Die griechische Insel Samos bietet mit attraktiven Stränden, zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden Sehenswürdigkeiten und viel Natur beste Voraussetzungen für einen schönen Urlaub. Unser Reisebericht.
Samos gilt im Gegensatz zu so manch anderer griechischen Insel nicht als typisches Strand-Reiseziel. Wohl auch deshalb blieb Samos bisher vom Massentourismus verschont. Trotzdem geizt die sehr grüne Insel nicht mit attraktiven Stränden. Hinzu kommen hübsche Städte, zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Sehenswürdigkeiten und schöne Ausflugsziele in der Natur. Eine super Kombination, die auch uns gefällt – schon bei der Reiseplanung und dann vor Ort.
Geografisch gehört Samos zur Inselgruppe der Südlichen Sporaden in der Ost-Ägäis. Die mit rund 44 Kilometern Länge und bis zu 19 Kilometern Breite achtgrößte Insel Griechenlands liegt direkt vor der Westküste der Türkei. An der schmalsten Stelle, der Meerenge von Mykali, trennen beide Länder nur 1,7 Kilometer.
Wir reisen in der Hauptsaison im August nach Samos und bleiben am Anfang des diesjährigen Griechenland-Inselhüpfens drei Tage und zum Abschluss weitere zwei. Die Zeit empfinden wir als zu kurz. Sieben bis zehn Tage wären aus unserer Sicht ideal. Aufgrund unserer Reisepläne und der Fährverbindungen zu anderen Inseln geht es diesmal jedoch nicht anders. Also müssen wir noch einmal wiederkommen ;-)
Gute Basis auf Samos: Pythagorio
Pythagorio im Südosten von Samos ist eine super Basis für den Besuch der Insel. Zum einen handelt es sich um ein sehr hübsches Städtchen direkt am Meer. Zum anderen verkehren dort Fähren zu anderen griechischen Inseln sowie zum türkischen Festland. Und zum Flughafen von Samos sind es nur rund zwei Kilometer.
Pythagorio liegt in einer geschützten Bucht, in der diverse Segel- und Ausflugsboote sowie auch Marineschiffe ankern. Um das Hafenbecken haben sich zahlreiche Tavernen angesiedelt, in denen sich Essen und Getränke bei wunderbar maritimem Ambiente genießen lassen.
Nach der Rückkehr von Ausflügen holen wir uns im Supermarkt kühle Getränke und genießen am Hafen die letzte Abendsonne bei sommerlichen Temperaturen. Dieses Licht! Die Wärme! Herrlich.
Zum Hafen führt eine Hauptstraße, die an Wochenenden abends ab 18 Uhr für den Verkehr gesperrt wird. So lässt es sich angenehm flanieren. Dort befinden sich Cafés, Tavernen, Boutiquen, Supermärkte, Autovermietungen, etc. – alles, was Touristen und Einheimische so brauchen.
Geschichte spürbar in Pythagorio
Die Stadt ist benannt nach dem griechischen Mathematiker und Philosoph Pythagoras, der im sechsten Jahrhundert vor Christus auf Samos geboren wurde und zum Teil lebte. Ihm ist an der Hafenmole ein Denkmal gewidmet.
An vielen Orten in oder in der Nähe von Pythagorio ist Geschichte spürbar. Nur einen kurzen Spaziergang von der Innenstadt entfernt thront die Burg von Lykourgos Logothetis auf einem Felsvorsprung. Direkt davor befindet sich ein griechisch-orthodoxes Gotteshaus, die Kirche der Metamorphosis, die anlässlich des Sieges über die türkische Flotte und damit der Unabhängigkeit der Samer am 6. August 1824 errichtet wurde. Seitdem ist der 6. August ein wichtiger Feiertag auf Samos. Bei unserem Besuch am 6. August 2022 findet dort ein stundenlanger Gottesdienst statt. Die Gesänge der Priester sind weit zu hören und werden in Richtung Kirche immer intensiver. Vor dem Gotteshaus legen Soldaten Kränze für ihre gefallenen Kameraden ab.
