Chiang Rai im Norden von Thailand beeindruckt mit berühmten Tempeln, riesigen Nachtmärkten sowie wundervollen Landschaften und ist Ausgangspunkt vielfältiger Tagesausflüge. Ein Reisebericht aus Chiang Rai.
Chiang Rai befindet sich ganz im Norden von Thailand. 70.000 Menschen leben in der entspannten Provinzhauptstadt, die umgeben von Reisfeldern und Bergen am Fluss Kok (Mae Nam Kok) auf 500 Metern Höhe liegt.
Bis zum ähnlich klingenden, deutlich größeren Chiang Mai sind es rund 180 Kilometer. Dennoch reisen weit weniger Touristen nach Chiang Rai – obwohl sowohl die Stadt als auch die Umgebung eine Fülle an kulturellen und landschaftlichen Sehenswürdigkeiten bieten.
Bekannteste Sehenswürdigkeiten von Chiang Rai
Die bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Chiang Rai liegen etwas außerhalb der Innenstadt: der sogenannte Weiße Tempel (Wat Rong Khun), der Blaue Tempel (Wat Rong Suea Ten) sowie der Wat Huay Pla Kang mit einer 69 Meter hohen, begehbaren Statue. Im übersichtlichen, unaufgeregten Stadtzentrum von Chiang Rai lassen sich buddhistische Tempel wie der Wat Phra Kaew sowie riesige Nachtmärkte besuchen. Lohnenswerte Tagesausflüge führen unter anderem zu Teeplantagen, in die chinesisch geprägte Bergregion Mae Salong, ins sogenannte Goldene Dreieck, der Grenzregion von Thailand, Myanmar und Laos, sowie in die nahen Berge zum Trekking oder zum Besuch von Bergdörfern.
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Wie lange in Chiang Rai bleiben?
Für den Besuch von Chiang Rai sollten mindestens zwei, besser drei oder vier komplette Tage eingeplant werden. An den ersten beiden Tagen lassen sich die Sehenswürdigkeiten in und außerhalb der Stadt besichtigen. Hinzu kommen Tagesausflüge. Wer länger in Chiang Rai bleiben möchte, findet weitere interessante Ausflugsziele.
Tatsächlich bin ich bereits das dritte Mal in Chiang Rai. Bei der ersten Reise 2005 war der Weiße Tempel noch nicht fertiggestellt und mit dem Bau des Blauen Tempels noch nicht begonnen. 2011 besuche ich Chiang Rai auf der Durchreise nach Laos. Anfang 2025 komme ich erneut in die Stadt. Diesmal bleibe ich drei Nächte – zweieinhalb Tage netto – und damit angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten eigentlich zu kurz. Einige Ausflüge – zum Beispiel ins Goldene Dreieck – kenne ich allerdings schon von 2005.
Schönste Sehenswürdigkeit von Chiang Rai: der Weiße Tempel
Der Weiße Tempel, der Wat Rong Khun, gilt als bekannteste Sehenswürdigkeit von Chiang Rai und wohl auch schönste. Die vom thailändischen Künstler Chalermchai Kositpipat geplante Anlage erstrahlt komplett in Weiß. Die aufwändig verzierten Gebäude blenden schon von Weiterem in den Augen, zumal zum Teil Spiegelglas in die Oberfläche integriert ist.

Der Weiße Tempel zieht täglich Tausende Besucher an. Direkt nach dem Kauf des Tickets (100 Baht) heißt es angesichts der Reisegruppen häufig erst einmal warten – wenn man ein Selfie von sich vor dem Wat Rong Khun möchte. Denn an dieser Position spiegelt sich der Weiße Tempel im Wasser.

Vor dem Betreten der Brücke und des Hauptgebäudes müssen alle Besucher erst einmal durch die Hölle – in Form von nach dem Himmel greifenden Händen und anderen Skulpturen. Via Lautsprecher werden die Gäste aufgefordert, nicht stehen zu bleiben, keine Fotos zu machen und nicht zurückzugehen.

Wie bei allen buddhistischen Tempeln werden die Schuhe vor dem Betreten ausgezogen. Hier sollen sie in Plastiktüten getragen werden – um diese nach 30 Sekunden wieder wegzuwerfen. Im Inneren befinden sich ein riesiger Buddha und viele weitere kunstvolle Darstellungen. Fotografieren ist verboten.
Auf dem gesamten Areal gibt es weitere sehenswerte Gebäude und Skulpturen: Buddha unterm Bodhi-Baum, eine große, goldene, innen begehbare Pagode inmitten eines Sees, ein Museum und einiges mehr.


