Rovinj gilt als eine der schönsten Städte von Kroatien. In neun Tagen erkunden wir die Sehenswürdigkeiten der Altstadt sowie die attraktiven Strände und unternehmen mehrere Ausflüge. Unser Rovinj-Reisebericht.
Endlich Rovinj! Schon häufig waren wir in Kroatien. Doch nun reisen wir zum ersten Mal in die Hafenstadt im Norden des Landes. Aufgrund der bildhübschen Altstadt mit dem alles überragenden Glockenturm eilt Rovinj zurecht der Ruf als eine der schönsten Städte der Halbinsel Istrien und von ganz Kroatien voraus. Vor dieser Kulisse sorgen unzählige Fischer-, Segel- und Ausflugsboote sowie vorgelagerte Inseln für maritime Atmosphäre. Der wohltuende Geruch von Kiefern-, Oliven- und Zitronenbäumen liegt in der Luft. Hinzu kommen attraktive Strände direkt in oder nahe Rovinj und natürlich das mediterrane Klima südlich der Alpen. Außerdem bietet sich Rovinj aufgrund der Lage an der mittleren Westküste von Istrien ideal als Basis zur Erkundung der Halbinsel und darüber hinaus an.
Angesichts dieser wunderbaren Mischung überrascht es nicht, dass Rovinj – auch Rovigno – mit seinen 15.000 Menschen, zehn Prozent davon italienischer Abstammung, im Sommer von unzähligen Touristen bevölkert wird. Im August 2023 gehören Julia, Tochter Emma und ich dazu. Neun Tage bleiben wir in Rovinj und verbringen dort trotz massentouristischer Begleiterscheinungen einen schönen, entspannten Urlaub.
Highlight: Die Altstadt von Rovinj
Hauptsehenswürdigkeit und das Highlight von Rovinj ist die venezianisch geprägte Altstadt. Der älteste Teil befindet sich auf einer fast komplett vom Meer umgebenen Halbinsel. Auf ihr stehen pastellfarbenen Häuser dicht an dicht. Oben ragt der Glockenturm der Kirche der Heiligen Euphemia empor. Davor spiegelt sich im Wasser der Adria die Kulisse. Ein wundervoller Anblick.
In der Altstadt von Rovinj bestehen die Straßen und Gassen aus abgeschliffenen Pflastersteinen. Deshalb besteht Rutschgefahr auch ohne Regen. Manche Gebäude sind herausgeputzt, von anderen bröselt der Putz. Die Wäsche hängt zum Trocknen über den Straßen. Es gibt viele Souvenirläden, Cafés und Restaurants. Trotz vieler Besucher herrscht eine schöne Stimmung. Alle freuen sich über die schöne Kulisse.
Von einigen Gassen führen schmale Wege hinab zum Meer. Dort befinden sich mitunter mit Blumen gedeckte Tische und andere nette Details, die sich für die Social-Media-Inszenierung geradezu anbieten.
In der Altstadt direkt am Meer gibt es perfekte Spots für die Nachmittagssonne und den Sonnenuntergang. Einige Bars und Restaurants punkten mit spektakulärer Aussicht. Wer auf den Altstadtmauern oder Felsen Platz nimmt, genießt dieselben Blicke komplett kostenlos. Mit dem Balota Beach gibt es sogar einen tollen Badespot direkt in der Altstadt von Rovinj (mehr dazu unten bei den Stränden).
Bevor wir das erste Mal in die Gassen der Altstadt eintauchen, spazieren wir einmal um die Halbinsel herum. Wie die meisten Touristen beginnen wir unseren Rundgang am nördlichen Hafen, wo sich ein großer Parkplatz befindet. Nur wenige Meter weiter wippen Ausflugs- und Fischerboote im Wasser auf und ab.
Um das Hafenbecken haben sich diverse Restaurants und Cafés angesiedelt. Mit Blick auf die wundervolle Kulisse lässt es sich dort wunderbar genießen. Die zahlreichen Eissorten in den Cafés ziehen die Blicke von Emma auf sich. Schließlich werden wir fündig und bestellen je zwei Kugeln, die inzwischen zwei Euro kosten (es gibt auch welche für 2,50).
