Die Insel Krk in Kroatien begeistert mit schönen Kiesstränden mit superklarem Wasser, sehenswerten Orten und weiteren Highlights. Wir verbringen eine Woche Sommerurlaub auf Krk – unser Reisebericht.
Krk ist die nördlichste Insel von Kroatien und im Gegensatz zu ihren Schwestern durch eine Brücke mit dem Festland verbunden. Mit 405,8 Quadratkilometern gilt Krk in der Kvarner Bucht in der nördlichen Adria als größte Insel des Landes – gemeinsam mit ihrer exakt gleichgroßen, südwestlichen Nachbarin Cres.
Knapp 18.000 Menschen leben auf Krk. Dort gibt es sehenswerte Orte wie die gleichnamige Inselhauptstadt Krk, die Weinstadt Vrbnik sowie das Bergdorf Dobrinj. Wie bei vielen kroatischen Adria-Inseln gelten die zahlreichen attraktiven Kiesstrände mit superklarem Wasser als Haupthighlight von Krk. Hinzu kommen Sehenswürdigkeiten wie alte Festungen und Lost Places. Außerdem kann man auf Krk gut wandern – entweder direkt am Meer entlang sowie durch die sehr grüne Landschaft im Norden und im Zentrum der Insel, aber auch durch den eher kargen, felsigen Südosten.
Warum verbringen wir den Sommerurlaub in Krk?
Neben den erwähnten Highlights von Krk gibt es auch persönliche Gründe für eine Reise auf diese Insel. Wir waren schon häufig in Kroatien. Vergangenes Jahr hat es Julia und unserer Tochter Emma – und mir natürlich – in Istrien sowie auf der Insel Cres im Norden sehr gut gefallen. Beide wollten am liebsten noch einmal zurück dorthin, da es ein sehr entspannter, schöner Urlaub war. Theoretisch finde ich das eine gute Idee. Kein Wunder, dass es viele Leute immer wieder zurück an dieselben Orte zieht. Praktisch ist die Welt jedoch riesig, sodass es immer wieder neue Orte zu entdecken gibt. Deshalb ist mein Vorschlag, dass wir den Urlaub sehr ähnlich wiederholen – nur ein paar Dutzend Kilometer weiter östlich, sodass wir dann doch etwas Neues sehen. Die Voraussetzungen für einen ebenfalls angenehmen Urlaub sind gut, und die Erwartungen werden erfüllt.
So verbringen wir im August 2024 eine schöne Woche auf Krk. Es folgt ein Überblick.
Unsere Basis auf der Insel Krk in Kroatien: die Weinstadt Vrbnik
Vrbnik eignet sich aufgrund der Lage mittig an der Ostküste gut als Ausgangspunkt zur Erkundung von Krk. Außerdem geht es dort längst nicht so offensiv-touristisch zu anderswo auf der Insel, und es gibt zentrumsnah mehrere schöne Strände. Deshalb beziehen wir in dem Ort, dessen Namen – Vrbnik – wir anfangs kaum aussprechen können, unser Quartier.
Die Altstadt von Vrbnik liegt fotogen oberhalb eines steilen, 50 Meter hohen Felsens. Im historischen Ortskern gibt es enge, verwinkelte Gassen mit abgerundeten, rutschigen Steinen.
Ein beliebter Touristenmagnet ist die gerade einmal 43 Zentimeter breite, angeblich „Schmalste Straße der Welt“. Natürlich lassen auch wir uns es nicht nehmen, sie einmal zu begehen.
Auf dem höchsten Punkt der Altstadt befindet sich die erstmals 1325 erwähnte Kirche der Mariä Himmelfahrt. Dazu gehört der 1527 erbauter Glockenturm. Von Glockentürmen eröffnen sich meist hervorragende Rundumblicke. In freudiger Erwartung besteige ich den Glockenturm von Vrbnik, der täglich außer sonntags von 10 bis 20 Uhr für drei Euro Eintritt geöffnet ist. Leider lohnt sich der Aufstieg diesmal nicht. Die Aussicht ist vergittert, sodass sich kein einziges Foto machen lässt. Außerdem ist es oben eng, und man muss sich strecken, um überhaupt etwas zu sehen.
Das Zentrum von Vrbnik hat nicht den Charme manch anderer kroatischer Altstädte, und im Prinzip hat man in 45 Minuten alles gesehen. Dafür existiert hier keinen Massentourismus, und die Stimmung ist angenehm entspannt. Es gibt ein paar Restaurants, Souvenirläden und Geschäfte, die lokale Spezialitäten wie den in der Umgebung angebauten Žlahtina-Wein anbieten.
