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Reisebericht Apulien, Teil zwei: Highlights der Halbinsel Salento

Apulien – zwei Wochen verbringen wir in dieser schönen Region im Süden von Italien. Der zweite Teil unserer Reise führt uns auf die Halbinsel Salento. Ein Reisebericht mit unseren Highlights und vielen Fotos.

In Apulien im Süden von Italien gibt es unglaublich viel zu entdecken. Die knapp 20.000 km² große Region, die oft als „italienischer Stiefelabsatz“ bezeichnet wird, begeistert mit pittoresken Altstädten, attraktiven Stränden, schönen Landschaften, den berühmten Trulli-Häusern und anderem mehr. In Apulien – auf Italienisch Puglia – lässt sich ein entspannter Badeurlaub verbringen. Doch in den Städten und Dörfern an der Küste sowie im Hinterland kommen vor allem Kulturinteressierte auf ihre Kosten.

Bei einem zweiwöchigen Roadtrip in den Pfingstferien besuchen Julia, Tochter Emma und ich die schönsten Reiseziele Apuliens. Von Monopoli aus erkunden wir eine Woche lang die Costa di Bari sowie das Valle d`Itria, von Gallipoli aus fünf Tage die Halbinsel Salento. Zum Abschluss reisen wir für zwei Tage in die Höhlenstadt Matera, die nicht mehr zu Apulien gehört.

Im zweiten Teil unseres Apulien-Reiseberichts konzentrieren wir uns auf den Salento.

Halbinsel Salento, Apulien

Der Salento, eine 100 Kilometer lange und 40 Kilomater breite Halbinsel zwischen der Adria im Osten und dem Ionischen Meer im Südwesten, wird häufig als Absatz des italienischen Stiefels bezeichnet. Die bedeutendsten Städte sind Lecce, Brindisi, Gallipoli und Otranto. Speziell an der Westküste des Salento reiht sich ein schöner Sandstrand an den nächsten. An der Ostseite, nördlich und südlich von Otranto, dominiert – mit Ausnahmen – Felsküste.

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Der Torre dell`Orso Beach an der Ostküste des Salento

Unsere Basis auf dem Salento: Gallipoli

Fünf Tage wohnen wir in Gallipoli im Südwesten des Salento und erkunden von dort aus die Halbinsel. Die Altstadt liegt auf einer Insel, die über einen Damm mit dem Festland verbunden ist. Sie ist umgeben von riesigen Festungsmauern. Schließlich war die Stadt im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Angriffen ausgesetzt.

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Die Altstadt von Gallipoli ist umgeben von riesigen Festungsmauern

Im Westen der Altstadt liegt der 200 Meter lange, sichelförmige, feinsandige Stadtstrand Spiaggia della Purità. Direkt hinter dem attraktiven Strand ohne Sonnenliegen & Co. steigt eine Festungsmauer hinauf. Oben befinden sich pastellfarbene Häuser, auch eine Kirche und eine Straße – eine ganz besondere Kulisse. Während Julia sich im Yoga übt, verbringen Emma und ich gleich am ersten Nachmittag ein paar Stunden am Strand, schwimmen und spielen Frisbee. Und wiederholen das in den Folgetagen.

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Unten der attraktive Stadtstrand von Gallipoli, oben pastellfarbene Häuser – Julia und Emma genießen die Kulisse
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Abendstimmung am Spiaggia della Purità in Gallipoli

Oben auf dem „Kliff“ haben sich Bars und Trattorias mit schönen Blicken auf den Strand angesiedelt – eine ideale Location für einen Sundowner mit Aussicht auf den Stadtstrand und den Sonnenuntergang. Wir nutzen die Gelegenheit im empfehlenswerten Café del Mar am nördlichen Ende und genießen die abendliche Atmosphäre bei Aperol Spritz, Lemon Soda und Pizza.

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Kirche oberhalb des Stadtstrandes von Gallipoli

Nicht nur oberhalb des Spiaggia della Purità, sondern an allen Seiten der Insel gibt es Trattorias mit wunderbaren Blicken auf das Meer und zum Teil die vorgelagerte Isola di Sant´Andrea.

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Trattoria am Rande der Altstadt von Gallipoli

Die Altstadt von Gallipoli auf der Felseninsel wirkt aufgrund der vielen alten Gebäude fast wie ein Museum. In den Hauptgassen wie der Via Antonietta de Pace werben Trattorias, Souvenirläden und andere Shops um die Gunst der offensichtlich zahlreich erwarteten Kundschaft. Abends ist die Stimmung besonders schön. Es gibt auch ein paar Kuriositäten wie die ganzjährig geöffnete „Small Christmas World“ mit einem Countdown bis zum nächsten Weihnachtsfest sowie eine kostenlose Ausstellung, die Szenen aus dem Krippenspiel zeigen und an eine Geisterbahn erinnern.

