Bei einem Städtetrip nach Rom entdecken wir die Topsehenswürdigkeiten, aber auch weniger besuchte Highlights. Unser Reisebericht aus der Ewigen Stadt.
Rom, die schöne Hauptstadt von Italien, liegt in der Mitte der Apennin-Halbinsel am Fluss Tiber. Rund drei Millionen leben in der sogenannten Ewigen Stadt, die auf mehr als 3000 Jahre Geschichte zurückblickt. Entsprechend viel gibt es zu entdecken.
Bei unserem Städtetrip nach Rom planen wir zunächst fünf Übernachtungen, verlängern vor Ort aber – weil in Neapel die Erde bebt – auf zwölf. Natürlich stehen Topsehenswürdigkeiten wie das Kolosseum, das Forum Romanum, die Vatikanischen Museen, der Petersdom und das Pantheon auf unserer Agenda. Zum Teil atmosphärischer, weil weniger besucht, sind jedoch die Highlights der zweiten Reihe, zum Beispiel Ostia Antica, die Caracalla-Thermen oder die Katakomben des Heiligen Kallistus.
Meist lassen wir es an einer Tageshälfte ruhig angehen und nutzen die andere für Besichtigungen. Ans Ende unseres Städtetrips nach Rom hängen wir ein paar Tage Strandurlaub. Auch das geht in der Ewigen Stadt – beziehungsweise ganz in der Nähe.
Ablauf unseres Städtetrips nach Rom
Tag 1: Anreise
Tag 2: Kolosseum, Forum Romanum mit Palatin-Hügel, Monumente an der Via die Fori Imperiali, Piazza Venezia mit dem Nationaldenkmal Vittoriano, Lateranskirche
Tag 2: Trevi-Brunnen, Spanische Treppe, Pantheon, Piazza Navona
Tag 3: Mercato Trionfale, Vatikanische Museen, Petersdom, Engelsburg
Tag 4: Petersdom, Park der Villa Borghese
Tag 5: Katakomben des Heiligen Kallistus, Caracalla-Thermen, Circus Maximus
Tag 6: Tiber-Brücken und -insel, Viertel Trastevere, Piazza del Popolo
Tag 7: Domus Romane des Palazzo Valentini, Nationaldenkmal Vittoriano, Viertel Monti, Palazzo del Freddo
Tag 8 bis 10: Lido di Ostia
Tag 11: Ostia Antica
Tag 12: Heimreise
Es folgen unsere Highlights und Eindrücke von Rom.
Wahrzeichen von Rom: Kolosseum
Gleich an unserem ersten Tag in Rom besichtigen wir eins der Wahrzeichen der Stadt: das Kolosseum. Das größte je errichtete Amphitheater der Welt wurde zwischen 72 und 80 nach Christus gebaut und war etwa 450 Jahre in Betrieb. Währenddessen fanden dort brutale Unterhaltungsveranstaltungen mit bis zu 50.000 Zuschauern statt: Gladiatorenkämpfe, Tierhetzen, Hinrichtungen. Trotz der grausamen Geschichte zeugt das Kolosseum von der hohen Baukunst der Römer schon in der Antike.
Seit 1999 dient das Kolosseum als Mahnmal gegen die Todesstrafe. Immer wenn ein Todesurteil ausgesetzt wird oder ein Land die Todesstrafe abschafft, leuchtet das Bauwerk für 48 Stunden in bunten Farben.
Wie für eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten von Rom zu erwarten, herrscht im und ums Kolosseum dichtes Gedränge. Tickets kaufen wir vorher online unter https://ticketing.colosseo.it/en/ (18 Euro pro Erwachsenen, Kinder kostenlos bei Begleitung mindestens eines zahlenden Elternteils). Aufgrund des Besucheransturms erfolgt der Zutritt nur im gebuchten Zeitfenster.
Neben den normalen Eintrittskarten für das Kolosseum und Führungen lassen sich theoretisch sogenannte Full-Experience-Tickets buchen. Diese gestatten zusätzlich den Zugang in die Arena sowie auf eine obere Aussichtsplattform. Schon Wochen vor unserem Besuch schaue ich auf der Website immer wieder nach Tickets. Doch wenn überhaupt, sind nur normale Eintrittskarten erhältlich. Eintrittskarten für das Kolosseum gibt es außerdem an einer Verkaufsstelle gegenüber – mit sehr langen Warteschlangen.
Das Kolosseum-Ticket umfasst den Besuch des Forum Romanum und des Palatin-Hügels innerhalb von 24 Stunden.
Nach der Ticketkontrolle geht es wie am Flughafen durch eine Sicherheitsschleuse, bevor wir uns mit den Massen durch das riesige Gebäude schieben. Mit den normalen Tickets haben wir Zugang zu zwei Ebenen mit diversen, sehr lohnenden Aussichtspunkten auf das Innere des Kolosseums. Am ersten müssen wir aufgrund des großen Andrangs etwas warten, um freie Sicht zu bekommen. Doch da es weitere Plattformen gibt, entspannt sich die Situation im Laufe des Besuchs. Immer wieder schauen wir beeindruckt auf die knapp 2000 Jahre alte Kulisse. Das Kolosseum gehört aus unserer Sicht zu den absoluten Must-sees von Rom.
Beliebtes Fotomotiv: Konstantinsbogen
Direkt neben dem Kolosseum stellt der 21 Meter hohe, mit Figuren und Schlachtszenen verzierte Konstantinsbogen, der Arco di Costantino, aus dem dritten Jahrhundert ein beliebtes Fotomotiv dar. Der Triumphbogen wurde zu Ehren von Kaiser Konstantin errichtet.
Rom-Highlight: Forum Romanum mit Palatin-Hügel
Nach der Besichtigung des Kolosseums bietet sich der Besuch des in direkter Nachbarschaft in einer Senke liegenden Forum Romanum mit dem Palatin-Hügel an, zumal beide Orte im Kolosseum-Ticket inkludiert sind.
Das Forum Romanum war ab dem fünften Jahrhundert vor Christus politisches und religiöses Zentrum, aber auch Marktplatz des antiken Roms. Mit dem Aufstieg von Rom zur Weltmacht entstanden im Forum Romanum immer opulentere Gebäude.
Das Forum Romanum zählt für uns zu den Topsehenswürdigkeiten von Rom. Auf dem weitläufigen, grünen Gelände verteilen sich die vielen Besucher gut. Das antike Ausgrabungsfeld umfasst diverse, häufig sehr gut erhaltene Tempel, Paläste, Kirchen, Denkmäler und vieles andere mehr – ein Paradies für Fotografen.
