf der Insel Rab gibt es zahlreiche, häufig sehr schöne Strände. Diese unterscheiden sich je nach Inselregion hinsichtlich ihrer Beschaffenheit und Atmosphäre. So steht der Norden nahe Lopar für feine, in Kroatien eher seltene Sandstrände, die sich mit flachem Wasser ideal für Familien mit Kindern eignen. Auf der Kalifront-Halbinsel westlich von Rab-Stadt locken idyllische Badebuchten mit Kies- und Felsstränden, sehr klarem Wasser und viel Grün drumherum. Ganz im Süden von Rab sorgen der Puderica Beach und weitere kleine Kiesstrände mit wunderbar klarem Wasser, Ruhe und einer vorgelagerten, spärlich bewachsenen Felsinsel für Begeisterung. Außerdem gibt es in allen Orten an der Küste, inklusive Rab-Stadt, Badegelegenheiten.
Es folgen Eindrücke von den Stränden der Insel Rab in der Reihenfolge unseres Besuchs.
Suha Punta Beach und weitere Strände
Einige Kilometer westlich von Rab-Stadt liegt die dicht bewaldete Halbinsel Kalifront. Sie ist von zahlreichen Wanderwegen durchzogen und bekannt für ihre idyllischen Badebuchten.
Dort wiederum südlich befindet sich die Feriensiedlung Suha Punta mit dem bekannten Suha Punta Beach, an dem wir zwei entspannte Nachmittage am Meer verbringen. Wir stellen unser Auto auf einem der Parkplätze für sechs Euro ab und machen es uns auf einem der beiden betonierten Strandzugänge in der langgezogenen Bucht gemütlich. Ganz nah an diesen schwimmen die meisten Menschen, ankern einige Boote und ist das Wasser nicht so klar wie etwas weiter in Richtung Meer. Dort schimmert das Wasser herrlich türkis und ergibt gemeinsam mit dem dichten Grün der Bäume sowie den Felsen ein schönes Panorama.
Ein Weg führt einige Hundert Meter westlich die Bucht entlang. Im Schatten entspannen die Menschen – auf Stühlen, in Hängematten, auf dem Boden. Je weiter weg von den Betonplattformen, desto weniger ist los, desto atmosphärischer die Kulisse. Die Küste ist von Felsen gesäumt, und es wird schnell tief. Super für alle, die schwimmen wollen. Nicht ideal beziehungsweise sogar gefährlich, wenn man Kleinkind ist.
Vereinzelt führen Metallleitern ins Wasser. Nah beim Beginn des Suha Punta Beaches gibt es eine Strandbar. Das Schwimmen im Meer ist herrlich. Jedoch erinnert ein im Bau befindliches, großes Hotel daran, dass es mit der Ruhe am Suha Punta Beach bald vorbei sein könnte.
Julia liest im Schatten, Emma und ich schwimmen ausführlich oder spielen Rommé*. Am späten Nachmittag wandere ich mit Kamera den Weg entlang zu weiteren Buchten. Die nächsten drei – die auch Suha Punta Beach heißen – sind geprägt vom riesigen Valamar Carolina Hotel & Villas* mit allen Annehmlichkeiten inklusive Restaurants, großem Swimmingpool sowie Tennisplätzen – und vielen Menschen. Aufs klare Meer und die grünen Bäume schauend, ist die Kulisse dennoch schön.
Ein Trampelpfad führt durchs Unterholz zur nächsten Bucht mit dem Jelenovica Beach, dem Plaža Jelenovica. Dieser schmale Kiesstrand begeistert mit klarem Wasser sowie schöner Aussicht auf die die Bucht begrenzenden Felsen und den dichten Wald. Die Kleinen planschen im Meer, die Größeren schnorcheln an den Felsen. Oberhalb des Strandes befindet sich eine Beach Bar, dahinter wiederum ein Parkplatz.
In westliche Richtung schließen sich alle paar Hundert Meter weitere Badebuchten an, die nur zu Fuß oder über Wasser erreichbar und sicherlich sehr idyllisch sind.
Weil es uns am Suha Punta Beach so gut gefällt, verbringen wir auch unseren letzten Nachmittag auf der Insel Rab an diesem schönen Küstenabschnitt.
Pudarica Beach und weitere Strände im Süden von Rab
Ganz im Süden von Rab gibt es einige schöne, kleine Strände, die sich landschaftlich sehr von den grünen Badebuchten bei Suha Punta unterscheiden. Alle bestechen mit wunderbar klarem Wasser. Außerdem bestimmt die nur etwa 200 Meter entfernte, langgestreckte, karge Felsinsel Otok Dolin die Kulisse. Das Meer zwischen Rab und Dolin wirkt wie ein Kanal, der von Ausflugs- und Motorbooten zur Durchfahrt genutzt wird.