Das Eis verspeisen wir mit Blicken auf den Hafen und die Altstadt von Rovinj und lassen uns dabei die Sonne ins Gesicht scheinen. Herrlich. Nach dieser Stärkung schlendern wir über den Marschall-Tito-Platz in die Altstadtgassen.
Den Eingang zur Altstadt von Rovinj markiert das venezianische Porta Balbi. Der nach dem ehemaligen Bürgermeister Daniel Balbi im 17. Jahrhundert an der Stelle des alten, abgerissenen Stadttors errichtete Bogen ist verziert mit zwei Wappen und dem geflügelten Löwen der Venezianischen Republik.
Wer am Hafen direkt am Wasser entlang in Richtung Süden zu den Stränden spaziert, kommt an der Marina mit zahlreichen Segelbooten und Jachten vorbei. Oberhalb wird es mondän – mit Tophotels wie dem Grand Park Hotel Rovinj by Maistra Collection* und dem Hotel Monte Mulini* sowie Läden von Luxusmarken.
Auch wenn unzählige Touristen nach Rovinj strömen, empfinden wir die Stadt als sehr angenehm. Fast täglich jogge ich morgens durch die Altstadt und genieße die Sonne. Mehrmals spazieren wir früh oder spätnachmittags durch Rovinj. Und immer wieder zaubern uns die maritime, mediterrane Atmosphäre und die Sonne ein Lächeln ins Gesicht.
Kirche der Heiligen Euphemia Rovinj
Wer die Altstadt von Rovinj besucht, kommt früher oder später an der Kirche der Heiligen Euphemia vorbei. Die auf einem Hügel thronende Barockkirche ist von überall gut zu sehen, vor allem ihr Glockenturm. Das dreischiffige Gebäude wurde Anfang des 18. Jahrhunderts auf einer wesentlich älteren Kirche errichtet.
Auf dem Platz vor der Kirche ist viel los. Touristen wie wir versuchen das weiße, monumentale Gebäude komplett zu fotografieren. Ein Weitwinkelobjektiv wäre hilfreich. Innen sind zahlreiche Altäre zu sehen – und außerdem der Sarkophag mit den Überresten der Heiligen Euphemia. Die junge Frau bekannte sich zur Zeit des Kaisers Diokletian im 3. Jahrhundert während der Christenverfolgung zu ihrer Religion und wurde deshalb zu Tode gefoltert. Heute gilt sie als Schutzpatronin von Rovinj und ganz Istrien.
Glockenturm der Kirche der Heiligen Euphemia in Rovinj
Direkt neben der Kirche der Heiligen Euphemia ragt knapp 60 Meter der Glockenturm empor und ist damit der höchste Punkt der Altstadt. Oben befindet sich eine knapp fünf Meter hohe bronzene Statue der Schutzpatronin mit einem Rad in der Hand, die mit der rechten Hand die Windrichtung zeigt.
Für vier Euro pro Person kann der Kirchturm, der nicht zufällig dem Campanile in Venedig ähnelt, bestiegen werden. Ob Kroatien, Italien oder Spanien – gern gehe ich die Glockentürme bedeutender Kathedralen hinauf und verschaffe mir oben einen Überblick. Julia und Emma sehen das ähnlich, und so steigen wir hinauf.
Im Gegensatz zu so manch anderem Glockenturm, dessen Stufen aus Stein bestehen, führt der Weg hinauf über alte Holzbretter. Emma bereitet das Unbehagen, zumal zwischen die Stufen die ganze Strecke hinab sichtbar ist. Außerdem fürchtet sie, dass die knorrigen Holzstufen durchbrechen. Täglich besteigen diverse, deutlich schwerere Menschen diesen Turm. Doch Emmas Angst bleibt.
Oben genießen wir die Aussicht auf die Altstadt von Rovinj, die Adria und die vorgelagerten Inseln.
Beste Aussichtspunkte auf die Altstadt von Rovinj
Die Altstadt von Rovinj mit den pastellfarbenen Häusern und dem emporragenden Glockenturm ist das Postkartenmotiv von Rovinj schlechthin. Von einigen Aussichtspunkten ist das Panorama besonders schön und lassen sich atmosphärische Bilder einfangen.