Oberhalb des Forum Romanum befindet sich der Palatin-Hügel. Dort soll die Stadt Rom am 21. April 753 vor Christus von Romulus gegründet worden sein. Auch hier gibt es historische Gebäude und Gärten. Das Highlight schlechthin ist jedoch die phänomenale Aussicht über das Forum Romanum bis hin zum Kolosseum und Petersdom auf der einen und zum Nationaldenkmal Vittoriano auf der anderen Seite. Wirklich spektakulär!
Monumente an der Via die Fori Imperiali
Unweit vom Kolosseum am Forum Romanum vorbei bis zur Piazza Venezia mit dem Nationaldenkmal Vittoriano verläuft die Via die Fori Imperiali. An dieser antiken Prachtstraße ziehen zahlreiche Monumente und Bauwerke die Blicke auf sich. Dazu gehören die 35 Meter hohe Trajanssäule mit kunstvollen Reliefs, dahinter die Kirche Chiesa del Santissimo Nome di Maria al Foro Traiano sowie die Kaiserforen von Trajan, Augustus und Caesar.
Interaktive Führung durch die Domus Romane des Palazzo Valentini in Rom
Beim Palazzo Valentini handelt es sich um ein viele Jahrhunderte altes Gebäude nahe der Trajanssäule, das heute der Stadtverwaltung Rom gehört. In dessen Kellern wurden die Überreste zweier herrschaftlicher Wohnhäuser aus der Kaiserzeit sowie ein großer Tempel gefunden: die Domus Romane des Palazzo Valentini.
Durch die Ausstellungsräume dieser archäologischen Stätten finden täglich mehrere interaktive, multimediale Führungen statt. Neben gut erhaltenen, mehr als 2000 Jahre alten Funden gewinnen Besucher anhand von Lichtinstallationen und Animationen den Eindruck, zu jener Zeit vor Ort zu sein. Julia und Emma nehmen an einer Führung teil und sind schwerbegeistert. Ich besuche derweil das Nationaldenkmal Vittoriano.
Eintritt inklusive Führung kostet zwölf Euro pro Erwachsenen sowie acht Euro für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 17 Jahren. Weitere Infos und Tickets unter https://www.palazzovalentini.it/de/ oder im Palazzo Valentini.
Riesiges Nationaldenkmal Viktor Emanuels II. – Vittoriano – in Rom
Das riesige, italienische Nationaldenkmal Viktor Emanuels II. – kurz: Vittoriano – an der Piazza Venezia ist ein Blickfang und schon von Weitem sichtbar. Das erste Mal erblicken wir dieses kolossale, neoklassizistische Gebäude aus weißem Marmor vom Palatin-Hügel aus. Das Vittoriano entstand zu Ehren des ersten Königs des vereinten Italiens und wurde 1911 eingeweiht. Es beeindruckt noch mehr, wenn man direkt davor unten am Fuße steht.
Das Monument umfasst unter anderem das von zwei Uniformierten bewachte Grabmal des unbekannten Soldaten, eine zwölf Meter hohe Reiterstatue, diverse antik anmutende Säulen sowie links und rechts oben je eine Bronzequadriga. Im Inneren befindet sich ein Museum über die italienischen Unabhängigkeitskriege sowie Militärgeschichte. Der Weg hinauf führt über mehrere Terrassen mit wunderbaren Blicken auf die Altstadt. Weiter oben können Besucher in einem Café kalte Getränke und Snacks mit wunderbarer Aussicht genießen.
Ganz oben bietet eine Plattform die wahrscheinlich beste Sicht über die Altstadt von Rom. Diese zu besuchen, kostet in Kombination mit dem Museum 17 Euro – etwas zu viel für meinen Geschmack. Trotzdem lohnt sich der sonst kostenlose Besuch.
Ehemalige Papstkirche in Rom: Erzbasilika San Giovanni in Laterano
Auf dem Fußweg zurück zu unserer Unterkunft* kommen wir an zwei imposanten Kirchen vorbei, darunter die Lateranskirche – die Erzbasilika San Giovanni in Laterano. Deren Wurzeln reichen bis ins Jahr 326 zurück. Sie gilt als eine der ersten großen Kirchen des Christentums. Über Jahrhunderte residierten die Päpste hier, bis der Papstsitz 1309 nach Avignon verlegt wurde.
Das Innere des riesigen, fünfschiffigen Gotteshauses lässt uns angesichts der großen Wandgemälde, gewaltigen Säulen und prächtigen Altäre staunen. Auch die äußere, Barock anmutende Fassade mit einigen mehrere Meter hohen Statuen wirkt beeindruckend. Sie ist so groß, dass ich sie gar nicht komplett aufs Bild bekomme – eine dieser Situationen, in denen ich wünschte, das Weitwinkelobjektiv dabei zu haben, das aus Gewichtsgründen zu Hause blieb.
Auf der anderen Seite der Hauptstraße zieht die Chiesa di San Lorenzo in Palatio ad Sancta Sanctorum unsere Blicke auf sich. Auch hier beeindruckt eine riesige barocke Außenfassade, diesmal mit einem nach Innen gewölbten Heiligenbild. Die Kirche sehen wir nur von außen.
Barocktheater in Rom: Trevi-Brunnen
Tag zwei unserer Rom-Reise beginnen wir am berühmten Trevi-Brunnen – am Fontana di Trevi. Dieser spendet bereits seit der Antike Wasser und wird heute mit 80 Millionen Litern pro Tag versorgt. Sein aktuelles, opulentes Erscheinungsbild erhielt das zwischen 1732 und 1762 geschaffene Bauwerk jedoch von Nicola Salvi. Der Architekt gestaltete den 26 Meter hohen und 49 Meter breiten Brunnen auf der Rückseite des Palazzo Poli wie ein Barocktheater. Begleitet vom Gott des Meeres Ozeanos auf einer großen, von zwei Pferden getragenen Muschel findet das Wasser seinen Weg in das Becken. Die Kulisse mit dem Gebäude und den Statuen aus hellem Travertin vorm blauen Himmel sowie dem im Becken Türkis schimmerndem, klarem Wasser ist sehr sehenswert.
