Die Inseln Cres und Lošinj in Kroatien begeistern mit schönen Stränden, Städten und noch mehr Highlights. Unser Reisebericht nach einer Woche Urlaub.
Cres und Lošinj in der Kvarner-Bucht im Norden von Kroatien eignen sich perfekt für einen Sommerurlaub. Die beiden Schwesterinseln locken Reisende mit schönen Stränden, hübschen Orten und viel Natur.
Die langgezogenen Inseln waren ursprünglich eins und sind seit etwa 2000 Jahren durch einen elf Meter breiten, von den Römern errichteten Kanal getrennt. Das nördliche, knapp 70 Kilometer lange und bis zu elf Kilometer breite Cres – „Sres“ ausgesprochen – ist weniger besiedelt und von kargerer Vegetation. Die Insel, deren Motto „No stress on Cress“ lautet, ist geprägt von beschaulichen Küstenorten, sehr klarem Wasser, Steinmauern, Oliven- und Pinienbäumen, genügsamen Schafen und Gänsegeiern. Das südlichere Lošinj mit nur 31 Kilometern Länge und bis zu vier Kilometern Breite ist üppiger bewachsen, touristisch erschlossener und wirkt trotz der Nähe zu Cres irgendwie anders. Die Cikat-Halbinsel nahe des Hauptorts Mali Lošinj erinnert mit ihren herrschaftlichen Gebäuden ans mondäne Seebad Opatija. Das kleinere Veli Lošinj verzaubert uns vom ersten Moment an.
Im August 2023 machen wir eine Woche Urlaub in Cres-Stadt und fahren von dort die wichtigsten Orte und Sehenswürdigkeiten sowohl von Cres als auch Lošinj ab. Es folgt unser Reisebericht.
Ankunft auf der Insel Cres
Unseren diesjährigen Kroatien-Urlaub verlängern wir um eine Woche auf Cres. Wir nehmen die Fähre von Brestova an der Ostküste von Istrien nach Porozina im Norden der Insel. Die rund 25 Kilometer lange Strecke vom Fährhafen nach Cres-Stadt erinnert uns an Griechenland. Es geht über einen Bergkamm an zum Teil karger Landschaft vorbei. Links und rechts fällt es steil zum Meer hinab. Auf beiden Seiten ist die blaue Adria zu sehen. Schafe kreuzen unseren Weg. Gändegeier kreisen über einer Bucht. Eine schöne Einstimmung.
Unsere Urlaubsbasis: die Inselhauptstadt Cres-Stadt
Cres-Stadt ist das Zentrum von Cres und unsere Urlaubsbasis. Etwa 90 Prozent der Inselbevölkerung, circa 3000 Menschen, lebt in diesem hübschen Ort, der in einer geschützten Bucht und umgeben von Hügeln liegt.
Rund um das kleine Hafenbecken erscheint Cres-Stadt besonders idyllisch – mit pastellfarbenen, venezianisch anmutenden Häusern, dem Glockenturm der Pfarrkirche Sv Marija, einem Brunnen sowie Segel- und Motorbooten. Kein Wunder, dass sich an diesem schönen Ort zahlreiche Restaurants, Bars und Eiscafés befinden – die gute Pizzen, Eisbecher, Limoncello-Spritz und mehr anbieten. Atmosphärischer geht es kaum – vor allem morgens und in den frühen Abendstunden, wenn in der Hauptsaison die Badegäste in die Lokale strömen und viel los ist. Denn tagsüber erscheint Cres-Stadt erstaunlich leer – wenig überraschend angesichts der sommerlichen Hitze.
Am Hafenbecken wirkt Cres-Stadt sehr touristisch. Neben den gastronomischen Einrichtungen gibt es fast nur auf Sommerbesucher ausgerichtete Geschäfte, vor allem Souvenir- und Kunsthandwerksläden. Der kleine Studenac-Markt nahe beim Glockenturm, vor dem morgens ein kleiner Gemüsemarkt stattfindet (und sich nachmittags die Biertrinker treffen), ist recht teuer. Mehr Auswahl und etwas bessere Preise bietet der große Plodine-Supermarkt am Ortseingang. Große Filialen von Lidl und Konzum befinden sich knapp 50 Kilometer südlich in Mali Lošinj.
