Rhodos zählt mit schönen Stränden, beeindruckenden Altstädten wie Rhodos-Stadt und Lindos sowie weiteren Sehenswürdigkeiten zu den beliebtesten Inseln Griechenlands. In diesem Reisebericht halten wir unsere Eindrücke fest.
Rhodos gilt mit knapp 80 Kilometern Länge und bis zu 38 Kilometern Breite als viertgrößte Insel Griechenlands und größte der Dodekanes-Inselgruppe. Ob Strände, Kultur oder Natur: Die sehr abwechslungsreiche, sonnenverwöhnte Insel nahe der Türkei hat Urlauberinnen und Urlaubern viel zu bieten. Diese strömen Jahr für Jahr in Scharen vor allem in den Norden sowie an die nördliche Ostküste von Rhodos, während es im Süden und an der Westküste wesentlich ruhiger zugeht.
Bei unserer ersten Reise nach Rhodos im August 2021 bleiben wir sechs Tage und erkunden die Insel mit einem Mietwagen. Im Juni 2022 kommen wir noch einmal für ein paar Tage vorbei und fahren unter anderem die Westküste ab. Dieser Reisebericht enthält einen Überblick über unsere Stationen und Eindrücke und so manchem Reisetipp.
UNESCO-Weltkulturerbe Rhodos-Stadt
Ein Ausflug nach Rhodos-Stadt sollte bei einer Reise auf diese Insel keinesfalls fehlen. Die von riesigen Mauern umschlossene Altstadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. In Rhodos-Stadt sind Zeugnisse mehrere Kulturen sichtbar: Ruinen aus der griechischen Antike, die mittelalterlichen Festungsanlagen der Johanniter, Moscheen und orientalische Gebäude der Byzantiner sowie anderes mehr.


Eine schöne Atmosphäre herrscht am Altstadthafen. Im Wasser schaukeln Jachten und Ausflugsboote. Auf einer Mole ziehen drei steinerne Windmühlen die Blicke auf sich – und stellen ein tolles Fotomotiv dar.
An beiden Seiten der Hafeneinfahrt stehen markante Säulen mit einem Hirsch und einer Hirschkuh. An dieser Stelle soll der Koloss von Rhodos, eins der sieben Weltwunder der Antike, gestanden haben. Doch die über 30 Meter hohe, dem Gott Helios gewidmete Bronzestatue grüßte nur wenige Jahrzehnte ankommende Seeleute. Denn etwa 227 vor Christus versank sie infolge eines Erdbebens im Meer. Heute weiß niemand mehr, wo sich der Koloss von Rhodos befindet oder was mit ihm seitdem geschah.

Wer durch die steilen, hohen Steinmauern der Altstadt spaziert, taucht ein in ein Gewirr aus mittelalterlichen Gassen mit viel Schatten. Angesichts diverser Touristenshops und Tavernen mit offensivem Personal herrscht Basaratmosphäre. Wir begeben uns auf die Suche nach einem Mitbringsel für die blumengießende Nachbarin, Tochter Emma zusätzlich nach Katzentaschen oder Muschelketten.

Mitten in der Altstadt ragen die riesigen Mauern des Großmeisterpalastes, des Regierungszentrums des Johanniterordens, empor. Die Besichtigung kostet zwölf Euro. Wir schauen uns diesen nur von außen an und sind beeindruckt von der mächtigen Festung.

Wochentags von 12 bis 15 Uhr kann die Stadtmauer von Rhodos für sechs Euro begangen werden – bestimmt ein sehenswertes Erlebnis, das aber nicht in unseren Zeitplan passt.
Wenn nicht gerade Kreuzfahrtschiffe mit Tausenden Gästen im Hafen von Rhodos liegen, bietet sich ein Besuch der Stadt vor allem morgens und spätnachmittags an. Dann sind die Temperaturen angenehmer als in der Tagesmitte. Außerdem strömen viel weniger Touristen durch die Gassen, denn die meisten Badegäste kommen erst abends.