Das finden auch die mehreren Hundert Touristen davor, von denen nicht wenige versuchen, sich für ein Foto in Szene zu setzen – gar nicht so leicht bei der Menge. Außerdem ist der Trevi-Brunnen ohne Weitwinkelobjektiv kaum in Gänze aufs Foto zu bekommen.
Vor dem Trevi-Brunnen befindet ein Kleidungsgeschäft. Durch die Fenster im oberen Stockwerk lässt sich der Brunnen komplett fotografieren – allerdings durch nicht gerade saubere Glasscheiben. An der Rezeption des Hotels daneben frage ich nach einem Foto von den oberen Stockwerken – und hätte 25 Euro dafür zahlen müssen.
In den Gassen nahe des Trevi-Brunnens drängen sich Touristen dicht an dicht.
Berühmte Spanische Treppe in Rom
Beim vormittäglichen Stadtrundgang statten wir der berühmten, von 1723 bis 1726 gebauten Spanische Treppe – der Scalinata di Trinità dei Monti – einen Besuch ab. Diese große Treppe zieht vor allem abends unzählige Besucher an und führt hinauf zur Kirche Trinità dei Monti. Den deutschen Namen verdankt die Spanische Treppe ihrem Ort: dem Platz an der spanischen Botschaft (Piazza di Spagna).
Unterhalb liegt der Barcaccia-Brunnen in Form eines Bootes, der an ein verheerendes Hochwasser im Jahr 1598 erinnert.
1900 Jahres altes Pantheon
Beim Spazieren durch die Innenstadt von Rom kommen wir an der Piazza della Rotonda vorbei. Der Brunnen und der ägyptische Obelisk dort sind unschön von Bauzäumen eingerahmt. Darum herum tummeln sich unzählige Menschen und Reisegruppen. Sie alle wollen in das Pantheon, das zu den besterhaltenen Gebäuden der römischen Antike gehört. Bereits ab Anfang des zweiten Jahrhunderts wurde es gebaut und im siebten Jahrhundert in eine Kirche umgewandelt. Die zur Piazza ausgerichtete Nordfassade wird von korinthischen Säulen getragen.
Sowohl links als auch rechts vom Haupteingang werden Eintrittskarten verkauft. Die Warteschlangen sind akzeptabel, und schon nach zehn Minuten halten wir die Tickets – zehn Euro pro Person, Kinder kostenlos – in den Händen und gehen hinein.
Das Innere des Pantheons ist geprägt von einem überwölbten Rundbau mit einer riesigen Kuppel. Diese hat einen Durchmesser und eine Höhe von mehr als 43 Metern und gilt als größte nicht verstärkte Betonkuppel der Welt. In der Mitte befindet sich ein Loch, das als Lichtquelle dient. Denn in dieser Kirche gibt es keine Fenster.
Das 1900 Jahre alte Pantheon fasziniert außerdem mit kunstvoll gestalteten Altären, Säulen und Wänden, einem verzierten Marmorboden und den Grabmalen berühmter Persönlichkeiten, darunter Maler Raffael. Viele Menschen nehmen auf den Bänken Platz und staunen über diese Kulisse.
Der Besuch des Pantheons dauert nicht allzu lang, lohnt sich aus unserer Sicht aber auf jeden Fall.
Nur wenige Meter vom Haupteingang des Pantheons entfernt, befindet sich ein Schreibwarenladen von Legami. Emma ist fasziniert von den Stiften mit Tierfigurenaufsätzen, sodass wir nicht nur einmal vorbeikommen.
Schicke Piazza Navona
Vom Pantheon sind es nur wenige Hundert Meter bis zur Piazza Navona, einem der bekanntesten Plätze Roms – und sicherlich einem der schönsten.
Die Piazza Navona verdankt ihre langgestreckte Form dem ursprünglichen Zweck als Sportstadion, das bereits im ersten Jahrhundert angelegt wurde. Einige Hundert Jahre danach wurden anstelle der Zuschauertribünen Häuser errichtet. Später kamen markante Gebäude wie die sehr sehenswerte Barockkirche Sant’Agnese in Agone aus dem 17. Jahrhundert mit prächtigen Altären und beeindruckenden Fresken hinzu. Zur selben Zeit entstand der Springbrunnen La Fontana dei Quattro Fiumi davor, dessen vier Quellen an die Flüsse Donau, Ganges, Nil und Rio de la Plata erinnern. Auf dem Brunnen thront ein 16 Meter hoher Obelisk.
Auf der Piazza Navona gibt es mit dem Fontana del Moro im südlichen sowie dem Fontana del Nettuno im nördlichen Teil zwei weitere, schöne Marmorbrunnen. An der lebhaften Piazza Navona laden mehrere Cafés mit Blicken auf die Barockkulisse zum Verweilen ein.
(Doch kein) Highlight in Rom: Vatikanische Museen
Die Vatikanischen Museen gehören zu den Topsehenswürdigkeiten von Rom und stehen natürlich weit oben auf unserer To-do-Liste. Dabei handelt es sich um die päpstlichen Kunstsammlungen, die im Laufe der Jahrhunderte zusammengetragen und in verschiedenen Teilen des vatikanischen Palastes ausgestellt wurden. Die Vatikanischen Museen umfassen Sammlungen aus den unterschiedlichsten Epochen, von Kunst aus dem Alten Ägypten und der Antike über frühchristliche und mittelalterliche Exponate bis hin zu Kunst aus der Zeit der Renaissance im 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Die Vatikanischen Museen zählen zu den wichtigsten und meistbesuchten der Welt – zu jenen Sehenswürdigkeiten, die man einmal im Leben gesehen haben sollte. Und genau da liegt das Problem. Denn der Andrang führt zu Begleiterscheinungen, die dafür sorgen, dass der Besuch kein schönes Erlebnis ist.
Es geht schon los bei den Tickets. Auf der offiziellen Website sind diese bereits Wochen und Monate im Voraus entweder „sold out“ oder „not bookable“. Deshalb führt der Weg in die Vatikanischen Museen fast immer über (teurere) Plattformen wie GetYourGuide*.
Die Tickets gelten für ein bestimmtes Zeitfenster, in denen Zutritt gewährt wird. Geöffnet von Montag bis Samstag von 9 bis 18 Uhr. Sonntags geschlossen, außer am letzten Sonntag im Monat. Dann ist der Eintritt von 9 bis 14 Uhr frei.