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In der Altstadt von Gallipoli werben zahlreiche Trattorias, Souvenirläden und andere Shops um Kundschaft
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Die „Small Christmas World“ in der Altstadt von Gallipoli

In den Hauptgassen sind die meisten Gebäude schön restauriert, während sie in den Seitengassen nicht so herausgeputzt erscheinen. Hier spielt sich das normale Leben der hier Einheimischen ab. Beim Vorbeigehen grüßen ältere Damen, die im Stuhl vor ihrer Wohnung sitzen. Angesichts offener Türen und Fenster blicken wir in so manches Wohnzimmer. Wäsche hängt von den Balkonen über den Gassen zum Trocknen aus. Am Hafen am Rande Altstadt sitzen morgens Fischer und flicken Netze.

Sehenswert sind die Kirchen in der Altstadt von Gallipoli. Die größte ist die Cattedrale di Sant`Agata, die auf dem höchsten Punkt steht. In dem im 17. Jahrhundert im Barockstil erbauten Dom befinden sich mehr als 100 Gemälde bedeutender Künstler.

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Sehenswert sind die Kirchen in der Altstadt von Gallipoli

Die älteste Kirche von Gallipoli ist die Chiesa di San Francesco dAssisi ganz im Westen. Deren Grundsteinlegung fand bereits im Jahr 1220 statt. Das Gotteshaus ist insofern bemerkenswert, als dass sie die angeblich hässlichste Kirchenstatue Italiens beherbergt: den Malladrone. Die lebensgroße Holzfigur soll das Böse im Menschen verkörpern.

Wir schlendern täglich durch die Altstadt, manchmal auch zweimal, und entdecken immer wieder neue Facetten. Einmal spaziere ich auf der Suche nach Fernando, dem einzigen Friseur der Altstadt, durch die Gassen und werde schließlich fündig. Nach ein paar Minuten Wartezeit übersetzt jemand, dass der Maestro Haarschnitte nur nach Termin durchführt. Schließlich bekomme ich ein „Appointment“ für denselben Tag mittags um halb eins – und gehe wenig später mit kurzen Haaren und gut gelaunt wieder zu unserer Unterkunft*.

Wie zu Hause auch, gehe ich häufig Joggen: in Gallipoli einmal um die Altstadt und dann die Corsa Roma, die Hauptstraße der Neustadt, auf und ab. Bei den nächsten Malen laufe ich nur noch um die Altstadtinsel herum, fünfmal in einer Stunde, und genieße dabei die Blicke aufs Meer.

Ein Damm führt zur Neustadt von Gallipoli. Von den Trattorias und Bars an der kleinen Piazza Aldo Moro gegenüber des Castellos bieten sich speziell vormittags, wenn die Sonne die Insel anleuchtet, wunderbare Blicke auf ebendieses sowie auf zahlreiche Boote und die pastellfarbene Häuserkulisse der Altstadt.

Die lange Corso Roma, die direkt dahinter beginnt, ist so etwas wie die Haupteinkaufsstraße von Gallipoli. Dort befinden sich diverse Läden, Behörden und gastronomische Einrichtungen.

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Blick von der Alt- auf die Neustadt von Gallipoli

Parkplätze sind in der Altstadt von Gallipoli absolute Mangelware. Im nördlichen Teil der Insel liegt der Parcheggio Porto Gallipoli. Obwohl der Parkplatz recht groß ist, ist er speziell an Wochenenden und in der Hauptsaison fast immer voll, sodass längeres Herumfahren nötig ist. Parken kostet 1,50 Euro pro Stunde beziehungsweise zehn Euro für den ganzen Tag.

Gallipoli ist von mehreren Hafenbecken umgeben. In den kleineren ankern neben Sport- und Segelbooten Fischkutter.

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Gallipoli ist von mehreren Hafenbecken umgeben
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Fischer im Hafen von Gallipoli

Direkt südlich von Gallipoli schließt sich der Strand Baia Verde an – eine gute Alternative zum Spiaggia della Purità in der Altstadt, wenn dieser im Hochsommer aus allen Nähten Platz. Der kilometerlange, sichelförmige, helle Dünenstrand mit mehreren Zugängen trägt je nach Abschnitt andere Namen – zum Beispiel Zen Beach oder Zeus Beach. Zum Teil ist er mit Sonnenliegen und Beach Bars komplett erschlossen. Dennoch verteilen sich die Menschen gut, und es findet jede/r, was er/sie sucht.