Den Besuchermassen entsprechend, dürfen Souvenir-Shops und Cafés nicht fehlen. Der Kaffee jedenfalls ist sehr lecker und geht angesichts dieser Top-Sehenswürdigkeit preislich mit 40 Baht voll in Ordnung.
Der Wat Rong Kuhn liegt etwa 15 Kilometer südwestlich der Innenstadt von Chiang Rai. Die meisten Besucher kommen als Reisegruppe – vorab organisiert oder in der Unterkunft beziehungsweise einem Reisebüro gebucht. Alternativ reist man mit Taxi, Mietwagen oder Motorbike an.
Täglich von 8 bis 17 Uhr geöffnet.
Blauer Tempel: Wat Rong Suea Ten, Chiang Rai
Der Weiße Tempel mag der berühmteste von Chiang Rai sein. Der Blaue Tempel, der Wat Rong Suea Ten, ist ebenfalls ein ganz besonderer. Denn die Farbe Blau dominiert die ganze Anlage.
Der Blaue Tempel wurde erst 2016 unter der Leitung des Künstlers Phuttha Kabkaew, auch Sala Nok genannt, fertiggestellt. Dieser lernte wiederum unter Chalermchai Kositpipat bei der Arbeit am Weißen Tempel.
Die Anlage liegt etwa zweieinhalb Kilometer nördlich des Stadtzentrums auf der anderen Seite des Flusses, ist also noch zu Fuß erreichbar. Beim Betreten des Geländes wird schnell deutlich, dass es sich um eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Chiang Rai handelt. Innen und außen parken diverse Reise- und Minibusse, und zahlreiche Touristen bevölkern die Anlage. Dabei nervt es etwas, dass immer Leute durchs Bild laufen. Am späten Nachmittag ist weniger los. Außerdem scheint dann warmes Sonnenlicht auf die außergewöhnlich schöne Front des Blauen Tempels mit einem großen, silbernen Buddha. Angesichts dieses Anblicks ist der Besucheransturm verständlich.

Das Hauptgebäude mit einem dreistufigen Dach und dem wichtigsten Buddha ist komplett blau mit kunstvollen, goldenen Verzierungen. Außen herum befinden sich Nagas (Schlangen), Elefanten und andere Tiere mit religiösen Bedeutungen – alle blau. Durch den Wind klingen die kleinen, am Tempel befestigten Glöckchen. Eine wunderbare Atmosphäre.
Auch das Innere des Tempels beeindruckt mit diversen Blautönen. Die Decken, Wände und Säulen sind aufwändig dekoriert. Über allem wacht ein großer, weißer, sitzender Buddha – mit dem sich viele Besucher ablichten.

Vor dem Haupttempel befindet sich eine große, blau-goldene Pagode. Auf dem gesamten Areal gibt es beeindruckend große Statuen und Denkmäler von Fabelwesen sowie Begebenheiten aus dem Leben Buddhas.
Geöffnet täglich von 6 bis 20 Uhr. Eintritt: kostenlos.

Spektakulär: Wat Huay Pla Kang, Chiang Rai
Weit weniger besucht, aber nicht minder beeindruckend als der Weiße und der Blaue Tempel ist der acht Kilometer nordwestlich der Innenstadt auf einem Hügel gelegene Wat Huay Pla Kang mit gleich drei Sehenswürdigkeiten.
Spektakulär ist die 69 Meter hohe, schon von Weitem sichtbare Statue, die wie ein Buddha wirkt, aber keiner ist. Denn es handelt sich um Guan Yin, die chinesische Göttin der Barmherzigkeit. Zum Eingang führt eine riesige, von zwei Nagas begrenzte Treppe. Im Inneren der kolossalen Skulptur geht es mit dem Fahrstuhl hinauf (40 Baht, geöffnet 7 bis 18 Uhr). Oben bieten sich schöne Rundumblicke, die Wände sind aufwändig und kunstvoll mit Stationen aus dem Leben Buddhas verziert, und es läuft meditativ-beschwingte Musik.



Unterhalb des Monuments bietet eine Garküche das Nudelgericht Pad Thai und eine vegetarische Nudelsuppe für je 20 Baht an – sehr günstig und gut.