Anlässlich des Feiertags findet am ersten August-Wochenende in Pythagorio ein großes Fest statt. Am Abend des 5. August drängen sich Tausende Besucher, vor allem Griechen, am Hafen und in den Tavernen, um ein Feuerwerk zu bestaunen. Wir – aufgrund des frühen Abflugs 2 Uhr nachts in Deutschland aufgestanden – halten nicht bis zum Ende durch, wachen angesichts des Feuerwerk-Donners jedoch mehrfach auf. Am nächsten Morgen finden sich die geistigen, staatlichen und militärischen Würdenträger auf dem Platz vor dem Rathaus ein und gedenken gemeinsam dieses historischen Ereignisses. Es gibt Reden, traditionelle Tänze und anderes mehr.
Auf dem Weg zur Kirche und zur Festung kommen wir ein einer besonders schönen Straße vorbei: einer blauen Gasse, „The Blue Street“ steht auf den Schildern. Wie der Name vermuten lässt, spielt die Farbe Blau hier eine besondere Rolle.
Eine andere schöne Gasse heißt „The Flower Street“. Was es dort wohl zu sehen gibt?
Morgens gehe ich am Hafenbecken joggen, lasse mir währenddessen die Sonne auf den Kopf scheinen und den Wind um die Ohren wehen. Wunderbar. Danach hole ich in einer Bäckerei einen besonders leckeren Café Americano. Dann frühstücken wir gemeinsam.
Von 9 bis 10 Uhr ist in Pythagorio Downtown aufgrund der abfahrenden Ausflugsboote etwas mehr los. Anschließend herrscht für einige Stunden Ruhe. In der Hauptsaison am Abend sind die Tavernen voll besetzt. Wo kommen diese vielen Menschen her? Die Tourismusbehörde lässt sich fürs Wochenende einiges einfallen. Abends spielt am Hafen eine Folkloreband mit einer bis zum Himmel hinauf leuchtenden Lichtshow. Ein Boot verwandelt sich in ein schwimmendes Feuerspektakel.
Strände in und bei Pythagorio
Pythagorio ist zwar kein Strandparadies. Ausreichend Badegelegenheiten gibt es dennoch. Bei zwei Tavernen in der östlichen Stadt werden auf einem Kiesstrand tagsüber Sonnenliegen hingestellt, die abends Tischen und Stühlen weichen. Einen kleinen Kiesstrand gibt es ebenfalls vor dem Tarsanas Hotel*, wo Kunden die Sonnenliegen kostenlos nutzen können.
Westlich der Stadt hinter der Burg beginnt ein langer Strand, der je nach Abschnitt Paralia Potokaki, Paralia Pithagorio oder Verano Beach heißt und bis zur Landebahn des Flughafens reicht.
Beim ersten Abschnitt aus Richtung Pythagorio handelt es sich um einen naturbelassenen Kiesstrand, in dem es unter Bäumen etwas Schatten gibt. Dort verbringen wir ein paar Stunden. An sich passt alles. Leider scheinen sich im Wasser die Nesseln von Quallen oder Ähnliches zu befinden. Jedenfalls pikst es immer wieder leicht, und abends entdecken wir kleine, roten Stellen auf der Haut, „die furchtbar jucken“, wie unsere Tochter Emma meint. Ich empfinde es nicht so dramatisch.
Nach einigen Felsen folgt ein Sandstrand, an dem Emma und ich mehrere Stunden eine Sandburg bauen. Dort wird Wassersport angeboten. Den weitaus größten Teil des Strandes belegt das Doryssa Seaside Resort* mit Hunderten Liegen und dahinter Swimmingpool, gastronomische Einrichtungen sowie Zimmern.
Zwei Tage später kehren Emma und ich noch einmal zum Sandstrand zurück. Vom Wasser aus genießen wir schwimmend den Sonnenuntergang – und nichts pikst. Tochter-Vater-Quality-Time.