Vom Parkplatz am Kai nördlich der Altstadt ist die Aussicht morgens und vormittags, wenn die Kulisse von der Sonne angeschienen wird, besonders schön – ebenso wie vom nahen Porton Beach gegenüber.
Sowohl morgens als auch am frühen Nachmittag bietet sich vom Hafenbecken südlich der Altstadt ein tolles Panorama mit zahlreichen Booten.
Nachmittags und zum Sonnenuntergang sind die Blicke auf Rovinj von der Steinmole im Süden, wo der Fähren nach Venedig ablegen, phänomenal.
Strände in und um Rovinj
In und um Rovinj gibt es zahlreiche Strände. Es handelt sich jedoch weniger um Sand-, sondern im besten Fall um Kiesstrände, häufig jedoch um Felsen oder betonierte Zugänge zum Meer. Statt sogenannter Traumstrände sind eher Badestellen zu erwarten. Trotzdem haben viele Küstenabschnitte aufgrund der Pinien- oder Kiefernwälder, des häufig wunderbar klaren Wassers, der Felskulisse sowie der vorgelagerten Inseln Atmosphäre. Das Meer ist in der Regel bestens zum Schwimmen geeignet. Da sich im Wasser zum Teil spitze Steine und Seeigel tummeln, sind Badeschuhe empfehlenswert.
Strand direkt in der Altstadt von Rovinj: Balota Beach
Im Westen der Altstadt von Rovinj gibt es mehrere Möglichkeiten, ins Wasser zu gelangen. Die beliebteste Badestelle direkt in der Altstadt ist der Balota Beach an den Felsen unterhalb der Kirche der Heiligen Euphemia. Anfangs liegen große Steine im Wasser. Schnell wird es tief. Taucherbrille oder Schnorchelmaske* sind angesichts der klaren Unterwasserwelt sehr zu empfehlen.
In der Hauptsaison bleibt auf den Felsen kaum ein Platz unbelegt. Trotzdem handelt es sich um einen tollen Badespot mit wundervollen Blicken auf das blaue Meer, die vorgelagerte Insel Sveta Katarina sowie auf die Altstadt mit der Kirche der Heiligen Euphemia – und das alles mitten im historischen Rovinj.
Strände nördlich von Rovinj: Porton Beach (Biondi Beach)
Der erste Strand nördlich von Rovinj ist der Porton Beach, auch Biondi Beach genannt. Dabei handelt es sich um mehrere Kiesstreifen, die zum Teil von Betonmolen unterbrochen sind. Das Wasser ist schön klar. Es werden Sonnenliegen vermietet. Man kann sich aber auch einfach so auf dem Beton oder Kies niederlassen. Es gibt ausreichend Schatten und einige Strandbars sowie super Blicke auf die Altstadtkulisse von Rovinj.
Im Angebot sind Wassersportaktivitäten. Emma sieht schon von Weiterem die Hüpfburg im Wasser und bekundet alle halbe Stunde Interesse an einem Besuch. 2023 kosten 30 Minuten zehn Euro, eine Stunde zwölf Euro, usw.
Nach mehreren Tagen trägt ihre Überredungskunst Früchte. Während Julia es sich im Schatten unter Bäumen gemütlich macht, buchen Emma und ich eine Stunde im Aquapark und turnen den luftgefüllten Parkour letztlich 90 Minuten durch. Mal ein Hindernislauf, mal an einem Seil eine Anhöhe hinauf und dann aus drei Metern ins Meer springen, mal am Trapez hin und her hangeln. Die Zeit vergeht wie im Flug, und Emma ist glücklich. Im Gegensatz zu den drei Stunden im Aquaparka in Bol auf der Insel Brač haben wir beide diesmal keinen Muskelkater.
Hinter Strand gibt es Parkplätze für einen Euro pro Stunde.