Nach Ausflügen zu extrem touristischen Orten wie Baška, Krk-Stadt und Malinska freuen wir uns immer wieder, im herrlich unspektakulären Vrbnik zu übernachten.
In Stadtzentrum von Vrbnik gibt es nur einen Minimarkt und eine Bäckerei. Für den Wocheneinkauf fahren wir daher nach Krk, wo es mehrere große Supermärkte gibt.
Direkt in und in der Nähe von Vrbnik gibt es schöne Kiesstrände und Badestellen. Mehr dazu weiter unten.
Sonnenuntergang in der Weinbar Nada, Vrbnik
Ein Tipp für den Sonnenuntergang ist die Panoramaterrasse der Konoba – kroatisch für Restaurant – beziehungsweise Weinbar Nada. Oberhalb der Klippen mit Blicken auf die Mole von Vrbnik, die Küste von Krk, die blaue Adria sowie das kroatische Festland lassen sich kühle Getränke besonders gut genießen. Kein Wunder, dass in Erwartung des Sonnenuntergangs alle Plätze besetzt sind und im Schatten weitere Gäste warten.
Einen Tag später versuchen wir nach einem ausgiebigen Badetag unser Glück und bekommen kurz nach 18:30 Uhr Plätze mit wunderbarer Aussicht und einem Weinfass als Tisch. Für Julia gibt es einen Žlahtina-Wein, für Emma eine Cola, für mich ein Karlovačko-Bier. Die Preise kennen wir aus München, sind aber angesichts der besonderen Location nicht unangemessen.
Atmosphärischer Hafen von Vrbnik, Krk
Von der Altstadt von Vrbnik führen mehrere Wege hinab zum atmosphärischen Hafen. Dort ankern Dutzende Boote und auch einige kleine Schiffe. Das Hafenbecken schützt eine Steinmole. Dort kann man schön in der Sonne sitzen und die Seele baumeln lassen. An deren Ende eröffnen sich sehr schöne Blicke auf die oberhalb der Felsen thronende Altstadt sowie die maritime Kulisse insgesamt.
Eine Empfehlung direkt am Hafenbecken ist ein Weinlokal namens Poljoprivredna zadruga Vrbnik – Winery and Wine Shop. Am späten Nachmittag und frühen Abend herrscht dort eine sehr schöne, zum Teil ausgelassene Stimmung. Alle Plätze sind besetzt. An einem Abend spielt jemand Akkordeon – und viele singen mit. Das Lokal versprüht einfachen, kroatischen Inselcharme und wirkt nicht so herausgeputzt wie so manches Restaurant etwa in der ersten Reihe in Krk-Stadt.
Schöne Strände auf der Insel Krk in Kroatien
Krk hat eine 220 Kilometer lange Küste mit Dutzende Stränden. Diese bestehen meist aus Kies. Das Wasser ist fast immer herrlich klar. Während einige Strände wunderbar atmosphärisch und natürlich wirken, sind andere voll, laut und hektisch. Insofern gilt: vorher informieren!
Unser „Hausstrand“ auf Krk: Zgribnica Beach in Vrbnik
Der Zgribnica Beach, auch Plaža Zgribnica, ist der Stadtstrand von Vrbnik. Von der Altstadt und auch von unserer Unterkunft* dauert es nur wenige Gehminuten dorthin.
Der rund 150 Meter breite Kiesstrand befindet sich in einer tief eingeschnittenen Bucht. Diese wird auf einer Seite von Felsen, die gern zum Sprung ins Wasser genutzt werden, und auf der anderen Seite von einer betonierten Plattform begrenzt. Normalerweise präferieren wir Naturstrände. Doch in diesem Fall schätzen wir die Betonplattform. Es gibt Einstiege ins klare Meer und einige Gelegenheiten zum Sprung ins Wasser, und wir können mit den Beinen baumelnd direkt am Wasser die Kulisse genießen.
Vom Ufer des Zgribnica Beach geht es zunächst recht seicht ins Wasser. Nahe der Begrenzungslinie ist es jedoch mehrere Meter tief – ideal zum Schwimmen. Da der Boden meist aus Steinen besteht, sind Badeschuhe sehr nützlich.