Während die Gegend rund um den Stadthafen touristisch geprägt ist, lohnt es sich, in die verwinkelten Gassen dahinter einzutauchen. Dort sind die Gebäude meist nicht herausgeputzt, gibt es in kleinen Hinterhöfen immer wieder etwas zu entdecken und spielt sich das Leben der Menschen von Cres ab.
In Cres-Stadt haben wir eine entspannte Urlaubszeit und machen dem Inselmotto „No stress on Cres“ alle Ehre. Wir schlafen aus. Frühstücken gemeinsam mit frischem Baguette und Croissants vom Bäcker Gavza in der Altstadt – laut Julia DEM Bäcker von Cres. Gehen Joggen. Machen Yoga. Lesen. Und unternehmen nach einem Mittagssnack einen Ausflug oder gehen Baden.
Abends sind die Restaurants in Cres-Stadt voll mit Gästen. Wie meistens im Urlaub in Europa sind wir Selbstversorger. Nach den Ausflügen kochen wir: Kartoffeln mit Zitronen, Knoblauch und Seitan, Bulgur mit Tomaten, Nudeln mit veganer Bolognese und anderes mehr – immer sehr lecker. Wenn wir schon ein voll ausgestattetes Apartment* haben, dann nutzen wir es auch.
Strände in Cres-Stadt: Melin Beach, Kovačine Beach & Co.
Direkt in sowie nahe Cres-Stadt gibt es zahlreiche Gelegenheiten, den Körper in der Adria abzukühlen. Hinterm Stadthafen rechts entlang führt eine einige Kilometer lange Betonpromenade direkt am Meer entlang. Das Wasser ist überall klar und angenehm.
Der erste, stadtnahe Abschnitt nennt sich Melin Beach. Es handelt sich um einen einige Meter breiten Kiesstrand, an dem es über kleine Kieselsteine seicht ins Meer geht – perfekt für Kinder. Doch auch erwachsene Schwimmer brauchen nicht lange, bis es tief wird. Es gibt einigen Strandbars und Süßwasserduschen, aber keine Sonnenliegen oder Ähnliches. Im Hochsommer ist viel los. Aber die Menschen – viele Kroaten – verteilen sich gut. Wir verbringen dort unseren ersten Nachmittag auf der Insel Cres und haben bis 19:30 Uhr Sonne sowohl im Wasser als auch auf dem Kiesstrand. Im Gegensatz zu den meisten Stränden Istriens können wir aufgrund des feinen Kieses sogar in Ufernähe unbeschwert und ohne Badeschuhe Frisbee spielen.
Die nächsten paar Hundert Meter geht es auf der Promenade unter Pinien weiter und bleibt es relativ ruhig – wohl auch, weil es nur wenige, schmale Kiesstrände gibt. Dann beginnt der breitere, beliebte Kimen Beach, der sich nahe des Hotel Kimen* befindet und wesentlich mehr Badegäste anzieht.
Noch voller wird es am Kovačine Beach – dem Küstenabschnitt beim Camping Kovačine*, einem riesigen Campingplatz, auf dem sich im Sommer mehrere Tausend Menschen erholen. Beim Leuchtturm gibt es dann das komplette touristische Angebot, inklusive Aquapark, Restaurants mit Biertischen, Bananaboats, Tauchschule, etc. – und viele Menschen, zu viele für meinen Geschmack. Auch am Strandabschnitt nördlich des Leuchtturms bleibt es im August supervoll.
Dahinter schließt sich ein FKK-Strand an. Dort ist deutlich weniger los und führt der Betonweg mit viel Schatten vorbei an Olivenbäumen und unter Pinien. Das Wasser schimmert wunderbar Türkis und ist überraschend klar.
Nach dem FFK-Stand geht es noch etwa einen Kilometer weiter – an dem wohl schönsten Abschnitt dieser Promenade. Die wenigen Besucher machen es sich auf den Felsen oder im Schatten der Bäume gemütlich und genießen die wunderbare Kulisse und das klare Meer. Etwas mehr los ist nur nahe des Bootsanlegers und des Kiosks Tamaris 2.