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Als es für uns dann so weit ist, schieben wir uns mit den Massen durch die Gänge. Alles ist gut organisiert – aber voll. Am Anfang staunen wir über die Tausende Jahre alten Skulpturen und über die opulent ausgestatteten Flure und Räumlichkeiten. Doch rasch schwindet die Begeisterung. Obwohl jede einzelne Sammlung sicherlich einige Stunden Aufmerksamkeit verdient, werden wir mehr oder weniger durchgeschleust und können nur kurz Blicke auf die Exponate erhaschen.
Genau so geht es bei einem der Höhepunkte zu: der Sixtinischen Kapelle. Da stehen wir andächtig an dem Ort, in dem das Konklave abgehalten und sich einige der berühmtesten Gemälde der Welt, unter anderem die Deckenfresken von Michelangelo, befinden. Doch bevor das Genießen beginnt, heißt es gleich: „Bitte gehen Sie weiter. Hier nicht stehenbleiben.“ Wie so häufig in den Vatikanischen Museen.
Nach gut anderthalb Stunden sind die Vatikanischen Museen für uns schon vorbei. Wirklich empfehlen können wir die Besichtigung nicht – jedenfalls nicht in einer Zeit, in der Rom viel besucht wird.
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Lokaler Markt in Rom: Mercato Trionfale
Unser Ticket für die Vatikanischen Museen gilt für 15:30 Uhr. Weil wir nicht genau wissen, wo sich der Eingang befindet und wie es vor Ort abläuft, sind wir anderthalb Stunden zu früh da. Wir vertreiben uns die Zeit unter anderem auf dem Mercato Trionfale, einem der größten Märkte Roms. In der überdachten Halle bieten rund 200 Stände Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Fisch und vieles andere mehr an. Geöffnet Montag bis Samstag von 7 bis 14 Uhr. Am frühen Vormittag ist am meisten los. Als wir gegen 14 Uhr vorbeikommen, sind viele Stände schon geschlossen. Trotzdem sehenswert.
Die restliche Wartezeit verbringen wir in einem Restaurant und bestellen nur Getränke. Weil andere Gäste in dem Lokal Obst essen, sagt uns Emma nach einer Weile, dass sie großen Appetit auf Kirschen hat. Keine fünf Minuten später stellt einer der Angestellten, die das Publikum von der Straße ins Lokal lotsen, Emma tatsächlich einen Teller Kirschen hin und betont: „Die gehen aufs Haus.“ Gedankenübertragung! Emma genießt die Kirschen, der Kellner kommt ein paar Mal vorbei und nimmt sich ebenfalls welche.
Heiliger Petersdom auf dem Petersplatz in Rom
Der Petersdom auf dem Petersplatz steht weit oben auf unserer Wunschliste für Rom. Offiziell heißt das ab dem vierten Jahrhundert errichtete Gebäude, das zu den größten, wichtigsten und prächtigsten Kirchen der Welt gehört, Basilika Sankt Peter im Vatikan beziehungsweise – auf Italienisch – San Pietro in Vaticano. In direkter Nachbarschaft residieren seit vielen Jahrhunderten die Päpste, von denen einige im Petersdom begraben liegen.
Der riesige Petersdom fasst 20.000 Menschen und zieht jährlich Millionen Pilger an. Der Eintritt während der Öffnungszeiten ist grundsätzlich kostenlos (bis auf die Kuppel). Jedoch sind die Warteschlangen sehr lang, sodass Wartezeiten von mehreren Stunden eher üblich als Ausnahme sind. Beim Betreten gibt es Sicherheitskontrollen wie am Flughafen und muss angemessene Kleidung (Schultern sowie Arme und Beine bedeckt) getragen werden. Wer ohne längere Wartezeiten den Petersdom betreten möchte, sollte eine Führung auf Plattformen wie GetYourGuide* buchen.
An einem Nachmittag fahren wir mit der Metrolinie A bis zur Station Ottaviano und spazieren in Richtung Petersplatz. Je näher wir kommen, desto mehr Läden nicht nur für normale Touristen, sondern für Pilgerbedarf gibt es. Bei unserem Besuch ist der ellipsenförmige, im 17. Jahrhundert angelegte Petersplatz nahezu komplett bestuhlt. In der Mitte zieht ein mehr als 25 Meter hohe, vatikanische Obelisk unsere Blicke auf sich – an beiden Seiten zudem zwei Brunnen und die Säulengänge des Petersdoms. Wie erwartet, sind die Warteschlangen mehrere Hundert Meter lang, sodass wir uns nicht anstellen. Stattdessen lassen wir die Kulisse auf uns wirken und treten den Rückweg zu unserer Unterkunft* an.
Nachmittags herrscht Gegenlicht und liegt die 115 Meter breite und fast 46 Meter hohe Hauptfassade des Petersdoms im Schatten. An einem Morgen fahre ich allein noch einmal dorthin – und die beige Gebäudefront leuchtet wunderbar angesichts des Sonnenlichts und des blauen Himmels. Auch 8:30 Uhr warten schon unzählige Menschen auf Eintritt. Sich allein vorzudrängeln, wäre ein Kinderspiel, aber unangemessen. Deshalb gehe ich in entgegengesetzte Richtung zum Ausgang. Kurz davor und von unten wirkt der Petersdom fast unwirklich riesig. Links daneben bewachen Soldaten der Schweizergarde in traditioneller Uniform den Eingang zur päpstlichen Residenz.
Von Innen sehen wir den Petersdom leider nicht. Doch mit vielen Eindrücken und einigen Fotos geht es zurück ins Apartment.
Wer mehr über die Geschichte und die einzelnen Elemente des Petersdoms erfahren möchte, findet auf Wikipedia einen sehr ausführlichen Artikel.
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Kaisergrab und Papstkastell: die Engelsburg in Rom
Die Engelsburg – auf Italienisch: Castel Sant’Angelo – ist ein weiteres Wahrzeichen von Rom. Berühmt ist die Kulisse von der Engelsbrücke auf die Vorderseite der runden Festung blickend. Dieses Postkartenmotiv eröffnet sich uns, als wir das erste Mal über den Tiber vorbei an den steinernen Engelsskulpturen in Richtung Haupteingang spazieren. Weitere traumhafte Blicke auf die Burg, die Bogenbrücke sowie den Fluss ermöglicht die etwa 150 Meter westlich liegende Ponte Vittorio Emanuele II.