Am Zgribnica Beach schwimmen Emma und ich – und sogar Julia – quasi täglich und manchmal stundenlang im Meer, unterbrochen von kurzen Sprungpausen. Im August ist das Wasser angenehm temperiert. Diverse Fische, zum Teil ganze Schwärme, sorgen unter Wasser für Staunen. Es gibt keine Strömung. Nur wenn ein Motorboot vorbeifährt, entstehen ein paar Wellen.
Es gibt ein Restaurant mit viel Schatten sowie einen Imbiss, der Pommes, Eis, Bier sowie weitere kühle Getränke und Snacks verkauft.
Oberhalb des Zgribnica Beach gibt es einen Parkplatz mit super Aussicht auf den Strand, das Meer und Festland-Kroatien. Die Hotels Gospoja*, Argentum* und Verbinicum* befinden sich in Toplage oberhalb der Zgribnica-Bucht.
Silent Beach in Vrbnik: Kozica Beach
Vom Parkplatz oberhalb des Zgribnica Beach führt ein etwa 500 Meter langer Wanderweg direkt an der Küste entlang durch Pinienwald und mit schönen Blicken aufs Meer und kroatische Festland zum Kozica Beach, auch Plaža Kozica genannt. Am recht schmalen, vergleichsweise ruhigen Kiesstrand – deshalb auch Silent Beach genannt – ist es zwar in der Hauptsaison nicht leer. Doch oberhalb auf den Felsen gibt es schöne Gelegenheiten, sich im Schatten unter Nadelbäumen niederzulassen.
Der Kozica Beach liegt in einer tief eingeschnittenen, beiderseits von Felsen begrenzten Bucht. Die Kulisse ist herrlich natürlich. Das sehr klare Wasser mit kleinen und großen Felsen eignet sich sehr gut zum Schnorcheln.
Der trotz seiner Nähe zu Vrbnik vergleichsweise wenig besuchte Kozica Beach gehört mit seiner wunderbaren Kulisse zu meinen Strandhighlights. Es gibt keine Infrastruktur.
Unter steilen Klippen: Secret Beach, Vrbnik
Der sogenannte Secret Beach in Vrbnik, auch Pod Kovač, ist gar nicht so geheim, wie sein Name vermuten lässt. Es handelt sich um einen kleinen, knapp 20 Meter breiten Kiesstrand unterhalb der steilen Klippen der Altstadt von Vrbnik. Eine beeindruckende Kulisse zum Schwimmen! Der Weg dorthin führt durch eine Felsspalte nahe an der Steinmole im Hafen. Alternativ kann man über ein paar Felsen von der Mole dorthin gelangen.
Außer morgens liegt der Secret Beach im Schatten, das Meer ein paar Meter vom Ufer jedoch nicht. Durch die Sonneneinstrahlung schimmert das klare Wasser fast schon türkis. Aufgrund der Felsen eignet sich der Strand gut zum Schnorcheln. Darüber hinaus ist der Secret Beach ein bekannter Tauchspot. Wer um die Felsen schwimmt, erreicht einen weiteren kleinen Kiesstrand unterhalb der Felsen.
Baden am Hafen von Vrbnik: Nuluk Beach
Beim Nuluk Beach, auch Port Beach, handelt es sich um einen kleinen Kiesstrand im Hafenbecken von Vrbnik. Dort gibt es Sonne nur bis mittags. Die Blicke auf die Boote und die oberhalb thronende, nachmittags von der Sonne angeschienene Altstadt sind zweifellos grandios. Dennoch überzieht das Wasser im Hafenbecken zum Teil ein Ölfilm, der nicht unbedingt zum Baden einlädt.
Am Nuluk Beach selbst gibt es keine Infrastruktur. Doch bis zu einen Picknickplatz und der oben erwähnten Weinbar am Hafen ist es nicht weit.
Einer der schönsten Strände von Krk: Potovošće Beach
Der Potovošće Beach gilt als einer der schönsten Strände von Krk. Auf Bildern wirkt der recht lange Kiesstrand zwischen Felszungen mit kristallklarem Wasser sehr ansprechend. Deshalb überrede ich Julia und Emma zu einem Besuch. Mit dem Auto geht es über eine schmale, kurvenreiche Asphaltstraße in drei Kilometern von Vrbnik zum Potovošće Beach. Zwar befindet sich direkt hinterm Strand ein Parkplatz. Doch da schon oben an der Straße diverse Autos stehen, stellen wir unser Fahrzeug ebenfalls bei der erst besten Gelegenheit ab – eine gute Entscheidung. Denn die Parkplätze unten am Strand kosten pro PKW acht Euro für einen halben und 15 Euro für einen ganzen Tag beziehungsweise 25 und 15 Euro pro Camper-Van oder Wohnmobil.
