Schwedens Hauptstadt Stockholm begeistert mit einer reizvollen Mischung aus Großstadt und Natur. Die Highlights unserer Städtereise.
Auch dieses Jahr planen Freundin Steffi und ich eine Städtereise. Diesmal zieht es uns nach Stockholm. Die Hauptstadt von Schweden mit ihren 1,4 Millionen Einwohnern bietet sowohl im Sommer als auch im Winter zahlreiche Highlights. Mit 14 Inseln, die durch 53 Brücken miteinander verbunden sind, Uferpromenaden, Museen, Cafés und einzigartigem Flair hält Stockholm für jeden Besucher eine passende Mischung bereit. Dies verdankt Stockholm der einmaligen Lage auf einem Archipel zwischen der Ostsee und dem riesigen See Mälaren, der doppelt so groß wie der Bodensee ist. So verbringen wir Anfang Juni bei herrlichem Sommerwetter von früh bis spät drei lange Tage in und um Stockholm. Unser Fazit: Selten erleben wir so eine entspannte Stadt. Ganz besonders reizvoll wirkt auf uns die Kombination aus Großstadt und viel Natur.
Gamla Stan: Die Altstadt von Stockholm
Stockholms mittelalterliche Altstadt liegt auf einer kleinen Insel im Herzen der Stadt. Eng stehende Häuser, krumme Gassen, Gewölbe: All das macht neben den bunten Fassaden den Reiz dieses Viertels aus. In Gamla Stan befindet sich unter anderem das Königliche Schloss, dessen Besichtigung sich zu jeder Jahreszeit anbietet. In direkter Nähe liegt die Storkyrkan. Wörtlich übersetzt bedeutet ihr Name „Großkirche“. Die Storkyrkan ist seit 1942 Domkirche von Stockholm.
Grüne Insel Djurgården: Vasa-Museum, Junibacken, Abba-Museum und weitere Sehenswürdigkeiten
Mit der Fähre geht es in knapp zehn Minuten auf die grüne Insel Djurgården im Osten Stockholms. Auf ihr leben nur etwa 800 Menschen, dafür hat sie um so mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Keine schwedische Attraktion zieht so viele Besucher an wie das historische Kriegsschiff „Vasa“. Auf ihrer Jungfernfahrt sank es 1628 vor Stockholm. 1961 wurde die „Vasa“ vom Meeresgrund geborgen und kann nun im Vasa-Museum besichtigt werden. Seit 1990 stellt es neben der „Vasa“ zahlreiche archäologische Funde rund um die Themen Schiffe und Schiffbau in Schweden aus. Heute ist es das meistbesuchte Museum ganz Skandinaviens. Jährlich strömen 25 Millionen Besucher an diesen sehenswerten Ort. Eintrittspreise, Öffnungszeiten und weitere Infos unter www.vasamuseet.se.
Direkt neben dem Vasa-Museum gibt es ein besonders für Kinder spannendes Museum: Junibacken. Darin dreht sich alles rund um schwedische Kinderliteratur – von „Pipi Langstrumpf“ über „Ferien auf Saltkrokan“ bis hin zu „Michel aus Lönneberga“. Eintrittspreise, Öffnungszeiten und weitere Infos unter www.junibacken.se.
Ganz in der Nähe lockt das nächste Highlight: das Abba-Museum. Es zeigt viele Ausstellungsstücke aus der Geschichte der weltbekannten Popband. Eintrittspreise, Öffnungszeiten und weitere Infos unter www.abbathemuseum.com.
Ebenfalls auf der Insel Djurgården befindet sich das gigantische Freilichtmuseum Skansen. Es wurde 1891 eröffnet und ist damit das älteste Freilichtmuseum der Welt. Dort zeigen historische Gebäude aus dem ganzen Land das bäuerliche Leben der Schweden in den vergangenen Jahrhunderten. Auch zu sehen: Rentiere, Elche und ganz viel Natur. Eintrittspreise, Öffnungszeiten und weitere Infos unter www.skansen.se.
