Unser Reisebericht über das hübsche Städtchen Bol auf Kroatiens drittgrößter Insel Brač, inklusive Strände, Ausflüge, Bootstouren und weiteren Reisetipps.
In den Sommerferien reisen wir nach Bol auf der Insel Brač, der drittgrößten Kroatiens. Sie ist etwa 40 Kilometer lang und zwölf Kilometer breit und liegt in Mitteldalmatien vor Split und der Makarska-Reviera. Nach acht Tagen finden wir, dass Brač – und speziell der Ort Bol – ein tolles Familienreiseziel ist. Trotz Hauptsaison befinden wir uns nicht – wie anderswo an Kroatiens Küsten – inmitten von Menschenmassen. Vom Zlatni Rab, dem Goldenen Horn, dem wohl bekanntesten Strand des Landes, der bei Bol liegt, einmal abgesehen.
Zunächst war der Plan, uns die komplette Insel Brač anzuschauen. Aber wir lassen es dann doch entspannter angehen. Wann, wenn nicht im Urlaub?
Bol, das touristische Zentrum der Insel Brač
Einer der Hauptorte und das touristische Zentrum von Brač liegt im Süden der Insel: Bol. Die hübsche, übersichtliche Altstadt befindet sich direkt am Meer mit Blick auf die Insel Hvar gegenüber. Um den kleinen Hafen gruppieren sich schön gelegene, typisch dalmatinische Steinhäuser, Cafés und Restaurants, Bäckereien, Reisebüros, Souvenirläden sowie ein Supermarkt (Konzum). Abwechselnd riecht es nach Kiefern, Lavendel und Rosmarin sowie nach Meer und Pizza. Es gibt Oliven- und Granatapfelbäume.
Obwohl Bol überwiegend von Urlaubern lebt, bewahrt sich der 1600-Einwohner-Ort seinen Charme. Er wirkt nicht so massentouristisch wie manch andere Reiseziele in Kroatien im Hochsommer. Tagsüber ist selbst in der Hauptsaison wenig los. Erst am späten Nachmittag und vor allem abends, wenn die Menschen von den Stränden und Ausflügen zurückkehren, füllen sich die Gassen und die Lokale.
Ein kleines Highlight ist es, einfach an der Uferpromenade entlang zu schlendern und bei Sonne die maritime Atmosphäre zu genießen. Oder es sich in einem Café oder Restaurant direkt an der Adria gemütlich zu machen.
Bol ist eine tolle Basis. Die Möglichkeiten an Aktivitäten und Tagesausflügen sind vielfältig.
Strände bei Bol
Direkt in Bol gibt es einige Badestellen am Meer. In der Umgebung locken mehrere attraktive Strände. Der bekannteste ist Zlatni Rab, das Goldene Horn.
Zlatni Rab Beach – das Goldene Horn
Von Bol führt eine schöne Promenade in etwa 20 Gehminuten direkt am Meer entlang zum Zlatni Rab, dem Goldenen Horn. Der Weg ist fast komplett von Kiefern gesäumt und schattig, was angesichts von über 30 Grad Celsius im Sommer sehr angenehm ist. Am Anfang bieten reichlich Souvenir-Shops, später dann eher Cafés und Getränkestände ihre Dienste an. Unterwegs gibt es mehrere Badestellen und einige schöne Aussichtspunkte.
Zlatni Rab zählt zu den bekanntesten Stränden Kroatiens und ist aufgrund seiner Form so berühmt. Wie ein Horn, eine Sichel oder auch eine Zunge ragt das Zlatni Rab ins Meer hinein. Je nach Strömung verändert sich der Strand. In voller Pracht lässt er sich wahrscheinlich nur von einer Drohne aus fotografieren.
Wenig überraschend für einen der Postkartenstrände Kroatiens ist in der Hochsaison im August viel los. Die östliche Flanke ist gepflastert von Sonnenliegen und -schirmen, dazwischen liegen Handtücher. Doch wir finden noch ein freies, ufernahes Plätzchen. Das Wasser ist klar, kühl, aber nicht kalt. Während Julia liest, gehe ich mit Tochter Emma schwimmen. Zur Abwechslung schmeiße ich größere Steine ins Wasser, die sie dann vom Boden holt.