Strände südlich von Rovinj
Etwa einen Kilometer südlich von Rovinjs Altstadt beginnt eine Halbinsel mit einem von Wanderwegen durchzogenen, autofreien, 70 Hektar großen Naturpark, dem Waldpark Zlatni Rt, auch bekannt als Punta Corrente. Ausgiebig die grüne Küste entlang zu spazieren, ist ein schönes Erlebnis. Es folgen zahlreiche Badegelegenheiten mit jeweils eigener Atmosphäre: Mulini Beach, Lone Beach, Zlatnin Rt Beach bis hin zum Škaraba Beach und Cuvi Beach. An mehreren Strandabschnitten sind Hunde erlaubt (Dog Beach).
Generell gilt: Die Strände beziehungsweise Küstenabschnitte auf der Rovinj abgewandten Seite sind ruhiger und wilder.
Wir wandern die Strecke mehrmals zu Fuß entlang. Eine gute Alternative ist ein Mountainbike. Aufgrund der vielen spitzen Steine und Pisten eignen sich normale Stadträder nicht so gut.
Mulini Beach Rovinj
Der Mulini Beach ist der erste Strand südlich von Rovinj. Von der Altstadt und vom Hafen geht es in nur 15 Minuten an der Marina mit diversen Jachten vorbei bis zu diesem Strand, hinter dem sich das Fünf-Sterne-Hotel Monte Mulini* befindet.
Anfangs besteht der Mulini „Beach“ aus einem Betonweg mit Metallleitern ins Meer. Auf den Kiesabschnitten befinden sich „Luxusliegen“, die zum Hotel gehören und für teuer Geld gemietet werden können. Etwas weiter besteht die Möglichkeit, sich auf Wiesen oder unter schattigen Bäumen auf eigenen Decken niederzulassen. Meistens geht es über Felsen oder von Beton mit Leitern ins Meer. Einige wenige Abschnitte sind natürliche Kiesstrände. Es gibt mehrere Beachbars.
Am Wasser gibt es nichts auszusetzen. Es ist im Sommer angenehm temperiert, klar und eignet sich perfekt zum Schwimmen. Überall gibt es Blicke auf die vorgelagerte Insel Sveta Katarina sowie auf die fotogene Altstadt. Auf den Felsen, Betonstreifen und unter den Bäumen tummeln sich im Sommer die Sonnenhungrigen. Im August ist es hier entsprechend voll – aber doch nicht so schlimm, wie wir es etwa in Süden von Kroatien in Makarska und Baška Voda schon gesehen haben.
Lone Beach Rovinj
Direkt im Anschluss folgt der Lone Beach mit demselben Charakter, allerdings etwas weniger erschlossen. Zum Teil besteht er aus Kies, zum Teil Felsen. Es gibt klares Wasser sowie schöne Blicke auf Rovinj, die Segelboote und die vorgelagerten Inseln. Hinterm Strand spenden Bäume reichlich Schatten. Es ist viel los.
Emmas Blicke zieht vor allem der Aquapark auf sich. Sie spricht mich den ganzen Tag darauf an und macht einen auf „Best friend“. Klar gehen wir in den Aquapark! Nur nicht heute, und nicht hier.
Zlatni Rt Beach Rovinj
Weiter geht es um ein Kap mit steilen Felsen, die an einen Steinbruch erinnern – offenbar ein beliebtes Kletterrevier. Jedenfalls seilen sich mehrere Leute dort ab. Kurz danach folgt ein kleiner Küstenabschnitt, an dem aus Kieseln Hunderte, wenn nicht gar Tausende Steintürme errichtet wurden. Emma staunt und baut einen weiteren.
Die Bucht im Anschluss reicht bis zum südlichsten Punkt des Zlatni Rt Kaps. Es handelt sich um einen langen, attraktiven, von Pinien gesäumten Kiesstrand. Das Wasser ist herrlich klar, die Steine im Wasser bilden eine schöne Kulisse für Schnorchler. Das Wasser ist bei unserem ersten Besuch aufgrund des Windes recht wellig, beim zweiten Mal dann perfekt.