Unter dem Eindruck der riesigen Guan-Yin-Skulptur sollten sich Besucher die anderen beiden Tempel nicht entgehen lassen. Eine Naga-Treppe führt zu einem weißen Gebetshaus im traditionellen Thai-Stil mit mehrstufigem, rotem Dach. Im Inneren sind die Decken, Wände und Säulen kunstvoll verziert. Zwei große, weiße Buddhas werden von den Gläubigen angebetet. Aus Lautsprechern tönen meditative Mantras – eine wunderbare, nicht enden sollende Atmosphäre.


Gleich daneben zieht der Phop Chok Dhamma Chedi die Blicke auf sich – eine chinesisch anmutende Pagode. Diese wird aufgrund der Farbe ihrer Dächer auch Roter Tempel genannt. Sie umfasst neun Etagen, die alle begehbar sind. Die meisten Buddhas, inklusive der großen, zentralen im Erdgeschoss, wurden aus Holz gefertigt. Auch hier läuft spirituelle Musik.


Kunst und Knochen im skurrilen Baan-Dam-Museum
Das viel besuchte Baan-Dam-Museum, das auch Schwarzes Haus (Black House) oder Schwarzer Tempel genannt wird, liegt zwölf Kilometer nördlich vom Stadtzentrum von Chiang Rai. Dabei handelt sich um ein vom thailändischen Künstler Thawan Duchane geschaffenes Areal mit rund 40 Gebäuden. Viele davon sind schwarz, einige beeindruckend groß. Manche wirken wie Tempel, andere wie halbrunde Pagoden oder auch mal wie ein U-Boot.

Die Bauten enthalten neben Gemälden mitunter skurrile, makabre Kunst, zum Beispiel Tischläufer aus Krokodilhaut, Stühle aus Büffelhörnern, etc. Beim Rundgang über das Gelände fallen viele Penisse aus Holz und Keramik auf.


Das übergeordnete Thema – der rote Faden also – erschließt sich mir nicht. Dennoch ist das Baan-Dam-Museum sehenswert.
Geöffnet täglich von 9 bis 17 Uhr. Eintritt: 80 Baht.
Sehenswürdigkeiten im Stadtzentrum von Chiang Rai
Während der Weiße, Blaue, Rote und Schwarze Tempel außerhalb von Chiang Rai liegen, befinden sich die folgenden und weitere Sehenswürdigkeiten direkt im Stadtzentrum und sind somit gut zu Fuß zu erreichen.

Chiang Rais bedeutendster Tempel: Wat Phra Kaew
Der Wat Phra Kaew gilt als Chiang Rais bedeutendster Tempel. Das liegt unter anderem daran, dass er lange Heimat des Smaragd-Buddhas war. Dieses Nationalheiligtum von Thailand befindet sich heute im gleichnamigen Tempel in Bangkok.
Der Wat Phrae Kaew liegt direkt in der Innenstadt auf einem Grundstück mit viel Grün. Im Vergleich zum Weißen und Blauen Tempel mag er unscheinbarer wirken. Doch seine Gebäude sind außen und innen kunstvoll gestaltet. Und es geht weniger trubelig zu als bei den bekannteren Anlagen.

Markante Uhrtürme in Chiang Rai
In der Innenstadt von Chiang Rai gibt es an wichtigen Straßenkreuzungen zwei markante Uhrtürme. Einer sieht eher klassisch aus wie aus der britischen Kolonialzeit – wobei Thailand nie kolonisiert wurde. Der andere wirkt aufgrund seiner goldenen Erscheinung und Verzierung fast wie ein Tempel und ist ein beliebtes Fotomotiv, dem auch ich mich nicht entziehen kann.

Lokaler Ban-Mai-Markt, Chiang Rai
Vom Blauen Tempel wenige Hundert Meter wieder stadteinwärts noch vor dem Fluss gehen viele Einheimische auf dem Ban-Mai-Markt einkaufen. Unter einem großen Dach und außerhalb verkaufen Dutzende Händler Obst, Gemüse, Fisch und Fleisch – ausschließlich Lebensmittel. Spannend anzuschauen, zumal den lokalen Markt wenige bis gar keine Touristen besuchen.