Schließlich endet der von uns „Lungo Mare“ getaufte Betonweg am Meer entlang – und meine tägliche Jogging-Strecke – an einer kleinen Bucht, die sich perfekt zum Schnorcheln eignet. Dahinter erhebt sich auf Felsen ein Olivenhain. Dort verbringen wir einen schönen Nachmittag, schnorcheln in sehr klarem Wasser oder spielen Frisbee. Hinter der Bucht führt ein Wanderweg über Felsen vorbei an Olivenbäumen am Meer entlang in etwa 45 Minuten zu einem weiteren Strand.
Valun, Cres: Zwei schöne Strände und mehrere Tavernen
Der kleine Ort Valun etwa 15 Straßenkilometer südlich von Cres-Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel. Direkt am Wasser liegen mehrere Konobas – wie die Restaurants in Kroatien heißen –, von denen einige durch ihre weißblaue Färbung uns eher an griechische Tavernen am Meer erinnern. Die im Minihafen liegenden Segel- und Motorboote sorgen für zusätzliche Atmosphäre.
Viele Besucher kommen wegen der beiden Strände Zdovica Beach und Raca Beach. Sie sind für das angeblich klarste Wasser Kroatiens bekannt. Ob das Superlativ so absolut stimmt, wage ich zu bezweifeln. Da fallen mir noch zwei, drei andere Top-Spots ein. Aber fest steht: Das Meer bei Valun ist wirklich unglaublich klar.
Wir bleiben ein paar Stunden am Zdovica Beach. Der Weg dorthin führt an den Restaurants vorbei. Die Bucht liegt eingebettet zwischen bewaldeten Hügeln. Am einige Meter breiten Kiesstrand ist für August erstaunlich wenig los im Vergleich zu so manch anderem Strand. Etwas Schatten gibt an den Seiten unter Bäumen. Das Meer ist außerordentlich klar. Speziell nahe bei den Felsen bietet es sich an zu Schnorcheln. Doch auch so sehen wir reichlich Fische, sogar kleine Fischschwärme. Ein paar Mal staunen wir, als Dutzende Fische aus dem Wasser springen und wieder eintauchen. Mehrmals schwimmen Emma, Julia und ich zur „Grenze“ und wieder zurück oder spielen Frisbee und genießen das schöne Wasser. Ein toller Strand!
Es gibt eine Süßwasserdusche, eine Umkleidekabine und einen Kinderspielplatz.
Den Raca Beach sehen wir nur kurz auf dem Rückweg zum Auto. Zu ihm geht es, von den Parkplätzen oben kommend, linkerhand. Auch dieser Strand scheint beste Voraussetzungen für einen angenehmen Badeaufenthalt zu bieten. Er wirkt ähnlich wie der Zdovica Beach. „Same same, but different“, würde man in Thailand sagen.
Bergdorf Lubenice mit Sveti Ivan Beach und Blauer Grotte
Lubenice lockt mit dreierlei Sehenswürdigkeiten. Das kleine Dorf, in dem keine 50 Menschen leben, liegt auf einem mehrere Hundert Meter hohen Hügel direkt am Meer. Entsprechend phänomenal ist die Aussicht auf die Küste. Das Dorf selbst vermittelt einen Eindruck vom einfachen Leben der Bewohner, die von der Schafzucht oder vom Tourismus in Form von einer Handvoll Restaurants leben. Es gibt einige Steingebäude, eine Kirche, einen Friedhof und ein Schafzucht-Museum. Es lohnt sich, einmal durch den Ort zu spazieren.
Unterhalb von Lubenice liegt der Sveti Ivan Beach, der als einer der schönsten Strände von Cres gilt. Schon von oben sieht der Strand mit wenig Anwesenden sehr einladend aus. Die Bilder-Suche auf Google macht weiteren Appetit auf diesen besonderen Kiesstrand mit klarem Wasser und hinaufragenden Bergen. Der Haken: Eine einstündige Wanderung mit mehreren Hundert Metern Höhenunterschied führt hinab zum gelobten Strand – und später wieder hinauf. Obwohl wir große Strandfans sind, erscheint uns dieser Aufwand angesichts der Hitze und mit Kind dabei zu groß. Alternativ haben einige Bootstouren den Sveti Ivan Beach im Programm.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Blaue Grotte (Plava Grota) – eine etwa 20 Meter lange Meereshöhle, in der das Wasser blau schimmert. Auch diese ist entweder per Bootstour ab Cres-Stadt oder von der Ortschaft Martinšćica oder via einer Dreiviertelstunde Trekking ab Lubenice erreichbar (ausreichend Wasser und festes Schuhwerk mitnehmen). In der Nähe befindet sich der auf Bildern sehr schön aussehende Blue Cave Beach, auch Strand des Heiligen Johannes genannt. Wir besuchen die Blaue Grotte nicht.