Am südlichsten Punkt befindet sich das ansprechende Lokal Grill Lovor – das unter anderem Luxusliegen für 70 Euro pro Set und Tag an einem attraktiven Kiesstrand anbietet. Davor bildet ein Stein- und Holzsteg ein perfektes Sprungbrett für Badegäste wie Emma mit super Blicken aufs Meer und die vorgelagerten Inseln.
Hinterm Kap auf den nächsten, mehreren Hundert Metern folgt kein richtiger Strand, sondern eine Aneinanderreihung von Felsen. Darauf nehmen diverse Sonnenhungrige auf Strandtüchern Platz – oder spannen ihre Hängematten zwischen den Bäumen. Im Hintergrund spenden die grünen Pinien Schatten und sorgen für angenehmen Duft. Im Vordergrund glitzert die Adria mit ihrem blauen Wasser und den vorgelagerten Inseln. Die maritime, mediterrane Atmosphäre begeistert uns jedes Mal wieder.
Zlatna Uvala Beach Rovinj
Wenig später erreichen wir einen Zlatna Uvala genannten Küstenabschnitt, einer unserer Strand-Favoriten von Rovinj. An diesem kleinen, wenig besuchten Kiesstrand geht es seicht über runde Steine ins Wasser. Die Felsen bilden einen ansprechendes Schnorchel-Revier. Die Brandung ist gering. Linkerhand begrenzt ein üppig bewachsener Felsvorsprung den Strand. Es gibt Sonnenliegen und die urige Ixie Sky Bar, die Getränke und Snacks zu chilliger Musik anbietet. Emma ist kaum aus dem Wasser zu kriegen.
Škaraba Beach Rovinj
An dieser atmosphärischen Bucht verbringen wir zwei schöne Nachmittage. Beim Škaraba Beach handelt es sich nicht wirklich um einen „Strand“. Stattdessen nehmen die Gäste auf Betonstufen oder auf Felsen Platz. Doch die Bucht hat etwas. Eine Betonmole ist die Hauptattraktion für alle, die per Kopfsprung oder Arschbombe ins Wasser springen wollen. Das Wasser ist wunderbar klar. Anfangs liegen runde Steine und vereinzelt auch ein paar Seeigel im Wasser. Doch je näher es in Richtung „Grenze“ – die Begrenzungsleine – geht, folgt Sandboden. Das Schwimmen ohne Brandung ist herrlich. Bei den Felsen in Ufernähe schnorcheln viele, weiter hinten tummeln sich manche Gäste auf Luftmatratzen. Insgesamt ist trotz August wenig los. Die Kulisse wirkt „wilder“, natürlicher als etwa am nahen Mulini Beach und am Lone Beach, wo wesentlich mehr los ist.
Es gibt keinerlei touristische Angebote. Gelegentlich kommt jemand vorbei, der Krapfen und andere Backwaren anbietet.
Emma und ich Schwimmen stundenlang. Emma hüpft ohne Unterlass immer wieder von der Betonmole, ich schaue vom Wasser aus zu.
Während Julia es sich lesend auf den Stufen gemütlich macht, wandern Emma und ich auf der Suche nach „unbekannten“ Stränden in östliche Richtung.
Auch hier eignet sich der Pfad gut zum Mountainbiken. Die Küste mit ihren Felsen und Pinienbäumen wirkt sehr ansprechend. Dieser Duft, diese Sonne, herrlich! Und so friedlich und entspannend. An einem Küstenabschnitt befindet sich das Restaurant Grote inklusive einer Pension. Der nächste „richtige“ Strand liegt ein paar Hundert Meter weiter in Richtung Osten.
Cuvi Beach Rovinj
Am gut erschlossenen Cuvi Beach geht es in der Hauptsaison im August sehr busy zu. Trotzdem bleibt genug Abstand zwischen den Leuten. Der Strand ist zweigeteilt und wird von einer Halbinsel unterbrochen.
Im Wasser liegen Felsen. Es bleibt lange recht seicht. Es wird viel geschnorchelt, und es gibt eine Beach Bar. Direkt auf den Felsen sind die Gäste der Sonne ausgesetzt. Hinterm Weg unter den Bäumen gibt es viel Schatten.