Uraltes Brindisi, Apulien

Brindisi im Osten der Salento-Halbinsel war schon im 15. Jahrhundert vor Christus eine bedeutende Handelsmetropole. Heute leben mehr als 80.000 Menschen in dieser Hafenstadt, in der es einen internationalen Flughafen gibt. Die für Touristen interessante Altstadt umschließen zwei Meeresarme. Von der Promenade am Wasser führt eine riesige Steintreppe hinauf zur 19 Meter hohen, antiken Via-Appia-Säule – ein beliebtes Fotomotiv.

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In der Altstadt von Brindisi führt eine riesige Steintreppe hinauf zur 19 Meter hohen, antiken Via-Appia-Säule

Von der Treppe gleiten unsere Blicke auf einen gigantischen Betonklotz auf der anderen Seite der Bucht: ein 53 Meter hohes Monument, das die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten ehrt. Vom riesigen Castello Federiciano di Brindisi schlendern wir weiter vorbei am Hafen und dann durch die Altstadt und besichtigen die Cattedrale di San Giovanni Battista, den Palazzo Granafei-Nervegna und weitere markante Gebäude.

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Von der Treppe gleiten unsere Blicke auf einen gigantischen Betonklotz auf der anderen Seite der Bucht: ein 53 Meter hohes Monument, das die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten ehrt
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Vom riesigen Castello Federiciano di Brindisi schlendern wir weiter vorbei am Hafen und dann durch die Altstadt

Muss man Brindisi gesehen haben? Wahrscheinlich nicht. Aber ein paar angenehme Stunden in der Altstadt und am Wasser lassen sich dort allemal verbringen.

Barockstadt Lecce, Apulien

Die Stadt Lecce ist mit knapp 100.000 Einwohnern die größte auf der Salento-Halbinsel in Apulien. Sie gilt als Barockstadt, als das Florenz des Südens. Klar, dass wir uns Lecce nicht entgehen lassen.

Ein paar Stunden reichen, um die weitläufige, gepflegte Altstadt von Lecce zu besichtigen. Diese versprüht im Gegensatz zu so manch anderer in Apulien, die aufgrund ihrer kalkweißen Häuser eher an Griechenland erinnert, mit ihren häufig goldgelben Gebäuden echten italienischen Barock-Charme.

Wir stellen unser Auto auf dem großen Parkplatz am zentralen Busbahnhof nördlich der Altstadt ab (60 Cent pro Stunde). In einer Viertelstunde laufen wir zur Piazza Sant`Oronzo. Auf dem zentralen Platz befinden sich gleich mehrere Sehenswürdigkeiten, unter anderem eine knapp 30 Meter hohe Marmorsäule, die normalerweise den Heiligen Oronzo, den Schutzpatron von Lecce, trägt. Bei unserem Besuch ist er allerdings „weg“.

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Blick auf die zentrale Piazza Sant’Oronzo in Lecce

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das große Römische Amphitheater (Anfiteatro Romano), das bei unserem Besuch leider von Bauzäunen umrahmt ist. Es wurde im 2. Jahrhundert errichtet und bot Platz für mehr als 10.000 Menschen. Anfang der 20. Jahrhundert wurde es bei Ausgrabungen wiederentdeckt und freigelegt.

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Das Römische Amphitheater in Lecce bot mehr als 10.000 Menschen Platz

Tatsächlich befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt ein (weiteres) Römisches Theater (Teatro Romano), das seinerzeit bis zu 5.000 Personen fasste. Es stellt einen ungewöhnlichen Kontrast zu den umliegenden Wohnhäusern dar. Erst fotografieren wir es durch einen Gitterzaun. Dann zeigt uns ein Ortsansässiger einen noch besseren Aussichtsbalkon: in einer nahen öffentlichen Toilette.

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Inmitten von Wohnhäusern befindet sich das antike Römische Theater

Später kehren wir zur Piazza Sant`Oronzo zurück, um im Martinucci eine Spezialität aus Lecce zu probieren: Pasticciotto, eine gefüllte Gepäckspezialität aus Mürbeteig. Emma wählt den Klassiker mit Vanillepudding, Julia die Variante mit Limettencreme, ich die mit Schokofüllung. Wir probieren gegenseitig und stellen fest: sehr lecker und eine gute Idee von unserer Tochter.

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Julia mit unseren drei Varianten Pasticciotto

Von der Piazza Sant`Oronzo ist es nicht weit zur Piazza Duomo. Auf ihr befindet sich die Kathedrale von Lecce, die Cattedrale Maria Santissima Assunta e S. Oronzo, so der offizielle Name. Schon im 12. Jahrhundert fand die Grundsteinlegung statt. Das Gebäude in seiner heutigen Form entstand jedoch erst im 17. Jahrhundert. Der Dom ist bekannt für seine kunstvolle Ausstattung, seine Krypta und den Campanile, den Glockenturm mit vermutlich wunderbarer Aussicht auf Lecce. Leider ist das Gebäude bei unserem Besuch zu großen Teilen von einem Baugerüst umgeben und nicht geöffnet.

