Sukhothai gilt als wichtigste archäologische Stätte Thailands. Doch in der Nähe gibt es weitere historische Städte mit Tempelruinen: Si Satchanalai und Kamphaeng Phet.
Bei Thailand denken viele Menschen an schöne Strände und gutes Essen. Aber in dem südostasiatischen Königreich befinden sich ebenso einige herausragende Sehenswürdigkeiten. Definitiv dazu gehört das 440 Kilometer nördlich von Bangkok gelegene UNESCO-Weltkulturerbe Sukhothai nahe der gleichnamigen Provinzhauptstadt. Die wichtigste archäologische Stätte Thailands gilt als Wiege der Nation. Sie ist ähnlich bedeutend wie Angkor in Kambodscha, Bagan in Myanmar oder auch Borobudur in Indonesien.
Tempelruinen im Sukhothai Historical Park
Im sogenannten Sukhothai Historical Park befinden sich Dutzende historische Monumente. Die Bauwerke stammen überwiegend aus dem 13. und 14. Jahrhundert, als das Königreich von Sukhothai in voller Blüte stand.
Die Anlage ist in mehrere Bereiche unterteilt, die jeweils 100 Baht Eintritt kosten. Innerhalb der alten Stadtmauern liegt die zentrale Zone mit sehr sehenswerten Ruinen. Dazu zählen der Wat Mahathat mit dem berühmten Buddha im Lotussitz, der auf einer Insel errichtete Wat Sa Si sowie der ursprünglich von den Khmer als Hindutempel erbaute Wat Sri Sawai. Ein weiterer häufig besuchter Tempel ist der Wat Si Chum in der nördlichen Zone mit einem gigantischen Buddha.
Per Fahrrad oder Tuktuk von Tempel zu Tempel
Das weitläufige Gelände lässt sich ideal mit einem gemieteten Fahrrad erkunden. Weil Julia und ich mit unserer sieben Monate alten Tochter Emma unterwegs sind, lassen wir uns mit einem Tuktuk durch die Gegend fahren.
Am besten besucht man den Sukhothai Historical Park schon früh morgens. Dann sind nur wenige Touristen unterwegs und die Temperaturen angenehmer. Zudem gibt es perfektes Licht zum Fotografieren – ebenso wie spätnachmittags.
Nachts durch Sukhothai
An Wochenenden findet abends am Wat Sa Si eine kostenlose Lichtshow mit traditioneller Musik- und Tanzvorführung statt. Vor dieser Tempelkulisse ein fast magisches Erlebnis!
Anschließend lohnt es sich, nachts noch einmal durch die Ruinen zu schlendern. Denn viele Tempel werden beleuchtet und versprühen so eine komplett andere Atmosphäre. Taschenlampe nicht vergessen!
Drei Nächte in Sukhothai
Julia und ich besuchen Sukhothai als Teil der gemeinsamen Elternzeit mit unserer Tochter Emma. Weil wir nach einigen Wochen am Meer die schönen Strände Thailands fast nicht mehr genießen können, sehnen wir uns nach Abwechslung. Deshalb fliegen wir von der Küste erst nach Chiang Mai und fahren dann weiter mit dem Bus nach Sukhothai – ein toller Zwischenstopp auf dem Weg nach Bangkok!
Im Prinzip reicht ein halber Tag zur Besichtigung der wichtigsten Monumente. Deshalb bleiben die meisten Touristen nur eine Nacht. Da wir mit Emma sowieso etwas langsamer reisen und gern auch nicht so populäre Orte besuchen, verbringen wir drei Nächte in Sukhothai – für uns genau richtig.
UNESCO-Weltkulturerbe Si Satchanalai
Schließlich gibt es in der Umgebung von Sukhothai weitere, weniger bekannte Sehenswürdigkeiten: zum Beispiel die Ruinen von Si Satchanalai und Kamphaeng Phet. Die Mitarbeiterin eines Reisebüros schaut etwas überrascht, als wir nach einem Fahrer dorthin fragen. Denn nur ein Bruchteil der ausländischen Touristen interessiert sich für deren Besuch – obwohl es sich um UNESCO-Weltkulturerbestätten handelt!
Si Satchanalai befindet sich rund 50 Kilometer nördlich und gehörte ebenfalls zum Königreich von Sukhothai. Die meisten Bauwerke wurden zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert errichtet. Manche sogar schon früher, als die Stadt noch ein Außenposten des Khmer-Reiches war.
Landschaftlich schön an einem Fluss thront der Wat Phra Si Rattana Mahathat. Bis auf ein paar Mönche in ihren orangenen Roben treffen wir keine anderen Besucher.
