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Reisebericht Patmos, Griechenland: Highlights der „Heiligen Insel“

Auf Patmos gibt es neben griechisch-orthodoxen Heiligtümern hübsche Orte, ein Dutzend Strände und schöne Bootsausflüge. Unsere Highlights der „Heiligen Insel“ dokumentieren wir in diesem Reisebericht.

Patmos hat etwas Magisches. Die griechische Insel ist berühmt für das Johanneskloster, das wie eine Festung auf einem Hügel thront. In der Heiligen Höhle der Apokalypse unterhalb soll die biblische Offenbarung des Johannes niedergeschrieben worden sein. Hinzu kommen viele weitere Kirchen und Kapellen. Kein Wunder, dass das griechische Parlament Patmos hochoffiziell zur „Heiligen Insel“ erklärte.

Doch das nur 35 Quadratkilometer große Eiland, dessen Form an ein Seepferdchen erinnert, steht nicht nur für griechisch-orthodoxe Spiritualität. Der hübsche Hafenort Skala, das weiße Bergdorf Chora, ein Dutzend Strände und schöne Bootausflüge machen Patmos zu einem einzigartigen Gesamterlebnis.

Patmos gehört geografisch zu den Südlichen Sporaden und politisch zur Inselgruppe des Dodekanes. Rund 3000 Menschen leben auf der Insel in der Ost-Ägäis. Vor allem im Sommer kommen zahlreiche Urlauberinnen und Urlauber – besonders aus Griechenland – hinzu. Allerdings gibt es keine massentouristischen Auswüchse.

Wir finden Patmos auf Anhieb sympathisch – und reisen nach vier Übernachtungen voller schöner Erinnerungen wieder ab. Es folgen die Highlights unserer Patmos-Reise.

Hübscher Hafenort Skala, Inselhauptstadt von Patmos

Der hübsche Hafenort Skala, die Inselhauptstadt von Patmos, liegt etwa in der Mitte der Insel an einer der schmalsten Stellen in einer weitläufigen Bucht. Direkt im Zentrum befindet sich der Hafen, wo die Fähren ablegen. Dort herrscht ständiges Kommen und Gehen. Vorm Eingang befinden sich auch Bushaltestelle und Taxistand. An der Marina folgen die Ausflugsschiffe, der kleine Stadtstrand mit Tavernen sowie ein Kai für Segelboote und Yachten.

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Am kleinen Stadtstrand von Skala, der Inselhauptstadt von Patmos
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Boote im Hafen von Skala

Ein Spaziergang durch Skala lohnt sich vor allem spätnachmittags und abends. Im Stadtzentrum nahe beim Hafen laden mehrere Tavernen unter schattigen Bäumen zum Entspannen ein. Am Abend sind dort alle Plätze belegt. Die Straße dahinter wirkt mit einladenden Tavernen, Boutiquen und Lädchen sehr ansprechend und schick. Aber auch in vielen anderen Gassen gibt es jede Menge zu entdecken.

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Vom Hafen an der Post vorbei geht es ins schöne Stadtzentrum von Skala

Als ich eine weiße Kirche fotografiere, kommt doch tatsächlich ein schwarzgewandeter Priester heraus und läutet die Glocke – wie bestellt.

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Griechisch-orthodoxe Kirche in Skala auf der „Heiligen Insel“ Patmos

Hinter einer kleinen Bucht am südlichen Ortsrand von Skala erhebt sich ein Felsen mit einer kleinen Kapelle. Davor stehen die Tische einer Taverne am Kiesstrand. Was für eine schöne Kulisse für ein Abendessen.

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Top-Kulisse für ein Abendessen am Meer

Restaurant-Tipp in Skala: Pernera Vegan Restaurant

Normalerweise halte ich mich mit Restaurant-Tipps zurück. Zu schnelllebig erscheint das Gastronomiegeschäft. Was heute gut ist, kann morgen schon Durchschnitt sein. Oder andersherum.

In Patmos‘ Hafenort Skala herrscht kein Mangel an Tavernen. Die meisten bieten griechische Speisen an. Schon beim ersten Spaziergang im Zentrum fällt uns in Hafennähe in ruhiger Lage das sehr gemütliche Pernera Vegan Restaurant auf. Vor der Weiterfahrt nach Ikaria haben wir ein paar Stunden Zeit und setzen uns hinein. Von Pizza, Falafel-Wrap über Tempeh, Kuchen und leckere Säfte – die Auswahl ist groß. Das Restaurant ist nicht gerade günstig, aber auch nicht überteuert. Unsere drei Gerichte schmecken extrem lecker und sind ansprechend angerichtet.