Tunnel des Eupalinos
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten von Samos ist der Tunnel des Eupalinos. Der im sechsten Jahrhundert vor Christus unter der Leitung des Ingenieurs Eupalinos Megara errichtete, gut einen Kilometer lange Tunnel stellte rund 1000 Jahre die Wasserversorgung der antiken Stadt Samos, dem heutigen Pythagorio, sicher. Er gilt als Meisterwerk der Ingenieurskunst vorchristlicher Zeit.
Heute lässt sich der Tunnel täglich außer dienstags von 8:30 bis 14:40 Uhr besichtigen. Zu unserer Zeit werden für acht beziehungsweise zehn Euro zwei 20- beziehungsweise 40-minütige Touren in kleinen Gruppen durch den Tunnel angeboten. Warum auch immer: Kinder unter 14 Jahre dürfen den Tunnel nicht besichtigen, weshalb wir ihn leider auch nur von außen sehen.
Abkühlung im Kloster Panagia Spiliani Samos
Nur rund einen Kilometer östlich des Eupalinos-Tunnels lohnt sich eine kurze Stippvisite im Kloster Panagia Spiliani. Von dort gibt es schöne Blicke auf Pythagorio und die Landebahn des Flughafens. Hauptgrund für den Besuch ist jedoch eine kleine Höhlenkirche. Der Weg dorthin spendet angenehme Kühle während der sonst sommerlichen Temperaturen. Eine Kerze anzünden, kurz innehalten, dann geht es wieder in die Hitze.
UNESCO-Weltkulturerbe auf Samos: Heraion
Das sieben Kilometer südwestlich von Pythagorio gelegene und zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Heraion ist die größte archäologische Ausgrabungsstätte auf Samos. Der Tempel ist der Göttin Hera gewidmet.
Neben vielen alten Steinen zieht vor allem eine riesige Säule aus weißem Marmor die Blicke auf sich. Sie ist nur noch halb so hoch wie ursprünglich und die einzige übrig gebliebene von insgesamt 155 dieser Art. Das lässt die Dimensionen dieses, im sechsten Jahrhundert vor Christus errichteten Tempels erahnen. Der griechische Geschichtsschreiber Herodot soll gesagt haben, dies sei der größte Tempel, den er je gesehen hat. Das muss etwas heißen, denn der Mann ist viel herumgekommen.
Das Heraion ist täglich außer dienstags von 8:30 bis 15:30 Uhr geöffnet. Um die Hitze zu vermeiden und besseres Fotolicht zu haben, fahren wir morgens hin. Und spazieren ganz allein durch die Anlage.
Psili Ammos Beach Samos
Auf Samos gibt es gleich zwei Strände, die Psili Ammos – Goldener Strand – heißen. Der bekanntere liegt einige Kilometer östlich von Pythagorio, von wo sogar täglich Boote dorthin fahren (hin 10 zurück 16:30 Uhr, insgesamt 20 Euro pro Person). Mit dem Taxi kostet es ab Pythagorio 16 Euro, zurück 18 Euro, zwei Euro für die Anfahrt des Fahrzeugs.
Der Psili Ammos zählt zu den bekanntesten und am besten erschlossenen Stränden von Samos. Trotzdem lohnt der Besuch. Der Strand ist gar nicht so lang, besteht aber aus feinstem, hellem Sand. Es geht sehr seicht ins Wasser und bleibt lange flach, ideal auch für Kleinkinder. Dennoch gibt es ausreichend Gelegenheit zum Schwimmen. Auch der Meeresgrund besteht fast ausschließlich aus feinem Sand. Das Wasser schimmert wunderbar türkis.
Beim (Sonnen-)Baden haben wir schöne Blicke auf die erstaunlich nahe, bergige, bewaldete, türkische Küste, die aus einem Nationalpark besteht. Vom vorgelagerten Inselchen sind es nur wenige Hundert Meter bis zur Türkei – bis nach Asien! In dieser Grenzregion sehen wir mehrfach Militärschiffe und Hubschrauber patrouillieren.
Es gibt einige Tavernen. Die Strandliegen unterm Sonnenschirm kosten (2022) angenehme drei Euro pro Stück. Es gibt einen Minimarkt und Apartments mit phänomenalen Blicken auf die superschöne Küstenlandschaft am Rande Europas.