Unser erster Besuch fällt auf einen Samstag. Über den kompletten Strand wummern die Bässe eines Beach-Clubs. Bei unserer Ankunft gegen 16 Uhr ist es nur laut, und viele der vielen Gäste trinken Alkohol. Als ich gegen 18 Uhr noch einmal vorbeigehe, ist schon eine große Party im Gang. Die Leute tanzen dicht an dicht – und zum Teil dicht – dem Sonnenuntergang entgegen.
Gegen 19 Uhr gehen wir zurück zu unserem Apartment, genießen auf der Terrasse mit Meerblick das Abendessen, trinken den vom Gastgeber selbst herstellten Wein und bringen dann Emma ins Bett. Weil wir um halb sechs in München aufgestanden sind, folgen wir bald.
Wir baden an drei Nachmittagen am Zlatni Rab und erleben den Strand immer anders. Beim ersten Mal ist es an der westlichen Seite extrem windig. Die Wellen klatschen zwei Meter hoch ans Ufer, was die meisten Badenden und natürlich die Kitesurfer zu freuen scheint. An einem anderen Tag weht kein Lüftchen, und das Meer ist fast spiegelglatt. Beim dritten Besuch ist es dann optimal: Von oben scheint die Sonne, von vorn bläst konstant ein angenehm-kühles Lüftchen, das Meer ist nur zwei Schritte entfernt, und es ist nicht ganz so viel los.
Natürlich ist es aufgrund der Menschenmassen am Zlatni Rab eher anstrengend. Aber irgendwie gehört der Besuch dazu.
Drei Stunden im Aquapark Bol
Schon vor dieser Reise nach Kroatien versuche ich, Emma mit Bildern und Videos vom Aquapark für die Insel Brač zu begeistern. Das gelingt mir recht gut, und so fiebert Emma schon vor der Ankunft ihrem Highlight entgegen. Es handelt sich um Hüpfburgen, Trampoline, einen Hindernisparcours, etc. über Wasser nah beim Zlatni Rab. Der Eintritt ist relativ teuer: 30 Minuten (viel zu kurz) 90 Kuna, eine Stunde (na ja) 100 Kuna, drei Stunden (etwas zu lang) 140 Kuna und ein kompletter Tag (oh Gott!) 190 Kuna, Kinderrabatt und Verhandlungsspielraum, was die Zeit betrifft, gibt es natürlich nicht.
Dennoch ist der Aquapark eins unserer Urlaubshighlights auf Brač. Emma sehnt den Besuch wirklich herbei und spricht uns seit der Ankunft in Bol ständig drauf an. Am zweiten Tag ist es dann endlich so weit. Während Julia am Strand im Schatten ein Buch liest, stürzen Emma und ich uns ins Getümmel. Wir hüpfen über Stufen, rutschen Schrägen hinunter, klettern über Hindernisse, hangeln uns an Griffen entlang, springen auf einem Trampolin und fallen immer wieder ins Wasser – drei Stunden lang. Mir würden anderthalb Stunden reichen, aber Emma ist nicht zur Ruhe zu bringen. Zwischendurch machen wir eine kurze Trink- und Essenspause bei Julia und stürzen uns dann gleich weiter ins Getümmel. Abends geht sie zufrieden ins Bett und bedankt sich mehrfach. Sehr gern! Am nächsten Tag weckt uns ein großer Muskelkater.
Strände beim Dominikanerkloster
Nur wenige Gehminuten östlich der Stadt liegen nahe der Halbinsel Glavica mit dem markanten Dominikanerkloster weitere schöne Kiesstrände. Noch vor der Kirche befindet sich eine durch Felsen geteilte Bucht mit zwei attraktiven Strandabschnitten. In dem der Stadt näheren Teil laden ein Restaurant auf einem Felsvorsprung sowie eine Strandbar zum Verweilen ein. Dort in der Nähe machen wir es uns unter Bäumen – mit vielen anderen – gemütlich und genießen bei Funk und Soul die Kulisse. Emma taucht, Julia liest, ich schwimme, und wir alle spielen Uno* und Maumau* zusammen. So vergeht der Nachmittag wie im Flug.