Zum Restaurant gehört ein Bioladen, der veganen Joghurt, Brot und weitere Produkte anbietet.

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Unsere drei Gerichte im Pernera Vegan Restaurant in Skala schmecken extrem lecker
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Falafel-Wrap im Pernera Vegan Restaurant: auch mir schmeckt’s

Weißes Bergdorf Chora, die Altstadt von Patmos

Das Bergdorf Chora, die frühere Altstadt von Patmos, liegt auf einem Hügel oberhalb von Skala, rund drei Straßenkilometer entfernt. Die Kulisse wird dominiert vom Johanneskloster, das wie eine wuchtige Festung wirkt.

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Chora, die frühere Altstadt von Patmos, liegt auf einem Hügel und wird dominiert vom Johanneskloster

Direkt darunter beginnt ein Labyrinth aus überwiegend blendend weißen Gassen und Häusern. Optisch fühlen wir uns an die Kykladen erinnert. Auch wenn es ein paar Boutiquen und Souvenirshops sowie einen sehr ansprechenden Hauptplatz mit mehreren Tavernen gibt, ist die Chora keine für Touristen herausgeputzte Altstadt. Meist handelt es sich um Wohnhäuser. Durch die Gassen huschen Katzen und tragen die Menschen ihre Einkäufe.

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Direkt unterm Johanneskloster beginnt ein Labyrinth aus überwiegend blendend weißen Gassen und Häusern
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Taverne in der Chora. Offenbar sind wir noch – etwa 18 Uhr – zu früh dran

Die Chora versprüht eine ganz besondere, urige Atmosphäre. Ob pastellfarbene Türen, weiße Kapellen oder schattige Gassen: Es gibt bezaubernde Fotomotive ohne Ende. Für uns überraschend treffen wir bei unserem Spaziergang in der Hochsaison im August ab 18 Uhr kaum andere Touristen in den Gassen. Unserer Meinung nach gehört der Besuch der Chora zu den Highlights auf Patmos.

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Die Chora versprüht eine besondere Atmosphäre – eins der Highlights auf Patmos

Am Rande der Chora thronen drei Windmühlen, die an den meisten Tagen von 17 bis 21 Uhr kostenlos besichtigt werden können. Die Windmühlen sind nicht nur ein tolles Fotomotiv. Von dort gibt es atemberaubende Blicke auf das weiße Häusermeer von Skala, die blaue Ägäis sowie die grün-braunen Hügel – und auf das Johanneskloster natürlich.

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Die Windmühlen von Patmos sind nicht nur ein tolles Fotomotiv…
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… von dort gibt es atemberaubende Blicke unter anderem auf das weiße Häusermeer von Skala

Wahrzeichen von Patmos: Johanneskloster

Das Johanneskloster von Patmos zählt zu den wichtigsten Klöstern der griechischen-orthodoxen Kirche. Es hat die Anmutung einer Festung und befindet sich auf einem Hügel oberhalb der Chora. Es ist von vielen Orten auf Patmos zu sehen und so etwas wie das Wahrzeichen der Insel. 1088 nach Christus begannen die Bauarbeiten. Schon mehr als 900 Jahre leben dort bereits Mönche. Das Johanneskloster mit seiner Bibliothek gehört seit 1999 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

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Das Johanneskloster befindet sich auf einem Hügel oberhalb der Chora

Die Besichtigung kostet fünf Euro pro Erwachsenen. Auf angemessene Kleidung achten. So müssen Frauen Schulter und Knie bedecken.

Im Johanneskloster befinden sich kunstvolle Deckengemälde und prächtige Altäre, die allerdings nicht fotografiert werden dürfen. Direkt hinterm Eingang beginnt ein schöner, steinerner Innenhof mit Arkadengängen. Leider ist ein Großteil des Klosters für den Besuch gesperrt. Deshalb dauert die Besichtigung nicht allzu lang.

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Direkt hinterm Eingang beginnt ein schöner, steinerner Innenhof mit Arkadengängen
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Glocken im  Johanneskloster von Patmos

Wer sich intensiver mit der langen Geschichte des Klosters beschäftigen möchte, hat in einem Museum Gelegenheit dazu.