Von den Felsen vom Weg oben eröffnen sich schöne Blicke auf den Potovošće Beach mit seinem klaren Wasser, der Felskulisse – und die zahlreichen Besucher. Denn an diesem 5. August, dem Nationalfeiertag Kroatiens, in der Hauptsaison ist verständlicherweise viel los. Wir wandern hinab. Alle Sonnenliegen sind belegt. Schatten gibt es sonst nur sehr wenig unter Felsen – nicht ungefährlich –, und freier Platz ist an diesem Tag ohnehin Mangelware. Deshalb senken Julia und Emma schon nach wenigen Minuten den Daumen, geben diesem Strand keine Chance und wollen zurück zu ihrem „Hausstrand“, dem Zgribnica Beach in Vrbnik. Im Sinne des Familienfriedens beuge ich mich der Entscheidung – obwohl ich mir sicher bin, dass wir am Potovošće Beach einen sehr schönen Strandmittag hätten verbringen können.
Am Potovošće Beach gibt es eine an diesem Tag sehr gut besuchte Strandbar.
Besuch in der Inselhauptstadt Krk, Kroatien
Krk heißt die Hauptstadt und der größte Ort der gleichnamigen Insel. Rund 6500 Menschen leben in diesem Inselzentrum, das schon seit dem 19. Jahrhundert als bedeutendes Tourismusziel gilt. Heute schlendern in der Saison allabendlich Tausende Menschen die Uferpromenade Riva mit Souvenirshops und Restaurants auf der einen und Hunderten Booten auf der anderen Seite entlang – so wie wir.
Durch das kleine, mittelalterliche Stadttor gelangen wir ins historische Zentrum von Krk. Hinter den Festungsmauern pulsiert in engen, herausgeputzten, von glatten Steinen gepflasterten Gassen das Leben. Zahlreiche Restaurants, Eisdielen, Läden und Souvenirshops laden zum Besuchen ein. Tochter Emma lässt sich inspirieren und deckt sich in dem einen und anderen Lädchen mit Mitbringsel für Freundinnen und sich selbst ein.
Historisch Interessierte stoßen in Krk-Stadt auf so manche Sehenswürdigkeit. Das monumentale, aber nicht allzu große Frankopanen-Kastell direkt am Meer lässt sich für fünf Euro besuchen. Innen wird deutlich, wie es im Mittelalter zugegangen sein muss. Von den Festungsmauern eröffnen sich schöne Blicke auf das Wasser und das Stadtzentrum.
Die bereits um 1150 errichtete Marienbasilika und mit ihrem Glockenturm in Zwiebelform gilt als bedeutendstes Bauwerk von Krk. Natürlich statten wir der dreischiffigen, opulent ausgestatteten Kathedrale mit diversen Säulen und Älteren einen Besuch ab. Angesichts der Hitze bleiben wir jedoch im Kirchenschiff und gehen nicht den Zwiebelturm hinauf, von dem sich sicherlich ein schöner Rundumblick bieten würde.
Auf dem Vela Paca, dem Haupt- und ehemaligen Markplatz von Krk-Stadt, legen wir eine Pause ein. Dort genießt Tochter Emma zwei Kugeln Eis und wir Erwachsenen die Kulisse – unter anderem einen historischen, viereckigen Turm aus dem 12. Jahrhundert, historische Häuser, einen verzierten Brunnen aus dem 16. Jahrhundert sowie das Stadtwappen an einem Mast.
Direkt neben der Altstadt von Krk schließt sich der Portopisana Beach (Plaža Portopisana) an – ein flacher, halbrunder Kiesstrand mit guter Infrastruktur. Es folgen eine Felszunge, an der zahlreiche Boote ankern, sowie mehrere Strände und Badegelegenheiten.
In Krk-Stadt werden zahlreiche Bootstouren zu Stränden und Orten auf Krk oder Inseln wie Rab und Pag angeboten – von recht günstig bis sehr exklusiv.
Tatsächlich besuchen wir Krk an einem Tag gleich zwei Mal. Da sich in Krk große Supermärkte wie Lidl, Konzum und Plodine befinden, fahren wir vormittags zum Einkaufen dorthin. Nach einem langen Wochenende inklusive Feiertag haben diese Idee offenbar viele andere. Schon im Lidl geht es zu wie auf einem orientalischen Basar. Auch im nahen Konzum-Markt ist viel los. Als wir dann den Lidl-Parkplatz verlassen wollen, stehen wir tatsächlich über eine Stunde im Stau – hatten wir so auch noch nicht, und braucht niemand im Urlaub.