Riesige Nachtmärkte in Chiang Rai
Nachtmärkte sind fester Bestandteil der thailändischen Kultur. Chiang Rai hat einige etablierte: die bekanntesten und größten sind der Chiang Rai Saturday Night Market, die Chiang Rai Sunday Walking Street sowie der täglich stattfindende Chiang Rai Night Bazaar.
Feuerwerk an Eindrücken: Chiang Rai Saturday Night Market
Jeden Samstag findet von etwa 17 bis 23 Uhr in der Thanalai Road im Stadtzentrum der große Chiang Rai Saturday Night Market – auch Chiang Rai Saturday Walking Street – statt. Diesen sollte sich kein Wochenendbesucher entgehen lassen. Tatsächlich bieten dort Hunderte Stände, darunter sehr viele Garküchen, ihre Produkte an, neben Streetfood auch Obst, Gemüse, Lebensmittel, Kleidung, Schmuck und vieles andere mehr. Durch die schmalen Gänge schieben sich die gut gelaunten Menschen auf der Suche nach leckerem Essen und passenden Produkten. An Kreuzungen stehen zwischendurch immer mal wieder Straßenmusiker oder tanzende Kinder. Ein Feuerwerk an Eindrücken.


Auf einer großen Bühne spielt eine Band Thai-Schlager. Dazu tanzen Hunderte Menschen im Kreis. Dieses Spektakel wiederum schauen sich die an Tischen sitzenden, meist essenden und trinkenden Menschen an. Ein großes Fest.

Den Chiang Rai Saturday Night Market besuchen selbstverständlich quasi alle Touristen. Doch es handelt sich nicht um eine Inszenierung für Ausländer. Vielmehr stellt es für die Einheimischen das Highlight des Wochenendes dar.
Zum Abendessen auf die Chiang Rai Sunday Walking Street
Sonntags ab späten Nachmittag werden in der San Khong Noi Road die Stände für den Chiang Rai Sunday Walking Street – auch Chiang Rai Sunday Night Market – aufgebaut. Dort flanieren vor allem Einheimische, unter die sich einige Touristen mischen. Die Anzahl der Stände ist ebenfalls groß, aber nicht so umfangreich wie auf dem Markt tags zuvor. Wer beide Märkte besucht, wird einige Garküchen und Händler wieder erkennen. Etwa zwei Drittel der Stände bieten Streetfood an, die anderen Kleidung und Produkte des täglichen Bedarfs. Auch eine große Bühne gibt es, vor der getanzt wird. Zum Essen und Trinken nehmen die Menschen an Plastiktischen sowie auf Bastmatten Platz und schauen zu. Die Stimmung ist entspannt. Es geht nicht so ausgelassen wie auf dem Chiang Rai Saturday Night Market zu.

Täglich stattfindender Chiang Rai Night Bazaar
Nahe des Busterminals öffnet täglich der Chiang Rai Night Bazaar. Dieser richtet sich vorwiegend an Touristen. Entsprechend umfasst das Warenangebot insbesondere die klassischen Souvenirs. Hinzu kommen einige Essensstände.
Einen Besuch wert ist der nahe Food-Court. Dort bieten diverse Garküchen gute, günstige Gerichte an. Gegessen und getrunken wird auf Plastiktischen und -stühlen.

Sonnenuntergang am Wat Phrahatat Doi Khao Kwai
Der Wat Phrahatat Doi Khao Kwai liegt auf einem Hügel drei Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Er gilt bei Einheimischen als bester Platz in Chiang Rai für den Sonnenuntergang. Dort bieten sich schöne Blicke auf die Stadt sowie die dahinter liegenden Berge.
Der Tempel an sich – Gebetshaus plus goldener Chedi – ist nichts Außergewöhnliches. Bei meinem Besuch ist er verschlossen, und auf dem gesamten Gelände finden Bauarbeiten statt.