Hauptstrand dieses Küstenstreifens ist der Pudarica Beach beziehungsweise Plaža Pudarica. Dieser schmale, kleine Strand besteht aus feinem Kies. Davor lockt erstaunlich klares Wasser zum Baden. Anfangs ist es flach – gut für Kids. Doch Schwimmtiefe ist schnell erreicht. Die Beach Bar Pudarica bietet kühle Getränke, Snacks und Schatten an. Am Strand wird das Set aus zwei Liegen und einem Sonnenschirm für 20 Euro pro Tag vermietet. Kostenlos geparkt werden kann an der Straße direkt hinterm Strand, die zur Hauptstraße 105 hinaufführt.
Gleich gegenüber der Beach Bar Pudarica auf der anderen Straßenseite schallt aus dem Santos Beach Club laute Musik. Dort gibt es Bars, eine Tanzfläche und einen Swimmingpool. Unterhalb auf Plattformen direkt im Meer werden schöne Strandliegen mit weißen Stoffvorhängen vermietet.
Hinterm Santos Beach Club beginnt ein Pfad oberhalb der Steilküste, der schöne Blicke auf weitere kleine Buchten, das klare Meer sowie die Insel gegenüber ermöglicht. Eine traumhafte Kulisse.
Oben von der Hauptstraße führen Trampelpfade hinab zu weiteren kleinen Stränden, die meist keinen eigenen Namen tragen. Da uns der Pudarica Beach zu voll ist, folgen wir einem Weg – und werden auf der Suche nach einem schönen Strand schnell fündig. In einer kleinen, aus feinem Kies bestehenden Bucht richten wir uns ein. Wenn wir nicht gerade schwimmen oder im Wasser spielen, verkriechen wir uns angesichts der Hitze – bei unserem Besuch 37 Grad Celsius – unterm Sonnenschirm. Denn natürlichen Schatten gibt es in dieser Bucht – und an den anderen Stränden in dieser Gegend – kaum. Erst am späten Nachmittag spenden Felswände Schatten.
Sandstrände bei Lopar im Norden von Rab
Auf der Halbinsel ganz im Norden von Rab nahe des Urlaubsortes Lopar befinden sich zahlreiche feine Sandstrände – eine Ausnahme zu den sonst in der Kvarner Bucht und überhaupt in Kroatien üblichen Kiesstränden.
Bekanntester, meistbesuchter und mit anderthalb Kilometern längster Strand ist der Paradise Beach, auf Kroatisch Rajska Plaža. Dort gibt es die komplette Touristeninfrastruktur inklusive Tausender Sonnenschirme, Tretbootverleih, Hüpfburgen, Wasserrutsche, Restaurants, Hotels sowie einen riesigen Campingplatz. Es bleibt sehr lange flach. Zur vorgelagerten Insel kann man fast durchs Wasser waten. In Gehweite zum Paradise Beach gibt es weitere Strände, darunter den Lopar Beach, den Livačina Beach sowie den Kaštelina Beach.
Der Paradise Beach ist ideal für kleine und größere Kinder. Die Kleinen können unbedenklich im flachen, felsenfreien Wasser planschen, die Größeren lernen schnell Gleichgesinnte kennen.
Zu voll, zu laut, zu hektisch, zu bunt: Auf uns wirkt der Paradise Beach statt Urlaubsparadies eher wie eine Urlaubshölle. Deswegen kommen wir nur kurz vorbei, um uns einen Eindruck zu verschaffen.
Wesentlich ruhiger geht es an allen Stränden nördlich von Lopar zu. Dort findet selbst in der Hauptsaison im August jeder ein ruhiges Plätzchen. An einem Nachmittag besuchen wir die Strände ganz im Norden. Doch es gibt viele weitere. Infrastruktur in Form von Sonnenliegen, Bars, etc. haben wir an keinem Strand gesehen – von einem Eisverkäufer auf einem Boot einmal abgesehen.
Wir stellen unser Auto auf einem der beiden kostenpflichtigen Parkplätze im Wald nördlich des Restaurants Madonna an. Diese kosten pro Tag drei beziehungsweise fünf Euro, aber niemand kassiert. Von dort führen erst Schotterpisten, dann Pfade hinab zu den Badebuchten. Einmal an einem Strand angelangt, kann man auch direkt an der Küste entlang zu weiteren Stränden wandern.
Wir lassen uns am Abeona Beach (Plaža Abeona) nieder. Der kleine, von Felsen und zwei vorgelagerten Inseln geprägte Strand dürfte der nördlichste von „Festland-Rab“ sein. Außer uns genießen vielleicht zehn andere Badegäste die Ruhe. Das Wasser ist wie an allen folgenden Stränden sehr seicht, sehr klar und fast spiegelglatt. In der Bucht ankern mehrere Motor- und Segelboote, auf denen sich meist FKK-Fans sonnen. Emma, Julia und ich baden ausgiebig. Dann machen es sich beide Damen lesend im Schatten gemütlich, während ich ein paar Hundert Meter weiter die Küste entlang wandere.
