In Vagator im Norden von Goa gibt es gleich mehrere schöne Strände. Und auch das sehenswerte Chapora-Fort liegt nur einen Katzensprung entfernt.
Als nächstes Reiseziel entscheiden wir uns für den bekannten Vagator Beach im Norden von Indiens Bundesstaat Goa. Eigentlich wollen wir dort ein paar Nächte bleiben. Aber als wir gegen Mittag aus dem Taxi steigen und im einzigen Strandrestaurant weit und breit ein Lemon-Soda trinken, ist uns sofort klar, dass es uns hier nicht gefällt. Also fahren wir mit einem anderen Taxi 20 Minuten weiter zum benachbarten Anjuna Beach. Dort waren wir vor einigen Jahren schon einmal. Dort wissen wir, was uns erwartet. Aber natürlich wollen wir uns nicht auf unseren ersten Eindruck verlassen und kehren später mit dem Moped zweimal nach Vagator zurück. Eine gute Entscheidung. Denn Vagator gehört zurecht zu den bekanntesten Stränden von Goa.
Big Vagator Beach
Zunächst einmal: Den einen Vagator Beach gibt es gar nicht, wie wir jetzt wissen. Stattdessen handelt es sich um mehrere Küstenabschnitte. Big Vagator Beach heißt ein langer Sandstrand mit rudimentärer Infrastruktur, den vor allem Inder als beliebtes Ausflugsziel mit Jetski, Parasailing und Bananenbooten schätzen. Spätnachmittags erscheint der Big Vagator Beach viel schöner als bei unserem ersten Besuch im grellen Mittagslicht. Das ändert aber nichts daran, dass er irgendwie schäbig wirkt – wie das einzige Restaurant am Platz.
Little Vagator Beach (Ozran Beach)
Hinter einer Felszunge befindet sich Little Vagator, auch Ozran Beach genannt: Auch dabei handelt es sich nicht um einen einzigen Strand, sondern um drei kleine, von Hügeln umgebene, geschwungene, malerische, nebeneinander liegende Buchten. Von oben sehen sie besonders schön aus. Hätten wir diese Buchten als Erstes erblickt, wären wir sicher in Vagator geblieben.
Im feinen Sand machen es sich Kühe und Hunde gemütlich. Fotogene Palmen bewegen sich mit dem heißen Wind. Vagators beliebtestes Fotomotiv ist jedoch das Gesicht aus Stein der hinduistischen Gottheit Shiva am Südende des Strandes.
Häufig liegen Felsen im Wasser, doch es gibt reichlich gute Badestellen. Die feinsandigen Strände sind recht flach und somit kindergerecht. Einzelne große Wellen mahnen allerdings zur Vorsicht. Wir staunen, woher unsere Tochter Emma die Energie nimmt. Immer und immer wieder will sie hinein ins Meer. Es reicht heute mit Baden, oder? „Nein, ich bin doch eine Wasserratte“, sagt sie und schießt wieder los.
In jeder Bucht gibt es mehrere Beach Shacks mit Sonnenliegen und -schirmen. Für einen Mindestumsatz von 500 Rupien lässt sich das Set kostenlos nutzen. Sonst ist die Differenz zu zahlen. Bei unserem Aufenthalt Mitte April ist allerdings kaum etwas los. Die Preise für Essen und Getränke in den Strandrestaurants sind niedrig, dem Wettbewerb sei Dank. Glaubt man kaum beim Anblick dieser windschiefen Hütten: Es wird erstaunlich gut gekocht und schmeckt. Spätestens ab Mittag stehen bei vielen Gästen Bier und Rum auf den Tischen.
Vagator ist bekannt für riesige Open-air-Raves. Bei diesen Techno-Partys sollen sich dann Tausende am Strand versammeln. Bei unserem Besuch Ende der Saison ist davon nichts zu spüren.
Wie alle Hauptstrände von Goa eignet sich Vagator gut als Basis zum Beach-Hopping. Mehr dazu in unserem Goa Beach Guide.
