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Buchbesprechung: „Stefan Loose Reiseführer Indonesien“

Obwohl viele beliebte Touristenziele in Indonesien liegen, ist die Auswahl an Reiseliteratur für das Land gering. Ob der „Stefan Loose Reiseführer Indonesien“ dem exzellenten Ruf dieser Buchreihe gerecht wird, erfährst Du in diesem Beitrag. 

Die „Stefan Loose Travel Handbücher“ aus dem DuMont Reiseverlag genießen einen hervorragenden Ruf bei Individualtouristen. Häufig sind sie sehr gut recherchiert und enthalten eine Fülle an nützlichen, ansprechend aufbereiteten, übersichtlichen Informationen. Die Ausgaben für „Thailand„* und „Laos„* etwa sind so detailliert und umfangreich, dass sie selbst nach wiederholten Reisen in diese Länder immer wieder für neue Inspirationen sorgen. So soll es sein! Bei mehreren guten Reiseführern zu einer Region greife ich im Zweifel lieber zu den orangenen Büchern. Schließlich trifft man bei den „Loose“-Tipps eher nur Reisende aus dem deutschsprachigen Raum und nicht – wie bei „Lonely Planet„* – gleich die ganze Welt (was auch ein Vorteil sein kann).

Wie in jedem „Stefan Loose“ gibt es ausführliche „Traveltipps von A bis Z“

Obwohl sich zahlreiche beliebte Touristenziele in Indonesien befinden, ist das Angebot an Reiseführern für das südostasiatische Land selbst im internationalen Vergleich bescheiden. Noch geringer ist die Auswahl an deutschsprachiger Literatur. Vor allem wenn es um mehr als „nur“ um Bali* geht. Allerdings stellt Indonesien Journalisten und Verlage vor große Herausforderungen. Schließlich gehören über 17.000 Inseln zum Archipel. Wo anfangen? Wo aufhören? Wohl deshalb beschränken sich die „Loose“-Autoren Moritz Jacobi, Mischa Loose und Christian Wachsmuth auf die für Touristen wichtigsten Inseln. „Von Sumatra bis Sulawesi„* lautet folglich der Untertitel dieses Buches. Beschrieben werden u. a. auch Ziele auf Java, Bali, Lombok, Flores und Kalimantan. Sumba, Timor, die Molukken, West-Papua und viele andere durchaus von westlichen Reisenden besuchte Inseln werden hingegen nicht thematisiert.

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Enthält die wichtigsten Ziele des Landes: „Stefan Loose Reiseführer Indonesien“

Gleich zu Beginn machen tolle Fotos Appetit auf das spannende Land. Es folgt ein guter Überblick über wichtige Ziele, sinnvolle Routen, Klima und Kosten. Wie in jedem „Loose“ gibt es ausführliche „Traveltipps von A bis Z“, ein langes Kapitel über „Land und Leute“, Sprachführer und umfangreiches Kartenmaterial. Bei den einzelnen Orten befinden sich dann u. a. Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten, Unterkunfts- und Restaurantempfehlungen sowie Verkehrsverbindungen – eben all das, was unterwegs wichtig ist. Manchmal hinterließen Gästehäuser bei mir persönlich einen anderen Eindruck. Viele Tipps sind jedoch absolut gerechtfertigt.

Allerdings drängt sich der Eindruck auf, dass nur diejenigen Orte gut recherchiert wurden, an denen sich die Autoren länger aufhielten. Sobald es etwas abseits des touristischen Hauptstroms geht, sind die Informationen sehr spärlich bis nicht vorhanden. Bei Sumatra zum Beispiel – immerhin die sechstgrößte Insel der Welt – sind letztlich nur drei Regionen beschrieben. Der Süden fehlt komplett. Und so manche Reisende hätten sich sicher Informationen etwa zu Pulau Nias, den Banyak-Inseln oder auch zum Bangka-Belitung-Archipel nahe Sumatras gewünscht. Insofern dürfen Leser dieses Buches nicht auf sogenannte Geheimtipps hoffen.

Wichtige Details fehlen

Vorsichtiger sollten die Autoren bei der Erwähnung (=Empfehlung) von Tour-Anbietern sein. Ein Beispiel: Für die beliebte, mehrtägige Bootspassage von Lombok über Sumbawa und Komodo nach Flores ist lediglich von einer einzigen Firma die Rede. Und ausgerechnet diese hat einen sehr zweifelhaften Ruf – sowohl in hygienischer Hinsicht als auch was Sicherheit betrifft. Zudem fehlt jeglicher Hinweis darauf, dass die Gewässer in dieser Region sehr tückisch sein können und dass Touren einige Tage auf dem offenen Meer durchaus nicht jedermanns Sache sind. Einen ausführlichen Bericht von solch einem Trip gibt es hier.

Auch im allgemeinen Teil fehlen wichtige Details. Bei „Transport“ etwa befindet sich zwar ein Kasten mit Hinweisen zur „Flughafengebühr“. Dass die meisten indonesischen Airlines wegen Sicherheitsmängeln auf der Schwarzen Liste der EU-Kommission stehen, wird jedoch mit keinem Wort erwähnt. Dessen sollten sich die Leser aber bewusst sein.

Knapp 700 Seiten Umfang

Auf knapp 700 Seiten bringt es der „Stefan Loose Reiseführer Indonesien„*. Angesichts der Größe des Landes hätte ihm etwas mehr Umfang gutgetan. Zum Vergleich: Der aktuelle „Loose“-Reiseführer zu „Indien„* – einem Land ähnlicher Dimension – umfasst rund 1300 Seiten. Allerdings handelt es sich bei „Indonesien„* um die Erstauflage. Deshalb dürften viele weitere Informationen mit der zweiten Auflage nachgeliefert werden.

Noch ist das Buch keine „Reisebibel“ für Indonesien. Momentan bietet es einen guten Überblick über die beliebtesten Ziele des Landes mit vielen nützlichen Informationen. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Text: Heiko Meyer
Foto/Abbildung: DuMont Reiseverlag

Danke an den DuMont Reiseverlag für das Rezensionsexemplar!

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