Auch bis zum Vergnügungspark Gröna Lund ist es nicht weit. Eintrittspreise, Öffnungszeiten und weitere Infos unter www.gronalund.com.
Södermalm: Das hippe Stockholm
Die südliche Insel Södermalm ist so etwas wie das Hipsterviertel von Stockholm – denken wir vor der Reise. Insbesondere die Gegend zwischen den Straßen Folkungagatan im Norden und Ringvägen im Süden ist voller Bars, netter Restaurants und kleiner Läden. In Anlehnung an den New Yorker Stadtteil SoHo hat sich für dieses Viertel mittlerweile der Name SoFo etabliert (South of Folkungagatan). Die SoFo Night findet jeden letzten Donnerstag eines Monats statt, Geschäfte haben bis 21 Uhr geöffnet. Wir schlendern gerne durch diese Gegend und legen die ein oder andere Fika (Kaffeepause) ein. So „hip“, wie wir uns Södermalm vorstellen, ist es aber gar nicht. Berlin-Kreuzberg, die Dresdner Neustadt oder das Münchner Glockenbachviertel verdienen diesen Titel – sofern man ihn denn vergeben mag – unserer Meinung nach viel eher. Aber unstressig, angenehm und sehenswert ist Södermalm allemal.
Auch in Södermalm gibt es ein Museum: das Fotografiska, eines der bedeutendsten Fotografie-Museen Europas. Direkt am Wasser, in einem alten Lager- und Zollhaus, lädt es zum Schauen, aber auch zum Pausieren ein. In dem angeschlossenen Lokal wird regionales Bio-Essen serviert. Eintrittspreise, Öffnungszeiten und weitere Infos unter www.fotografiska.com.
Wer Flohmärkte liebt, wird sonntags auf dem Hornstulls Marknad glücklich. Der Floh-, Design- und Foodmarkt findet von Anfang Mai bis Ende September jeden Sonntag von 11 bis 17 Uhr statt. Bei 30 Grad im Schatten ist bei uns im Juni allerdings nicht allzu viel los.
Eine von Stockholms schönsten Aussichten bietet die Fjällgatan auf Södermalm. Von hier aus blicken wir auf Gamla Stan, die Museumsinsel Skeppsholmen und die Insel Djurgården. Die Stockholmer nennen den Aussichtsplatz liebevoll ihren „Balkon“. Zur Fjällgatan gelangen Steffi und ich, indem wir mit der U-Bahn bis zum Medborgarplatsen auf Södermalm fahren. Von dort geht es die Folkungagatan immer geradeaus nach Osten bis fast zu ihrem Ende. Dort biegen wir links in die Erstagatan ein.
Auch schön – aber mit viel weniger Besuchern – ist der Aussichtspunkt Monteliusvägen. Auf einer Parkbank sitzend blicken wir aufs Wasser.
Ein weiterer wunderschöner Aussichtspunkt ist Mosebacke torg. Von hier aus eröffnet sich ein toller Blick über die Altstadt von Stockholm. Da die Terrasse nach Nordwesten ausgerichtet ist, wird sie von den letzten Strahlen der Sonne im Hochsommer erreicht – ein idealer Platz, um in der Bar Södra Teatern bei netten Konzerten den Nachmittag zu verbummeln. Uns erinnert dieser schöne Ort an einen unserer Münchner Biergärten.
Übrigens: In der Horsgatan 39b offeriert das Falafelbaren köstliche Falafel-Variationen. Schneller, leckerer und günstiger kann man im teuren Stockholm unserer Meinung nach kaum satt werden.