Auf dem Abschnitt hinter der Halbinsel sind erstaunlich viele Menschen zu sehen. Doch auch hier verteilt sich alles einigermaßen. Die Kulisse mit den Felsen, den Pinien der Adria und der Küste im Hintergrund wirkt sehr ansprechend.
Weitere Strände in Richtung Süden von Rovinj
Wer auf Google Maps schaut, stellt fest, dass sich südlich vom Cuvi Beach ein Strandabschnitt an den nächsten anreiht. Mit dem Mountainbike oder Auto bieten sich also ausgedehnte Touren an.
Cisterna Beach Rovinj
Vom etwa sieben Kilometer südlich von Rovinj gelegenen Cisterna Beach erfahren wir von einer Kollegin von Julia – danke Kirsten! – und verbringen dort einen schönen Nachmittag. Dabei handelt es sich um eine von einem Felskap unterbrochenen Doppelbucht. Eine davon ist komplett unerschlossen. An der anderen gibt es lediglich eine Strandbar – die Luan Beach Bar. Beide Buchten bestehen aus einem wenige Meter breiten Kieselstrand, der zum Teil von Felsen durchsetzt ist. Dahinter spenden Bäume Schatten und befinden sich die kostenlosen Parkplätze. Die ersten Meter ins Wasser führen über große Steine. Nach – mal mehr mal weniger – 20 Metern besteht der Meeresboden aus Sand. Das Wasser ist sehr klar und eignet sich super zum Schnorcheln – oder zum Steine tauchen, was Emma und ich immer wieder im Tiefen machen. Aufgrund der spitzen Steine in Ufernähe und einiger Seegurken und Seeigel, die Emma mit ihrer Schnorchelbrille* gesehen haben will, sind Badeschuhe dringend empfohlen.
Der Cisterna Beach wirkt natürlich, fast etwas wild – einfach so, wie er ist, ohne Touri-Nepp alle paar Meter. Genau das gefällt uns. Nach dem Baden im Meer auf den Kieselsteinen die Sonne bei leichtem Wind auf den Körper scheinen lassen, dazu der Blick auf die vorgelagerten Inseln – wunderbar.
Bei unserem Besuch um August ist recht viel los. Aber alle Badegäste verteilen sich gut am Strand.
Die letzten zwei Kilometer zum Cisterna Beach geht es über eine Schotterpiste.
Nördlich vom Cisterna Beach befindet sich an einer großen, gleichnamigen Camping-Anlage der Vestas Beach. Richtung Süden schließen sich der Koala Beach (auch Coala Beach), der Palud Beach sowie der Gustinja Beach an.
Bootsausflüge ab Rovinj
Ab Rovinj sind zahlreiche Bootstouren möglich: Von anderthalbstündigen Sonnenuntergangsfahren mit Delfinbeobachtung* über Badeausflüge zur vorgelagerten Insel Sveta Katarina und Bootstouren zum Limski-Fjord* bis zu ganztägigen Bootsausflügen nach Venedig*: Das Angebot ist groß. Die Touren lassen sich vor Ort direkt an den Booten oder online unter anderem bei GetYourGuide* vergleichen und buchen.
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Ausflüge und Tagestouren ab Rovinj
Aufgrund der Lage an der mittleren Westküste von Istrien bietet sich Rovinj ideal als Basis zur Erkundung der Halbinsel und darüber hinaus an. Ab Rovinj lassen sich diverse Ausflüge und Tagestouren zu häufig maximal eine Fahrstunde entfernten Reisezielen unternehmen, unter anderem…
- in Richtung Norden zum Limski-Fjord sowie zu den Küstenstädten Vrsar, Poreč und Novigrad.
- in Richtung Süden nach Fažana, den Brijuni Inseln, zu Istriens größter Stadt Pula sowie zum Nationalpark Kap Kamenjak, dem südlichsten Punkt der Halbinsel.
- ins Hinterland Istriens zu den pittoresken Dörfern Bale, Motovun, Grožnjan und Svetvinčenat, zur Paziner Schlucht und zur Ruinenstadt Dvigrad sowie nach Hum, der angeblich kleinsten Stadt der Welt.