Aqua Park und Beachhopping in Baška, Krk
Baška im Süden von Krk ist einer der Haupturlaubsorte der Insel. In Reiseführern und Reiseberichten wird Baška meist hochgelobt und empfohlen. Angesichts der Kulisse ist das verständlich. Der Ort befindet sich in einem grünen Tal, das auf der westlichen Seite von einer steil aufragenden Felswand begrenzt wird. Östlich sorgen ebenfalls Berge für eine natürliche Grenze. Dort thront erhaben die Kirche Sv Ivan, die wir leider nicht besuchen, aber von der es phänomenale Blicke auf Baška sowie die vorgelagerte Inselwelt und das Festland geben dürfte. Um Baška herum gibt es viele Wanderwege. Zwischen den Bergen befindet sich der zwei Kilometer lange Strand Vela Plaža und dahinter die Stadt Baška. Von dort ziehen die karge, unbewohnte Insel Prvić sowie das kroatische Festland die Blicke auf sich.
Als wir Baška erreichen, stellen wir schon bei der Parkplatzsuche fest: alles sehr voll hier. Schnell werden wir dennoch fündig und laufen ein paar Meter hinab zum Strand – und sind erschrocken, aber auch nicht wirklich überrascht. Am Vela Plaža tummeln sich Zehntausende. Jeder Quadratmeter am Kiesstrand scheint besetzt. Alle freuen sich auf Sonne und Meer. Parallel zum Strand verläuft eine schmale Uferpromenade mit unzähligen Restaurants, Imbissen, Eisdielen und Souvenirshops. Schön ist etwas anderes. Doch Tochter Emma sehnt schon den ganzen Tag unsere Tradition in Kroatien herbei: den gemeinsamen Besuch eines Aqua Parks beziehungsweise einer Wasser-Hüpfburg. Diesen Wunsch kann und möchte ich ihr nicht abschlagen. Während sich Julia ein schattiges Plätzchen sucht und liest, bezahlen Emma und zwölf Euro pro Person und Stunde und turnen den Parcours durch. Wir springen, hangeln, hüpfen – und fallen immer wieder ins Wasser. Ein großer Spaß, der am nächsten Tag für Muskelkater sorgt.
Gegen 16 Uhr haben wir den Aqua Park mehrfach durchgeturnt und beraten über den weiteren Verlauf des Tages. Sich zu den Massen am Vela Plaža zu gesellen, ist für uns keine Option. Obwohl das Wasser klar und erfrischend ist. Deshalb fahren wir mit dem Taxiboot zu weiter entfernten, weniger besuchten Stränden.
Vela Luka Beach und Mala Luka Beach, Krk
Für 20 Euro pro Person für beide Strecken (Kinder bis 14 Jahre zahlen zehn Euro, letzte Rückfahrt 19 Uhr) geht es in 15 Minuten an weiteren, nur auf dem Wasserweg erreichbaren Stränden vorbei zum Vela Luka Beach. Diese befindet sich in einer tief eingeschnittenen Bucht umgeben von spärlich bewachsenen Felshügeln. Das Wasser ist spektakulär klar und türkis und sorgt für Karibikfeeling. Ein paar Segelboote ankern in der Bucht. Sonnenliegen und -schirme werden vermietet. Doch die meisten Besucher lassen sich auf dem feinen Kies nieder. Ein Strandrestaurant, bietet Getränke und Essen an.
Am Vela Luka Beach ist die Atmosphäre angesichts der Felskulisse und der wenigen Menschen sehr schön. Die Atmosphäre des Strandes erinnert uns an den Meli Beach auf der Nachbarinsel Cres, die wir im Vorjahr besucht haben, sowie an den Marathounda Beach auf der griechischen Insel Symi.
Emma sieht beim Schnorcheln diverse Fische. Einige davon zwicken sie.
Man kann auch von Baška zum Vela Luka Beach wandern – in zweieinhalb Stunden. Angesichts der Hitze lassen wir uns lieber 15 Minuten den Fahrtwind im Taxiboot um den Kopf wehen.