Die Engelsburg wurde im zweiten Jahrhundert als Mausoleum für Kaiser Hadrian und seine Nachfolger gebaut. Zahlreiche Kaiser und deren Familienmitglieder finden dort ihre letzte Ruhe. Ab dem zehnten Jahrhundert war die Engelsburg im Besitz der Päpste, die sie zum Kastell umgestalteten und dort bei Gefahr Zuflucht suchten. Auch als Gefängnis diente die Burg.
Bei der Besichtigung geht es zunächst über eine steinerne, spiralförmige Rampe hinauf vorbei an den Grabkammern, am Gefängnis und an Lagerräumen sowie zu zwei Innenhöfen. Auf den nächsten Ebenen befinden sich ein Museum sowie die zum Teil üppig ausgestatteten, kunstvollen Räumlichkeiten der Päpste. In einem Café lässt sich eine Verschnaufpause einlegen. Schließlich eröffnen sich oben von der Terrasse wundervolle Rundumblicke auf die Ewige Stadt und den Vatikan.
Die Engelsburg öffnet täglich außer montags von 9 bis 19:30 Uhr. Erwachsene zahlen 17, EU-Bürger im Alter von 18 bis 25 Jahren drei Euro. Unter 18-Jährige haben freien Eintritt.
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Weitläufiger Park der Villa Borghese
Nach den in den ersten Tagen besuchten, stark frequentieren Sehenswürdigkeiten von Rom verbringen wir einen entspannten Nachmittag im weitläufigen Park der Villa Borghese. Dort befinden sich auf dem Gelände des ehemaligen Landguts der gleichnamigen Familie neben Rasen und Bäumen Skulpturen, Brunnen und Denkmäler.
Zu Emmas Freude findet auf der von Pinien und Zypressen umgebenen Piazza di Siena ein großes Pferdeturnier statt. Am Anfang und Ende unseres Besuchs des Parks schauen wir uns das Treiben eine Weile an und gewinnen auf dem Sportplatz und den Ständen drumherum einige Eindrücke von der uns fernen Pferdeszene.
Auf einem kleinen See mieten wir uns für fünf Euro pro Person und 20 Minuten ein Ruderboot. Abwechselnd rudern Julia, Emma und ich über den Teich, in dem sich Enten, Gänse und Schildkröten befinden. Die Blicke bindet ein antik anmutendes Denkmal, der Äskulap-Tempel – ein beliebtes Fotomotiv, dem auch wir uns nicht entziehen können.
In der weitläufigen Anlage gibt es viel Schatten, den Sportler zu schätzen wissen. Ein großer Spielplatz begeistert die Kleinsten ebenso wie die Ponys, auf denen geritten werden kann. Einige Gäste mieten sich Fahrräder, auch welche für ganze Familien. Unterwegs gibt es immer wieder fahrende Stände mit Getränken und Snacks.
Hauptattraktion des Parks ist die Galleria Borghese, einst eine der berühmtesten und wertvollsten privaten Kunstsammlungen der Welt. Eine große Anzahl der Kunstwerke musste Anfang des 19. Jahrhunderts auf Druck Napoleons verkauft werden. Diese Exponate sind heute im Louvre in Paris ausgestellt.
Nahe des Parks der Villa Borghese befindet sich die Galleria Nazionale d’Arte Moderna (Nationalgalerie für Moderne Kunst). In diesem Museum sind etwa 5000 Exponate italienischer Künstler aus dem 19. und 20. Jahrhundert ausgestellt.
Roms unterirdische Friedhöfe in den Katakomben des Heiligen Kallistus
Vor etwa 2500 Jahren wurde in Rom gesetzlich geregelt, dass Verstorbene nicht innerhalb der Stadt begraben werden dürfen. In der Folge entstanden im Laufe der Jahrhunderte außerhalb der Stadtmauern etwa 60 Katakomben mit unterirdischen Friedhöfen. Längst nicht alle sind erforscht, aber einige lassen sich besichtigen.
Die größten und bekanntesten sind die Katakomben des Heiligen Kallistus – La Catacombe di San Callisto. Sie lassen sich im Rahmen einer Führung, die in mehreren Sprachen, auch in Deutsch, angeboten wird, besuchen. Vor Ort kosten Tickets zehn Euro pro Erwachsenen und sieben Euro pro Kind. Eintrittskarten lassen sich ebenfalls bei GetYourGuide* buchen.
In den Katakomben des Heiligen Kallistus wurden ab dem dritten Jahrhundert etwa eine halbe Million Menschen, darunter diverse Päpste, begraben. Die Steingräber erstrecken sich über mehrere, unterirdische Etagen und über insgesamt 20 Kilometer lange Gänge.
Neben in den Stein gehauenen Gräbern sind einige Fresken aus frühchristlicher Zeit zu sehen. Diese sind so gut erhalten, weil die Katakomben über Jahrhunderte in Vergessenheit gerieten, deren Zugänge durch Erdrutsche und Überwucherungen verschlossen und so durch kühle Luft sowie ohne äußere Einflüsse konserviert wurden.
Die Verstorbenen sehen wir nicht. Deren Überreste wurden umgebettet, nachdem Besucher der Katakomben Knochen mitnahmen und die Totenruhe störten.
Nach 45 spannenden Minuten ist die Führung durch die Katakomben des Heiligen Kallistus vorbei, und wir steigen aus dem kühlen, feuchten Untergrund wieder hinauf zum Tageslicht. Tochter Emma stärkt sich mit Snacks, bevor wir mit der Buslinie 118 zur nächsten Sehenswürdigkeit fahren: den Caracalla-Thermen.
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Riesige Caracalla-Thermen in Rom
Wer große Historie ohne Massenauflauf erleben möchte, ist in den Caracalla-Thermen gut aufgehoben. Diese befinden sich etwa einen Kilometer südlich des Kolosseums, ziehen jedoch deutlich weniger Besucher an. Entsprechend geht es sehr entspannt und atmosphärisch zu.
Die Caracalla-Thermen wurden im zweiten Jahrhundert auf einer Fläche von 337 mal 328 Metern errichtet. Die öffentliche Badeanstalt mit mehreren Schwimmbecken, Gärten und Räumlichkeiten war bis 537 in Benutzung, bis die Zerstörung der Wasserleitung durch die Ostgoten den Badebetrieb beendete.
Noch heute lässt sich erahnen, wie es früher zugegangen sein muss. Gut erhalten sind einige Bodenmosaike. Für Staunen bei Julia und mir sorgen die riesigen, steinernen Ruinen. Zwischen manchen Gebäuden finden Fotoausstellungen statt.