Während Julia ihr Buch im Schatten genießen, spielen Emma und ich stundenlang im Meer. Andere spielen Wassertennis, bauen Sandburgen, Schnorcheln. Es ist viel los am Psili Ammos Beach, aber die Atmosphäre ist sehr angenehm.
Im Hinterland liegt ein Salzsee, der bei unserem Besuch im August ausgetrocknet ist. Über Monate hinweg sollen sich dort Hunderte Flamingos aufhalten.
Mykali Beach Samos
Hinter einer Landzunge vom Psili Ammos Beach in Richtung Pythagorio beginnt der lange Mykali Beach, an dem es ausreichend Platz und Ruhe für alle selbst in der Hauptsaison gibt. Der Strand besteht aus Kieseln, das Wasser ist wie überall herrlich klar. Vereinzelt gibt es eine Taverne und Sonnenliegen. Viel los ist nicht, was eindeutig ein Argument für den Mykali Beach ist.
Inselhauptstadt Samos
Mehrmals fahren wir durch die Inselhauptstadt Samos, früher auch Vathy genannt, die größte Siedlung der Insel. Sie liegt in einer mehrere Kilometer tiefen Bucht im Norden. Viele Häuser ziehen sich den Berg hinauf. Von Weitem sind die hellen, häufig weißen Gebäude schön anzuschauen. Doch in Samos-Stadt ist erstaunlich wenig los. Es gibt mehrere Tavernen nahe am Wasser – aber keine Gäste. In den Gassen in der zweiten Reihe haben die meisten Läden geschlossen, offenbar für immer.
Da es in und nahe von Samos-Stadt keine attraktiven Strände gibt, scheint sich das touristische Interesse in Grenzen zu halten. Wir fahren jedenfalls recht schnell weiter.
Kokkari mit Kokkari Beach
Zehn Kilometer westlich von Samos-Stadt liegt der kleine Ferienort Kokkari, der uns sofort gefällt. Um das Hafenbecken gruppieren sich diverse, schön gestaltete Tavernen mit wunderbaren Blicken aufs Wasser. In den Gassen dahinter gibt es zahlreiche Lädchen mit Souvenirs, Boutiquen, aber auch neu gestrichene oder verfallene Häuser. Die Atmosphäre ist sehr entspannt. Überall zieht das Meer unsere Blicke auf sich, während die griechische Sonne brennt. Es gibt kleine Kiesstrände direkt am östlichen und westlichen Ende der Stadt.
Auch der gleichnamige Kokkari Beach versprüht Charme. Am mehrere Kilometer langen Kiesstrand gibt es reichlich Brandung. Für geübte Schwimmer sollte das kein Problem darstellen. Für kleine Kinder ist der Strand zum Baden jedoch weniger geeignet. Häufig wechseln sich Liegestühle und die Tische der Tavernen ab. Die Atmosphäre ist urig und schön. Direkt hinterm Strand gibt es zahlreiche Apartments mit Blick aufs Meer. Ein Traum!
Wir fühlen uns sehr wohl mit Pythagorio als Basis. Aber Kokkari ist eine schöne Alternative. Die Atmosphäre stimmt, allerdings gehen von dort keine Fähren. Mit dem Mietwagen ist man schnell in Kokkari, von wo auf Samos auch immer.
Lemonakia Beach Samos
Einen wundervollen Nachmittag verbringen wir am Lemonakia Beach (siehe Beitragsbild oben), wenige Kilometer westlich von Kokkari an der Nordküste von Samos. Der nur rund 200 Meter Kiesstrand punktet mit super klarem, türkisem Wasser, guten Schnorchel-Bedingungen und einer schönen Atmosphäre. Zwei Tavernen bieten unaufdringlich ihre Dienste an. Sonnenliegen kosten sechs Euro pro Set pro Tag. Die Sicht auf das Meer ist einmalig.
Emma schwimmt wie ein Fisch, stellt selbst eine andere deutsche Urlauberin fest. Ich schwimme mit. Später werfe ich auf Emmas Wunsch einen markanten, roten Stein ins Wasser, den sie dann tauchenderweise sucht. Immer wieder. Sehr schön. Und keine Nesseln von Quallen schmerzen.