Vom Vela Luka Beach führt ein Pfad in etwa 20 Minuten zum Teil über Felsen zum Mala Luka Beach in einer weiteren Bucht. Der Anblick des Strandes in der kargen Landschaft ist sehr sehenswert. Es scheint, eine kleine Bar zu geben. Bei meinem Besuch in der Hauptsaison am späten Nachmittag sind außer ein paar ankernden Segelbooten nur eine Handvoll Badegäste zu sehen. Aber die Kulisse wirkt sehr ansprechend.
Vielfältiger Ferienort Malinska, Krk
Malinska ist ein Ferienort im Nordwesten der Insel Krk. Dort gibt es jede Menge Badegelegenheiten und mit den Ruinen des Haludovo Palace Hotel eine ganz spezielle Sehenswürdigkeit. Außerdem ist Malinska Ausgangspunkt für den sogenannten Paradiesweg sowie für Bootstouren unter anderem zu den Inseln Cres und Rab.
Die Innenstadt von Malinska ist sehr überschaubar. Um das schöne Hafenbecken mit vielen Segel- und Motorbooten reihen sich Hotels, Restaurants und Geschäfte. Südlich schließt sich der Rupa Beach (Plaža Rupa) an – ein von Betonmolen und Felsen unterbrochener, schmaler, stark frequentierter Kiesstrand. Dort sehen wir den bisher größten Aqua Park auf Krk. Nördlich des Hafenbeckens beginnt der Maestral Beach (Plaža Maestral), ein Betonstrand. Die vielen Badegäste können sich an einer Beach Bar erfrischen oder einen Aqua Park durchturnen. Unter den nahen Bäumen gibt es viel Schatten.
Für unseren Geschmack ist Malinska viel zu voll, zumindest im August in der Hochsaison. Doch ein kurzer Besuch lohnt sich in Kombination mit dem Paradiesweg und dem Haludovo Palace Hotel.
Lost Place auf Krk: Haludovo Palace Hotel in Malinska
Wer vom Maestral Beach der Uferpromende weitergeht, stößt schnell auf Sonnenplattformen aus Beton und Gebäuderuinen – die ersten Überreste des Haludovo Palace Hotel, auch Hotel Haludovo genannt. Von der Straßenseite aus wird das ganze Ausmaß des Verfalls deutlich: ein riesiger, in Auflösung befindlicher, überwucherter Hotelkomplex. Anfang der 1970er Jahre wurde das Haludovo Palace Hotel als sozialistisches Urlaubsparadies und als Devisenquelle errichtet. Mit Luxuszimmern, Sportanlagen und Swimmingpools gab es alle Annehmlichkeiten für wohlhabende In- und Ausländer. Während des Balkankrieges in den 1990ern kam der Tourismus zu erliegen. Das Luxusresort wurde in eine Unterkunft für Geflüchtete umfunktioniert. Nachdem diese wieder ausziehen mussten, scheiterten alle Versuche, das Haludovo Palace Hotel zu renovieren und neu zu eröffnen.
Wer heute durch das Haupt- und auch die Nebengebäude spaziert, befindet sich in einem echten Lost Place. Alles von Wert wurde entfernt, der Rest verfällt und wird von Pflanzen überwuchert. Überall liegen Scherben, wurden die Wände bemalt oder beschmiert. Julia, Emma und ich spazieren durch den Komplex, blicken auf die ehemalige Rezeption, auf Swimmingpools, auf Duschen. Speziell Emma ist fasziniert von der Anlage, sodass wir auf dem Rückweg vom Paradiesweg noch einmal vorbeikommen.
Diverse Infos zum Haludovo Palace Hotel wurden auf dieser Website zusammengetragen.
Unterhalb des Hotels befindet sich der Haludovo Beach (Plaža Haludovo) – ein gepflasterter Strand mit weiteren Überresten.
Paradiesweg von Malinska nach Njivice
Der Paradiesweg ist eine gemütliche, schöne Wanderung von Malinska nach Njivice direkt am Meer entlang. Je nach Start- und Endpunkt beträgt die einfache Strecke zwischen 1,9 und 3,1 Kilometer. Unterwegs gibt es angesichts vieler Bäume reichlich Schatten. Es locken diverse natürliche Badestellen und häufig smaragdgrün schimmerndes, sehr klares Wasser.
Der Paradiesweg beginnt an der Beach Bar Paradajz. Ganz in der Nähe gibt es einen Parkplatz sowie eine kleine Marina mit einer weiteren Strandbar. Von der Betonmauer dort springen vor allem Kinder ins Meer und genießen die Badefreuden. Den Paradiesweg entlang gibt es keine weiteren Möglichkeiten, sich mit Getränken und Snacks einzudecken. Also alles mitnehmen, vor allem Wasser.