Bis zum Si Satchanalai Historical Park an sich sind es weitere anderthalb Kilometer. Die Anlage ist sehr weitläufig, sodass ein eigenes Fahrzeug von Vorteil ist. Zwar sind die Tempel nicht so gut restauriert wie jene in Sukhothai. Aber dafür erscheinen sie noch atmosphärischer. Zumal es eine wahre Freude ist, nahezu allein durch die Ruinen zu streifen und sich vorzustellen, wie es hier früher ausgesehen haben mag.
Noch mehr Ruinen im Kamphaeng Phet Historical Park
Am nächsten Nachmittag unternehmen wir einen Ausflug in die 80 Kilometer entfernte Provinzstadt Kamphaeng Phet. Im gleichnamigen Historical Park gibt es eine Vielzahl an Monumenten aus dem Sukhothai-Reich, die ab dem 14. Jahrhundert errichtet wurden.
Weitere historische Bauwerke befinden sich im Stadtzentrum von Kamphaeng Phet. Kurz vor dem Rückweg kommen wir an einer farbenfrohen Parade vorbei.
Unabhängig von den UNESCO-Weltkulturerbestätten an sich lohnen sich die Ausflüge nach Si Satchanalai und Kamphaeng Phet schon deshalb, weil man etwas von der Umgebung sieht.
Unterkunft
Von der einfachen Pension bis zum schicken Resort ist in Sukhothai alles zu haben. Die größte Auswahl gibt es in der Neustadt, rund zwölf Kilometer von den Ruinen entfernt.
Praktischer ist eine Unterkunft in Alt-Sukhothai, am besten fußläufig zur historischen Altstadt. Wir entscheiden uns für das Pinpao Guesthouse* – und sind sehr zufrieden damit. Dabei handelt es sich um eine nette, kleine, saubere und gut gelegene Pension mit schönem Swimmingpool im Garten und originellem Frühstück (Honigwaben!). In Gehweite befinden sich mehrere preiswerte Restaurants und Reisebüros, bei denen man sich Fahrräder oder ein Auto mit Fahrer mieten kann.
Viele Unterkünfte holen Gäste nach vorheriger Reservierung kostenlos vom Busbahnhof ab. Eine gute Auswahl gibt es bei Booking.com* und Agoda*.
Anreise nach Sukhothai
Der Sukhothai Airport (IATA-Code: THS) liegt 27 Kilometer außerhalb der Stadt. Er gehört der Fluggesellschaft Bangkok Airways und wird deshalb nur von ihr genutzt. Von dort gibt es täglich zwei (relativ teure) Flüge von und zu Bangkoks internationalem Flughafen Suvarnabhumi (BKK).
Wir fahren stattdessen mit dem Bus in die eine Stunde entfernte Stadt Phitsanulok, besichtigen dort einen weiteren „wichtigen“ Tempel, übernachten und fliegen am nächsten Morgen zurück in die thailändische Hauptstadt.
Air Asia und Nok Air verbinden Phitsanulok (PHS) mit dem Don-Muang-Airport Bangkok (DMK), von dem wiederum nahezu alle thailändischen Flughäfen angeflogen werden. Thai Airways fliegt von Phitsanulok direkt zum Suvarnabhumi International Airport.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenflüge finden, sondern auch gute Angebote regionaler Airlines.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Von Sukhothai bestehen mehrmals täglich Bus- und Minibusverbindungen zu vielen Städten Thailands, zum Beispiel nach Phitsanulok (eine Stunde), Mae Sot (vier Stunden), Chiang Mai (fünf Stunden), Ayutthaya (sechs Stunden) und Bangkok (sieben Stunden).
Tickets für alle Busse und Minibusse innerhalb Thailands und in anderen asiatischen Ländern lassen sich unter anderem bei 12Go Asia* buchen.
Beste Reisezeit für Sukhothai
Als klimatisch beste Reisezeit gelten die niederschlagsarmen Monate November bis April. Während des von Mai bis Oktober dauernden Monsuns erscheint Sukhothai wunderbar grün.
Besonders beeindruckend muss ein Besuch der Ruinen während des Festivals Loi Krathong im November sein – wenn unzählige leuchtende Laternen in den Nachthimmel aufsteigen.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei Stiftung Warentest. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Thailand
Thailand ist eins der beliebtesten Reiseziele Südostasiens. Entsprechend groß ist das Angebot an Reiseliteratur. Wir sind am liebsten mit dem „Stefan Loose Reiseführer Thailand“* unterwegs. Doch auch der „Lonely Planet“* sowie der „Reise Know-How“* machen einen guten Eindruck und erfüllen sicher ihren Zweck. Alle Bücher enthalten Kapitel zu Sukhothai, Si Satchanalai und Kamphaeng Phet.
Wie gefällt Dir dieser Reisebericht aus Sukhothai, Si Satchanalai und Kamphaeng Phet?
Text und Fotos: Heiko Meyer
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2 Kommentare zu „Reisebericht Sukhothai, Si Satchanalai und Kamphaeng Phet: Thailands historische Tempel“
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