Der Eintritt zu den Caracalla-Thermen kostet 13 Euro pro Erwachsenen – kein Schnäppchen, aber lohnend. Kinder besichtigen die Anlage kostenlos.
Wagenrennen und Gladiatorenkämpfe im Circus Maximus
Beim Circus Maximus handelt es sich um einen Veranstaltungsort, in dem im antiken Rom bis zum sechsten Jahrhundert vor allem Wagenrennen, aber auch Gladiatorenkämpfe stattfanden. Er ist 600 Meter lang, 140 Meter breit und hat eine ovale Form. In Spitzenzeiten sollen dort bis zu 250.000 Menschen Platz gefunden haben.
Die ursprünglich aus Holz errichteten Tribünen stürzten immer wieder ein oder brannten ab. Deshalb ließ Gaius Iulius Caesar im Jahr 46 vor Christus Sitzstufen aus Marmor bauen.
Der Circus Maximus liegt nur einige Hundert Meter vom Kolosseum entfernt. Aus unserer Sicht reicht es, dort vorbei zu spazieren und in das Oval zu blicken. Besichtigt werden kann ohnehin nur ein kleiner Teil der Tribünen.
Angenehme Atmosphäre in Trastevere
Nur einen Katzensprung westlich des Circus Maximus führen mehrere Brücken mit schönen Aussichten unter anderem auf die Tiber-Insel auf die andere Seite des Flusses nach Trastevere. Früher wohnten in diesem Viertel eher ärmere Leute. Heute steht es für originelle Restaurants, Bars, Cafés und Kunsthandwerkläden sowie natürlich für zahlreiche Kirchen. Die Atmosphäre ist sehr angenehm. Die Menschen schlendern durch hübsche Kopfsteinpflastergassen und lassen es sich auf den Plätzen und in den Lokalen gutgehen.
Bestes Eis in Rom: Palazzo del Freddo
Italien ist bekannt für gutes Eis. Und in der Hauptstadt Rom herrscht ganz sicher kein Mangel an Eisdielen, die hier Gelaterias heißen. Die Qualität ist in der Regel sehr gut. Die Preise sind inzwischen jedoch recht hoch. Während unserer Reise nach Rom kosten kleine Portionen überall zwischen drei und vier Euro. Zum Vergleich: In München ist die Kugel Eis für zwei Euro inzwischen Standard.
Auf einem Tipp, den wir hiermit gern guten Gewissens weiterempfehlen, besuchen wir den Palazzo del Freddo, etwa einen Kilometer vom Hauptbahnhof Termini entfernt. Das Lokal ist eine Institution in Rom und bietet seit 1880 Eis und andere Spezialitäten an. Es handelt sich nicht um eine kleine Eisdiele, sondern um einen großen „Palazzo“, in dem Dutzende Menschen an Tischen ihr Eis genießen. Die Auswahl ist groß, die Preise sind günstig. Die kleine Portion kostet zwei, die mittlere drei, die große Portion 3,50 Euro, wobei jeweils drei bis vier verschiedenen Eissorten gewählt werden können. Wer möchte, bekommt leckere Sahne on top. Wir sind begeistert. Bestes Eis bisher in Italien – nicht nur in Rom!
Roms Stadtstrand Lido di Ostia
In Rom kann man sogar Strandurlaub machen! Zwar nicht direkt im Zentrum, aber knapp 30 Kilometer südwestlich in Lido di Ostia am Tyrrhenischen Meer. Die kleine Stadt liegt an der Mündung des Flusses Tiber nur wenige Kilometer südlich des internationalen Flughafens Rom-Fiumicino, sodass sich ein Aufenthalt dort direkt nach der Ankunft beziehungsweise kurz vor dem Abflug anbietet.
In Lido di Ostia reiht sich ein Strand an den nächsten. Es handelt sich zwar nicht um Traumstrände. Aber die Strände haben einen entscheidenden Vorteil: Sie sind da. Der Sand ist meist fein, das Wasser recht klar. Einige Dutzend Meter vom Ufer entfernt schützen häufig Felsen vor der Brandung und stellen kinderfreundliches Baden sicher.
Es gibt öffentlich zugängliche, kostenlose Strandabschnitte und welche, an denen Sonnerliegen oder Strandkabinen gemietet werden müssen. An den meisten Stränden gibt es Rettungsschwimmer und gastronomische Einrichtungen wie Strandbars.
Die Strände verbindet ein langer Lungomare mit einem Geh- und Radweg.
An Wochenenden und im Hochsommer sollen die Strände am Lido di Ostia aus allen Nähten platzen. Bei unserem Besuch Ende Mai unter der Woche geht es sehr entspannt zu mit recht wenigen Besuchern.
Wir verbringen unseren ersten und einen weiteren Strandnachmittag an einem Abschnitt namens Spiaggia libera Gialla. Mit einem großen Strandtuch machen wir es uns nur wenige Meter vom Meer gemütlich. Während Julia die Sonne genießt und liest, gewöhnen Emma und ich uns an das nicht gerade tropisch-warme Wasser, finden schließlich Gefallen daran und schwimmen reichlich. Gelegentlich kommt ein Strandverkäufer vorbei und bietet Getränke an. Unsere Blicke schweifen auf die vorgelagerte Betoninsel mit einer lebensgroßen Frauenstatue. Wer dorthin watet oder schwimmt, wird von den Rettungsschwimmern – warum auch immer – zurückgepfiffen.
Einige Hundert Meter in südliche Richtung zieht eine Seebrücke diverse Passanten an. Von dort gibt es schöne Blicke auf das Meer mit zum Teil großen Wellen und die von Sonnenschirmen gepflasterte Küste.
An jedem Morgen jogge ich einige Kilometer südlich die Küste entlang. Dort reiht sich ein erschlossene und unerschlossener Strandabschnitt an den nächsten. Jeder trägt eine eigene Nummer. Dahinter liegen eine Küstenstraße und Wohnblocks beziehungsweise Hotels und Restaurants.
„Schön“ ist Lido di Ostia nicht. Dafür lassen sich dort ein paar entspannte Strandtage mit guter Infrastruktur verbringen, und mit Ostia Antica (siehe unten) gibt es ganz in der Nähe eine herausragende Sehenswürdigkeit.