Wir stellen unser Auto nahe des Haludovo Palace Hotel ab und beginnen dort die Wanderung. Vor und nach der Beach Bar Paradajz machen es sich noch recht viele Menschen im Schatten am Meer gemütlich. Danach wird es recht einsam. Vereinzelt sehen wir Anhänger der Freikörperkultur und mit Motorbooten angereiste Schnorchler.
Auf dem Abschnitt vor der Halbinsel und um sie herum gibt es keinen Schatten. Anschließend führt ein Pfad durch Dickicht zu einer Bucht mit vielen Booten und mehreren Stränden. Von dort führt der Weg geschätzte anderthalb Kilometer weiter bis nach Njivice. Doch angesichts der Hitze kehren wir an dieser Stelle um und zurück zur Marina nahe der Beach Bar Paradajz. Dort genießen wir den Schatten und das Meer und gehen anschließend den Weg direkt am Meer entlang ins Zentrum von Malinska.
Bergdorf Dobrinj mit wundervoller Aussicht
Auf dem Rückweg von Malinska nach Vrbnik machen wir einen kurzen Abstecher nach Dobrinj. Das kleine, hübsche, autofreie Dorf liegt auf einem Hügel. Der Hauptplatz mit einem Restaurant, einer Galerie und einem Markt versprüht rustikalen Charme. Von der Terrasse hinter dem Glockenturm eröffnet sich ein schönes Panorama von Krk bis ans Festland.
Unterkünfte auf Krk, Kroatien
Die Insel Krk ist ein beliebtes Reiseziel in Kroatien. Entsprechen groß ist die Auswahl an Unterkünften. Allein auf booking.com* lassen sich mehrere Tausend Hotels, Apartments und andere Unterkünfte vergleichen und buchen.
Wie immer gilt, dass man sich vorher genau über den Urlaubsort informieren sollte, damit es nicht hinterher zu ungewollten Überraschungen kommt.
Retro Apartment Vrbnik, Krk
Nach Recherche auf booking.com* entscheiden wir uns für das Retro Apartment* in Vbnik. Die Lage an der mittleren Ostküste ist ideal zum Erkunden von Krk.
Das Retro Apartment* liegt oberhalb der Altstadt in einer ruhigen Wohngegend. Bis zum Ortszentrum sind es keine fünf Gehminuten. Mehrere Badestellen sind ganz in der Nähe. Bis zum Zgribnica Beach sind es nur 500 Meter, bis zum Strand Kozica etwa 1,1 Kilometer. Also: Top-Location!
Von außen ist das Retro Apartment* eher unscheinbar und könnte etwas mehr Putz vertragen. Innen ist es auf 50 Quadratmetern erstaunlich gut ausgestattet sowie ansprechend eingerichtet und dem Namen entsprechend zum Teil im Retro-Look gestaltet.
Es gibt es eine Küche mit Gasherd, Backofen, Geschirrspülmaschine, Kühl- und Gefrierschrank, Kaffeemaschine, Tisch und Waschmaschine. In einem Schlafzimmer befindet sich ein Doppelbett. Zwei weitere Betten liegen in einem anderen Zimmer, in dem sich ebenfalls die im Sommer sehr benötigte Klimaanlage befindet. Es gibt ein schön eingerichtetes Badezimmer und ein weiteres kleines Bad mit Toilette und Dusche. Von der Terrasse sehen wir das Meer und das kroatische Festland. Unser Auto stellen wir auf einem zugehörigen Parkplatz ein paar Meter bergauf entfernt ab. Gastgeber Franjo ist zuvorkommend, nett und hilfsbereit. Wir fühlen uns sehr wohl in dem Apartment.
Die Vormittage verbringen wir meist im Apartment, frühstücken, gehen joggen (Heiko), machen Yoga (Julia), lesen, hören Musik (Emma). Nachmittags unternehmen wir einen Ausflug. Eine sehr entspannte Kombination.
Anreise Krk und Weiterreise
Aus den deutschsprachigen Ländern reisen die meisten Touristen mit dem Auto an. Für uns ging es von München via Salzburg, Tauernautobahn, Karawankentunnel, Slowenien und vorbei an Rijeka über eine 1430 Meter lange Brücke nach Krk. Die 570 Kilometer lange Reise von München kann mit sieben Stunden schnell gehen, wenn alles gut läuft. Bei uns gibt es bis zur slowenischen Grenze quasi durchgehend nur Stop-and-go-Verkehr, sodass wir leider elf Stunden und 45 Minuten benötigten.