Östlich vom Dominikanerkloster liegt eine größere, nahezu schattenfreie Badebucht: der Martinica Beach. Ein Kiosk und das Restaurant des nahen Hotels bieten Getränke, Snacks und Eis an. Ein schwimmendes Panton dient jungen Badegästen als Sprungplatz.
Am Ende des Strandes führt ein Pfad zu einer versteckten, kleinen Badebucht, die FKK-Anhänger in Anspruch nehmen.
Vidova Gora: 778 Meter über der Adria
Hinter Bol ragt Vidova Gora, die mit 778 Metern höchste Erhebung in der Adria, empor. Der Fußweg dorthin soll zwischen anderthalb und zweieinhalb Stunden dauern. Wer den anstrengenden Aufstieg auf sich nimmt, wird mit tollen Blicken auf Bol, die Insel Hvar und natürlich das Goldene Horn, Zlatni Rab, belohnt. Wir nehmen uns den Aufstieg jeden Tag aufs neue vor. Doch schließlich bremst die Hitze unser Vorhaben.
Marmor aus Brač
Berühmt ist der Mamor aus Brač, der unter anderem im Diokletianpalast in Split, in den Kathedralen von Šibenik und Trogir sowie sogar im Weißen Haus in Washington verbaut wurde. Während unseres Aufenthaltes auf Brač bekommen wir ihn nicht zu Gesicht.
Ausflug nach Supetar
Einmal unternehmen wir einen Ausflug nach Supetar. Die mit rund 4000 Einwohnern größte Stadt auf Brač liegt im Norden der Insel mit tollen Blicken auf Split und das Biokovo-Gebirge. Wir fahren mit einem der täglich mehreren Bussen, die je nach Route in 50 bis 70 Minuten von Bol nach Supetar verkehren. Die Hin- und Rückfahrkarte kostet 50 Kuna pro Person. Die eine Strecke führt durch kleine Ortschaften quer über die Insel, die andere einige Kilometer an der Nordküste an den Orten Splitska, Postira, der schönen Bucht Lovrećina und an Pučišća vorbei. Speziell der letzte Ort, der sich in einer Art Fjord befindet, wirkt mit seiner Altstadt sehr attraktiv. Beide Fahrten führen über zahlreiche Serpentinen. Und angesichts der zerklüfteten Küste mit aufsteigenden Bergen glaubt man kaum, dass die höchste Erhebung von Brač – und von allen kroatischen Inseln – „nur“ 778 Meter hoch sein soll (Vidova Gora).
In Supetar angekommen, staunen wir erst einmal über die riesige Schlange an Autos, die auf die Fähre ans Festland warten – und spazieren daran vorbei. Nah beim Hafen befindet sich die kleine Altstadt mit dalmatinischen Steinhäusern und Palmen. Zahlreiche Restaurants laden beim Blick auf Wasser und Boote zur Einkehr ein. Wir kommen am markantesten Gebäude von Supetar vorbei: der Kirche des heiligen Lukas aus dem 11. Jahrhundert.
Im nahen Studenac-Supermarkt decken wir uns mit Getränken ein und gehen ein paar Hundert Meter weiter zum Stadtstrand. Dieser liegt geschützt in einer Bucht und besteht überwiegend aus Kies, zum Teil auch aus Beton. Die Atmosphäre wirkt wie im Freibad, nur dass kein Eintritt fällig wird. Das Wasser ist angenehm kühl und klar, und Emma und ich schwimmen gleich einmal zur „Grenze“ (eine Leine).
Schon von Anfang an ziehen zwei große Wasserrutschen Emmas Blicke auf sich. Einmal hinunterrutschen kostet fünf Kuna, fünf Mal 20 Kuna. Am Ende saust sie achtmal hinunter und wir staunen, dass sie sich traut, allein auf diese riesige Rutsche zu steigen.
Weiter geht das Unterhaltungsprogramm. Während ich einen bunten Spielzeugfisch aus Sand ins Wasser werfe und die Sonne genieße, taucht Emma nach „Fischi“ und holt ihn vom Boden. Die Stunden vergehen im Nu. Zwar ist „Supetar Beach“ nicht unbedingt ein Traumstrand. Aber wo wir schon mal da sind, dürfen wir auch etwas Spaß haben.