Tsamadou Beach Samos
Tags drauf erkunden wir den Westen von Samos und landen am späten Nachmittag am Tsamadou Beach, eine Bucht westlich vom Lemonakia Beach. Auch dieser Kiesstrand mit ähnlicher Atmosphäre wie sein Nachbar gefällt uns sofort. Wieder ist das Wasser wunderbar klar und türkis. Während anfangs Steine im Wasser liegen, die zum Schnorcheln einladen, besteht der Meeresboden später aus feinem Sand.
Auf den Strandliegen ganz im Osten des Tsamadou Beach sehen wir eher Nacktbader. Die westliche Hälfte gehört zu einer hippen Beach Bar. Dazwischen liegt gemischtes Publikum.
Mikro Seitani Beach und Melago Seitani Beach Samos
Die beide Strände Mikro Seitani und Melago Seitani im Nordwesten von Samos in der Nähe der Stadt Karlovasi zählen zu den schönsten der Insel. Im Gegensatz zu vielen anderen Stränden sind diese beiden nicht mit dem Auto erreichbar. Stattdessen ist der Weg dorthin nicht ganz unaufwändig. Denn dorthin geht es nur per Boot oder zu Fuß.
Das Auto lassen wir am Ende der Asphaltstraße westlich vom Potami Beach stehen und beginnen mit der Wanderung. Ein paar Hundert Meter hinauf hätten wir noch fahren können, wissen wir später. Von der Sandpiste zweigt ein Wanderweg ab. Von dort sind es laut Schild 35 Minuten bis zum Mikro Seitani Beach und eine Stunde und 25 Minuten bis zum Megalo Seitani Beach.
Die Wanderung führt über schmale Pfade vorbei an Olivenbäumen, durch dichtes Unterholz und viele Steintreppen hinauf und hinab. Deswegen ist gutes Schuhwerk zu empfehlen. Die Strecke mit viel Natur und Schatten empfinden wir als sehr ansprechend. Der Weg ist das Ziel. Schließlich erreichen wir den Mikro Seitani und sind sofort begeistert von dessen Anblick. Keine Hundert Meter breit, liegt er zwischen zwei Felsen. Dahinter zieht sich ein langes Kiesbett, auf dem die Gäste sonnenbaden.
Das Wasser ist auch hier wunderbar klar, angenehm kühl und erfrischend. Allerdings ist bei unserem Besuch die Brandung sehr stark. Häufig rasen zweieinhalb Meter hohe Wellen auf uns zu, sodass wir sehr aufpassen müssen, nicht umgehauen oder gegen Felsen geworfen zu werden. So macht das Baden nicht wirklich Spaß. Emma ist kurzfristig sehr traurig. Denn die anstrengende Wanderung nimmt sie nur in Erwartung eines Traumstrandes auf sich. Nach einer knappen Stunde wandern wir wieder zurück und fahren vorbei an der wenig attraktiv erscheinen Stadt Karlovasi weiter zum Tsamadou Beach.
Vom Felsen des Mikro Seitani erblicken wir bereit den deutlich längeren Megalo Seitani Beach. Anderen Touristen zufolge dauert es dorthin weitere 45 Minuten Fußmarsch die einfache Strecke. Dafür sind wir deutlich zu spät dran, sodass wir diesen Topstrand leider nur aus der Ferne sehen.
Beliebtes Ausflugsziel auf Samos: Potami-Wasserfälle
Eins der beliebtesten Ausflugsziele auf Samos sind die Potami-Wasserfälle. Diese befinden sich nicht weit weg vom gleichnamigen Strand, dem Potami Beach.
Nahe der Straße lassen wir den Mietwagen stehen und wandern in rund 15 Minuten durch erfrischend grünen Wald voller Zikaden-Zirpen und Wasser-Plätschern. An diesem Sonntag in der Hochsaison ist allerdings viel los. Ursprünglich erwarte ich den Anblick eines Wasserfalls. Dem ist aber nicht so. Stattdessen müssen wir durch eine Schlucht zum ersten Wasserfall schwimmen. Mit Kamera in der Hand und Respekt vor dem kühlen Wasser lehne ich dankend ab. Julia und Emma sind mutiger und wagen die Tour. Sie schwimmen durch den Canyon bis zur ersten Wasserstufe und schwärmen davon im Laufe des Tages immer wieder.