In Rhodos-Stadt gibt es auch einen Stadtstrand. Dieser besteht aus Sand und Kiesel und ragt ähnlich wie das Goldene Horn, das Zlatni Rab, auf der kroatischen Insel Brač, wie eine Zunge ins Meer hinein. Der Strand ist nicht „wow“ oder besonders schön. Aber es ist ein Strand, der noch dazu sehr zentral liegt.
Die schönsten Strände von Rhodos
Die meisten Urlauberinnen und Urlauber kommen nach Rhodos, um an den zahlreichen Stränden zu entspannen. Die schönsten – und beliebtesten – Sandstrände liegen an der Ostküste. Im Westen von Rhodos gibt es eher schmale Kiesstrände – und viel Wind.
Die nördliche Westküste vom Flughafen nach Rhodos-Stadt sowie die nördliche Ostküste wirken mit riesigen Hotelkomplexen auf uns wenig attraktiv.
Tsambika Beach
Ein sehr bekannter und sehr attraktiver Strand an der Ostküste von Rhodos ist der Tsambika Beach. Er befindet sich nur rund vier Kilometer von unserer Unterkunft in Kolymbia entfernt und ist deshalb der erste Strand, den wir besuchen. Anfangs wirken die Massen an Autos auf dem Parkplatz sowie die unzähligen Sonnenschirme und Wassersportaktivitäten abschreckend auf uns. Aber nachdem wir direkt am Meer auf den Sonnenliegen – zehn Euro das Set für den ganzen Tag – Platz nehmen, sieht die Welt wieder in Ordnung aus. Das Wasser ist wunderbar klar. Es geht sehr seicht ins Meer und bleibt lange flach. Der Grund besteht fast ausnahmslos aus Sand – perfekt für Kinder. Selbst Emma, die nach drei Stunden im Swimmingpool in der Unterkunft gern den Rest des Tages dort verbracht hätte, hüpft begeistert und quickfidel durch das überhaupt nicht kühle Nass.

In der nördlichen Hälfte des Strandes geht es mit mehreren Bars mit lauter Musik und Restaurants sowie diversen Wassersportaktivitäten besonders busy zu. Manche klettern die steile Sanddüne hinauf, um einen tollen Blick auf den von zwei Felsen begrenzten Tsambika Beach zu erhalten. Der Abschnitt ganz im Süden ist für Nudisten reserviert. Im südlichen Drittel, wo es ein bisschen ruhiger zugeht, fühlen wir uns wohl.

Am Tsambika Beach gibt es neben Jetski-Verleih, Paragliding und anderen Aktivitäten zwei sogenannte Wasserparks: Hüpfburgen und Hindernisparcours. Emma ist sofort Feuer und Flamme, als sie diese erblickt. Und ich bin der „beste Papa der Welt“, als ich ihr sage, dass wir diese gern besuchen können. In Erinnerung an drei Stunden Wasserpark in Bol (Kroatien) mit tagelangem Muskelkater turnen wir diesmal nur eine Stunde (zehn Euro pro Person) alle Herausforderungen ab: ein großer, sehr anstrengender Spaß!

Tsambika-Kapelle
Die allerbeste Aussicht auf den Tsambika Beach und die umliegende Küste bietet sich von der kleinen Tsambika-Kapelle. Diese liegt auf einem Felsen 330 Meter über dem Meer. Direkt vom Strand gibt es keinen Zugang. Aber von der Hauptstraße weist ein Schild den Weg. Vom Parkplatz sind es etwas mehr als 300 Treppenstufen hinauf.
Zur Tsambika-Kapelle kommen vor allem diejenigen, die sich Kinder wünschen. Die Madonna dort soll in dieser Hinsicht helfen.

Kolymbia Beach (Kolympia Beach)
Der Kolymbia Beach, auch Kolympia Beach geschrieben, ist mit zwei Kilometern Entfernung der zu unserer Unterkunft nächste Strand. Auf einer Seite ist er von einem Felsen umgeben. Dort besteht der Kolymbia Beach aus Kies. In nördlicher Richtung überwiegt Sand. Das Wasser ist herrlich klar und angenehm, wie überall auf der Insel. Direkt hintern Strand liegen große Hotelanlagen.

Lindos: Topsehenswürdigkeit von Rhodos
Lindos ist eins der Tophighlights von Rhodos. Der Ort liegt malerisch auf einem Hügel an der zentralen Ostküste. Genau genommen handelt es sich um gleich vier Sehenswürdigkeiten: die oberhalb der Stadt liegende Akropolis von Lindos, den Ortskern mit vielen weißgetünchten Häusern und einem Labyrinth aus Gassen, die Paulusbucht – auch Apostel-Paulus-Bucht oder Saint Paul’s Bay – sowie den Lindos Beach.