Nachtleben in Chiang Rai auf der Jetyod Road
Chiang Rai gilt nicht als Party-Hotspot. Ein Nachleben gibt es dennoch. Dieses findet in der Jetyod Road sowie in den umliegenden Straßen statt. Dort gibt es Restaurants, Bars, Massagesalons, etc. In dieser Gegend gehen die meisten Touristen abends Essen und Trinken.
Tagesausflüge ab Chiang Rai
Ab Chiang Rai führen interessante Tagesausflüge zum Beispiel zu Teeplantagen, in die chinesisch geprägte Bergregion Mae Salong, ins sogenannte Goldene Dreieck sowie in die nahen Berge zum Trekking und zu Dörfern der Bergvölker. Die Ausflüge lassen sich als organisierte Tagestour sowie auf eigene Faust mit dem Motorbike oder Mietwagen unternehmen.
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Kein Geheimtipp, aber wunderschön: Choui Fong Tea Plantation
Etwa 40 Kilometer nördlich von Chiang Rai liegt die Choui Fong Tea Plantation – die wahrscheinlich nächste Gelegenheit, von der Stadt aus Teeplantagen zu sehen. Die hügelige Landschaft mit den grünen Teeterrassen vor den Bergen ist wunderschön. Es gibt zwei Cafés, in denen Teespezialitäten und Kuchen sowie der Tee direkt von der Plantage – überwiegend Oolong- und Jasmin-Tee – verkauft werden. Die Blicke von dort sind herrlich. Allerdings ist die Choui Fong Tea Plantation kein Geheimtipp und Bestandteil vieler Tagestouren zum Beispiel ins Goldene Dreieck. Wer mit dem Motorroller oder Mietwagen unterwegs ist, kann zusätzlich an weniger besuchten Aussichtspunkten halten.


Tagesausflug von Chiang Rai nach Mae Salong: Teeplantagen, Aussichtspunkte & mehr
Ein sehr lohnenswerter Tagesausflug führt von Chiang Rai in die chinesisch geprägte Bergregion Mae Salong etwa 65 Straßenkilometer nordwestlich. Diese ist berühmt für ihre Teeplantagen, Berglandschaften mit phänomenaler Aussicht sowie spannende Geschichte.
Der Tagesausflug nach Mae Salong kann in Reiseagenturen in Chiang Rai gebucht oder mit dem Auto oder Motorbike auf eigene Faust durchgeführt werden. Ich unternehme die letzte Variante.

Anreise: Der Weg von Chiang Rai nach Mae Salong führt zunächst auf der viel befahrenen Schnellstraße in Richtung Norden nach Mae Sai zur Grenze nach Myanmar. Nach etwa 30 Kilometern zweigt eine Straße nach Westen ab. Die Landschaft wird bergiger, die Anzahl der Kurven nimmt zu. Wer sich mit einer App navigieren lässt, stellt fest, dass von dort zwei Hauptstraßen nach Mae Salong führen. Auf dem Hinweg nehme ich die südliche, auf dem Rückweg die nördliche. Beide Straßen sind landschaftlich sehr ansprechend. Aber die nördliche Variante ist speziell auf den zehn bis zwölf Kilometern von beziehungsweise bis Mae Salong außerordentlich reizvoll. An den schönsten Aussichtspunkten laden Cafés zum Verweilen und Genießen ein. Diese Chancen sollte man nutzen. Die Blicke sind wirklich traumhaft.

Wat Phra That Santitham, Mae Salong
Bei der Tagestour nach Mae Salong nehme ich mir als ersten Stopp den Wat Phra That Santitham vor – einen großen buddhistischen Tempel mit einem goldenen Stupa auf weißem Fundament. Bemerkenswert ist eine lange, breite, rote Treppe, die an einer Seite hinab führt – perfekt für eine Fotosession mit jemandem, der weiße Kleidung trägt.
Von der Plattform bieten sich schöne Blicke auf die Landschaft. Gern hätte ich den Tempel umrundet und wäre noch länger geblieben. Aber ein großer, aggressiver Hund knurrt mich bei jedem Schritt an und fletscht die Zähne. Deshalb mache ich es kurz und fahre nach ein paar Bildern weiter.

Wang Put Tan Tea Plantation mit traumhafter Landschaft
Während in Mae Salong früher Schlafmohn angebaut wurde, ist die Region heute berühmt für ihre Teeplantagen. Eine davon ist die Wang Put Tan Tea Plantation. Eine Teefabrik gibt es dort nicht. Vielmehr handelt es sich um ein ansprechendes Café sowie ein Resort*. Schon der Weg dorthin lohnt sich sehr. Die Blicke auf die grüne Berglandschaft, die Teepflanzen und -terrassen sowie die Bergdörfer sind einmalig.