Kungsholmen: Stockholms Wahrzeichen Stadshuset
Das Stadshuset im Stadtteil Kungsholmen gehört zu Stockholms Wahrzeichen. Das Rathaus liegt unweit vom Hauptbahnhof Centralen und direkt am Wasser, am Riddarfjärden. Nach zwölfjähriger Bauzeit wurde das Stadshuset im Sommer 1923 fertiggestellt. Die Terrasse davor bietet einen spektakulären Blick auf den Riddarfjärden, auf die Insel Riddarholmen und auf Södermalm. Wer bis nach Gamla Stan schauen will, klettert auf den 106 Meter hohen Turm des Stadshuset – den man von allen Aussichtspunkten in Södermalm sieht.
Stockholms Nobelviertel Östermalm
Einen ganz anderen Charme als Södermalm versprüht das Stockholmer Nobelviertel Östermalm mit seinen prachtvollen Herrenhäusern, Sterne-Restaurants und Luxus-Boutiquen. In Östermalm bietet sich der Besuch der Markthalle an. In der Östermalms saluhall, wie die Markthalle offiziell heißt, gibt es alles, was Herz und Magen begehren, und zwar bereits seit 1888. Neben Obst, Gemüse, Fleisch, Wurstwaren, Käse, Kaffee, Tee und ausländischen Spezialitäten sind vor allem Fisch in unzähligen Variationen erhältlich. In der Halle gibt es Sitzplätze, wo sich die angebotenen Delikatessen in Ruhe essen lassen. Bis 2019 soll die Markthalle fertig renoviert sein – aktuell stehen die Stände in einer provisorischen Halle direkt daneben. Dennoch ist ein Besuch empfehlenswert. Vom Hafen in Östermalm legen auch die Boote zu den Schären-Inseln ab.
Stadtteil Enskede-Ärsta-Vamtör: Die Globen
Die Globen Arena ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Es handelt sich dabei um einen beliebten Veranstaltungsort, der im Stadtteil Enskede-Årsta-Vantör liegt und bis zu 16.000 Menschen Platz bietet. Nicht selten wird die Arena, die heute offiziell Ericsson Globe heißt, für Eishockeyspiele oder große Konzerte genutzt. Das Besondere am Globen ist jedoch sein halbkugelförmiges Äußeres. Mit einem Durchmesser von 110 und einer Höhe von 85 Metern handelt es sich sogar um das größte halbkugelförmige Gebäude der Welt! Der Globen stellt übrigens ein Modell des Sonnensystems dar. Die Aussichtsplattform ermöglicht einen einmaligen Blick über die gesamte Stadt. Weitere Infos unter www.stockholmlive.com/en/our-arenas/ericsson-globe.
Um Stockholm: Bootstour zu den Schären
Um Stockholm herum liegen rund 30.000 kleine Inselchen – die Schären. Es lohnt sich also, eine Bootstour durch diese einmalige Landschaft zu machen und sich den Wind um die Nase wehen zu lassen. Bullerbü-Feeling und Klischee-Schweden vom feinsten!
Wer nur kurz einen Abstecher auf eine Schäre machen möchte, kann spontan mit dem Anbieter Strömma nach Fjäderholmarna übersetzen. Tagsüber erwarten einen dort Horden an Touristen. Aber abends wird der Ausflug bei schönem Wetter zum Erlebnis: weniger Besucher und eine in herrliches Abendlicht getauchte Insel.
Und noch mehr lohnenswerte Sehenswürdigkeiten
Die Stockholmer nennen ihre U-Bahn Tunnelbana. Die U-Bahn-Stationen sind echte Sehenswürdigkeiten. Sie wurden von 150 Künstlern in kleine Galerien verwandelt. Wer ein Ticket löst, kann an einer Tour durch den Untergrund teilnehmen und sich die „Ausstellung“ anschauen.
Interessant ist ein Abstecher zum Schloss Drottingholm – wenn man auf Schlösser steht. Wir schlendern nur durch die Parkanlagen und machen es uns mit einem Kaffee im Schatten gemütlich.