Akropolis von Lindos
Wir beginnen unseren morgendlichen Besuch von Lindos mit der Akropolis, die auf einem Felsen 116 Meter über dem Ort thront. Dabei handelt es sich um die bis zu 3000 Jahre alten Ruinen eines hellenistischen Heiligtums sowie einer mittelalterlichen Festung.
Beim Betreten wirkt die Akropolis wie eine monumentale Ritterburg. Doch schon unten auf dem Vorplatz zieht das Steinrelief einer Triere, eines 2000 Jahre alten griechischen Kriegsschiffs, unsere Blicke auf sich. Wir steigen die Treppen hinauf und gelangen in die mittelalterliche Anlage, in denen sich noch viel ältere Ruinen und steinerne Überreste befinden.
Auf der obersten Ebene liegt das Hauptheiligtum: der Tempel der Athena Lindia mit seinen vier dorischen Säulen. An dieser exponierten Lage wurde je nach Epoche die Göttin Athena Lindia angebetet oder Ausschau nach potenziellen Angreifern gehalten. An diesem schönen Morgen genießen wir die wunderbare Aussicht auf die Ostküste von Rhodos, die tiefblaue Ägäis sowie die weißen Häuser von Lindos.

Über eine breite Himmelstreppe gelangen wir zur antiken Stoa der Akropolis mit einem imposanten Säulengang.

Vorsicht ist an den ungesicherten Fels- und Mauerresten der Akropolis von Lindos angebracht. Besser nicht zu nah heran gehen. Denn es geht steil bergab!
Die Akropolis von Lindos ist täglich von 8 bis 20 Uhr geöffnet (Eintritt: zwölf Euro, Kinder kostenlos). Speziell im Hochsommer empfiehlt es sich, pünktlich um 8 Uhr mit dem Besuch zu beginnen. Dann ist es noch nicht zu heiß. Vor allem besichtigen zu dieser führen Zeit kaum andere Menschen die Anlage. Als wir die Akropolis gegen 9 Uhr verlassen, wartet am Eingang bereits eine lange Schlange, und auf dem Weg hinab kommen uns immer mehr Touristen entgegen.

Einige lassen sich von Eseln die engen Gassen von Lindos hinauf zur Akropolis tragen, was für die Tiere angesichts der Hitze und manch übergewichtiger Person sicher sehr unangenehm sein dürfte. Unserer Meinung nach sollte auf diese Tierquälerei verzichtet werden. Außerdem ist der Weg hinauf sehr kurzweilig und nicht wirklich anstrengend.

Weiße Gassen von Lindos
In Lindos leben nur etwa 1000 Menschen. Doch täglich strömt ein Vielfaches an Touristen in die autofreie Altstadt. Angesichts der pittoresken, häufig von Schatten spendenden Pflanzen überwachsenen Gassen mit kalkweißen Häusern ist das große Interesse an Lindos verständlich.

Allerdings gibt es die üblichen Nachteile. Denn in Lindos ist wirklich alles auf Tourismus ausgerichtet. Es gibt einen Souvenirshop nach dem nächsten ebenso wie überteuerte Tavernen und vor allem Menschenmassen, die mit Reisebussen herangekarrt werden. Wirklich idyllisch erscheint Lindos nur am frühen Morgen. Deshalb unser Reisetipp: morgens ab 8 Uhr die Akropolis besichtigen, davor und danach durch die Gassen von Lindos schlendern und spätestens ab 10 Uhr den Ort wieder verlassen.


Paulusbucht
An den beiden Stränden von Lindos geht es sehr busy zu. Einer davon befindet sich in der fast runden, nahezu komplett von Felsen umgebenen Paulusbucht – auch Apostel-Paulus-Bucht oder Saint Paul’s Bay –, die nur durch eine etwa 30 Meter breite Einfahrt mit dem Meer verbunden ist. Der Legende nach soll sie Apostel Paulus als Landepunkt auf Rhodos gedient haben. Daran erinnert eine Kapelle an der Südseite – eine sehr beliebte Hochzeitslocation.
Von der Akropolis von Lindos bieten sich tolle Blicke auf die Paulusbucht.