Ein Taxi vom Hafen von Skala hinauf zur Chora zum Eingang des Johannesklosters kostet zehn Euro pro Strecke. Zwischen 8:30 bis 21:50 Uhr fährt zehnmal täglich ein Bus von Skala nach Chora (und zurück).

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Julia genießt die Aussicht auf Patmos vom  Johanneskloster

Heilige Höhle der Apokalypse

Unterhalb des Johannesklosters – auf halber Strecke nach Skala – befindet sich die Heilige Höhle der Apokalypse, eins der wichtigsten Heiligtümer der griechisch-orthodoxen Kirche und ein beliebter Pilgerort. 95 nach Christus soll Johannes, seinerzeit in römischer Verbannung, hier die biblische Offenbarung des Johannes – die im Neuen Testament veröffentlichte Apokalypse – niedergeschrieben haben.

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Eingang zur Heilige Höhle der Apokalypse auf Patmos, in der die Offenbarung des Johannes geschrieben wurde

Als wir die Heilige Höhle der Apokalypse, auch Johannesgrotte genannt, erreichen, findet dort gerade eine Messe statt. Priester singen, Gläubige lauschen andächtig. Gänsehaut pur an diesem historischen Ort.

Es darf nicht fotografiert werden.

Als wir das Gelände verlassen, streiten sich diverse Menschen um ein ankommendes Taxi. Wir mischen uns nicht ein und nehmen den Fußweg hinab.

Strände von Patmos

Zwar gilt Patmos nicht als typisches Ziel für Badeurlaub. Dennoch gibt es gut ein Dutzend Strände. In unseren vier Tagen auf Patmos „schaffen“ wir nur die „wichtigsten“.

„Wow“-Strände – wie anderswo in Griechenland – gibt es auf Patmos eher nicht. Aber mit klarem Wasser, viel Sonne und etwas Infrastruktur sind sie ansprechend genug, um angenehme Stunden zu verbringen.

Sandstrände sind nur an der Süd- und Ostseite zu finden. Im Norden – insbesondere bei der Lampis Bay – bestehen die Strände aus bunten, wallnussgroßen Steinen. Die Westseite ist geprägt von schroffer Steilküste.

Meloi Beach Patmos

Nur einen Kilometer vom Ortsrand von Skala beziehungsweise keine zwei Kilometer vom Zentrum entfernt befindet sich der Meloi Beach. Deshalb ist er besonders beliebt bei den Einheimischen und bei Touristen ohne eigenes Fahrzeug.

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Der Meloi Beach auf Patmos ist besonders beliebt bei Einheimischen – und bei Julia

Der Meloi Beach liegt in einer geschützten Bucht, in der einige Segelboote ankern. Der aus grobem Sand und Kies bestehende Strand ist einige Meter breit. Am Anfang liegen ein paar Steine im Wasser, dann meist nur Sand oder Seegraswiesen. Das Wasser ist sehr klar und eignet sich perfekt zum Schwimmen. Sonnenliegen gibt es keine, aber reichlich Schatten unter Bäumen, vor allem nachmittags. Es gibt Seafood-Restaurant. Direkt hinterm Strand liegen ein Parkplatz und das Gehege eines Esels, der sich immer wieder lautstark bemerkbar macht.

Wir empfinden den Meloi Beach mit seiner natürlichen Atmosphäre und dem überwiegend einheimischen Publikum als sehr angenehm – und kehren noch ein zweites Mal zurück.

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Julia und Emma am Meloi Beach

Aspri Beach Patmos

Auch der Aspri Beach liegt sehr stadtnah und nur wenige Hundert Meter südlich vom Meloi Beach entfernt. Und dennoch wirkt die Kulisse ganz anders als beim Nachbarn. Der kleine Strand besteht aus dunklem Sand. Hinter ihm erhebt sich eine kleine „Steilküste“. Die Kulisse erscheint sehr urig und naturbelassen. Dafür schwimmen die wenigen Besucher mit Blick auf die Chora und das Johanneskloster.

Am linken Ende des Strandes lädt das Seafood-Restaurant Kyma ein. Als Vegetarier sind wir nicht Zielgruppe. Aber die Tische direkt am Meer und mit Blick auf Skala und die Festung sind sehr malerisch.