Generell scheint der Zeitpunkt unseres Besuches von Lecce nicht optimal. Neben der Kathedrale werden auch andere bekannte Gebäude gerade restauriert und sind eingehüllt, um die Baugerüste zu verdecken. Einige Sehenswürdigkeiten und viele Geschäfte sind – an einem Montag am späten Nachmittag – für uns aus unerklärlichen Gründen geschlossen. Außerdem ist es in Lecce bewölkt, sodass die Farben nicht ganz so leuchten.

Mit der Karten-App vom Handy suchen – und finden – wir die nächste Topsehenswürdigkeit von Lecce: die Basilika Santa Croce. Knapp 150 Jahre dauerte der Bau, der Mitte des 16. Jahrhunderts begann. In Staunen versetzt uns die kunstvoll verzierte Fassade. Da wir schon zahlreiche Kathedralen in Apulien (kostenlos) gesehen haben, verzichten wir auf den Kauf eines Eintrittstickets.

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Topsehenswürdigkeit von Lecce: die Basilika Santa Croce

Im Laufe des Nachmittags spazieren wir kreuz und quer durch die Altstadt von Lecce und sehen weitere Sehenswürdigkeiten: Barock-Kirchen, das Castello von außen, schöne Häuserzeilen sowie mehrere Stadttore wie das Mitte des 16. Jahrhunderts errichtete, monumentale Porta Napoli.

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Das Mitte des 16. Jahrhunderts errichtete, monumentale Porta Napoli in der Altstadt von Lecce

Lecce liegt nicht am Meer, aber zentral auf der Salento-Halbinsel und eignet sich gut als Basis, wenn man nicht unbedingt einen Strand direkt vor der Haustür braucht.

Weitere Tagesausflüge auf den Salento

Ein langer Tagesausfug führt uns erst zum Strand Spiaggia di Pescoluse, rund 40 Kilometer südlich von Gallipoli, dann weiter nach Santa Maria di Leuca, dem südlichsten Punkt von Apulien, die östliche Felsenküste hinauf nach Otranto und schließlich zu den Felsformationen Torre Sant`Andrea sowie Torre dell`Orso.

An einem anderen Tag kehren wir noch einmal an die östliche Felsküste zurück und statten neben den bereits erwähnten Orten auch der Grotta della Poesia einen Besuch ab.

Strand Spiaggia di Pescoluse: „Malediven des Salento”

Die Wetter-App sagt für diesen Tag komplett wolkig und null Sonnenstunden voraus. Am Frühstückstisch stellen wir beim Blick in den Himmel fest: heiter und sonnig. Also packen wir unsere Sachen und fahren los mit dem Ziel „schöner Strand“. Südlich von Gallipoli folgt ein Sandstrand nach dem nächsten. Wir hätten zum nahen Praia Verde fahren können. Jedoch liegt rund 40 Kilometer südlich der Spiaggia di Pescoluse, der auch „Malediven des Salento“ genannt wird. Das klingt viel versprechend. Ohne bisher auf den Malediven gewesen zu sein, vermuten wir jedoch, dass der Strand so atemberaubend nicht sein kann. Deshalb sind unsere Erwartungen nicht allzu hoch.

Nachdem wir unser Auto an der Hauptstraße geparkt haben (drei Euro), wandern wir hinab ans Meer. Der Spiaggia di Pescoluse ist ein sehr langer Strand vor bewachsenen Dünen mit feinem Sand. Das Wasser ist sehr klar und schimmert in der Tat türkis. Es bleibt lange flach, also absolut familienfreundlich, sowohl zum Schwimmen und Baden als auch zum Sandburgen bauen. Sonnenschirme und -liegen werden vermietet. Obwohl wir uns Anfang Juni in der Nebensaison befinden, ist recht viel los. In der Hauptsaison geht es vermutlich hoch her.

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Die ersten Eindrücke am Strand Spiaggia di Pescoluse sind durchaus vielversprechend

Wir breiten uns im Sand aus. Julia liest, Emma und ich gehen im wundervoll klaren Wasser baden. Die Wassertemperatur ist Anfang Juni noch nicht tropisch-maledivisch, aber angenehm erfrischend, ohne dass wir uns wie ein abgeschrecktes Ei fühlen müssen. Anfangs begutachtet Emma mit Taucherbrille die Unterwasserwelt. Rasch spielen wir jedoch Frisbee – und bleiben drei Stunden dabei.