Lindos Beach
Unterhalb von Lindos liegt ein weiterer, mit feinem Sand, klarem Wasser und Blick auf den weißen Ort sowie die Akropolis theoretisch sehr attraktiver Strand: der Lindos Beach. Wenig überraschend ist in dieser kleinen Bucht gefühlt jeder Quadratmeter mit Sonnenliegen und -schirmen zugepflastert. Dahinter sorgen Tavernen für das leibliche Wohl. Die Kulisse mit dem weißen Lindos und der Akropolis ist natürlich ein Traum.

Glystra Beach und weitere Strände südlich von Lindos
Südlich von Lindos gibt es zahlreiche, zum Teil kilometerlange Strände. Einige davon sind noch unverbaut und menschenleer, andere komplett überentwickelt und von Hotelbunkern flankiert.
Ein sehr schöner, nicht zu voller Strand in dieser Gegend ist der Glystra Beach. Die kleine, von Felsen begrenzte Bucht befindet sich zwölf Kilometer südlich von Lindos zwischen den eher unansehnlichen Touristenorten Lardos und Kiotari direkt an der Straße. Es gibt nur eine Taverne und wenig Wassersport, dafür sehr feinen Sand und superklares Wasser. Durch die geschützte Lage und weil es lange flach bleibt, eignet sich der Glystra Beach hervorragend für Kinder.

Die an der Straßenseite im Wasser liegenden Felsen bieten sich zum Schnorcheln an.
Die Sonnenliegen sind mit zwölf Euro pro Set etwas teuer als im Durchschnitt auf Rhodos.

Agathi Beach
Der Agathi Beach zehn Kilometer nordöstlich von Lindos ist ein weiterer Topstrand auf Rhodos. Er liegt in einer weitläufigen Bucht und begeistert mit feinem Sand, sehr klarem, lange seichtem Wasser und schönen Blicken auf die umliegenden Felswände. Es gibt eine Taverne, Sonnenschirme und -liegestühle sowie staubige Parkplätze direkt am Strand.
Sehr gern hätten wir einen Nachmittag am Agathi Beach verbracht. Doch für die letzten beiden freien Strandliegen verlangt der unsympathische Vermieter einen deutlich höheren Preis von uns als von den Nachbarn. Dann eben nicht.

Ladiko Beach
Angenehmer erscheint der nahe, kleine Ladiko Beach, der ebenfalls in einer Bucht liegt. Es gibt (nur) eine Taverne, Sonnenliegen- und schirme, flaches Wasser in Ufernähe und viele Felsbocken im Wasser zum Schnorcheln. Wir schauen uns den Ladiko Beach nur von der Straße an.

Stegna Beach
Auf der Suche nach einer Alternative zum Agathi Beach fahren wir vom Inselhighway auf halber Strecke zwischen Lindos und Kolymbia die kurvenreiche Straße hinab in eine Bucht zum Stegna Beach – und fühlen uns dort sofort wohl. Der mit Kieseln durchsetzte, aus mehreren Abschnitten bestehende Strand löst auf den ersten Blick zwar kein „Wow!“ bei uns aus. Doch wir spüren rasch die entspannte Atmosphäre. Das Wasser ist auch hier wunderbar klar, wobei einige Felsen wahlweise zum Schnorcheln oder Hinaufklettern animieren. Außerdem versprüht der Stegna Beach im Gegensatz zu so manchem ausschließlichen Badestrand Flair. Denn direkt hinterm Strand gibt es einen richtigen Ort mit gemütlichen Tavernen, kleinen Supermärkten und Apartments.
Wir sind sehr froh über die von uns gewählte Unterkunft (siehe unten). Aber wenn wir strandnah mit Meerblick hätten wohnen wollen, wäre der Stegna Beach sicherlich ein guter Ort dafür.

Prasonisi Beach
Von Lindos fahren wir knapp 50 Kilometer bis nach Prasonisi, den südlichsten Punkt von Rhodos. Das extrem windige Kap gilt als Surfparadies. Bei unserem Besuch ziehen auf der einen Seite des Prasonisi Beach Dutzende Kitesurfer ihre Runden, auf der anderen flitzen deutlich mehr als 100 Windsurfer übers Wasser. Auf der riesigen Sandfläche dazwischen tummeln sich zahlreiche Schaulustige. Ein Strandabschnitt mit Sonnenliegen und -schirmen ist für „normale“ Badegäste reserviert. Es gibt mehrere Tavernen, Supermärkte und Unterkünfte.