Die Anfahrt nach Lubenice verlangt fahrerisches Können. Die letzten Kilometer führt die schmale, kurvenreiche Straße an beidseitigen Steinmauern vorbei. Es gibt vereinzelt Ausweichbuchten. Doch bei Gegenverkehr steigt der Blutdruck.
Gänsegeier und Beli Beach im Norden von Cres
Im Norden von Cres liegt auf einem Hügel das kleine Dorf Beli. Der Weg dorthin führt vom Inselhighway über eine rund fünf Kilometer lange, schmale, kurvenreiche Asphaltstraße durch dicht bewaldete Berglandschaft mit schönen Blicken auf die Adria und die kroatische Insel Krk. Bevor es von der Hauptstraße in Richtung Beli geht, lohnt sich ein kurzer Stopp. Denn das Panorama auf die Umgebung ist wundervoll.
Einer der Hauptgründe, um nach Beli zu kommen, ist das Beli Visitor and Rescue Centre for Griffon Vultures – ein Rettungszentrum für verletzte Gänsegeier. Schließlich lebt im Norden von Cres die letzte Gänsegeier-Kolonie Kroatiens. Die imposanten Vögel, deren Flügel eine Spannweite von 2,80 Meter erreichen können, kreisen über der Insel und bauen ihre Nester in den Felsklippen. Verletzte Gänsegeier werden hier wieder fit für die Freiheit in der Natur gemacht.
Im Visitor and Rescue Centre sind gut gemachte, multimediale Ausstellungen zu den Vögeln sowie zur Geschichte dieser Region zu sehen. Emma setzt sich unter anderem die Virtual-Reality-Brille auf und erlebt Cres aus der Luft und verewigt sich mit der Zeichnung eines Gänsegeiers im Gästebuch.
Das Highlight ist natürlich der Besuch der Vögel. Bei unserem Besuch befinden sich acht Gänsegeier in Pflege. Durch mehrere Glasfenster blicken wir in die Voliere. Einige Geier fressen von den beiden toten Schafen, die für unangenehme Gerüche sorgen. Um die Vögel nicht zu stören, ist direktes Fotografieren nicht erlaubt.
Der Besuch kostet 6,50 Euro pro Erwachsenen und drei Euro für Kinder. Das Eintrittsgeld trägt zur Finanzierung des Tierschutzes bei.
Um den Ort herum führt eine steile Straße hinab zum Beli Beach. Der schöne Kiesstrand wird einerseits von einer Felswand, anderseits von einem kleinen Hafen begrenzt. Das Strandrestaurant ist bei unserer Stippvisite um August gut besucht – wie der ganze Strand. Das Wasser wirkt sehr klar. Hinterm Strand befindet sich der das Camping Brajd – ein Campingplatz mit angenehmer Größe.
Ganz besonderer Strand auf Cres: Meli Beach
Der Meli Beach an der Ostküste von Cres ist ein ganz besonderer Strand. Denn im Gegensatz zu allen anderen (uns bekannten) Stränden auf der Insel besteht dieser außer ganz nah am Ufer ausschließlich aus feinem Sand. Hinzu kommen superklares Wasser und die Lage in einer geschützten Bucht, sodass es keine nennenswerten Wellen gibt. Außerdem bleibt es am Meli Beach sehr lange flach – ideal auch für Kleinkinder. Und da der Untergrund nicht aus spitzen Steinen oder Felsen, sondern aus Sand besteht, bietet er sich an für langes Frisbee oder Ball spielen. Schwimmen ist erst etwas weiter vom Ufer weg möglich.