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Am Spiaggia di Pescoluse, den „Malediven des Salento“, ist das Wasser wunderbar klar

Währenddessen festigt sich unsere Meinung: Statt an die Malediven erinnert uns der Spiaggia di Pescoluse eher an schöne Sandstrände in Griechenland. Also absolut empfehlenswert. Hinterm langen Strand befindet sich ein Strandort mit touristischer Infrastruktur.

Nachdem uns die Sonne lange genug auf Kopf und Körper geschienen hat, sehnen wir uns nach Schatten. Da der Himmel noch immer wolkenfrei ist, fahren wir nicht zurück nach Gallipoli, sondern in Richtung Santa Maria di Leuca.

Santa Maria di Leuca: Apuliens südlichster Ort

Nur rund 15 Kilometer sind es vom Spiaggia di Pescoluse bis zum südlichsten Ort von Apulien: Santa Maria di Leuca. Dort trifft das Adriatische auf das Ionische Meer. Das Zentrum der Kleinstadt besuchen wir nicht. Stattdessen zieht es uns sofort auf östlich gelegenen Felsvorsprung. Dort befindet sich auf einem weitläufigen Platz nahe beim Leuchtturm die Wallfahrtskirche Santuario di Santa Maria de Finibus Terrae. Von der nahen Aussichtsplattform gibt es schöne Blicke auf einen Jachthafen, das Ortszentrum sowie das Hinterland. In dem Café direkt neben der Kirche kühlen wir uns im Schatten ab und stärken uns mit Cola.

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Am südlichsten Ort von Apulien, in Santa Maria di Leuca, befindet sich auf einem Felsvorsprung die Wallfahrtskirche Santuario di Santa Maria de Finibus Terrae
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Julia und Emma spazieren über den weitläufigen Platz nahe der Kirche von Santa Maria di Leuca

Ponte Ciolo: Badebucht zwischen Felswänden

Weiter geht es nach Ponte Ciolo, knapp sieben Kilometer die Ostküste hinauf. Auf Bildern wirkt die kleine Badebucht zwischen zwei Felswänden 30 Meter unter der namensgebenden Brücke atemberaubend. Leider ist diese bei unserem Besuch aufgrund von Bauarbeiten gesperrt, sodass wir diesen Panoramablick nicht sehen.

Oberhalb der Bucht gibt es ein Ausflugslokal. Von der Straße führt ein Wanderweg meist bergauf hinüber zur anderen Seite. Doch nach ein paar Hundert Metern „Trekking“ kehre ich um, um Julia und Emma nicht zu lange warten zu lassen.

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Unterhalb der namensgebenden Brücke befindet sich die Badebucht Ponte Ciolo

Hübsches Otranto an der Ostküste des Salento

Rund 40 Kilometer die kurvige Küstenstraße in Richtung Norden und immer wieder vorbei an schönen Badebuchten zwischen Felsen sind bis nach Otranto, einer hübschen Kleinstadt und einem beliebten Reiseziel an der Ostküste des Salento.

Auf dem Weg vom Parkplatz in das historische Zentrum kommen wir an einem Stadtstrand vorbei und sehen weitere Badegelegenheiten. Durch das monumentale Porta Alfonsina betreten wir die sehenswerte Altstadt mit zahlreichen restaurierten Gebäuden und Läden.

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Im historischen Zentrum von Otranto

Von den riesigen Mauern des Castellos bieten sich wunderbare Aussichten auf den Jachthafen und das klare Wasser. Am Burggraben vorbei geht es zum Haupteingang. Davor an der Piazza Castello laden mehrere Lokale mit Blick auf die Festung ein.

Das riesige Castello lässt erahnen, dass Otranto auf eine bewegende Geschichte zurückblickt. In die Erinnerung eingebrannt hat sich das Jahr 1480. Damals wurde die Stadt von den Türken eingenommen und überwiegend zerstört. Angeblich wurden 800 Einwohner geköpft, weil sie nicht zum Islam übertreten wollten. Deshalb gilt Otranto bis heute als „Stadt der Märtyrer“.

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Das riesige Castello von Otranto
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Vom Castello bieten sich wunderbare Aussichten auf den Jachthafen und das klare Wasser

Vom Castello ist es nicht weit bis zum Dom von Otranto, der Cattedrale di Santa Maria Annunziata. Sie zählt zu den sehenswertesten Kirchen Apuliens. Schon die Außenfassade ist sehr schön. Besonders in Erinnerung bleibt uns jedoch das 800 Quadratmeter große Bodenmosaik, das sich durch das gesamte Mittelschiff zieht. Ein Mönch fertigte es in mühevoller Feinarbeit im 12. Jahrhundert an und benötigte dafür zwei Jahre. Auch die Decke der Kirche zeugt von kunstvoller Handarbeit.