Die vorgelagerte Insel, das eigentliche Prasonisi, kann häufig über einen Sandstreifen erreicht werden. Als wir vorbeikommen, sind die letzten, geschätzten 30 Meter überflutet und werden gern von Windsurfern als Revier genutzt.

Anthony Quinn Beach
An einem anderen Tag fahren wir von Kolymbia aus die Nordküste entlang. In der Anthony-Quinn-Bucht 15 Kilometer südlich von Rhodos-Stadt und drei Kilometer von Faliraki entfernt lockt der wahrscheinlich bekannteste Strand der Insel: der Anthony Quinn Beach mit superklarem Wasser, guten Schnorchel-Bedingungen und steil aufragenden Felsen. Die Bucht und der Strand sind benannt nach dem Schauspieler Anthony Quinn, dessen Spielfilm „Die Kanonen von Navarone“ (1961) hier zum Teil gedreht wurde.
Leider – aber wenig überraschend – ist die kleine Bucht in der Hauptsaison übervölkert von Touristen. Der (kostenlose) Parkplatz ist rappelvoll, alle Strandliegen sind besetzt, bei der einzigen Taverne warten Gäste auf freie Tische, und an allen schattigen Plätzen unter Bäumen liegen Strandtücher dicht an dicht. Auf der Treppe hinab zum Anthony Quinn Beach herrscht „Foto-Stau“. Schön ist das alles nicht. Deswegen fahren wir schnell weiter.

Strände von Faliraki bis Rhodos-Stadt
Faliraki ist das Urlaubszentrum von Rhodos schlechthin. Dort ist alles auf Massentourismus ausgerichtet. Wir fahren nur einmal die Hauptstraße entlang und nehmen sofort Reißaus. Es gibt nichts, was sich nicht an Touristen richtet. Nur Tavernen, Souvenirshops, Reisebüros, Bars & Co. Den Faliraki Beach sehen wir deshalb nicht.
Nördlich von Faliraki in Richtung Rhodos-Stadt wird es unserer Wahrnehmung nach noch schlimmer. Dort befindet sich ein Hotelbunker mit jeweils Hunderten Betten nach dem nächsten. Für uns als Individualreisende wirkt die Kulisse extrem abstoßend. Umso wichtiger bei einer Reise nach Rhodos ist es, sich bei der Wahl der Unterkunft über den Ort zu informieren.
Thermen von Kalithea und Kalithea Beach
Schon in der Antike entspannten sich die Griechen in den Thermen von Kalithea zwischen Rhodos-Stadt und Faliraki. Ihre heutige Gestalt erhielten sie in den 1920er Jahren von den Italienern, die Gebäude im orientalischen Stil errichteten. Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Anlagen zerstört und die Restaurierung erst 2007 abgeschlossen. Auch wenn die schwefelhaltigen Quellen inzwischen versiegt sind, lohnt sich der Besuch der Thermen von Kalithea sowohl aus architektonischer Sicht als auch, um in angenehmer Umgebung die Ruhe zu genießen.

Unterhalb der Thermen liegt der felsige Kalithea Beach. Auch dort gibt es Sonnenliegen. Ins Meer führt ein Steg. Aufgrund der scharfkantigen Felsen sollten Badeschuhe getragen werden.

Tagesausflug an die Westküste von Rhodos
Bei unserer zweiten Reise nach Rhodos im Juni 2022 fahren wir mit dem Mietwagen die Westküste der Insel ab – ein schöner Tagesausflug mit einigen historischen und natürlichen Sehenswürdigkeiten und durchaus attraktiven Stränden.
Während Rhodos sonst landschaftlich überwiegend eher eintönig wirkt, gefällt uns der grüne, bergige Westen sehr gut. Es gibt Wälder, viel Landwirtschaft – Aprikosen- und Olivenhaine, Melonenfelder, Gemüse- und Weinanbau – und keine Hotelbunker. Im Westen, dem für uns schönsten Teil der Insel, wirkt Rhodos am ursprünglichsten.
Monolithos-Festung Rhodos
Erster Halt an der Westküste von Rhodos ist die am weitesten von unserer Unterkunft entfernte Monolithos-Festung. Von dort arbeiten wir uns im Laufe des Tages langsam zurück.
Die Monolithos-Festung (kostenloser Eintritt) wurde von den Byzantinern errichtet, im Mittelalter von den Johannitern ausgebaut und offenbar nie erobert. Statt der alten Felsmauern fasziniert uns vor allen die Lage auf einem Felsen mit spektakulären Blicken auf die Küste und das Meer – wenn es nicht gerade bewölkt ist. Oben befindet sich eine blendend weiße Kapelle.