Die Betreiber der einzigen Strandbar haben eine Strandschaukel und ein großes Herz als Fotospots installiert – wie an so manchem Tropenstrand. Die Beach Bar bietet Snacks und Getränke an – und Strandliegensets für 25 Euro pro Tag. Wer sich das Geld sparen will, nimmt im Schatten der Bäume oder mit eigenem Sonnenschirm am Felsstrand Platz.
Zum Meli Beach zu kommen, ist nicht ganz unaufwändig. Vom Inselhighway führt eine schmale Asphaltstraße zum Dörfchen Plat. Dort muss das Auto geparkt werden. Nun geht es zu Fuß auf einem nicht anstrengenden Wanderweg in etwa zweieinhalb Kilometern durch schöne Landschaft mit Lorbeerbäumen und Steinmauern zum Strand. Alternativ bietet sich das mehrfach täglich fahrende „Taxi“ an: ein Bully, der beide Strecken für insgesamt sechs Euro pro Person auf einer Piste zurücklegt. Viele reisen mit dem Boot an.
Strände bei Ustrine, Cres: Veli Zal Beach, Lepeza Beach und Pod Sadic Beach
An der südlichen Westküste von Cres, nur wenige Kilometer Luftlinie vom Meli Beach entfernt auf der anderen Seite der Insel, liegen nahe des Dörfchens Ustrine einige sehr attraktive Kiesstrände. Diese sind kaum besucht und eher so etwas wie Geheimtipps.
Ustrine liegt oberhalb der Küste mit wundervoller Panoramasicht auf die Buchten und das Meer. Hinab zu den Stränden führt eine schmale, sehr steile, kurvenreiche Straße. Wir trauen uns die Fahrt mit dem Auto nicht zu und gehen die 1,1 Kilometer zu Fuß durch die intensive Nachmittagssonne und später wieder hinauf – ein anstrengendes Unterfangen.
Unten angekommen, führt rechts entlang ein 150 Meter langer Pfad zum „Hauptstrand“ von Ustrine, dem Veli Zal Beach. Dieser ist etwa 100 Meter lang, besteht am südlichen Ende aus großen Kieselsteinen und am nördlichen aus feinem Kies. Das Wasser ist herrlich klar und erfrischend. Bei der Leiter am Betonpanton wirkt es mit vielen verschiedenen Fischen fast wie in einem Aquarium. Vereinzelt trüben ein paar Seeigel im tieferen Wasser die Kulisse. Immer wieder sorgen aus dem Meer springende, kleine Fischschwärme für Freude.
Außer uns baden an diesem Nachmittag in der Hauptsaison nur etwa ein Dutzend anderer Menschen am Veli Zal Beach. Ein paar Bäume hinterm Strand spenden Schatten. Ein Sonnenschirm ist angebracht. Außer zwei Ferienhäusern sowie einer öffentlichen Süßwasserdusche gibt es keine Infrastruktur.
Vom nördlichen Ende des Veli Zal Beach führt ein Trampelpad in etwa zehn Minuten zum Lepeza Beach. Dieser ist etwas kleiner als sein größerer Nachbar, steht ihm in Sachen Attraktivität jedoch in nichts nach. Auch er besteht aus Kieselsteinen und begeistert mit klarem, erfrischendem Meer. Es gibt zwei Ferienhäuser.
Wer den Pfad vom nördlichen Lepeza Beach weiter geht, wird mit schönen Blicken auf die Küste, die Strände von Ustrine und das Dorf oberhalb belohnt. Es folgt eine geschützte Bucht, in der mehrere Segelboote ankern.
Etwa 150 Meter linkerhand von der Straße aus Ustrine kommend, befindet sich mit dem Pod Sabic Beach ein weiterer, kleiner Kiesstrand.
Tagesausflug zur Insel Lošinj
Von Cres-Stadt unternehmen wir einen Tagesausflug auf die nahe, nur durch einen kleinen Kanal von Cres getrennte Nachbarinsel Lošinj. Auf der Drehbrücke, die sich um 9 und 17 Uhr für durchfahrende Segelboote öffnet, springen am späten Nachmittag Kinder und Jugendliche ins Meer.