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Die Außenfassade des Doms von Otranto
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Blick auf das Bodenmosaik im Dom von Otranto

Anschließend bestellen wir in der nahen Gelateria Artigianale je zwei der leckeren Eissorten. Diese genießen wir nur weniger Meter weiter am Lungomare degli Eroi mit schönen Blicken aufs Meer einerseits und die Altstadt andererseits. Tochter Emma betont: „Ihr müsst die Eisdiele unbedingt empfehlen. Es gibt das beste Erdbeer-Eis, das ich je gegessen habe.“ Also: dringende Empfehlung!

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Dringende Empfehlung von Emma: die Gelateria Artigianale mit dem „besten Erdbeer-Eis“, das sie „je gegessen“ hat

Nachdem das Eis verspeist ist, schlendern wir über die Corso Garibaldi, so etwas wie die Hauptgasse von Otranto. Jedenfalls befinden sich dort die meisten Läden und viele Restaurants. Alles wirkt sehr herausgeputzt und sauber. Wie schon in Gallipoli ist Emma fasziniert von Armbändern – und kauft sich eins für vier Euro von ihrem Taschengeld: „Das war mein erster Impulskauf, richtig?“ – „Ja!“

Einmalige Felslandschaft: Torre Sant`Andrea

Die Küste des Salento nördlich von Otranto ist geprägt von Felsen mit zahlreichen Stränden. Besonders beeindrucken uns die Faraglioni-Klippen Torre Sant`Andrea, rund 15 Kilometer nördlich von Otranto.

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An der Ostküste des Salento ragen hohe Felswände aus dem Meer: Torre Sant`Andrea

Das Fahrzeug stellen wir auf einem nahen Parkplatz ab (0,75 Euro pro 30 Minuten) und wandern zu den Klippen. Die raue Felslandschaft erinnert uns an die Fels-Algarve im Süden von Portugal. Aus dem Meer ragen mehrere hohe Steinwände empor. Ein besonderer Blickfang ist ein riesiges Felsentor. Das Wasser ist wunderbar klar. Emma möchte gern – wie andere – schwimmen. Doch angesichts der scharfkantigen Felsen und einer roten Qualle im Meer lassen wir das nicht zu. Schnell löst sich ihr Ärger in Wohlgefallen auf, als sie auf dem nahen Anliegen ein Pony, einen Esel und eine Ziege entdeckt. Währenddessen wandere ich die Küste entlang und staune fotografierend über dieses Wunder der Natur.

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Aus dem Meer ragen mehrere hohe Steinwände empor
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Ein besonderer Blickfang ist ein riesiges Felsentor

Torre dell`Orso Beach: Topstrand auf dem Salento

Nur wenige Kilometer nördlich lockt am Strand Torre dell`Orso eine weitere natürliche Sehenswürdigkeit: eine Felsformation namens Le Due Sorelle – die zwei Schwestern. Doch diese großen Steine an sich sind gar nicht so wow. Vielmehr ist es die ganze Kulisse. Schließlich befindet sich davor ein steiles Felsplateau, das bestiegen werden kann, mit einem wunderbar feinen Sandstrand darunter. Die Aussicht ist phänomenal, das Wasser außergewöhnlich klar.

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Unterhalb von Felsen befindet sich ein wunderbar feiner Sandstrand: der Torre dell`Orso Beach. Links ist die Felsformation Le Due Sorelle – die zwei Schwestern – zu sehen
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Was für eine Kulisse!

Den Pinienwald hinterm Strand durchziehen mehrere Wanderwege aus Holzplanken, die uns an Mangrovenwanderungen unter anderem in Chanthaburi (Thailand) erinnern. Eine wunderbar grüne Kulisse.

Der kleine Abschnitt am Strand Torre dell`Orso direkt an der Steilküste ist öffentlich nutzbar. Der Rest des Strandes ist über Hunderte Meter gepflastert von Liegestühlen und Strandbars, die in der Hauptsaison sicherlich Tausende Badegäste nutzen. Also keine Empfehlung.

Weil uns die Kulisse so gut gefällt, kommen wir zwei Tage später noch einmal für ein paar Stunden zum Baden vorbei. Während Julia im Schatten eines Felsens liest, spielen Emma und ich 1-2-3-Hüpf und andere Wasserspiele – mit spektakulären Ausblicken.

Parken kostet einmalig drei Euro. Die kostenlosen Parkplätze an der Straße sind schnell belegt.