- nach Labin und Rabac an der Ostküste von Istrien.
- zum Küstenstädtchen Lovran, ins mondäne Opatija sowie zu Kroatiens drittgrößter Stadt Rijeka in der Kvarner Bucht.
- ins hübsche Küstenstädtchen Piran sowie weitere Reiseziele in Slowenien.
- nach Triest und Venedig in Italien.
Viele dieser Ausflüge unternehmen wir selbst ab Rovinj. Mehr dazu in unserem Istrien-Reisebericht.
Wie viele Tage in Rovinj?
Diese Entscheidung ist höchst individuell. Einen Eindruck von der schönen Altstadt bekommt man theoretisch in einem halben Tag. Aus unserer Sicht beträgt das Minimum für eine Reise nach Rovinj jedoch zwei Tage: am ersten entspannt die Altstadt entdecken, am zweiten die Strände auf der Halbinsel.
Eine Woche in Rovinj vergeht ebenfalls wie im Flug. Denn wie schon erwähnt, eignet sich die Stadt perfekt als Basis für die Erkundung von Istrien.
Wie bleiben sogar neun Tage in Rovinj. Vielleicht etwas zu lang? Keineswegs! Wir frühstücken morgens lange, gehen Joggen, machen Yoga, lesen. Frühestens ab Mittag unternehmen wir dann Ausflüge in die nahe oder ferne Umgebung. Insofern hätten es noch zwei, drei weitere Tage in Rovinj sein können.
Wir kennen mehrere Menschen, die es immer wieder nach Rovinj zieht. Aus guten Gründen.
Anreise Rovinj
Die meisten Touristen reisen mit dem eigenen Auto nach Rovinj. Dabei fallen nicht nur Benzinkosten an. Für Österreich und Slowenien benötigen Reisende eine Vignette. Hinzu kommen Gebühren für manche Tunnel und Mautstraßen.
Beim ADAC in München zahlen wir vor Reisebeginn schon mal 86,60 Euro: zweimal Zehn-Tage-Vignette für Österreich insgesamt 19,80 Euro, zweimal Tauernautobahn für 27 Euro, eine Fahrt durch den Karawankentunnel für 7,80 Euro plus einen Monat Slowenien-Vignette. Da wir dann doch eine andere Strecke nehmen (siehe unten), kommen für den Hinweg für den Felbertauerntunnel 13 Euro sowie sechs Euro in Italien und 5,10 Euro in Kroatien Mautstraßengebühren hinzu.
Eine weitere Option von vielen deutschen und europäischen Städten ist die Anreise mit dem Fernbus, unter anderem von FlixBus*. Bahnverbindungen nach Rovinj gibt es nicht.
Der nächste internationale Flughafen mit zahlreichen Direktflügen auch in den deutschsprachigen Raum befindet sich knapp 40 Kilometer entfernt bei Pula (IATA-Code: PYU).
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Unsere unerwartet lange Anreise nach Rovinj
Unsere Anreise verläuft nicht wie geplant. Von München nach Rovinj sind es knapp 600 Kilometer. Der übliche Weg führt über die Autobahn via Salzburg und Villach in Österreich, einmal durch Slowenien und dann die Halbinsel Istrien hinunter. Wenn es gut läuft, ist die Strecke in sechs bis sieben Stunden machbar.
Als wir morgens losfahren, hören wir im Radio von schweren Überschwemmungen im österreichischen Bundesland Kärnten und im Norden Sloweniens und dass vom Befahren der Transitstrecke in Richtung Kroatien abgeraten wird. Also fahren wir zunächst in Richtung Innsbruck. Die Karten-App auf dem Handy schlägt mir als kürzeste Route eine Strecke durch die österreichischen und italienischen Alpen Richtung Udine und Trieste und dann weiter vor. „Eine gute Idee!“, denke ich. Ist es aber nicht. Denn wir fahren über Land- und Passstraßen mit zahlreichen Staus und unzähligen Kurven bei Regen einmal quer über die Alpen – und brauchen schließlich über zwölf Stunden für die Strecke. Abends sind wir fertig, aber immerhin bei bester Gesundheit. Als wir die Bilder aus dem Überschwemmungsgebiet sehen, denken wir trotzdem: „Alles richtig gemacht.“ Allerdings wäre die Autobahnstrecke via Innsbruck und Brennerpass vermutlich deutlich schneller gewesen.