Lošinj bietet über 300 Sonnentage im Jahr und gilt damit als eine der sonnenreichsten Gegenden Kroatiens. Die warme kroatische Sonne, ansprechende Kieselstrände, klares Wasser, grüne Fichten und ansprechende Orte bieten beste Voraussetzungen für einen schönen Urlaub.
Mali Lošinj und Cikat-Halbinsel
Mali Lošinj ist der Hauptort der Insel Lošinj. 7000 Menschen leben in dem Städtchen, das deutlich größer als Cres-Stadt ist. Dort gibt es Supermärkte wie Konzum und Lidl sowie diverse Unterkünfte. Eine sehr schöne, lange Promenade an beiden Ufern des Meeresarms bietet sich zum Schlendern an. Dort laden diverse Bars, Restaurants und Eiscafés zum gemeinsamen Blick aufs Meer. Die Architektur ist venezianisch geprägt mit pastellfarbenen, herausgeputzten Häusern. Mali Lošinj wirkt sehr mondän.
Mali Lošinj gilt als beliebte Station von Seglern. Entsprechend viele Booten liegen in der Marina. Wir essen Eis und spazieren in der Spätnachmittagssonne die Promenade entlang. Wir tauchen in die Gassen dahinter ein, freuen uns über die schattige Abkühlung und besuchen so manches Lädchen.
Mali Lošinj ist bekannt für mildes Klima und wurde deshalb bereits 1894 zum Kurort ernannt. Dies wird besonders deutlich auf der nur etwa einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Halbinsel Cikat. Sie ist durchzogen von Wald und bietet sich für ausführliche Wanderungen an. Außerdem gibt es diverse Badestellen.
Wir parken unser Auto nah beim mondänen Hotel Bellevue* und wandern die Promenade entlang. Die herrschaftlichen Villen erinnern uns an das Seebad Opatija im Nordosten von Istrien. Die asphaltierten Wege sind gesäumt von Pinien und bieten schöne Blicke auf die Bucht. Wir lassen uns an einem kleinen Kiesstrand im Osten des Parks unter Bäumen nieder und gehen Schwimmen. Das Wasser ist schön klar, doch einige Seeigel sorgen für Aufmerksamkeit. Emma springt diverse Male von einer Steinmauer ins kühle Nass.
Wir spazieren ein paar Hundert Meter südlich an einem Wald entlang, dann wieder nördlich vorbei an einigen Hotels bis zum Latino Beach. Dies scheint die beliebteste Badestelle zu sein. Hunderte Menschen genießen das Wasser oder entspannen im Schatten. Die große Latino Bar bietet Essen und Getränke in atmosphärischer Umgebung an. In der Nähe gibt es gegrillte Maiskolben und andere Snacks.
Wir bleiben nur einige Stunden auf der schönen Cikat-Halbinsel und werden ihr sicher nicht gerecht. Denn ähnlich wie auf der Halbinsel direkt südlich von Rovinj gibt es diverse Wanderwege und Badestellen für mehrere, angenehme, sonnige Nachmittage.
Aussichtspunkt Providenca auf Mali Lošinj
Ein besonderes Erlebnis zum Sonnenuntergang ist der Besuch des Aussichtspunktes Tematski Vidikovac Providenca. Das Restaurant befindet sich knapp drei Kilometer oberhalb von Mali Lošinj. Der Straße dorthin führt vorbei an einem Schrottplatz und einigen windschiefen Häusern – eine gute Kulisse für einen „Tatort“.
Der Panoramablick auf Mali Lošinj und die umliegenden Inseln ist wirklich einmalig, speziell zum Sonnenuntergang. Um einen Geheimtipp handelt es sich allerdings nicht. Der Eintritt kostet fünf Euro inklusive Getränk. Am Eingang fragt die Dame nach einer Reservierung und berichtet, dass kein Tisch frei ist. Als ich ihr mitteile, dass ich nur ein Foto machen möchte, sagt sie: „gern!“ und lässt mich durch. Als wir kurz vor 19 Uhr wieder zurückfahren, kommen uns diverse Autos entgegen.