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Der schöne Torre dell`Orso Beach
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Emma im Wasser

Grotta della Poesia: Von Felsen umgebener Naturpool

Rund zwei Kilometer weiter nördlich gibt es eine weitere sehenswerte Gesteinsformation: die Grotta della Poesia, ein von Felsen umgebener Naturpool mit wunderbar klarem, türkis schimmerndem Wasser. Im Hintergrund auf der anderen Seite der Bucht thront ein alter Wehrturm.

Ein paar Menschen sonnen sich auf Badetüchern in Bikini und Badehose und genießen die Aussicht. Schwimmen ist jedoch verboten.

In der Nebensaison ist die Grotta della Poesia ein netter Stopp auf dem Weg von oder zum Torre dell`Orso oder Torre San Andrea. In der Hauptsaison findet an diesem bekannten Spot wahrscheinlich eine Völkerwanderung statt.

Der Besuch der Grotta della Poesia kostet pro Person drei Euro Eintritt. Kinder bis 14 und Senioren ab 65 zahlen zwei Euro.

In der Nähe befindet sich ein kostenpflichtiger Parkplatz (0,90 Euro pro halbe Stunde). Bei unserer Stippvisite heißt es bei allen drei Parkautomaten: außer Betrieb.

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Die Grotta della Poesia mit wunderbar klarem, türkis schimmerndem Wasser

Anreise Apulien

Natürlich geht es auch mit dem eigenen Auto nach Apulien. Doch ab (Süd-)Deutschland ist man mindestens zwei Tage unterwegs. Wesentlich bequemer ist daher das Flugzeug.

In Apulien gibt es zwei internationale Flughäfen: Bari (IATA-Code: BDI) und Brindisi (BDS). Von Bari aus gibt es mehr Direktverbindungen aus dem deutschsprachigen Raum. Wir fliegen ab München in anderthalb Stunden mit Lufthansa-Tochter Air Dolomiti nach Bari – sehr angenehm.

Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.

Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.

Vom Flughafen fahren Busse und Züge in die Innenstadt von Bari.

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Vom Flughafen Bari gibt es zahlreiche Direktverbindungen in den deutschsprachigen Raum

Wir buchen vorab einen Mietwagen*. Zahlreiche Anbieter befinden sich entweder im Flughafengebäude oder etwa 200 Meter außerhalb. Reisetipp: Für die Kaution benötigt man eine „richtige“ Kreditkarte. Die inzwischen weit verbreitete Visa-Debitkarte wird nicht akzeptiert. Deshalb müssen wir vor Ort eine weitere Versicherung für deutlich über 200 Euro abschließen und bar bezahlen.

Auch mit der Bahn kann man in Apulien reisen. Bahnhofe gibt es unter anderem in Bari, Monopoli, Alberobello und Tarent. Die Reise ist etwas aufwändiger und muss besser geplant werden.

Sowohl ab Bari als auch ab Brindisi verkehren zahlreiche Fähren unter anderem nach Albanien, Griechenland, Kroatien und Montenegro. Tickets lassen sich direkt bei den Fährgesellschaften sowie online unter anderem bei www.directferries.de* buchen.

Roadtrip durch Apulien

Für Apulien braucht man möglichst ein eigenes Fahrzeug. Bei unserem Roadtrip sind wir zwei Wochen mit dem Mietwagen* unterwegs – und empfinden den Verkehr im Vergleich zu deutschen Großstädten nicht schwieriger oder gefährlicher. Klar, Geschwindigkeitsbegrenzungen nehmen Italiener nicht so genau. Aber sonst kommen wir sowohl auf Schnellstraßen als auch in Städten gut auf den Straßen klar. Als Fußgänger erscheinen uns die italienischen Fahrerinnen und Fahrer oft sehr zuvorkommend. Jedenfalls können wir uns kaum daran erinnern, dass in Deutschland Fahrer anhalten und uns freundlich über die Straße winken.

Insgesamt gibt es auf den Straßen nur wenige Ampeln, dafür häufig Kreisverkehr – sehr angenehm zu fahren. Etwas kritischer sind die zum Teil sehr kurzen Einfahrstrecken auf die Autobahn. Ansonsten haben wir mehrfach Menschen erlebt, die beim Einparken ohne mit der Wimper zu zucken gegen den Wagen dahinter stoßen. Insofern den Mietwagen* besser mit einer Vollkaskoversicherung buchen.

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Unterkünfte in Apulien

In Apulien gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichsten Übernachtungsgelegenheiten. Allein auf booking.com* lassen sich mehr als mehr als 21.000 Hotels, Apartments und andere Unterkünfte vergleichen und buchen.