Währenddessen klettere ich die abenteuerlich zusammengezimmerten Holztreppen des Restaurants hinauf und genieße oben den Blick auf die dicht bewaldete Bergkulisse bis hin zum Meer. Nur den Wasserfall sehe ich nicht.
Unterwegs auf Samos
Mit dem Mietwagen sind wir auf Samos unabhängig und können alle interessanten Orte zu der von uns gewünschten Zeit erreichen. Im August 2022 zahlen wir 55 Euro pro Tag für einen kleinen Hyundai. Mehrer Autovermietungen sind ausgebucht, insofern haben wir Glück. Die Straßen auf Samos sind gut. Es gibt kaum Serpentinen.
Es gibt öffentliche Busse, die von Montag bis Freitag mehrmals täglich für wenig Geld zu den Hauptorten (nicht: Hauptstränden) auf Samos fahren. Am Wochenende sind die Verbindungen deutlich ausgedünnt. Manche gibt es gar nicht, andere nur dreimal täglich.
Anreise Samos
Auf schnellsten auf die Insel geht es auf dem Luftweg. Der Flughafen von Samos (IATA-Code: SMI) wird in der Hauptsaison von zahlreichen europäischen Flughäfen direkt angeflogen, unter anderem ab München (MUC), Frankfurt (FRA), Düsseldorf (DUS) und Hamburg (HAM) in Deutschland sowie ab Wien (VIE) in Österreich. Ganzjährig gibt es Inlandsflüge nach Athen (ATH) und Thessaloniki (SKG), in der Hauptsaison zusätzlich Verbindungen auf die Inseln Rhodos (RHO), Chios (JKH), Kos (KGS), Lesbos (MJT) und Limnos (LXS).
Unser Direktflug mit Eurowings Discover von München nach Samos startet um 6:05 Uhr. Entsprechend früh müssen wir aufstehen. Doch alles klappt wunderbar. Wir landen pünktlich um 9:35 Uhr auf dem Flughafen von Samos und fahren mit dem öffentlichen Bus für 1,60 Euro pro Person die kurze Strecke bis nach Pythagorio. Schon 10:30 Uhr spazieren am Hafen entlang und haben noch den ganzen Nachmittag Zeit.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.
Aufgrund seiner guten Flug- und Fähranbindung eignet sich Samos perfekt als Start- und Endpunkt sowie als Zwischenstation beim Inselhüpfen in Griechenland in der griechischen Ägäis. Dodekanisos Seaways fährt von Pythagorio regelmäßig zu den Inseln Agathonisi, Arki, Astypalea, Fourni, Ikaria, Kalymnos, Kastelorizo, Kos, Leros, Lipsi, Patmos, Rhodos, Symi und Thymena. Hellenic Seaways verkehrt von Samos-Stadt (Vathy) und Karlovasi nach Agios Kirykos und Evdilos auf der Nachbarinsel Ikaria sowie nach Kavala und Piräus bei Athen auf dem griechischen Festland. Blue Star Ferries bietet darüber hinaus auch Fährverbindungen nach Thessaloniki an.
Wir besuchen Samos in Kombination mit Patmos und Ikaria und bleiben insgesamt zwei Wochen auf diesen Inseln.
Tickets lassen sich direkt an den Häfen, online bei den Fährgesellschaften sowie unter anderem bei www.directferries.de* buchen.
Hotels und Apartments auf Samos
Von einfach bis luxuriös – auf Samos gibt es Unterkünfte in allen Preisklassen. Mehr als 400 Hotels, Apartments und andere Übernachtungsgelegenheiten lassen sich allein bei booking.com* vergleichen und buchen.