Obwohl wir nur wenige Minuten an dem Top-Spot verbringen und das Essen gar nicht probieren, können wir das Restaurant aufgrund der Umgebung und der Atmosphäre empfehlen. Die Tische haben eigene Namen und sind eingebettet zwischen Mauern, mit tollen Blicken auf Lošinj. Unterhalb des Restaurants befindet sich ein Natur-Lehrpfad. Ein schönes Erlebnis, auch wenn wir „nur“ fotografieren.
Atmosphärischer Ort Veli Lošinj
Veli Lošinj ist für uns eine wundervolle Überraschung. Der kleine Ort etwa drei bis vier Kilometer vom größeren Mali Lošinj entfernt, fesselt uns sofort. Wir parken unser Auto oberhalb der Stadt und schlendern durch Gassen ins Zentrum. Um ein Hafenbecken gruppieren sich pastellfarbene Häuser. Im Hafen wippen die Boote auf und ab. In dieser schönen Lage bieten mehrere Restaurants Speisen und Getränke an. Emma begeistert sich für Souvenirläden.
Von einem Felsen gegenüber der großen Kirche St. Anthonys mit ihrem Glockenturm liegen ein paar Klippen. Mutige, vor allem Jugendliche, springen von sicherlich zehn Metern Höhe ins Meer. Wir nehmen auf den Steinen Platz und staunen über den Mut. So manche Eltern diskutieren darüber, ob ihre Kids springen sollen.
Veli Lošinj ist wirklich sehr atmosphärisch und eine gute Basis für den Aufenthalt auf den Inseln.
Von Mali Lošinj führt ein mehrere Kilometer langer Wanderweg direkt am Meer entlang durch an Buchten nach Veli Lošinj. Wir sehen die wundervolle Strecke (nur) vom Auto aus.
Unterwegs auf Cres und Lošinj
Ohne Auto oder Motorbike geht sowohl auf Cres als auch auf Lošinj (fast) nichts.
Alternative gibt es von der Hauptbushaltestelle in Cres-Stadt nahe der INA-Tankstelle täglich einige Busse nach Orlec, Martinšćica, Porozina, Merag, Sveti Petar und Punta Križa auf Cres sowie nach Veli Lošinj mit Halt in Mali Lošinj und einigen Dörfern.
Außerdem bieten sich Bootstouren an, um etwas von der Umgebung zu sehen. Diese sind recht teuer. Beispielsweise kosten sowohl die Tagestour ab Cres-Stadt nach Valun und zum Sveti Ivan Beach unterhalb von Lubenice als auch die 3-Island-Tour ab Veli Lošinj je 50 Euro, allerdings inklusive Essen und Getränke.
Anreise nach Cres und Lošinj
Die meisten Touristen reisen mit dem eigenen Auto nach Cres und Lošinj. Beide schönen Inseln sind aus dem deutschsprachigen Raum gar nicht kompliziert zu erreichen.
Vom kroatischen Festland gibt es mehrere Fährverbindungen nach Cres und Lošinj. Es folgen einige der am häufigsten genutzten Routen. Es gibt es jedoch weitere.
Von Porozina im Norden von Cres verkehrt alle ein bis zwei Stunden eine Autofähre von Jadrolinija in rund 20 Minuten nach Brestova in Istrien. Diese Verbindung bietet sich für die Anreise aus dem deutschsprachigen Raum an. Um speziell in der Hauptsaison Warteschlangen zu vermeiden, empfiehlt sich frühes Anreisen und die Reise an Werktagen. Von Porozina führt eine bis auf ein kurzes Stück ganz im Norden durchgängig sehr gute Hauptstraße 84 Kilometer bis nach Veli Lošinj im Süden von Lošinj.
Eine weitere Autofähre verbindet Merag im Osten von Cres in 25 Minuten mit Valbiska im Westen der Insel Krk, die wiederum über eine Brücke mit dem kroatischen Festland verbunden ist.
In der Hauptsaison geht täglich eine Autofähre von Mali Lošinj über die kleinen Inseln Premuda, Silba, Olib und Ist nach Zadar auf dem kroatischen Festland.
Ebenfalls in der Hauptsaison fährt täglich ein Katamaran von Mali Lošinj über Ilovik, Susak, Unije, Martinšćica und Cres-Stadt nach Rijeka und wieder zurück.