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Unser Apartment in Gallipoli: Elamar B&B

Aufgrund der Toplage im Herzen der Altstadt von Gallipoli und ganz nah am Strand sowie der sehr guten Bewertungen bei booking.com* buchen wir für fünf Nächte das Elamar B&B*.

Wir wählen das Standard-Apartment namens „Maricarol“ im Erdgeschoss. Ganz überzeugen, kann es uns nicht. Es ist mit Küche, Kühl- und Gefrierschrank, drittem Bett für Emma auf einer zweiten Ebene und allem, was wir sonst so brauchen, gut ausgestattet. Dennoch wirkt es etwas dunkel und klamm. Julia bezeichnet es als „Grotte“. Ganz so „schlimm“ empfinde ich es nicht. Die deutlich helleren Zimmer in den oberen Etagen sehen wesentlich besser aus – haben aber keine Küche. Von unserem Koch- und Esszimmer können wir auf die Tische und Küche der benachbarten Osteria blicken. Entsprechend weht immer etwas Essgeruch herüber und ist es hellhörig. Einige Male braten wir mit Knoblauch-Brot dagegen an. Da das Schlafzimmer nach hinten raus ist, stören die abendlichen Geräusche den Nachtschlaf jedoch nicht.

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Das Schlafzimmer im Elamar B&B* in Gallipoli, von Julia liebevoll „Grotte“ genannt
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Ein Blick in die Küche

Das einfache Frühstück wird auf einer Terrasse serviert. Eine weitere Dachterrasse bietet Sitzgelegenheiten mit traumhaften Blicken auf die Dächer von Gallipoli und das Meer. Manchmal läuten die Glocken der umliegenden Kirchen um die Wette. Dazwischen hallen die Geräusche der Möwen vom Strand herüber. Während Julia und Emma auf Liegen Bücher lesen, genieße ich mit einem Peroni-Bier die langsam herabwandernde Sonne. Bis zum Sonnenuntergang. Ein Traum!

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Die Dachterrasse des Elamar B&B* in Gallipoli: ein Traum!

Der erste Weg zum Elamar B&B* erscheint uns ein bisschen wie eine Schnitzeljagd. Zunächst parken wir unseren Mietwagen auf dem großen Parkplatz am Hafen (zehn Euro für den ganzen Tag von 15 Uhr bis nachts um 1 Uhr). Von dort gehen wir mit Gepäck auf die Suche nach der Via Antonio de Pace, wo sich die Unterkunft befindet, verwechseln die Location jedoch mit dem nahen Largo Antonio de Pace. Als wir das Elamar B&B* nach einer Ehrenrunde in der Altstadt schließlich finden, müssen wir, um die Schlüssel zu bekommen, in einer Box nahe beim Briefkasten einen vierstelligen Code eingeben. Dann heißt es endlich: Sie haben ihr Ziel erreicht.

Schon nach kurzer Zeit schätzen wir die hervorragende Lage des Elamar B&B*. Die Unterkunft befindet sich mitten in der Altstadt ganz nah an der Via Antonietta de Pace, der Hauptgasse von Gallipoli, und bis zum Stadtstrand, dem Spiaggia della Purità, sind es nur zwei Minuten zu Fuß.

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Beste Reisezeit für Apulien

Natürlich lässt sich Apulien ganzjährig bereisen (wenn es kein Strandurlaub sein soll). Frühjahr und Herbst sind jedoch die besten Reisezeiten. Im Hochsommer ist es heiß und voll.

Tatsächlich empfinden wir unsere Reisezeit Ende Mai bis Mitte Juni als ideal. Tagsüber sind es sommerliche, trockene 24 bis 26 Grad Celsius – noch nicht zu heiß, um Städte zu besichtigen. Trotzdem können wir schon im Meer baden. Außerdem hält sich der Touristenstrom bis auf wenige Ausnahmen in Grenzen.

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Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.

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Reiseführer Apulien

Erste Wahl ist der „Apulien Reiseführer*“ aus dem Michael Müller Verlag. Diesen gibt es inzwischen in der zehnten Auflage. Auf knapp 460 Seiten enthält er Kapitel zu allen relevanten Orten mit einer Fülle an Infos.

Wer weitere Regionen Italiens besucht, sollte den „Lonely Planet Reiseführer Italien*“ inklusive Apulien in Erwägung ziehen.

Gallipoli, Altstadt, Boote, Apulien, Reisebericht, Salento, Meer
Blick auf die Altstadt von Gallipoli. Schön war es auf dem Salento und in Apulien insgesamt!

Dies ist Teil zwei unseres Reiseberichtes aus Apulien. Wie gefällt Dir der Salento?

Text und Fotos: Heiko Meyer

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