Vom Monolithos-Felsen führt eine Serpentinenstraße hinab zum Fourni Beach. Doch wir entscheiden uns für einen anderen Strand zum Baden: den Kopria Beach. Auf dem Weg dorthin fahren wir durch Saria, das sogenannte Honigdorf, und legen bei einer schönen Kirche einen Stopp ein. Auf der anderen Straßenseite bieten Verkaufsstände lokale Produkte wie Honig, Olivenöl und selbstgebrannte Spirituosen an.

Kopria Beach Rhodos
Es ist heiß auf Rhodos, auch im Juni. Deswegen machen wir am Kopria Beach eine Pause und kühlen uns im Meer ab. Der idyllische Kiesstrand liegt in einer kleinen, von Steinwänden begrenzten Bucht. Von den Felsen springen Mutige ins klare Wasser. Der Meerboden besteht aus Steinen. Es gibt kostenlose Sonnenliegen. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre.
Auf einer Plattform direkt hinterm Strand bietet eine Taverne Essen und Getränke mit tollen Blicken auf das Meer an.


Kritini-Festung Rhodos
Mit reichlich Salz auf der Haut fahren wir zur nahen Kritini-Festung (kostenloser Eintritt). Diese thront weithin sichtbar auf einem Felsen, wo sie im 15. Jahrhundert von den Johannitern auf den Grundmauern einer noch älteren Anlage errichtet wurde.
Vom Parkplatz mit einer Taverne sind es nur wenige Gehminuten hinauf bis zur Festung. Oben angekommen, fragen wir uns, wie es früher nur möglich war, so ein Kastell in dieser Höhe zu errichten – und genießen vor allem den Rundumblick auf das Meer, die Küste und das grüne Inland.

Ruinen von Kamiros
Kamiros (auch Kameiros) war neben Lindos und Ialysos eine der drei antiken Städte von Rhodos. Die um das Jahr 1000 vor Christus entstandene Siedlung liegt an einem Hügel an der nördlichen Westküste nah am Meer. Nach einem starken Erdbeben wurde Kamiros nicht wieder aufgebaut und im 4. Jahrhundert nach Christus vollständig aufgegeben.

Übrig geblieben ist ein schön gelegenen Grabungsfeld, das sich für sechs Euro pro Person besichtigen lässt. Zu sehen gibt es die Ruinen von Wohnhäusern, Tempeln und anderen Gebäuden. Durch die weitläufige Anlage führt ein Rundweg. Der Besuch dauert mindestens eine Stunde.

Sieben Quellen von Epta Piges
Auf dem Weg zurück nach Kolymbia kommen wir an einem der beliebtesten Ausflugsziele von Rhodos vorbei: dem Naturschutzgebiet Epta Piges („Sieben Quellen“). Vom Parkplatz wandern wir durch schattenspendenden, angenehm kühlen Wald zu einem Ort, an dem sich das Wasser aus sieben Quellen zu einem Bach vereint. In dieser schönen Lage hat sich eine riesige Taverne mit diversen Tischen im Grünen angesiedelt. In der Umgebung gibt es mehrere Pfade für kurze Wanderungen. Wer will, kann im kühlen, flachen Wasser durch einen knapp 200 Meter langen, dunklen Steintunnel waten. Oder die vielen Pfaue bestaunen.


Fazit Rhodos
Eine Reise nach Rhodos kann man auf jeden Fall machen! Die Insel zieht uns aber nicht so sehr in ihren Bann wie so manch andere in Griechenland. Aber wer Sonne, Meer und Badeurlaub mag, kommt in jedem Fall auf seine Kosten. Außerdem gibt es unter anderem mit Rhodos-Stadt, Lindos und Prasonisi einige wirklich tolle Sehenswürdigkeiten. Allerdings sollte man sich vorher gut über seinen Urlaubsort informieren. Damit man sich nicht aus Versehen in einem Massentourismuszentrum wiederfindet.