Ein weiterer Katamaran verbindet im Sommer nahezu täglich Rijeka mit der Insel Rab, Veli Lošinj, Novalja und Zadar.
Zwei- bis dreimal wöchentlich pendelt eine Fähre zwischen Pula in Istrien, Mali Lošinj und Zadar mit Stopps in weiteren Orten.
Darüber hinaus gibt es einige Buslinien, die mehrmals täglich Rijeka und die kroatische Hauptstadt Zagreb mit Cres und Lošinj verbinden.
Die nächsten Flughäfen – mit zahlreichen Direktflügen in den deutschsprachigen Raum – befinden sich auf dem kroatischen Festland in Pula (IATA-Code: PYU), Rijeka (RJK) und Zadar (ZAD). Vom Flughafen von Mali Lošinj (LSZ) gibt es momentan keine Linienflüge. In der Vergangenheit wurden im Sommer regelmäßig Zagreb (ZAG) und Split (SPU) angeflogen.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Hotels, Apartments und weitere Unterkünfte auf Cres und Lošinj
Auf Cres und Lošinj gibt es eine große Auswahl an Unterkünften unterschiedlichster Kategorien. Diverse Hotels, Apartments und andere Unterkünfte lassen sich unter anderem bei booking.com* vergleichen und buchen.
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Apartment Rose in Cres-Stadt
Wir wohnen eine Woche im Apartment Rose* in Cres-Stadt. Es liegt sehr zentral im Herzen der Altstadt nahe beim Hafenbecken und nur weniger Meter vom Glockenturm entfernt in ruhiger Lage in einer Seitengasse.
Die etwa 45 Quadratmeter große Ferienwohnung ist modern ausgestattet. Es gibt eine Klimaanlage, einen Großbildfernseher (den wir nicht brauchen), ein ansprechendes Bad inklusive Waschmaschine, eine Küche mit Kochfeld, Spülmaschine, Backofen, und Mikrowelle sowie ein Schlafzimmer für uns Erwachsene und ein Schlafsofa für Tochter Emma.
Abends spielen wir nach dem Essen Rommé auf einem großen Tisch. Die Inneneinrichtung ist optisch schön aufeinander abgestimmt, und das Bad ist sehr ansprechend. Einen Balkon gibt es zwar nicht. Aber so ist der nur ein paar Meter entfernte Hafen unsere Terrasse.
Zum Apartment gehört ein kostenloser Parkplatz. Dieser liegt allerdings ein paar Hundert Meter entfernt, sodass das Aus- und Einladen je nach Gepäckmenge und Temperatur durchaus anstrengend sein kann. Eine Alternative gibt es nicht, denn die Gegend um das Hafenbecken von Cres-Stadt ist autofrei.
Wir fühlen uns sehr wohl im Apartment Rose* und empfehlen es guten Gewissens weiter: eine sehr gute Wahl für eine Reise nach Cres!
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Beste Reisezeit für Cres und Lošinj
Die beste Reisezeit für Cres und Lošinj sind die warmen, trockenen Monate Mai bis Oktober. Im Meer gebadet werden kann zwischen Juni und September. Im Juli und August kommen die meisten Urlauber. Dann ist es am heißesten, vollsten und teuersten. Vermutlich am angenehmsten ist eine Reise in der zweiten Septemberhälfte. Dann ist es noch schön warm, aber deutlich leerer und günstiger.
Wir reisen im August in der Hochsaison nach Cres und Lošinj. Wir freuen uns über absolutes Wohlfühlwetter – tagsüber fast immer Sonnenschein und rund 30 Grad Celsius.
Reisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Cres und Lošinj
In allen Kroatien-Reiseführern gibt es Kapitel zu Cres und Lošinj, darunter im „Stefan Loose“* und „Lonely Planet“*. Wer nur die Inseln in der Kvarner Bucht, vielleicht auch in Kombination mit Istrien, besucht, könnte sich den „Reise Know-How InselTrip Kvarner Inseln (Cres, Lošinj, Krk, Rab)*“ oder den Reiseführer „Kroatische Inseln und Küstenstädte*“ aus dem Michael Müller Verlag anschauen.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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