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Sehr malerische Lage: das Seafood Restaurant Kyma direkt am Aspri Beach auf Patmos

Agrio Livadi Beach Patmos

Der erste Strand, den wir auf Patmos besuchen, ist der Agrio Livadi Beach nordöstlich von Skala. Er liegt in einer geschützten Bucht mit einer vorgelagerten Insel, sodass es nahezu keine Brandung und Wellen gibt. Außerdem bleibt es lange flach, ideal für Kinder. Das Wasser wirkt sehr klar. Die kleine Steinmole in der Mitte nutzen vor allem Kinder als Sprunggelegenheit.

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Der Agrio Livadi Beach liegt in einer geschützten Bucht mit einer vorgelagerten Insel

Auf der einen Hälfte des aus grobem Sand bestehenden Agrio Livadi Beach gibt es zahlreiche Sonnenliegen, die neun Euro pro Person (nicht pro Set) kosten. Die andere ist naturbelassen. Dort spenden Bäume Schatten. Die Kulisse mit der vorgelagerten Insel mit einer kleinen sowie ein paar ankernden Segelbooten wirkt sehr idyllisch.

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Am Agrio Livadi Beach spenden Bäume Schatten

Der Agrio Livadi Beach ist mit eigenem Verkehrsmittel oder zu Fuß erreichbar. Von unserer Unterkunft in Skala benötigen wir für die etwa zweieinhalb Kilometer eine gute halbe Stunde. Der erste Teil der Strecke führt die Hauptstraße entlang, nach der Abzweigung wird es deutlich ruhiger und schöner. Alternativ nimmt man den Bus nach Kampos und lässt sich an der Abzweigung zum Agrio Livadi Beach absetzen. Der letzte Kilometer bis zum Strand muss gegangen werden.

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Auf dem Weg von der Hauptstraße zum Agrio Livadi Beach

Kampos Beach Patmos

Der weitläufige Kampos Beach liegt in einer Bucht im Nordosten von Patmos. Der aus grobem Sand bestehende Strand ist einer der längsten der Insel. Das Wasser ist auch hier sehr klar. Es bleibt lange flach, und es gibt wenig Brandung – perfekt für Kinder.

Sonnenliegen werden je nach Anbieter für 15 beziehungsweise 18 Euro das Set vermietet. Weil wir nur ein, maximal zwei Stunden bleiben wollen, lassen wir uns unter schattigen Bäumen mit Decken im Sand nieder.

Einige Tavernen sorgen für das leibliche Wohl. Wassersport wird angeboten.

Mehrmals täglich fährt ein Bus von Skala nach Kampos und wieder zurück. Die Haltestelle liegt direkt am Strand.

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Einer der Hauptstrände von Patmos: der weitläufige Kampos Beach

Vagia Beach Patmos

Vom Kampos Beach ist es nur ein kurzer Fußmarsch bis zum Vagia Beach (auch Vaghia Beach). Vom östlichen Ende geht es einmal den Hügel hinauf und anschließend ein paar Hundert Meter zum Strand hinab. Am naturbelassenen, grobkörnigen Vagia Beach gibt es keinerlei Infrastruktur – dafür idyllische Atmosphäre, klares Wasser und ausreichend Schatten für die wenigen Besucher.

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Am Vagia Beach gibt es keinerlei Infrastruktur – dafür idyllische Atmosphäre, klares Wasser und ausreichend Schatten

Weitere Strände im Norden von Patmos

Ab Vagia Beach schließen sich in Richtung Osten der Didimes Beach (auch Liginou Beach) sowie der Livadi Geranou Beach an. Wer die Straße am Kampos Beach nach Norden fährt, landet am Lambi Beach. Diese Strände sind nur mit eigenem Fahrzeug erreichbar.

Grikos Beach Patmos

Irgendwo habe ich gelesen, dass der Grikos Beach südöstlich von Skala zu den „Most favourite beaches“ auf Patmos gehört. In freudiger Erwartung fahren wir mit dem Bus dorthin – und sind beim ersten Anblick enttäuscht.

Genau genommen, besteht der Grikos Beach aus zwei Sandstreifen. Von der Bushaltestelle kommend der erste wird dominiert von den Sonnenliegen eines Fünf-Sterne-Resorts. Das Wasser an diesem groben Sand- und Kiesstrand ist angenehm klar. Überall gibt es Blicke auf die Bucht, die ankernden Segelboote und leider auch ein graues Militärschiff, das ununterbrochen ein unangenehm lautes Brummen absondert.

