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Höllentrip: Mit dem Boot von Lombok nach Flores

Wenn es so etwas wie das übelste Reiseerlebnis gibt, ist es für uns die Bootstour von Lombok nach Flores mit dem Besuch der Komodo-Warane. Möge unser Reisebericht aus Indonesien als abschreckendes und warnendes Beispiel dienen.

Vier Tage die Kleinen Sunda-Inseln Indonesiens mit einem Boot entlang schippern. Auf dem Weg von Lombok vorbei an Sumbawa nach Flores an unbewohnten Inseln halten, an einsamen Stränden baden, tolle Sonnenuntergänge über dem Meer beobachten. Und als Krönung die berühmten Komodo-Warane besuchen. So stellen wir uns diese beliebte Bootspassage vor. Zwar erfüllen sich diese Erwartungen. Doch idyllisch verläuft die Tour trotzdem nicht.

Sie beginnt am Tag nach der Besteigung des Vulkans Gunung Rinjani auf Lombok. Der Muskelkater beißt sich fest in unseren Beinen. Von Senaru im Norden der Insel rast der Fahrer mit uns die Küstenstraße entlang. Weil er mit 90 Kilometern pro Stunde durch Ortschaften braust und erst kurz vor den Kurven heftig bremst, wird uns während der Fahrt übel. Dafür erreichen wir nur anderthalb Stunden später den Hafen von Labuhan Lombok an der Ostküste. Dort starten die Fähren zur Nachbarinsel Sumbawa und auch unsere Bootstour nach Flores.

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In Labuhan Lombok legen die Fähren zur Nachbarinsel Sumbawa und unser Boot nach Flores ab. Noch lacht Julia

Unsere kleine Flotte besteht aus drei Booten. Sie sind je etwa 25 Meter lang, vier Meter breit und weiß gestrichen. Unten befindet sich eine Luke zu einem Stauraum für Gepäck. Eine Leiter führt zu einem anderthalb Meter hohen, mit einer blauen Plane überdachten Deck mit knapp 20 Matten. Sie sind alt, durchgelegen, fleckig, löchrig. Gewöhnlich bin ich zufrieden mit dem, was kommt. Aber die Vorstellung, auf diesen Matten drei Nächte verbringen zu müssen, bereitet mir Unbehagen. Deshalb insistiere ich bei der Crew und bitte um unsere „Versetzung“ auf eins der anderen Boote. „Geht nicht“, heißt es immer wieder. Doch ich gebe nicht auf. Schließlich führt die Diskussion dazu, dass die ganz alten Matten gegen alte ausgetauscht werden.

15 Touristen auf dem Boot von Lombok nach Flores über Komodo

Ein Schweizer, zwei italienische Familien mit Kindern und ein älteres französisches Paar reisen ebenfalls mit. Insgesamt sind wir 15 Touristen auf dem Boot. Und drei Hühner. Aber die enden später in einer Suppe – Innereien und Knochen inklusive. Als der Motor startet, wird der enorme Geräuschpegel deutlich. Die Ohropax*, die wir dabei haben, helfen nur bedingt.

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Auf diesen Matten schlafen wir drei Nächte – und mit uns Bettwanzen, Flöhe und Kakerlaken
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Die Crew schläft auf Holz

Bald nach dem Verlassen von Labuhan Lombok verschwindet die Sonne hinter dem riesigen Gunung Rinjani, dessen Kraterrand wir gerade erst erklommen hatten. Das Boot knattert an Sumbawas Nordküste entlang in Richtung Osten. Nach Einbruch der Dunkelheit nimmt der Wellengang immer mehr zu. Julia sitzt auf einer Kiste und sieht sehr unglücklich aus. Sie hat Angst davor, seekrank zu werden. Und in diesem Augenblick scheint es, als würden sich ihre Befürchtungen erfüllen.