Auf dem Rückweg überredet uns Emma zu Pizza und Getränken in einem der Restaurants direkt am Meer. Dann fahren wir mit dem Bus den kurvenreichen Weg zurück nach Bol.
Bootstour von Bol nach Hvar und Palmižana
Ab Bol – und auch von anderen Orten auf Brač – sind mehrere Bootstouren möglich. Wir unternehmen die am häufigsten angebotene „Exkursion“, die zur Stadt Hvar auf der gleichnamigen Nachbarinsel sowie zum Strand von Palmižana auf den nahen Pakleni-Inseln führt. Kosten: 180 Kuna pro Person nur für Hvar plus weitere 40 Kuna für den Abstecher nach Palmižana. Kinder bis sieben Jahre – also auch Emma – fahren kostenlos mit. Wer möchte, kann ein Fischpicknick für 70 Kuna dazu buchen, was für uns als Vegetarier nicht infrage kommt.
Obwohl die Tour im Vergleich zu den anderen relativ günstig und das Wetter gut ist, haben wir trotzdem keinen besonders tollen Tag – was aber nicht an der Besatzung liegt. Zunächst dauert es zwei landschaftlich eher eintönige Stunden bis nach Hvar. Dort kommen wir gegen 11 Uhr an und haben über die Mittagszeit zweieinhalb Stunden Zeit zur Besichtigung. Oberhalb der Altstadt thront eine venezianische Festung, von der es sicher tolle Blicke auf die Bucht und Hvar gibt. Angesichts der Mittagshitze und unserer fußfaulen Tochter verzichten wir auf den Besuch.
Die Altstadt von Hvar ist hübsch, vor allem die schmalen, schattigen Gassen mit kleinen Restaurants, Cafés und Lädchen. Auch der zur Seeseite offene Hauptplatz Pjaca mit den wichtigsten historischen Gebäuden Hvars sowie der Jachthafen sind nett anzuschauen. Allerdings geht es dort sehr busy zu. Andauernd sind Leute mit Koffern unterwegs. Es herrscht ständiges Kommen und Gehen, sodass der Innenstadt von Hvar die gemütliche Atmosphäre von Bol fehlt. Wir sind froh, nicht in Hvar zu wohnen.
Wir gehen die anfangs von Palmen gesäumte Promenade beim Jachthafen in südlicher Richtung entlang und kommen an mehreren Badestellen vorbei. Das Wasser wirkt sehr klar, die Seeigel wenig einladend. Im Franziskanerkloster aus dem 15. Jahrhundert kühlen wir uns ab und lassen die Atmosphäre auf uns wirken. In Anbetracht der Hitze legt unsere Tochter mehr und mehr eine Motz-Ton auf, sodass wir am Ende am Pjaca im Schatten bei Pipi und Pita die Abreise herbeisehnen.
Die Überfahrt nach Palmižana auf den nahen Pakleni-Inseln dauert nur 25 Minuten. Wir legen in einer zu einem Jachthafen umfunktionierten Bucht an, in der deutlich mehr als 100 Boote liegen. Auf einigen wird bei unserer Ankunft am frühen Nachmittag bereits gefeiert. Ein asphaltierter Pfad führt hinüber in die andere Bucht, in der wir einen mehr oder weniger attraktiven Strand erwarten. Fehlanzeige! Einen echten Beach gibt es gar nicht, stattdessen Felsen, Sonnenliegen an den wenigen sandigen Zugängen, viele Menschen und vor allem Restaurants und Bars. Aus den Boxen dröhnt laute Musik. Das Publikum ist eher unter 30 und kinderlos. Mit Bier in der Hand unterhält man sich im klaren Wasser, wie „awesome“ dieser Platz sei. Hätte ich eine Jacht, würde ich sicher nicht an diesem nervigen, überteuerten, unattraktiven Ort bleiben.