Also gehen wir an einer Taverne vorbei zum zweiten Abschnitt des Grikos Beach. Dort gibt es zwar Tavernen aber keine Sonnenliegen, dafür reichlich Schatten unter Bäumen. Trotz blauem Wasser, Segelbooten und Blicken auf die vorgelagerte Insel Tragonisi versprüht der grobe Sandstrand keine Atmosphäre. Schon bei der Ankunft beschließen wir, einen Bus früher als ursprünglich geplant wieder zurückzufahren. Am klaren Meerwasser, in dem Emma und ich ausgiebig schwimmen, gibt es selbstverständlich nichts auszusetzen.

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Der Grikos Beach südöstlich von Skala

Petra Beach Patmos

Nur ein paar Hundert Meter weiter folgt der Petra Beach. Mit klarem Wasser, Blicken auf die vorgelagerte Insel Tragonisi, einen Felsklotz am Beginn der Landzunge und die Chora mit dem Johanneskloster im Hintergrund wirkt der Kieselsteinstrand deutlich attraktiver.

Das Wasser ist auch hier wunderbar klar. Es gibt kaum Bäume, die Schatten spenden. Sonnenliegen werden für 20 Euro pro Set vermietet. Eine Beach Bar bietet kalte und heiße Getränke sowie Snacks an.

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Blick vom Petra Beach auf die vorgelagerte Insel Tragonisi

Weitere Strände im Süden von Patmos

Ein paar Hundert Meter südlich auf der anderen Seite der Landbrücke folgt der Diakofti Beach. Eine halbe Stunde zu Fuß weiter südwestlich befindet sich in einer Bucht der Psili Ammos Beach. Der südlichste Strand von Patmos gilt mit feinem Sand als einer der schönsten. Wir sehen ihn leider nicht.

Bootstour ab Patmos in die Nähe von Lipsi und Arki

Julia und Emma lassen es nach den zahlreichen Ausflügen der letzten Tage etwas ruhiger angehen und legen einen Mutter-Tochter-Tag ein. Ich nutze die Gelegenheit zu einer tagesfüllenden Bootstour mit mehreren Badestopps in der Nähe der Inseln Lipsi und Arki. Wir sind etwa 30 Leute auf dem Boot, überwiegend jüngere Griechen. Los geht es um 10:15 Uhr in Skala. Zunächst fahren wir rund eine Stunde über die blaue Ägäis. Während uns der Wind um die Ohren bläst und die Landschaft an uns vorbeizieht, tönt chillige, nicht zu laute Musik aus den Lautsprechern. Nach einer halben Stunde sehe ich tatsächlich zweimal einen dunkelgrauen Delfin.

Erster Badestopp ist das Inselchen Makronisi nahe Lipsi. Es besteht aus markanten Schieferfelswänden, die Mutige hinaufklettern und von dort hinunter ins klare, türkise Wasser springen. „Hauptsehenswürdigkeit“ ist eine Felshöhle, durch die wir schwimmen. Wenn das Tageslicht am Ende schimmert, wirkt es fast wie in einer blauen Lagune. Nach einer halben Stunde sind alle wieder an Bord, und es geht weiter. Unterwegs tönt der Song „The Policy of Truth“ meiner Lieblingsband Depeche Mode aus den Lautsprechern. Spätestens jetzt weiß ich: Heute wird ein guter Tag.

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Erster Badestopp der Bootstour ab Patmos ist das Inselchen Makronisi nahe Lipsi

Nächster Spot ist Aspronisi östlich von Lipsi – zwei kleine Inseln. Eine davon besteht aus hohem Schieferfels und einem Strand aus großen, hellen, glatten Kieseln. Diese bilden eine Verbindung zur zweiten Insel. Leider sind wir nicht das einzige Ausflugsboot, sodass es anfangs auf dem Strand recht voll wird. Deshalb schwimme ich die meiste Zeit im Wasser, das auch hier herrlich klar ist und türkis schimmert.