Hotels, Apartments und Unterkünfte in Rovinj
Rovinj gehört zu den touristischen Hotspots der Halbinsel Istrien. Entsprechend groß ist die Auswahl an Unterkünften. Fast 2000 Hotels, Apartments und andere Unterkünfte in und um Rovinj lassen sich unter anderem bei booking.com* vergleichen buchen.
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Apartments Vanda in Rovinj
Wir bleiben neun Nächte bei Apartments Vanda* in Rovinj. Das Apartmenthaus liegt in einem ruhigen Wohngebiet am Stadtrand. Zur Altstadt sind es zu Fuß nur rund 15 Minuten. Ein kleiner Studenac-Markt befindet sich in direkter Nähe. Bis zu großen Supermärkten wie Lidl, Konzum und Kaufland sind es nur einen bis anderthalb Kilometer.
Unsere Ferienwohnung umfasst zwei Ebenen. Oben gibt es ein Doppelbett für uns, unten ein großes Schlafsofa für Emma. Im Apartment befinden sich Bad, Tisch und Stühle, Schränke, Fernseher, Klimaanlage sowie eine mit Kühl- und Gefrierschrank, Backofen, Herd und Spülmaschine gut ausgestattete Küche, „in der man richtig kochen kann“, sagt Julia. Einzig eine Waschmaschine wäre noch schön gewesen – haben wir aber in der nächsten Unterkunft, insofern nicht so „schlimm“.
Auf dem Balkon mit Acapulco Chairs machen wir es uns vor allem abends gemütlich und schauen bei angenehmer Temperatur ins Buch oder den Himmel.
Auch ein Parkplatz ist inklusive. Die Vermieter sind nett und hilfsbereit.
Zu dritt zahlen wir für neun Nächte im August in der Hochsaison 963,90 Euro bei booking.com* – kein Schnäppchen, aber absolut angemessen.
Beste Reisezeit Rovinj
Beste Reisezeit für Rovinj – und für ganz Istrien – sind die warmen, trockenen Monate Mai bis Oktober. Im Meer gebadet werden kann zwischen Juni und September. Im Juli und August kommen die meisten Urlauber. Dann ist es am heißesten, vollsten und teuersten. Vermutlich am angenehmsten ist eine Reise in der zweiten Septemberhälfte. Dann ist es noch schön warm, aber deutlich leerer und günstiger.
Wir reisen im August in der absoluten Hochsaison nach Rovinj. Am ersten Tag ist das Wetter laut App „am schlechtesten“. Das heißt, morgens regnet es, und tagsüber ist es sonnig mit 25 Grad Celsius. Am ersten Abend zieht ein gewaltiges Gewitter über uns hinweg – mit an einen Tropensturm erinnernden, dunklen Wolken, Starkregen und Hagel. Später folgen zwei Regenbögen, und zwei Stunden später ist zum Teil schon der Himmel zu sehen. Ansonsten haben wir während der gesamten Zeit absolutes Wohlfühlwetter – nur Sonnenschein, anfangs 25 Grad Celsius und dann aufwärts bis 30 Grad Celsius. Zwei Wochen später fahren Freunde nach Rovinj und erleben nur Dauerregen. Wie überall gilt: Eine Schönwettergarantie gibt es leider nicht.
Reisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Rovinj
Der Beliebtheit von Kroatien und der Halbinsel Istrien entsprechend, ist die Auswahl an Reiseführern groß. Eigene Bücher zu Rovinj gibt es zwar nicht und sind vermutlich auch nicht nötig. Jedoch enthalten alle Istrien-Reiseführer Kapitel zu Rovinj, unter anderem der „Reise Know-how“*, „Michael Müller“* und „DuMont“*. Auch in allen Kroatien-Reiseführern gibt es Abschnitte zu Rovinj, darunter im „Stefan Loose“* und „Lonely Planet“*.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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