Die Wang Put Tan Tea Plantation wirkt wie ein schönes Ausflugslokal. Es gibt viele ansprechende Sitzgelegenheiten sowie einige Plattformen, bei denen die Gäste mitten in dieser wundervollen, grünen Berglandschaft sitzen. Wirklich traumhaft!
Ich stelle das Motorbike ab und wandere voller Begeisterung durch die Teeplantage. Alles ist herrlich grün, Sprinkleranlagen bewässern die Pflanzen, und wo ich auch hinschaue: Die Ausblicke sind grandios. Als Fotomotiv haben es mir einige besonders markante Teeterrassen angetan. Da ich mittags um 12 Uhr vor Ort bin, ist das Licht grell und alles andere als ideal. Wer die Kulisse bei bestem Licht und schönster Atmosphäre erleben will, sollte in Mae Salong übernachten. Besonders schön – jedenfalls die Lage inmitten von Teepflanzen – erscheinen mir die Bungalows von WATA KHIRI by Wang Put Tan*.
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Schwer begeistert stärke ich mich mit einer Kanne Weißem Tee und einem Stück Schokokuchen und freue mich des Lebens. Der zugehörige Shop bietet diverse Teesorten quasi direkt vom Feld, Teekannen und -geschirr, Gewürze und Nüsse sowie hausgemachte Marmeladen, inklusive einer Teemarmelade. Schade, dass ich beim Flug nach Bangkok tags drauf nur 15 Kilogramm Gepäck aufgeben kann. Sonst wären einige Kilos hinzugekommen.

Etwa 100 Meter vor der Teeplantage befinden sich einige sehenswerte Monumente: riesige Teekannen und Löwen, ein chinesischer Pavillon und anderes mehr.

Chinesisch geprägtes Bergdorf Santikhiri
Weiter geht es in das nahe Bergdorf Santikhiri, dem Zentrum dieser Gegend. Es liegt auf 1100 Metern Höhe und wurde 1961 von geflüchteten Kuomintang-Chinesen als Mae Salong gegründet wurde. Noch heute ist der Ort stark chinesisch geprägt. Viele Schilder sind zweisprachig in Chinesisch und Thai. Es gibt mehrere Restaurants mit Yunnan-Küche. Und ein Großteil der Bevölkerung ist chinesischer Abstammung.
Es lohnt sich, in Santikhiri eine Pause einzulegen. Die Blicke auf die Berge sind auch hier wunderbar. Es gibt einige Restaurants, einen 7-Eleven-Supermarkt und einen kleinen Markt. Der Mae Salong Morning Market öffnet entgegen seines Namens ganztags. In einer Halle und in den Ständen davor bieten Händler Obst, Gemüse und weitere Lebensmittel an.

Ein paar Hundert Meter südlich direkt an der Hauptstraße haben sich weitere Shops angesiedelt, die insbesondere Tee, Nüsse, traditionelle Kleidung und Schmuck der Bergvölker sowie Souvenirs anbieten.

Vom Markt sind es nur einige Hundert Meter hinauf zum Wat Santikhiri, einem buddhistischen Tempel. Von dort bieten sich schöne Blicke auf den Ort sowie auf den Berg oben mit dem Wat Chedi Srinagarindra Stit Maha Santi Khiri.
Wer sich mehr für die chinesische Geschichte des Dorfes interessiert, kann unter anderem das Grab von General Tuan, dem Befehlshaber der Kuomintang-Armee, sowie das Chinese Martyr’s Memorial Museum besichtigen.
An der Straße kurz hinter Santikhiri fällt mir das DoiMok DokMai Resort* auf. Es liegt inmitten herrlicher Landschaft mit einem schönen Garten, Swimmingpool und Aussichtspunkt auf eine Teeplantage. Die Zimmer sehen auf booking.com* ansprechend aus.

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Wat Chedi Srinagarindra Stit Maha Santi Khiri bzw. Phra Borommathat Chedi
Der Wat Chedi Srinagarindra Stit Maha Santi Khiri mit dem Phra Borommathat Chedi liegt auf ungefähr 1500 Metern Höhe. Von dort gibt es tolle Blicke auf die Berge und Täler. Auch der Tempel mit seinen mehreren Ebenen und dem goldenen Stupa ist sehenswert. Im Gebäude dahinter befindet sich ein bedeutender Buddha. An der Straße gibt es einige Stände mit Kleidung, Schmuck und Souvenirs. Von dort sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Myanmar.