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Nächster Spot ist Aspronisi östlich von Lipsi. Der der beiden kleinen Inseln besteht aus hohem Schieferfels…
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… und einem Strand aus großen, hellen, glatten Kieseln. Bei der Abfahrt ist dieser dann einsam

Nach einer kleinen Stärkung – Melone und Sesamsticks plus wahlweise Weißwein, Raki, Ouzo oder Alkoholfreies – steuert uns der gut gelaunte Kapitän zum Tiganakia Beach. Am Strand selbst legen wir gar nicht an. Stattdessen hüpfen wir in das fast unwirklich – wieder einmal – klare und türkise Wasser. Dafür ist Tiganakia berühmt.

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Fast unwirklich klares und türkises Wasser am Tiganakia Beach

Nun fahren wir weiter nach Arki, wo wir für zwei Stunden anlegen. Die meisten Mitreisenden nehmen in einer der gemütlichen Tavernen am Hafen Platz. Ich spaziere einmal durch den kleinen Ort, der neben den Lokalen nur aus Wohnhäusern, Kapellen, einem Minimarkt, dem Hafen und einem Fähranleger zu bestehen scheint, und dann weiter zu einem kleinen, aber attraktiven Kiesstrand, dem Patelià Beach. Auch dort ist das Wasser angenehm klar und perfekt zum Schwimmen. Bäume spenden Schatten. Leider liegen in Ufernähe vereinzelt Seeigel.

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Ankunft am Hafen von Arki
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Kleiner, aber attraktiver Kiesstrand: der Patelià Beach auf Arki

Letzter Stopp für weitere 30 Minuten ist die nahe Insel Marathi, auf der es einen berühmten Strand gibt. Angesichts hoher Erwartungen sorgt dieser rein optisch bei mir nicht für Begeisterung. Aber selbstverständlich ist das Wasser sehr klar, und Tavernen bieten Speisen und Getränke an. Unweit vom Strand ankern diverse Segelboote.

Schließlich geht es in etwa einer Stunde zurück nach Skala auf Patmos, wo wir gegen 19:30 Uhr eintreffen. Unterwegs schaukelt das Boot ordentlich. Alles in allen: ein sehr schöner Tag.

Die Tour findet in der Hauptsaison täglich statt. Sie kann direkt am Hafen nach der Rückkehr des Bootes oder via https://patmosdailycruises.gr per E-Mail gebucht werden. 2022 kostet sie 40 Euro pro Person

Tagestour nach Lipsi

Mit der Fähre sind Tagestouren unter anderem nach Lipsi möglich. Abfahrt 10 Uhr ab Patmos, Ankunft 11 Uhr. Zurück geht es um 16 Uhr mit Ankunft um 16:50 Uhr. Leider in der Mittagshitze.

Unterwegs auf Patmos

Für Patmos braucht man nicht unbedingt einen Mietwagen. Vom Hauptort Skala aus fährt der Inselbus für 1,80 Euro pro Person und Strecke mehrmals täglich hinauf nach Chora zur Festung, zum Grikos Beach in südliche Richtung sowie zum Kampos Beach nach Norden. Den aktuellen Fahrplan gibt es unter http://patmosbus.gr.

Wir haben von Taxibooten von Skala zu den Stränden gelesen, im August 2022 aber kein Angebot gesehen, obwohl wir mehrfach an der Marina vorbeigegangen sind.

Anreise Patmos

Auf Patmos gibt es keinen Flughafen. Die nächsten internationalen Airports befinden sich auf Samos (IATA-Code: SMI) und Kos (KGS). Eventuell kommt für die Reiseplanung auch der Flughafen von Rhodos (RHO) infrage. Von den Dodekanes-Inseln Leros (LRS) und Kalymnos (JKL) gibt es Inlandflüge in die griechische Hauptstadt Athen (ATH).

Wir recherchieren Flüge am liebsten bei Skyscanner* und booking.com*. Damit lassen sich nicht nur die besten Langstreckenverbindungen, sondern auch gute Angebote regionaler Billigflieger finden.

Flugverspätung? Flugausfall? Flightright* hilft bei der Durchsetzung von Fluggastrechten – und sorgte dafür, dass uns die Airline eine Entschädigung zahlte. Ein Erfahrungsbericht.

Folglich führt der Weg nach Patmos übers Meer. Blue Star Ferries und Anek Lines fahren täglich ab Piräus nahe Athen auf dem griechischen Festland auf großen Schiffen in sieben beziehungsweise neun Stunden nach Patmos.