Da sich für Samos ohnehin ein Mietwagen empfiehlt, ist die Lage der Unterkunft nicht so entscheidend. Für die meisten Reisenden dürfte ein Hotel oder Apartment in oder nahe von Pythagorio die beste Wahl sein. Auch das atmosphärische Kokkari erscheint uns als gute Basis.
Villa Porto Naftilos Residents in Pythagorio, Samos
Aufgrund der Lage am Meer und der guten Infrastruktur suchen wir uns eine Unterkunft in Pythagorio. In der schönsten Stadt von Samos wohnen wir sehr zentral und ganz nah am Wasser in der Villa Porto Naftilos Residents*. Wir sind zweimal hier: drei Nächte nach der Anreise aus Deutschland und zwei weitere vor dem Heimflug.
Das super Apartment befindet sich in bester Lage nur rund 20 Meter vom Hafen entfernt mitten im Geschehen von Pythagorio. Das Meer sehen wir bereits aus dem Fenster. Die Villa Porto Naftilos Residents* umfasst 70 Quadratmeter Wohnfläche, eine gut ausgestatte Küche, ein Schlafzimmer mit einem Doppelbett, ein weiteres mit zwei Einzelbetten, ein Wohnzimmer mit Fernseher, Badezimmer, Klimaanlage. Von der Haustür geht es eine Treppe hinauf. Ein Balkon oder eine Terrasse wären das i-Tüpfelchen gewesen. Andererseits befindet sich das Meer quasi vor der Haustür. So ist der Hafen ist unser Balkon.
Wie meistens in Griechenland bereiten wir das Abendessen selbst zu. Auf Samos gibt es mehrmals griechischen Salat. Einmal kocht Julia mit Reis gefülltes Gemüse. Lecker!
Villa Porto Naftilos Residents buchen* »
Beste Reisezeit für Samos
Auf Samos gibt es milde, feuchte Winter und trockene, heiße Sommer. Die beste Reisezeit für Samos beginnt im Frühjahr und reicht bis in den Herbst hinein. Ideal für einen Urlaub sind die Monate Mai und Juni sowie September. Dann ist es schon beziehungsweise noch sommerlich warm, aber nicht zu heiß. Außerdem bieten die Wassertemperaturen dann optimale Voraussetzungen für ein Bad in der Ägäis. Darüber hinaus sind wesentlich weniger Touristen unterwegs als in der Hauptsaison und die Preise deutlich niedriger.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer Samos
Das Standardwerk für die Insel ist der „Samos Reiseführer“* aus dem Michael Müller Verlag von Thomas Schröder. Auf 252 Seiten und bereits in der achten Auflage gibt es diverse Infos, Reisetipps und Inspirationen. Ansonsten enthalten fast alle Griechenland-Reiseführer, darunter der mehr als 880 Seiten umfassende „Lonely Planet“*, Kapitel zu Samos.
Wie gefällt Dir die Insel Samos? Und dieser Reisebericht?
Text und Fotos: Heiko Meyer
* Dies sind Affiliate-Links. Wenn Du darüber bestellst oder buchst, gibt es für uns eine kleine Provision, die uns hilft, diesen Blog zu finanzieren. Du bezahlst aber keinen Cent mehr! Herzlichen Dank für Deine Unterstützung :-)
Reisebericht Patmos, Griechenland: Highlights der „Heiligen Insel“
Auf Patmos gibt es neben griechisch-orthodoxen Heiligtümern hübsche Orte, ein Dutzend Strände und schöne Bootsausflüge. Unsere Highlights der „Heiligen Insel“ dokumentieren wir in diesem Reisebericht.
Reisebericht Symi, Griechenland: Malerische Altstadt, attraktive Strände
Die griechische Insel Symi ist berühmt für ihre malerische Altstadt, begeistert aber auch mit attraktiven Stränden und entspannter Atmosphäre. Unsere Highlights in diesem Reisebericht.
Reisebericht Leros, Griechenland: Highlights dieser charmanten Insel
Auf der griechischen Insel Leros gibt es neben Stränden, Sonne und Ruhe Windmühlen wie aus dem Bilderbuch, eine alte Burg und vieles mehr. Unsere Reisehighlights im Überblick.