Doi Mae Salong Sunset Viewpoint
Auf dem Hin- beziehungsweise Rückweg komme ich am Doi Mae Salong Sunset Viewpoint vorbei. Es handelts sich um einen Parkplatz mit einem chinesischen Pavillon. Das Bergpanorama ist beeindruckend. Aufgrund des Gegenlichts mache ich keine Fotos. Zum Sonnenuntergang ist das sicherlich ein Topspot.
Teeverkostung in der 101 Tea Plantation
Schließlich geht es zur 101 Tea Plantation (Ra Cha 101 Doi Mae Salong). Von der Aussichtsterrasse bieten sich wieder einmal phänomenale Blicke auf die Teepflanzen und die Berglandschaft. Deshalb spaziere ich auf der Suche nach schönen Fotomotiven erst einmal über das Areal.


Außerdem finden hier kostenlose Teeverkostungen statt. Offeriert werden diverse Teesorten direkt von der 101-Plantage: grüner Tee, Jasmin-Tee, Ginseng-Tee, Oolong-Tee, etc. Mit jeder neuen Teeprobe wird die entsprechende, abgepackte Teesorte danebengelegt. Aber die Atmosphäre ist angenehm, und niemand wird zum Kaufen gedrängt. Natürlich nehme ich wieder Tee mit und freue mich jetzt schon, eine Kanne davon morgens zu Hause zu trinken. Außerdem erinnern Tafeln an die richtige Zubereitung und Vorzüge von Tee.


Reizvolle Strecke zurück nach Chiang Rai
Am späten Nachmittag trete ich die Rückreise nach Chiang Rai an. Die ersten zehn Kilometer ab der 101-Teeplantage reiht sich eine Serpentine an die nächste. Die Fahrt ist landschaftlich außerordentlich reizvoll. An besonders schönen Aussichtspunkten, unter anderem am Mae Salong Nai Viewpoint, haben sich Cafés und Resorts angesiedelt. Die Aussicht ist so phänomenal, dass ich immer wieder anhalten und fotografieren muss.

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Tagesausflug von Chiang Rai zum Goldenen Dreieck
Ein weiterer möglicher Tagesausflug führt von Chiang Rai ins berühmt-berüchtigte Goldenen Dreieck. Grundsätzlich handelt es sich dabei um die schwer zugängliche Region im Grenzgebiet von Thailand, Myanmar und Laos bis hin nach Nordvietnam und Südchina, in der die dort lebenden Bergvölker seit Jahrhunderten Schlafmohn anbauen und zu Opium verarbeiten. Da das Rauschmittel zum Teil mit Gold bezahlt wurde, etablierte sich in den 1970er-Jahren der Begriff Goldenes Dreieck.
Hauptziel des Tagesausflugs ist das knapp 70 Kilometer nordöstlich gelegene geografische Goldene Dreieck: der Zusammenfluss von Mekong und Ruak, an dem die drei Länder aufeinandertreffen. Im Ort Sop Ruak gibt es direkt am Mekong einen Aussichtspunkt sowie einen großen, goldenen Buddha. Bei einer Flussrundfahrt besteht die Möglichkeit, ohne Visum ein laotisches Dorf zu besuchen. Wieder auf thailändischer Seite gestattet der Golden Triangle Viewpoint oberhalb des Ortes schöne Blicke auf die beiden Flüsse und die umliegenden Berge. Wer sich für die Geschichte des Goldenen Dreiecks als Drogenanbaugebiet interessiert, kann dem Museum Hall of Opium rund zwei Kilometer nördlich des Ortszentrums einen Besuch abstatten.

Knapp 25 Kilometer nordwestlich von Sop Ruak lohnt sich ein Halt in Thailands nördlichster Stadt Mae Sai am Grenzübergang nach Tachilek in Myanmar. Sehenswert sind unter anderem der riesige, trubelige Sai Lom Joi Market direkt an der Grenze. Außerdem gibt es einige Tempel und Aussichtspunkte.

Die Tagesausflüge zum Goldenen Dreieck umfassen häufig auch Stationen wie den Weißen, Blauen und Roten Tempel sowie Teeplantagen wie die Choui Fong Tea Plantation. Die Touren lassen sich bei Reiseagenturen in Chiang Rai oder online unter anderem bei GetYourGuide* buchen.
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Anreise nach Chiang Rai und Weiterreise
Die Anreise nach Chiang Rai ist sowohl per Flugzeug als auch mit Bus und Minibus möglich. Ans thailändische Schienennetz ist Chiang Rai nicht angebunden.
Der gut organisierte Flughafen von Chiang Rai (IATA-Code: CEI), der offiziell Mae Fah Luang-Chiang Rai International Airport heißt, liegt acht Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Von dort geht es mehrmals täglich zu den beiden Flughäfen Bangkoks (BKK/DMK) und in den Wintermonaten außerdem regelmäßig nach Phuket (HKT). International besteht derzeit nur eine Flugverbindung nach Kunming (KMG) in China.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen finden, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.