Dodekanisos Seaways verbindet Patmos mehrmals wöchentlich unter anderem mit Samos (anderthalb Stunden), Ikaria (eine Stunde), Agathonisi (eine Stunde), Arki (30 Minuten), Lipsi (30 Minuten), Leros (eine Stunde), Kalymnos (75 Minuten), Kos (zweieinhalb Stunden) und Rhodos (rund fünf Stunden).

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Dodekanisos Seaways verbindet Patmos mehrmals wöchentlich mit zahlreichen Inseln

Entsprechend eignet sich Patmos gut als Zwischenstation beim Inselhüpfen auf dem Dodekanes. Wir besuchen Patmos in Kombination mit Samos und Ikaria und bleiben insgesamt zwei Wochen.

Tickets lassen sich direkt an den Häfen, online bei den Fährgesellschaften sowie unter anderem bei www.directferries.de* buchen.

Unterkünfte auf Patmos

Patmos ist eine kleine Insel. Die Auswahl an Unterkünften ist nicht sehr groß, vor allem nicht, wenn man spezielle Vorstellungen hat. Hotels, Apartments und andere Unterkünfte lassen sich unter anderem auf booking.com* vergleichen und buchen.

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Unterkunftstipp: Studio 1 Patmos in Skala

Unsere Unterkunft auf Patmos erweist sich als Volltreffer! Das Studio 1 Patmos* befindet sich in ruhiger, aber zentraler Lage am Rande vom Hauptort Skala nur wenige Gehminuten vom Hafen und Geschäften entfernt. Das geräumige Apartment auf zwei Etagen ist gemütlich eingerichtet und sehr gut ausgestattet. Es gibt Kochplatten, Backofen, Kühl- und Gefrierschrank, Kaffeemaschine, Espressomaschine, Wasserkocher, Waschmaschine, Klimaanlage, etc.

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Die Küche im Studio 1 Patmos
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Das Schlafzimmer

Frühstück essen wir auf einem großen Balkon mit Esstisch und Stühlen, der vormittags im Schatten liegt. Die Terrasse auf dem Dach ist der perfekte Ort für den Sundowner mit phänomenalen Blicken auf den Hafen von Skala und die Festung, vor allem bei Sonnenuntergang und nachts. Einmal erleben wir die nächtliche „Skyline“ von Patmos sogar mit Vollmond: ein Traum!

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Frühstück essen wir auf einem großen Balkon, der vormittags im Schatten liegt
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Die Terrasse auf dem Dach ist der perfekte Ort für den Sundowner

Abends nach der Rückkehr von Ausflügen kochen wir gemeinsam, unter anderem Auberginen in Tomatensoße mit geröstetem Knoblauchbrot, Riesenbohnen in Tomatensoße oder einfach griechischen Salat.

Das Studio 1 Patmos* trägt zu einem großen Teil zu unserer schönen Zeit auf Patmos bei. Wir fühlen uns dort sehr wohl. Und noch heute schwärmen Julia und Emma (und ich) immer wieder von dieser Unterkunft.

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Beste Reisezeit für Patmos

Auf Patmos gibt es milde, feuchte Winter und trockene, heiße Sommer. Die beste Reisezeit für Patmos beginnt im Frühjahr und reicht bis in den Herbst hinein. Ideal für einen Urlaub sind die Monate Mai und Juni sowie September. Dann ist es schon beziehungsweise noch sommerlich warm, aber nicht zu heiß. Außerdem bieten die Wassertemperaturen dann optimale Voraussetzungen für ein Bad in der Ägäis. Darüber hinaus sind wesentlich weniger Touristen unterwegs als in der Hauptsaison und die Preise deutlich niedriger.

Auslandsreisekrankenversicherung

Wichtig! Unbedingt eine gute Auslandsreisekrankenversicherung abschließen, zum Beispiel von TravelSecure*, dem Testsieger bei „Stiftung Warentest“. Die Kosten dafür sind überschaubar. Aber falls wirklich etwas Ernsthaftes passiert, wird es schnell sehr teuer.

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Reiseführer Patmos

Fast alle Griechenland-Reiseführer, darunter der mehr als 880 Seiten umfassende „Lonely Planet“*, enthalten Kapitel zu Patmos. Einen eigenen Reiseführer zu Patmos gibt es nicht.

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Patmos ist ein einzigartiges Gesamterlebnis

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Text und Fotos: Heiko Meyer

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2 Kommentare zu „Reisebericht Patmos, Griechenland: Highlights der „Heiligen Insel““

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