Anreise nach Rhodos
Rhodos (IATA-Code: RHO) wird von zahlreichen deutschen (und anderen europäischen) Flughäfen direkt angeflogen. Von München beträgt die Flugzeit knapp drei Stunden. Von Rhodos gibt es Inlandsflüge unter anderem nach Athen (ATH) und Thessaloniki (SKG) auf dem griechischen Festland sowie auf die Inseln Astypalaia (JTY), Kasos (KSJ), Kastelorizo (KZS), Leros (LRS) und Limnos (LXS) sowie nach Heraklion (HER) auf Kreta.
Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.
Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.

Aufgrund seiner sehr guten Flug- und Fähranbindung eignet sich Rhodos perfekt als Start- und Endpunkt sowie als Zwischenstation beim Inselhüpfen auf dem Dodekanes. Vom Kolona Port, dem Fährhafen von Rhodos-Stadt, gibt es in der Hauptsaison häufig Fährverbindungen zu Dodekanes-Inseln wie Karpathos, Kos, Kalymnos, Nisyros, Leros, Symi, Samos und Patmos, aber auch zu ferneren Inseln bis hin nach Piräus auf dem griechischen Festland nahe Athen.
Es gibt weitere, kleinere Fährhäfen auf Rhodos.
Tickets lassen sich direkt an den Häfen sowie online unter anderem bei www.directferries.de* buchen.
Ein Hinweis, falls Routen von mehreren Fährgesellschaften befahren werden: Die Katamarane von Dodekanisos Seaways sind schneller als die großen Fährschiffe von Blue Star Ferries – aber schaukeln mehr.
Wir reisen von der Insel Leros nach Rhodos. Die Fahrt mit dem Katamaran von Dodekanisos Seaways dauert etwa dreieinhalb Stunden. Obwohl das Wetter gut ist, schaukelt das Schiff ein wenig. Es rollt, würde mein Vater, ein Kapitän in Rente, sagen. Julia und Emma finden das nicht sehr angenehm. Mir als Kapitänssohn macht das nichts aus.
Ein Mietwagen ist auf der weitläufigen Insel Rhodos sicherlich von Vorteil. Es gibt (zumindest an der Ostküste) auch Busse zu allen relevanten Orten und Stränden.
Hotels, Apartments, Unterkünfte auf Rhodos
Rhodos ist ein Massentourismusziel. Die Auswahl an Unterkünften ist riesig. Es gibt All-inklusive-Hotels, Pensionen, Apartments und vieles andere mehr. Hunderte Unterkünfte lassen sich unter anderem bei booking.com* vergleichen und buchen. Um Überraschungen zu vermeiden, sollte man sich vorher über den Urlaubsort informieren.
Elefteria Apartments Kolymbia auf Rhodos
Bei unserer Recherche stoßen wir recht bald auf die Elefteria Apartments* in Kolymbia. Die Gegend liegt günstig auf halber Strecke zwischen Rhodos-Stadt und Lindos an der Ostküste – zwei der wichtigsten Ausflugsziele der Insel –, und in der Nähe gibt es gleich mehrere attraktive Strände.
Als unsere Tochter die Bilder von der Unterkunft sieht, ist sie sofort hin und weg. Es gibt mehrere Zimmerkategorien. Wir entscheiden uns für das Big Open Loft auf zwei Etagen. Oben gibt es zwei Einzelbetten, unten ein Doppelbett, ein schönes Bad, eine Sitzecke mit Tisch, Kühlschrank, Küchenzeile, Wasserkocher, Kaffeemaschine, Schränke und anderes mehr. Auf Wunsch gibt es eine Klimaanlage. Zum Zimmer gehört eine sehr schöne Terrasse im Grünen.


Emma begeistert sich vor allem für den Swimmingpool, der mit mehreren schattigen Sitz- und Liegegelegenheiten sehr schön in die Anlage mit viel Grün integriert ist. Auf dem Gelände gibt es eine Waschmaschine und ein Bügelbrett.