Anreise von Rom nach Lido di Ostia: Aus dem Stadtzentrum dauert es etwa eine Stunde bis Lido di Ostia. Ab Rom-Termini, dem Hauptbahnhof, geht es mit der Metrolinie B bis nach Piramide/Ostiense, Basilica San Paolo oder EUR Magliana. An jeder dieser Stationen kann in die S-Bahn (Trenino/Metromare) nach Lido di Ostia umgestiegen werden. Die 1,50 Euro teuren, 100 Minuten gültigen Fahrkarten für das Zentrum von Rom sind bis nach Ostia gültig. Wie die meisten steigen wir in Lido Centro aus. Endstation ist Cristoforo Colombo. Die Züge verkehren alle 15 bis 20 Minuten.
Zeitreise in Ostia Antica
Eine dringende Empfehlung für historisch Interessierte ist die Besichtigung von Ostia Antica. Dabei handelt es sich um die Ruinen der antiken Stadt Ostia. Diese wurde vermutlich im siebten Jahrhundert vor Christus als erste Kolonie Roms gegründet und diente als Hafen mit Verbindungen in den gesamten Mittelmeerraum.
Wir besuchen das weitläufige Areal an einem Nachmittag und sind begeistert. Vom gepflasterten Hauptweg biegen wir immer wieder in Seitengassen ab und staunen über die 2000 Jahre alten Gebäude. Das Gelände mit vielen Bäumen umfasst diverse Tempel, Wohnhäuser, Thermen, ein Amphitheater, eine Synagoge, viele Bodenmosaike und vor allem eine ganz besondere Atmosphäre. Obwohl es sich um eine der bedeutendsten römischen archäologischen Stätten handelt, sind erstaunlich wenige Menschen unterwegs. Neben originalen Säulen, Statuen, Mosaiken und Gebäuden wurden viele Bauwerke restauriert.
In Ostia Antica lässt sich problemlos eine spannende Tageshälfte verbringen. Vom Bahnhof Ostia Antica der Metromare sind es nur wenige Gehminuten bis zum Eingang. Vom Zentrum Roms dauert die Anreise etwa eine Stunde, von Lido di Ostia nur wenige Minuten.
Ostia Antica ist vom 1. April bis 30. September dienstags bis sonntags jeweils von 8:30 bis 19 Uhr geöffnet. Eintritt: (stolze) 18 Euro für Erwachsene. Kinder kostenlos. Für fünf Euro kann man sich zum anderen Ende des archäologischen Parks fahren lassen, sodass nur eine Strecke gegangen werden muss.
Wie viele Tage für Rom einplanen?
In Rom gibt es unglaublich viel zu entdecken. Drei bis vier Tage sind aus unserer Sicht das absolute Minimum, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Ewigen Stadt zu besuchen. Entspannter geht das in einer kompletten Woche. Dann bleibt auch Zeit für die Highlights der zweiten Reihe – die deutlich weniger besucht, aber nicht minder beeindruckend und häufig atmosphärischer sind. Wer noch mehr Zeit mitbringt, kann in Lido di Ostia in der Nähe von Rom ein paar Strandtage verbringen und Ostia Antica besichtigen.
Wir planen zunächst nur fünf Übernachtungen in Rom, verlängern aber auf insgesamt zwölf, davon acht im Stadtzentrum sowie vier an der Küste im Vorort Lido di Ostia. Das erscheint uns nicht zu lang, zumal wir Rom statt langer, voller Besichtigungstage meist halbtags erkunden und es die andere Tageshälfte ruhiger angehen. Nach wenigen Tagen bekommen wir ein Gefühl für die Stadt, wissen, wo sich was befindet, und fühlen uns sehr wohl.
Unterwegs in Rom
Die Entfernungen in Rom sind überschaubar. Je nachdem, wo man wohnt, befinden sich die Hauptsehenswürdigkeiten meist nur einige Kilometer entfernt. In den Sommermonaten kann es jedoch recht warm oder auch richtig heiß werden. Wer die Strecken nicht laufen möchte, nimmt entweder (auf die Dauer teure) Taxis oder öffentliche Verkehrsmittel.
In Rom gibt es mehrere Metrolinien, Busse, die Tram sowie Vorortzüge. Eine einfache Fahrt mit den Öffentlichen kostet 1,50 Euro ab Fahrtbeginn für 100 Minuten. Kinder bis zehn Jahre fahren kostenlos. Tickets lassen sich an den Metrostationen, in Touristeninformationen, Zeitungskiosken und Tabakshops kaufen. Es gibt Zehnerfahrkarten für 15 Euro sowie Tickets, die 24, 48 oder 72 Stunden gelten und die 7, 12,50 beziehungsweise 18 Euro kosten. Im Bus kann nicht mit Bargeld, sondern an eher unscheinbaren Terminals mit Kreditkarte bezahlt werden. Bei uns haben diese mehrfach nicht funktioniert, sodass wir ungewollt Schwarzfahren.
Während unserer Zeit in Rom fahren wir täglich meist eine Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln und gehen die andere zu Fuß. So erschließen wir die Stadt für uns und bekommen ein Gefühl für die Entfernungen sowie die Orte.
Versuchter Taschendiebstahl in der Metro von Rom
In der Metrostation Spagna habe ich ein unschönes Erlebnis, das zum Glück gut ausgeht. Beim Einsteigen in die volle U-Bahn klopfe ich prüfend auf meine Hosentasche und stelle fest, dass mein Portemonnaie fehlt. Sofort habe ich die Frau im Verdacht, die direkt neben mir an der noch offenen U-Bahn-Tür mit einem Tuch überm Arm steht. Als ich sie anspreche, tut sie überrascht, lässt mein Portemonnaie auf den Boden fallen und läuft sofort davon. Zum Glück bleibt keine Zeit, um etwas aus der Geldbörse zu nehmen. Ich komme mit einem Schrecken davon und werde mein Portemonnaie nicht mehr in einer leicht zu öffnenden Hosentasche aufbewahren.
Anreise nach Rom
Die schnellste, bequemste Anreise nach Rom aus dem Ausland ist natürlich mit dem Flugzeug. Von vielen Städten im deutschsprachigen Raum gibt es Direktflüge in die Ewige Stadt.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Dort lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Eine schöne Alternative ist die Anreise mit der Bahn. So gibt es zum Beispiel ab München Nachtzüge nach Rom und Zugverbindungen mit Umsteigen in Bologna in etwa neun Stunden.