Chapora-Fort
Nur einen Katzensprung mit dem Moped entfernt befindet sich auf einem Hügel nahe des gleichnamigen Dorfes das von überall sichtbare Chapora-Fort. Der Ausflug dorthin lohnt sich unbedingt. Zwar sind von der portugiesischen Festung, die Anfang des 17. Jahrhundert errichtet wurde, fast nur noch die Überreste von Mauern aus rotem Laterit zu sehen. Doch von oben gibt es umwerfende Blicke auf die Küste: auf den Big Vagator Beach, auf den Chapora-Fluss und den gegenüber liegenden Morjim Beach.
Auch Emma genießt die wunderbare Aussicht. Doch noch viel mehr begeistert sie sich für die frei umherlaufenden Kühe und streichelt einige davon.
Anreise nach Goa und Weiterreise nach Vagator
Goas internationaler Flughafen Dabolim (IATA-Code: GOI) wird von diversen Airlines angeflogen. Nonstopflüge ab Deutschland gibt es nicht (mehr). Am günstigsten sind Umsteigeverbindungen unter anderem mit Qatar Airways, Oman Air, British Airways, Air India oder Lufthansa. Flüge nach Goa können sehr preiswert sein – wenn man nicht (so wie wir – Julia ist Lehrerin) auf die Schulferien angewiesen ist.
Von Goa gibt es Inlandsflüge unter anderem nach Mumbai (BOM), Delhi (DEL), Bengaluru (BLR), Chennai (MAA), Kolkata (CCU), Ahmedabad (AMD), Hyderabad (HYD), Indore (IDR) und Pune (PNQ). Zudem bestehen Nonstopverbindungen zu zahlreichen asiatischen Metropolen.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Bei der Ankunft am Flughafen befindet sich ein Pre-Paid-Taxi-Schalter. Die Fahrer bringen einen für einen Festpreis zu den gewünschten Stränden. Nach Vagator dauert es etwa eine Stunde.
Tickets für alle Transfers innerhalb von Indien und anderen asiatischen Ländern lassen sich unter anderem bei 12Go Asia* buchen.
Hotels und Gästehäuser in Vagator
Die meisten Touristen übernachten oben im Ort, wo es ein großes Angebot an – auch günstigen – Unterkünften gibt. Aber es gibt einige sehr schön gelegene Anlagen direkt am Strand oder über der Bucht mit tollen Blicken. Die gute Lage hat wahrscheinlich ihren Preis, und die Auswahl ist eher gering.
Jeweils mehr als 100 Unterkünfte lassen sich bei booking.com* und Agoda* vergleichen und buchen.
Wichtig: Die Zeit um Weihnachten und Silvester gilt in Vagator und an allen anderen Stränden Goas als absolute Spitzensaison. Dann sollte niemand ohne Reservierung anreisen. Im Gegensatz dazu herrscht in der Nebensaison freie Bettenwahl, und vor Ort lassen sich große Rabatte aushandeln.
Beste Reisezeit für Vagator
Die trockenen Monate Oktober bis April gelten als beste Reisezeit für Goa und Vagator. Klimatisch am angenehmsten dürften es zwischen November und Februar sein. Bei unserem Aufenthalt im April ist es sehr heiß: tagsüber 35 Grad Celsius und mehr – nicht wirklich ideal.
Von Mai bis September zieht der Monsun über Goa. Starker Regen und aufgewühltes Meer sind die Folge. Oft ist die Sonne tagelang nicht zu sehen. Dann haben fast alle Restaurants und Unterkünfte an den Stränden geschlossen.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Goa
Die Auswahl an deutschsprachigen Reiseführern über Indien ist groß. Umfangreiche Kapitel zu Goa bieten unter anderem der „Lonely Planet Reiseführer Südindien und Kerala“* sowie der „Stefan Loose Reiseführer Indien, Der Süden“*.
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Text und Fotos: Heiko Meyer
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5 Kommentare zu „Reisebericht Vagator Beach, Goa: Schöne Strände und das Chapora-Fort“
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