Für Slowenien und Österreich muss eine Maut erworben werden. Sowohl die Fahrt auf der Tauernautobahn als auch durch den Karawankentunnel ist gebührenpflichtig. Am besten besorgt man sich alle Tickets vorab, zum Beispiel beim ADAC.
Auf der Insel Krk befindet sich der Airport der nahen Stadt Rijeka (IATA-Code: RJK), ein internationaler Flughafen mit Verbindungen zu 16 europäischen Städten, unter anderem nach München (MUC), Frankfurt (FRA), Düsseldorf (DUS), Hamburg (HAM), Berlin (BER), Köln/Bonn (CGN) und Stuttgart (STR) in Deutschland. Interessante Reisekombinationen ergeben sich mit Trade Air. Die Airline bietet Inlandflüge von Rijeka beziehungsweise Krk nach Split (SPU), Osijek (OSI) und Zadar (ZAD) an.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen finden, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Inselhopping in Kroatien mit der Fähre
Die Weiterreise zu den Inseln Cres beziehungsweise Lošinj und Rab erfolgt mit der Fähre. Die Schiffe der Gesellschaft Jadrolinija fahren in der Hauptsaison mehrmals täglich vom Hafen in Valbiska westlich der Inselhauptstadt Krk nach Merag auf Cres sowie nach Lopar auf Rab. Tickets lassen sich direkt am Hafen kaufen, sollten in der Hauptsaison jedoch vorab online gebucht werden. In Valbiska mit Verbindungen nach Cres und Rab geht es busy zu.
Unsere Weiterreise von Krk nach Rab
Nächsten Station dieser Kroatien-Reise ist die Insel Rab. Dafür fahren wir mit der Jadrolinija-Fähre von Valbiska nach Lopar im Norden der Insel Rab. Da wir im August mitten in der Hauptsaison reisen, buchen wir das Ticket vorab online – eine gute Idee. Denn beim Warten auf die Fähre stellen wir fest, dass andere Reisende vor Ort kein Ticket für die nächste Überfahrt kaufen können. Bereits eine Stunde vor der geplanten Abfahrt von 11:45 Uhr treffen wir in Valbiska ein und reihen uns in die Autoschlange ein. Die Wartestunde nervt angesichts der Hitze ein bisschen. Trotzdem ist es gut, so früh anzureisen. Als eins der letzten Fahrzeuge fahren wir auf die Fähre, und diverse PKWs müssen auf die nächste Überfahrt ein paar Stunden später warten. Beim Ticketkauf wird einem mitgeteilt, dass man trotz Buchung keinen 100-prozentigen Anspruch auf Mitnahme hat. Voll ist voll.
Mit etwas Verspätung beginnt die Überfahrt bei bestem Sommerwetter. Die 80 Minuten vergehen rasch. Während Emma und ich im klimatisierten Aufenthaltsraum Rommé spielen, schnuppert Julia an Deck Seeluft. Nach der Ankunft in Lopar brauchen wir keine 15 Minuten bis zu unserem Apartment* in Supetarska Draga.
Beste Reisezeit für Krk in Kroatien
Die beste Reisezeit für die Insel Krk sind die warmen, trockenen Monate Mai bis Oktober. Im Meer gebadet werden kann ganz sicher zwischen Juni und September. Im Juli und August kommen die meisten Urlauber. Dann ist es am heißesten, vollsten und teuersten. Vermutlich am angenehmsten ist eine Reise in der zweiten Septemberhälfte. Dann ist es noch schön warm, aber deutlich leerer und günstiger.
Wir reisen im August in der Hochsaison nach Krk. Tagsüber ist es immer sonnig und mit Temperaturen deutlich über 30 Grad Celsius recht heiß.
Reisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Krk in Kroatien
In allen Kroatien-Reiseführern gibt es Kapitel zu Krk, darunter im „Stefan Loose“* und „Lonely Planet“*. Wer nur die Inseln in der Kvarner Bucht, vielleicht auch in Kombination mit Istrien, besucht, könnte sich den „Reise Know-How InselTrip Kvarner Inseln (Cres, Lošinj, Krk, Rab)*“ oder den Reiseführer „Kroatische Inseln und Küstenstädte*“ aus dem Michael Müller Verlag anschauen.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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