Wir entscheiden uns für die Bahn. Dafür buchen wir ein Interrail-Ticket. Dieses gibt es in verschiedenen Varianten. Wir buchen für 482 Euro – ein 15 Prozent ermäßigtes Sonderangebot – ein Ticket, das an vier Tagen innerhalb eines Monats zu Fahrten innerhalb Europas berechtigt. Tochter Emma, elf Jahre alt, fährt gratis mit. Ab zwölf muss sie zahlen. Der Preis ist top – von München nach Rom und Neapel nach München hätte mit dem Flug mindestens 1200 Euro zzgl. Gepäck gekostet. Dennoch ist das Buchen nicht unaufwändig. Es muss eine App installiert, dort die Interrail-Pässe eingerichtet, die Zugverbindungen hinterlegt werden. Und für einige Züge fallen Zuschläge an und sind Reservierungen notwendig, was weitere 186,60 Euro kostet. Trotz allem sind 668,60 Euro für uns drei für alle Strecken ein super Preis.
Ein weiterer Vorteil der Reise mit der Bahn. Es geht einmal komplett über die Alpen – eine wunderschöne Strecke, die vorbei unter anderem an Kufstein, Innsbruck, dem Brenner-Pass, Bozen und Verona führt – mit atemberaubenden Ausblicken auf alpine Landschaften.
Während der Eurocity-Zug von München nach Bologna zwar bequem, aber unspektakulär und nicht mal mit WiFi an Bord daherkommt, wirken die Frecciarossa, die italienischen Schnellzüge, wesentlich moderner und sauberer. Auch schön: Dort kosten ein guter Café Americano 1,50 Euro und ein Mineralwasser ein Euro – kein Vergleich zu den Preisen in einem deutschen ICE.
Unterkunft in Rom
Die Auswahl an Hotels, Apartments und anderen Unterkünften in Rom ist riesig. Allein bei booking.com* lassen sich tatsächlich rund 15.000 (!) Übernachtungsgelegenheiten vergleichen und buchen. Allerdings ist Rom nicht günstig. Während der Pfingstferien im Mai finden wir kaum zentral gelegene, günstige Ferienwohnungen. Da Rom ein sehr populäres Reiseziel ist, sollten Unterkünfte so früh wie möglich gebucht werden.
Acht Nächte unser Apartment in Rom: In The Garden
Nach längerer Recherche buchen wir wie so häufig ein Apartment auf booking.com*. Das In The Garden* liegt etwa zweieinhalb Kilometer von Roms Hauptbahnhof Rom-Termini entfernt in einer ruhigen Wohngegend direkt an der schönen Piazza di Villa Fiorelli mit einem Park, an dem tagsüber die Leute mit ihren Hunden Gassi gehen und abends die Kinder auf dem Spielplatz toben oder Fußball spielen. In der Nähe gibt es Supermärkte, Restaurants, Bus- und Metrostationen.
Die Wohnung mit 50 Quadratmetern ist mit Balkon, Küche mit Kühlschrank, Kochfeld, etc., einem geräumigen Schlafzimmer mit Schrank, einem weiteren Bett für Tochter Emma sowie modernem Badezimmer gut ausgestattet.
Morgens nach dem Öffnen des Küchenfensters genießen wir das Sonnenlicht und das Zwitschern der kleinen Papageien. Während ich (Heiko) das Frühstück vorbereite, besorgt Julia Croissants, die in Italien Cornetto heißen, und trinkt einen Espresso an der Bar.
Im Mai 2024 bezahlen wir 601,45 Euro für fünf Nächte plus 90 Euro Touristensteuer – und verlängern für 500 Euro um weitere vier Nächte.
Vier Nächte unser Apartment in Lido di Ostia bei Rom: Ostia Sunset
Wir verlängern unseren Städtetrip nach Rom um ein paar Tage am Lido di Ostia, dem Stadtstrand der Römer. Für vier Nächte buchen wir das Apartment Ostia Sunset* nur 250 Meter vom Strand sowie 1,7 Kilometer vom Bahnhof Lido di Ostia Centro entfernt.
Das Apartment liegt in der fünften Etage eines Wohnhauses mit Fahrstuhl und ist mit 45 Quadratmetern vergleichsweise klein. Doch es ist sehr gut und modern ausgestattet und ideal für Selbstversorger. Die Küche umfasst einen großen Kühlschrank, ein Gefrierfach, einen Gasherd mit vier Kochplatten, Geschirrspüler, Mikrowelle, Backofen, Kaffeemaschine und viel Geschirr. Es gibt eine Waschmaschine, ein Schlafzimmer, einen Esstisch, ein Schlafsofa für unsere Tochter, zwei Fernseher und eine Klimaanlage.
Das Highlight ist jedoch die große Terrasse mit Blick aufs Meer, einer ruhigen Sitzecke, einem großen Esstisch, zwei Liegestühlen und einigen Pflanzen inklusive Basilikum und Minze. Auch der Kontakt zu Gastgeber Luca bei der Schlüsselübergabe und via WhatsApp ist nett. Bis zum großen, gut sortierten Supermarkt Il Catoro sind es nur 250 Meter, weitere Supermärkte in der Nähe.
Das Ostia Sunset* ist eine super Wahl. Wir fühlen uns sehr wohl.
Beste Reisezeit für Rom
Grundsätzlich ist Rom ein Ganzjahresziel. Im Sommer kann es sehr heiß, im Winter kühl und regnerisch werden. Insofern gelten Frühling und Herbst als beste Reisezeit. Dann ist das Klima angenehm und die Stadt noch nicht so voll (bis auf Ostern, wenn die meisten Pilger nach Rom strömen).
Wir reisen in den bayerischen Pfingstferien in der zweiten Maihälfte nach Rom – theoretisch die beste Reisezeit. Es herrscht mit tagsüber meist um 28 Grad Celsius und leichtem Wind ideales Wohlfühlwetter.
Die Wassertemperatur in Lido di Ostia beträgt gefühlte 18 Grad Celsius – so wie im Hochsommer in der Ostsee, für erfahrende Tropenreisende jedoch etwas zu kühl. Emma und ich gehen trotzdem täglich schwimmen.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Rom
Für Rom gibt es mehrere empfehlenswerte Reiseführer, darunter der „Lonely Planet*“, der „Reise Know-How CityTrip*“ sowie der „Rom MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag*“.
Wer weitere Regionen Italiens besucht, sollte den „Lonely Planet Reiseführer Italien*“ inklusive Rom in Erwägung ziehen.
Soweit zum Rom-Reisebericht. Wie gefällt Dir die Ewige Stadt? Hast Du weitere Reisetipps?
Text und Fotos: Heiko Meyer
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