Nach dem heißen Hvar freut sich Emma auf die Abkühlung in Palmižana und taucht nach Steinen. Als sie genug hat, erkunden wir zu Fuß die Felsen der Umgebung und können nicht nachvollziehen, warum so viele Leute trotz der vielen Seeigel weiter weg vom „Hauptstrand“ baden.
Gegen 16 Uhr tritt unser Boot den Rückweg nach Bol an. Nun beginnt der gemütlichste Teil des Tages. Julia und Emma liegen vorn mit dem Rücken auf dem Oberdeck mit den Füßen auf der Reling und genießen den Fahrtwind. Ich döse sitzend mit Sonne im Gesicht vor mich hin. Ein freudiger Aufreger an Bord sind die Delfine, die wir aus etwas Entfernung sehen. Zur besten Abendsonne laufen wir in Bol ein und sind uns sicher: morgen kein Bootsausflug, nur Strand.
Weitere Bootstouren ab Bol
Eine eher weniger angebotene Tour führt nur donnerstags von 9 bis 17 Uhr mit dem Boot einmal um die Insel Brač zu Orten wie Milnia, Supetar und Lovrećina. Mit 500 Kuna pro Person – Kinder die Hälfte – ist sie recht teuer.
Viel Werbung sehen wir für eine 600 Kuna teure Tour mit nur wenigen Leuten in einem Speedboot zur blauen Lagune, dann weiter zu Haltepunkten auf der Insel Vis und in die Stadt Hvar. Der Eintritt zur blaue Lagune kostet 100 Kuna extra.
Freitags findet von 9 bis 16 Uhr eine Bootstour nach Jelsa und Vrboska auf der Nordseite der Insel Hvar mit einem längerem Badestopp statt (19 Euro).
Die Bootstouren lassen sich in fast allen Reisebüros sowie direkt bei den Anbietern am Fischerhafen in der Altstadt buchen.
In der Nähe von Brač liegen zahlreiche interessante Städte, zu denen es Fährverbindungen gibt. Leider lassen die Fahrpläne kaum Tagesausflüge – morgens hin, abends zurück – zu. Eine Ausnahme ist Split. Wer Kroatiens zweitgrößte Stadt mit dem Diokletianpalast, der Promenade Riva und vielen anderen Sehenswürdigkeiten noch nicht kennt, sollte ihr unbedingt einen Besuch abstatten. Der Tagesausflug lässt sich auf eigene Faust mit der Fähre unternehmen.
Anreise nach Bol und Brač
Die meisten Besucher reisen mit der Fähre an. In der Saison gibt es regelmäßige Verbindungen unter anderem nach Split und Makarska ans Festland sowie zu den Inseln Hvar, Vis, Mljet und Korčula. Tickets lassen sich unter anderem bei www.directferries.de* kaufen. Vor allem im Juli und August empfiehlt sich rechtzeitiges Buchen, wenn man nicht flexibel ist. Reisende mit Auto berichten von langen Wartezeiten an den Fähren von und nach Brač während der Hauptsaison.
Zu meiner Überraschung stelle ich bei der Recherche nach einem geeigneten Reiseziel für die Sommerferien fest, dass es auf der Insel Brač einen Flughafen gibt. In der Hauptsaison fliegt Croatia Airlines zwei Mal pro Woche von der Hauptstadt Zagreb (IATA-Code: ZAG) zum Bol Airport (BWK). Hinzu kommen internationale Charterflüge vor allem nach Österreich – Wien (VIE), Graz (GRZ), Innsbruck (INN) und Linz (LNZ) –, aber auch nach Brüssel (BRU, Belgien), Rotterdam (RTM, Niederlande), Deauville (DOL, Frankreich), Ljubljana (LJU, Slowenien) und Luxemburg (LUX).
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Auf dem Hinweg reisen wir mit dem Flugzeug an. Los geht es um 8:55 Uhr von München (MUC) nach Zagreb, wo wir um 10:40 Uhr ankommen. Dann um 11:45 Uhr weiter nach Bol, mit Landung um 12:30 Uhr. Kann man machen. Halb sechs morgens aufgestanden, halb zwei nachmittags in der Unterkunft angekommen. Vergleichsweise entspannt. Am Flughafen haben wir uns leider nicht vorher um einen Transfer gekümmert. Deswegen sind wir den wenigen Taxifahrern ausgeliefert und zahlen 28 Euro (200 Kuna) für die 15 Kilometer lange, schöne, kurvenreiche Strecke vom Flughafen zu unserer Unterkunft nach Bol.