Zunächst geht es über schroffe Felsen und mit schönen Blicken auf die vorgelagerten Inseln sowie das Velebit-Gebirge auf dem Festland zum Ciganka Beach (Plaža Ciganka). Dieser feinsandige Strand gilt als FKK-Areal, doch unter den mehreren Dutzend Strandbesuchern an diesem Tag sind die nackten Sonnenanbeter in der Unterzahl. Hier muss man sehr weit hinauslaufen, um Schwimmtiefe zu erreichen. Kleine Kinder spielen im flachen Wasser oder bauen Sandburgen.
Ein Pfad führt durchs Dickicht zum Zaškoljići Beach (Plaža Zaškoljići). Dieser kleine, ansprechende, spärlich besuchte Strand mit sehr feinem Sand liegt in einer größeren Bucht, die zum Teil von Felswänden begrenzt wird. Diese ist – wie der gesamte Küstenabschnitt – Teil des Geopark Lopar sowie des beschilderten Wanderweges Trail Epario. Von der Steilküste eröffnen sich schöne Blicke auf das Meer, die Inseln und das Festland.
Von dort wiederum ist es nicht weit zum Sturič Beach (Plaža Sturič) eine Bucht weiter. Im Gegensatz zu ihren westlichen Nachbarn ist dieser kleine Sandstrand umgeben von üppiger Vegetation. Alles wirkt wunderbar grün. Auch hier ist das Wasser sehr seicht. Noch 100 Meter vom Strand entfernt, ist das Wasser noch nicht einmal knietief.
Erst östlich, dann südlich folgt bis zum Paradise Beach eine Badebucht der nächsten. Zu den bekanntesten zählt der weitläufigem, halbmondförmige Sahara Beach (Plaža Sahara), ein FKK-Strand mit feinstem, hellen Sand.
FKK auf Rab
Rab war der erste Ort Kroatiens, an dem die Freikörperkultur (FKK) salonfähig wurde. Als offizieller Beginn der FKK auf Rab gilt das Jahr 1936, als der britische König Eduard VIII und seine Gemahlin mit behördlicher Genehmigung auf der Insel nackt badeten.
Heute gibt es mehrere FKK-Strände. Doch die Regeln sind nicht so streng wie anderswo. Auch an FKK-Stränden kann mit Badehose oder Bikini gebadet werdet – und andersherum.
Unsere Basis auf Rab: Supetarska Draga
Keine Sehenswürdigkeit an sich, aber doch erwähnenswert ist der Küstenort Supetarska Draga, der sich beiderseits einer Bucht entlang zieht. Er liegt auf halber Strecke zwischen der Inselhauptstadt Rab im Südosten sowie der Halbinsel Lopar mit zahlreichen Sandstränden im Norden. Somit eignet sich Supetarska Draga gut als Basis für einen Aufenthalt auf Rab – besonders der ruhigere Ortsteil südlich der Bucht. Denn den nördlichen durchzieht eine viel befahrene Hauptstraße.
Ebenfalls im Süden führt ein mehrere Kilometer langer Betonweg direkt am Meer mit Bootsverleihern, einigen Restaurants und Unterkünften entlang – ideal zum Spazieren und Joggen. Das Wasser ist sehr klar. Es kann gebadet werden, aber an den „richtigen“ Stränden geht es idyllischer zu.
Viewpoint zwischen Supetarska Draga und Lopar
Ein paar Hundert Meter nach dem Ortsausgang von Supetarska Draga auf dem Weg nach Lopar führt die Straße direkt an der Küste vorbei. Dort führt eine Ausfahrt zu einem Parkplatz mit einem Viewpoint, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Es bieten sich phänomenale Blicke auf Rab, die Adria bis hin zur Insel Cres.
Während es nachmittags Gegenlicht gibt, wird die Kulisse morgens von der Sonne beschienen. Wir legen auf der Weg zur Fähre in Lopar auf dem Weg zur Insel Krk einen kurzen Stopp an diesem Viewpoint ein.
Unterkünfte auf Rab
Rab ist ein beliebtes Reiseziel für in- und ausländische Touristen. Entsprechend üppig ist die Auswahl an Unterkünften unterschiedlichster Art – obwohl die Insel nicht sehr groß ist. Allein bei booking.com* lassen sich über 1100 verschiedene Hotels, Apartments und weitere Unterkünfte miteinander vergleichen und buchen.