Im Garten leben neun Schildkröten. Zum abendlichen Kochen holt Julia holt aus dem Garten frische Kräuter
Während dieser Inselhüpfen-Reise haben wir durchweg schöne Unterkünfte, aber hier haben wir sogar Platz.
Die Elefteria Apartments* liegen unweit der Hauptstraße. Ein großer Supermarkt, der von 8 bis 21:30 Uhr öffnet, befindet sich nur fünf Minuten Gehminuten von den Elefteria Apartments entfernt. In der Nähe gibt es einige schöne Strände: den Kolymbia Beach in zwei, den Tsambika Beach in vier sowie den Afantou Beach in drei Kilometern.
Wichtig zu wissen: Da die Entfernungen auf Rhodos und zu den Stränden doch recht groß sind (aus Perspektive von Fußgängern) und die Elefteria Apartments nicht direkt am Strand liegen, ist ein Mietwagen durchaus von Vorteil. Die Unterkunft ist ideal für Selbstverpfleger. Denn eine große Auswahl an Tavernen oder einen Ortskern, in dem sich abends schlendern lässt, gibt es nicht. Wer Nightlife und diverse Restaurants in der Nähe sucht, sollte in einem anderen touristischen Hotspot übernachten.
Die Elefteria Apartments* gefallen uns so gut, dass wir ein Jahr später nochmals drei Nächte dort übernachten.
Maskat Garden Rooms in Rhodos-Stadt
Vor der Weiterreise zur Insel Symi müssen wir eine Nacht auf Rhodos verbringen. Dafür sucht Julia die Mascat Garden Rooms* in Rhodos-Stadt aus. Die sehr nette, urige, süße Unterkunft liegt sehr zentral in einer ruhigen Seitenstraße nah zur Altstadt, zum Stadtstrand, zu mehreren schönen Restaurants und zu den Fähren.
Wir beziehen ein Dreibettzimmer mit Klimaanlage, Kühlschrank, zwei Duschen, Wasserkocher, Kaffeemaschine & Co. Die Unterkunft erinnert uns ein bisschen an einen Riad in Marokko. Sie ist einfach, aber gut ausgestattet und hat im Gegensatz zu so manchem Hotelbunker Flair. Wir fühlen uns wohl. Im schattigen Innenhof gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten. Insgesamt ist es etwas hellhörig.

Via booking.com* zahlen wir zu unserer Reisezeit 54 Euro pro Nacht zu dritt. Da kann man nicht meckern. Wir hätten es sicherlich einige Nächte mehr ausgehalten.
Beste Reisezeit für Rhodos
Rhodos zählt mit über 3000 Sonnenstunden im Jahr zu den sonnigsten Regionen Europas. Es gibt viel Sonne und blauen Himmel fast das ganze Jahr. Von April bis November – der besten Reisezeit für Rhodos – kann im Meer gebadet werden.
Im Sommer kann es auf Rhodos sehr heiß werden. Bei unserer ersten Reise Mitte August 2021 zeigt das Thermometer täglich über 35 Grad Celsius. Zwei Wochen vor unserem Aufenthalt gab es auf Rhodos eine Hitzewelle mit nochmals zehn Grad Celsius mehr.
Bei unserem zweiten Aufenthalt im Juni 2022 ist die Insel viel grüner als im Sommer.
Während der Vorbereitung unserer Reise checken wir die Wetterberichte der von uns besuchten Inseln. Dabei fällt auf: In Rhodos ist es immer mehrere Grad Celsius heißer als auf den nördlichen Dodekanes-Inseln. Auch das Meer ist deutlich wärmer, wie wir vor Ort feststellen.
Auslandsreisekrankenversicherung
Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.
Reiseführer Rhodos
Für Griechenland gibt es eine Fülle an Reiseführern. Alle enthalten Kapitel zu Rhodos, darunter der mehr als 880 Seiten umfassende „Lonely Planet“*. Wer nur diese Insel besucht, ist mit dem ausführlichen „Reise Know-How InselTrip Rhodos“* von Juliane Israel bestens bedient. Auf 144 Seiten enthält der Reiseführer eine Fülle an interessanten und praktischen Informationen und Tipps. Der „Rhodos Reiseführer“* aus dem Michael Müller Verlag von Hans-Peter Siebenhaar ist mit 276 Seiten sogar noch umfangreicher.

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Text: Heiko Meyer, Fotos: Heiko Meyer und Julia Pilz
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1 Kommentar zu „Reisebericht Rhodos, Griechenland: Strände, Sehenswürdigkeiten und weitere Highlights“
Hallo, vielen Dank für den tollen Bericht! Gibt es Möglichkeiten sich auf Rhodos trauen zu lassen? Und wie steht es mit der Chance vor Ort Trauringe individuell anfertigen zu lassen? Beste Grüsse