Auf dem Rückweg nehmen wir die Fähre von Bol nach Makarska und reisen dann mit dem Bus weiter nach Mostar in Bosnien-Herzegowina.
Apartments und Hotels in Bol und auf Brač
Das Angebot an Unterkünften auf Bol sowie auf Brač insgesamt ist groß. Jeweils mehrere Hundert lassen sich gut auf Plattformen wie booking.com* und Agoda* vergleichen und buchen. Zwar gibt es in Bol einige Hotels, aber die Auswahl an Apartments ist wesentlich umfangreicher. Besonders günstig ist es in der Hauptsaison nirgendwo. Im Juli und August sind fast alle Unterkünfte ausgebucht. Deshalb: rechtzeitig kümmern!
Normalerweise buchen wir eher Unterkünfte mit Swimmingpool, damit Emma „garantiert“ Spaß hat. Angesichts der Nähe zum Meer – und der hohen Preise in den Sommerferien – entscheiden wir uns in Bol dagegen. Nach längerer Recherche bereits einige Monate vor der Reise buchen wir acht Nächte in den Apartments Borovina*. Eine gute Entscheidung! Es kostet zwar knapp 100 Euro pro Nacht, dafür jedoch mit Balkon, gut ausgestatteter Küche, Waschmaschine, zwei Schlafzimmern, Klimaanlage und allem, was man sonst so braucht. Vor allem aber liegt die Ferienwohnung ruhig, und es sind trotzdem nur 100 Meter zum Stadtzentrum. Der Vermieter baut selbst Obst und Gemüse an und produziert (leckeren) Rotwein.
Morgens frühstücken wir auf der Terrasse mit Meerblick. Abends bereiten wir mediterrane Salate für uns und Nudeln für Emma zu. Die Lebensmittel – Gemüse, Obst, Brot, Nudeln, Getränke – kaufen wir im Konzum (Supermarkt). Für zwischendurch holen wir uns vom Bäcker Pita mit Feta oder – als Süßigkeit – Teigtaschen mit Nutella oder Marmelade. In Restaurants gehen wir während unseres Aufenthaltes auf Brač bis auf einmal in Supetar gar nicht. Insgesamt spricht uns als Vegetarier das Angebot – vor allem gegrilltes Fleisch, Fisch, Pizza und Pasta – nicht besonders an. Außerdem erscheint es uns im Apartment entspannter, zumal es Tochter Emma sowieso nur kurz am Tisch hält.
Beste Reisezeit für Bol und die kroatische Insel Brač
Beste Reisezeit für Bol und Brač – wie für alle anderen Inseln im südlichen Kroatien – sind die warmen, trockenen Monate Mai bis Oktober. Im Meer gebadet werden kann zwischen Juni und September. Im Juli und August strömen die meisten Urlauber auf die Inseln. Dann ist es am heißesten, vollsten und teuersten. Vermutlich am angenehmsten ist eine Reise in der zweiten Septemberhälfte. Dann ist es noch schön warm, aber deutlich leerer und günstiger.
Reisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Bol, Brač und Kroatien
Der Beliebtheit von Kroatien und den kroatischen Inseln entsprechend, ist die Auswahl an Reiseführern groß. Kapitel zu Brač und Bol enthalten unter anderem der „Stefan Loose“* und „Lonely Planet“* sowie „Kroatische Inseln und Küstenstädte“* und „Mittel- und Süddalmatien“* aus dem Michael Müller Verlag. Wer nur Brač und Umgebung besucht, sollte den „Reise Know-how InselTrip Brač & Hvar mit Split“* in Betracht ziehen.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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Sehr gut Beschrieben. Danke ist sehr hilfreich ?
Hallo Tessmann, danke für Deinen Kommentar. Freut mich, dass Dir unser Reisebericht gefällt. Uns hat es sehr gut auf Bol gefallen. Viele Grüße und alles Gute, Heiko