Die Entfernungen auf Rab sind nicht sehr groß. Deshalb spielt der Standort keine entscheidende Rolle, wenn man mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs ist. Wer gern zentral wohnt, bucht eine Unterkunft in Rab-Stadt. Wer nah an den bekannten Sandstränden und bei bester Infrastruktur sein möchte, sucht eine Unterkunft in oder in der Nähe von Lopar. Wir wohnen in Supetarska Draga und fühlen uns sehr wohl mit dieser Wahl.
Appartments Dominique auf Rab
Bei der Recherche auf booking.com* stoßen wir auf die Appartments Dominique*. Die Lage in Supetarska Draga auf halber Strecke zwischen Lopar und Rab sowie nur eine Straße vom Meer getrennt erscheint uns vorab – und erweist sich vor Ort – als sehr gut.
Es gibt mehrere Apartments. Unseres ist ansprechend und maritim gestaltet und modern ausgestattet. Es gibt ein schönes Bad, ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett, eine Wohnküche mit einem Schlafsofa für Emma, einer Küche mit Herd, Kochplatte, Kühl- und Gefrierschrank, Kaffeemaschine, etc. Ein Highlight ist die riesige Terrasse mit einem großen Tisch, mehreren Sitzgelegenheiten, zwei Liegen, Grill, Wäscheständer, Pflanzen etc. Ein weiterer, kleiner Balkon befindet sich zur Straßenseite. Die nette Gastgeberin Dominique gibt Tipps für den Inselbesuch.
Praktisch: Gegenüber gibt es einen kleinen Konzum-Supermarkt, einen Bäcker sowie einen Obst- und Gemüsestand. Gleich auf der anderen Straßenseite beginnt das Meer. Trotz der zahlreichen Boote kann dort gebadet werden.
Die Vormittage verbringen wir meist im Apartment, frühstücken, joggen, machen Yoga, lesen, hören Musik. Nachmittags unternehmen wir einen Ausflug. Eine sehr entspannte Kombination.
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Anreise Rab und Weiterreise
Wenig überraschend für eine kleine Insel, erfolgt die Anreise nach Rab ausschließlich auf dem Seeweg.
Die am häufigsten genutzte Verbindung nach Rab ist die Autofähre von Misnjak im Südosten der Insel nach Stinica ans kroatische Festland. Die Überfahrt dauert nur 18 Minuten, und in der Hauptsaison pendeln die Fähren diverse Male am Tag. Sie fahren los, sobald sie gefüllt sind.
Eine weitere, besonders für Touristen, die mit dem eigenen Fahrzeug unterwegs sind, interessante Verbindung ist die Fähre von Lopar im Norden von Rab nach Valbiska auf der Insel Krk. Die Überfahrt – in den Sommermonaten vier Mal täglich – dauert 80 Minuten. In der Hauptsaison sollte man mindestens eine Stunde vorher in Valbiska sein, da der Andrang groß ist und bei Überfüllung der Fähre auf das nächste Schiff ein paar Stunden später gewartet werden muss.
Darüber hinaus ist die Anreise nach Rab mit einem Katamaran von Rijeka in einer Stunde und 45 Minuten sowie von Novalja auf der südlicheren Insel Pag in einer Dreiviertelstunde möglich, allerdings nicht mit dem Auto.
Auf Rab gibt es keinen Airport. Die nächsten Flughäfen befinden sich auf der Insel Krk beziehungsweise nahe Rijeka (RJK) sowie in Zadar (ZAD), jeweils mit zahlreichen Direktverbindungen in den deutschsprachigen Raum.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen finden, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Beste Reisezeit für Rab in Kroatien
Die beste Reisezeit für die Insel Rab sind die warmen, trockenen Monate Mai bis Oktober. Im Meer gebadet werden kann ganz sicher zwischen Juni und September. Im Juli und August kommen die meisten Urlauber. Dann ist es am heißesten, vollsten und teuersten. Vermutlich am angenehmsten ist eine Reise in der zweiten Septemberhälfte. Dann ist es noch schön warm, aber deutlich leerer und günstiger.
Wir reisen im August in der Hochsaison nach Rab. Tagsüber ist es immer sonnig und mit Temperaturen deutlich über 30 Grad Celsius recht heiß.
Reisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Rab in Kroatien
In allen Kroatien-Reiseführern gibt es Kapitel zu Rab, darunter im „Stefan Loose“* und „Lonely Planet“*. Wer nur die Inseln in der Kvarner Bucht, vielleicht auch in Kombination mit Istrien, besucht, könnte sich den „Reise Know-How InselTrip Kvarner Inseln (Cres, Lošinj, Krk, Rab)“* oder den Reiseführer „Kroatische Inseln und Küstenstädte“* aus dem Michael Müller Verlag anschauen.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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