Das Chiang Rai Bus Terminal 1 liegt zentral im Stadtzentrum. Von dort fahren Busse mehrmals täglich unter anderem nach Chiang Mai in knapp vier Stunden sowie nach Lampang in knapp fünf Stunden. Vom südlich der Stadt gelegenen Chiang Rai Bus Terminal 2 starten die Busse unter anderen ihre zwölfstündige Fahrt nach Bangkok.

Wer nach Laos weiterreisen möchte, fährt mit dem Minibus von Chiang Rai in zwei Stunden nach Chiang Kong zum Grenzübergang.
Tickets für alle Strecken können entweder vor Ort oder online unter anderem bei 12GoAsia* gebucht werden, am besten mit ein paar Tagen Vorlauf.
Unterkünfte in Chiang Rai, Thailand
In Chiang Rai herrscht grundsätzlich kein Mangel an Unterkünften. Von einfachen Hostels über familiäre Gästehäuser bis hin zu ansprechenden Boutique-Resorts und Fünf-Sterne-Hotels ist die Auswahl recht groß. Am besten wohnt man direkt im Stadtzentrum.
Unterkünfte in Chiang Rai lassen sich unter anderem bei booking.com* und Agoda* vergleichen und buchen.
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Drei Nächte im Suantung Coffee & Guesthouse in Chiang Rai
In Chiang Rai wohne ich für drei Nächte im Suantung Coffee & Guesthouse*. Die Lage mitten im Stadtzentrum ist ideal. Tatsächlich liegt die Unterkunft in der Thanalai Road, sodass man am Samstagabend quasi sofort auf dem Chiang Rai Saturday Night Market ist – mit entsprechender Lautstärke (sonst ist es ruhig). Auch bis zum Busterminal sowie zum Chiang Rai Night Bazaar und der beliebten Jetyod Road mit ihren Restaurants und Bars sind es nur einige Hundert Meter.
Das Suantung* ist eine Kombination aus Guesthouse und tagsüber geöffnetem Café. Das Areal ist sehr grün mit vielen schönen Sitzgelegenheiten und einem Wasserbecken mit verschiedenfarbigen Karpfen. Es gibt nur eine Handvoll Zimmer. Mein Standard-Zimmer mit Queensize-Bett ist recht klein, hat mit Warmwasserdusche, Kühlschrank, bequemem Bett, etc. aber alles, was ich benötige. Ein einfaches Frühstück mit gutem Kaffee ist inklusive.



Der Betreiber ist freundlich und hilfsbereit und unterstützt zuverlässig beim Organisieren von Motorbike, Taxi und Gruppentouren.
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Beste Reisezeit für Chiang Rai, Thailand
Als beste Reisezeit für Chiang Rai gelten die trockenen, kühleren Monate November bis Februar. Dann ist es tagsüber schön sonnig, aber mit 25 bis 28 Grad Celsius nicht zu heiß. Morgens und abends ist es kühl. Ab Februar beginnt im Norden Thailands die Burning Season. Die Bauern brennen ihre Felder ab. Die ganze Region erstickt im Rauch. Trotz wolkenfreiem Himmel wirkt alles trüb, und die Sonne schafft es kaum, sich durchzusetzen. Alle, die können, machen sich dann im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Staub und flüchten in den Süden. Von Juni bis Oktober regnet es häufig und zum Teil sehr stark, was zu Überschwemmungen führen kann. Dafür erscheinen die Natur und die Reisfelder besonders schön.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei Stiftung Warentest. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer für Thailand
Thailand ist eins der beliebtesten Reiseziele Südostasiens. Entsprechend groß ist das Angebot an Reisebüchern. Wir sind am liebsten mit dem „Stefan Loose Reiseführer Thailand“* unterwegs. Doch auch der „Lonely Planet“* sowie der „Reise Know-How“* machen einen guten Eindruck und erfüllen sicher ihren Zweck. Alle Bücher enthalten Kapitel zu Chiang Rai.

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Text und Fotos: Heiko Meyer
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