Nett ist der Besuch des Hagaparken, vier Kilometer nördlich vom Stadtzentrum. In diesem englischen Landschaftspark lässt es sich picknicken, entspannen und Sport treiben. Hingucker ist ein über 200 Jahre altes Kupferzelt mit einem Restaurant darin. Darüber hinaus gibt es dort ein Schloss, ein Aquarium und eine Orangerie.
Unterkünfte in Stockholm
Die Millionenstadt Stockholm bietet für jedes Budget passende Unterkünfte. Vom Fünf-Sterne-Luxushotel bis zum Mehrbettzimmer im Hostel ist alles dabei. Rund 200 verschiedene Unterkünfte lassen sich bei booking.com* vergleichen und buchen. Bei Agoda* ist die Auswahl sogar noch größer.
Per U-Bahn, Tram und Bus unterwegs in Stockholm
Ein Einzelticket ist teuer und kostet 36 SEK (momentan 3,52 Euro) für eine Zone. Wer viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein möchte, sollte den Kauf einer Travelcard in Erwägung ziehen. Diese gibt es in drei Varianten:
- 24 Stunden: 115 SEK (zurzeit 11,25 Euro)
- 72 Stunden: 230 SEK (22,50 Euro)
- Sieben Tage: 300 SEK (knapp 30 Euro)
Die Travelcards gelten unter anderem auch für die Fähren auf die Insel Djurgården
Anreise nach Stockholm mit dem Flugzeug
Für die Anreise nach Stockholm kommen vier Flughäfen in Frage. Neben dem 40 Kilometer vom Stadtzentrum entfernten Hauptflughafen Arlanda (IATA-Code: ARN) gibt es die vor allem von Billigfliegern genutzten, je etwa 100 Kiloemter entfernten Airports Skavsta (NYO) bei Nyköping und Stockholm-Västerås (VST) sowie den nur zehn Kilometer entfernten Regionalflughafen Bromma (BMA).
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Von Stockholms Flughafen Arlanda ins Stadtzentrum
Die meisten internationalen Flüge landen auf dem Hauptflughafen Arlanda. Von dort aus gibt es verschiedene Möglichkeiten für den Weg ins Stadtzentrum.
Die schnellste Verbindung zwischen dem Flughafen Arlanda und dem Bahnhof Centralen in der Stockholmer Innenstadt ist der Arlanda Express. Der Zug fährt täglich von 5 Uhr morgens bis 1 Uhr nachts – zu den Stoßzeiten alle 15, am Abend alle 30 Minuten. Eine Fahrt kostet 280 SEK (27,40 Euro). Es gibt allerdings immer wieder Preisaktionen. Es lohnt sich also, vorab die Website zu checken: www.arlandaexpress.com.
Eine günstigere Variante zur Fahrt ins Zentrum von Stockholm ist der Bus von Flygbussarna. Die Busse verkehren täglich zwischen 3:30 und 22 Uhr und fahren sehr häufig – zu den Hauptverkehrszeiten alle zehn Minuten.
Finanzen
In Schweden wird mit Schwedischen Kronen (SEK) bezahlt. In Stockholm gibt es natürlich Geldautomaten (ATMs). Aber Bargeld braucht man eigentlich nicht. Während unserer Reise haben wir nicht eine einzige SEK im Geldbeutel. Stattdessen zahlen wir alles mit Kreditkarte, selbst die kleinste Flasche Wasser. Das ist praktisch und für uns erst einmal ungewohnt. Nachteil: Man verliert im teuren Stockholm etwas den Überblick über die Ausgaben.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei Stiftung Warentest. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Stockholm
Für Stockholm gibt es eine große Auswahl an Reiseliteratur. Wir reisen mit dem derzeit aktuellsten – dem „Stockholm MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag“*. Eine gute Wahl!
Welches sind Deine Reisetipps für Stockholm?
Text und Fotos: Julia Pilz (außer das Bild von mir im Falafelbaren, das ist von Steffi, danke!)
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1 Kommentar zu „Stockholm, Schweden: Die Highlights unserer Städtereise“
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