„Kentang Goreng“ ist Indonesisch und bedeutet „gebratene Kartoffeln“. Wer sie bestellt, erhält häufig allerdings einfach Pommes Frites. Wer „echte“ indonesische Bratkartoffeln möchte, sollte „Sambal Goreng Kentang Kering“ bestellen. Es folgt das Rezept.
Bevor es ans Kochen geht, folgt zunächst ein kurzer Sprachexkurs: „Kentang“ ist das indonesische Wort für „Kartoffel“, „goreng“ für „gebraten“. „Kentang Goreng“ bedeutet also nichts anderes als „gebratene Kartoffeln“. Was heißt dann wohl gebratener „Reis“ („Nasi“) auf Indonesisch?
Wer „Kentang Goreng“ in einem „Imbiss“ („warung“) oder „Restaurant“ („rumah makan“) in Touristengebieten ordert, erhält häufig lediglich Pommes Frites. Wer „echte“ indonesische Bratkartoffeln möchte, sollte „Sambal Goreng Kentang Kering“ bestellen. „Kering“ bedeutet „trocken“. „Sambal“ ist die typisch indonesische Würzsoße auf Chilibasis. Im Gegensatz zu „Kentang Goreng“, die ziemlich „kering“ daher kommen, erhalten „Sambal Goreng Kentang Kering“ durch Röstzwiebeln und Sambal ein würziges Aroma.
In Indonesien wird „Sambal Goreng Kentang Kering“ lauwarm gegessen
In Indonesien wird „Sambal Goreng Kentang Kering“ lauwarm als Beilage zu Gemüse und Reis oder einfach als Snack gegessen. Laut Originalrezept werden die Kartoffeln so dünn wie möglich geschnitten. Wenn sie so dick sind wie Streichhölzer, sind sie perfekt! Unsere erscheinen nicht ganz so filigran, schmecken trotzdem „enak sekali“ („lecker“, „sehr“).
„Selamat makan“ („guten Appetit“)!

Zutaten Sambal Goreng Kentang Kering (als Beilage für vier Personen):
1 kg Kartoffeln
Pflanzenöl
2 bis 4 rote Chilischoten
Eventuell Chiliflocken
2 Knoblauchzehen
3 Schalotten
8 Kemirinüsse (keinesfalls roh essen!)
1/2 TL Salz
2 EL Palmzucker
1 TL Palmessig
5 EL trockene, Röstzwiebeln
Hinweise:
Kemirinüsse werden in der indonesischen Küche als natürlicher Geschmacksverstärker eingesetzt. Sie dürfen niemals roh verzehrt werden, da sie Blausäure enthalten. Deshalb müssen sie vor dem Essen immer erhitzt werden. Dabei verlieren sie ihre Giftigkeit. Das aus der Kemirinuss gepresste Öl wird bei der Seifen- und Kerzenherstellung verarbeitet. Darum wird sie auch Lichtnuss genannt.
Eine noch schönere rote Farbe erhält die Sambal-Paste, wenn zusätzlich Chiliflocken untergemischt werden.

Zubereitung Sambal Goreng Kentang Kering:
1. Die Kartoffeln waschen, schälen und in sehr dünne Stifte schneiden. Vor der Weiterverarbeitung in kaltes Wasser legen, damit sie nicht braun werden. Anschließend abtropfen lassen und trocken tupfen.
2. Öl in einem großen Topf erhitzen und die Kartoffelstifte darin portionsweise frittieren. Aufpassen, dass nichts anbrennt. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Alternativ kann man die Kartoffelstifte auch auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech geben, mit etwas Öl mischen und bei 200 Grad Celsius im vorgeheizten Backofen etwa 15 Minuten backen. Dabei aufpassen, dass nichts verbrennt!
3. Chilischoten halbieren und entkernen. Knoblauch und Zwiebeln abziehen.
4. In einem Mixer mit Nüssen, Salz und Palmzucker zu einer Paste (=Sambal) verarbeiten.
5. Etwas Öl in einer Pfanne erhitzen. Darin das Sambal rund acht Minuten bei niedriger Hitze braten. Den Palmessig unterrühren und einkochen lassen.
6. Kurz vor dem Servieren Würzpaste und Röstzwiebeln zu den Kartoffeln geben und alles gut mischen.

Hinweis:
Etwas mehr Biss bekommt das Gericht, wenn man zusätzlich zu Röstzwiebeln und Sambal geröstete Erdnüsse mit untermischt.
Text und Fotos: Julia Pilz/Heiko Meyer
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5 Kommentare zu „Sambal Goreng Kentang Kering: Rezept für indonesische Bratkartoffeln“
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