Auch mit der Hygiene ist es nicht gut bestellt auf diesem Boot. Zwar gibt es eine Toilette an Bord. Aber weder ein Waschbecken, eine Dusche oder sonst eine Möglichkeit, sich mit Süßwasser zu reinigen. Mangels Alternativen nehmen wir auf den Holzplanken Platz. Andere Sitzgelegenheiten sind Mangelware. Stühle gibt es ohnehin nicht. Dafür Kakerlaken, manche so groß wie ein ganzer Daumen. Als wir bei dem Lärm in die Dunkelheit starren und auf das Abendessen warten, spiegeln sich in den Gesichtern der Mitreisenden schon jetzt am ersten Abend enttäuschte Erwartungen wider.

Mangelnde Hygiene an Bord

Auf einem dünnen Teppich auf dem Holzboden werden gekochter Reis, roher Salat und Fischcurry serviert. „Vegetarisch ist kein Problem“, wurde uns beim Buchen der Tour versichert. Die Vorstellung, jeden Tag nur Reis und Salat essen zu müssen, klingt nicht sehr verlockend. Meine Blicke schweifen auf eine Kiste „Bintang“. „Immerhin gibt es Bier an Bord“, denke ich und frage nach dem Preis. „Die sind nicht für den Verkauf, sondern wurden vorher von einigen Gästen mitgebracht“, antwortet ein drahtiger Indonesier mit Basecap und rotem T-Shirt. Er entpuppt sich später als unser Reiseleiter. Schnell zähle ich eins und eins zusammen: Ich bin im Urlaub mehrere Tage auf diesem Boot gefangen, und es gibt nicht mal Bier.

Beim Essen versuche ich, die schlechte Laune nicht allzu sehr heraushängen zu lassen. Julia sagt: „Du weißt, dass ich diese Bootstour nur Dir zu Liebe mitmache. Wir stehen das jetzt schon durch. Aber frage bitte nie wieder nach solch einem Trip.“ Nach einer Weile putzen wir die Zähne und verschwinden als erste auf den Matten im Oberdeck. Beim Streicheln ihres Kopfes bemerke ich Tränen in ihrem Gesicht.

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Alles sehr basic: Das Essen wird auf dem Boden serviert. Tische oder Stühle gibt es nicht – dafür Kakerlaken

Bei diesem Motorenlärm ist an Schlaf kaum zu denken. Wir liegen Kopf an Kopf. Und wir halten uns gegenseitig die Hände und versichern uns so, dass wir für einander da sind. Während nach und nach immer mehr Leidensgenossen ihre Matten aufsuchen, gerate ich ins Grübeln. Theoretisch könnte diese Fahrt sogar gefährlich werden. Wo sind die Schwimmwesten? Funktioniert das Funkgerät? Ein Rettungsboot gibt es jedenfalls nicht. Nur einen kleinen Einbaum, in dem nicht mehr als drei Menschen Platz finden und der bei höheren Wellen sowieso nichts nutzt. Irgendwann verstummen tatsächlich die Motoren, und wir schlafen ein.

Bei Motorenlärm und Wellengang ist an Schlaf kaum zu denken

Tag zwei von vier beginnt um zehn vor drei. Der Start des Motors reißt alle Passagiere aus ihrem kurzen Schlaf. Mit den Wellen setzen sich die unschönen Gedanken des Vorabends fort. Durch einen kleinen Spalt in der rechten Seite schaue ich auf das Wasser und sehe Land.

Nach ein paar Stunden taucht die aufgehende Morgensonne Sumbawas Küste in unzählige Nuancen Orange. Dann stoppt der Motor. „Morning, morning, morning, morning“, lautet der Weckruf des Reiseleiters. Doch schon lange schläft niemand mehr. Das Frühstück besteht aus weißem Toastbrot, einem Topf Marmelade, lauwarmem Instant-Kaffee und sonst nichts.

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Der Reiseleiter ist gleichzeitig Koch. Anfangs fahren auch drei Hühner mit. Sie enden später in einer Suppe – inklusive Innereien und Knochen

Wir liegen vor Pulau Moyo, einer Insel so groß wie Singapur. Auf ihr befinden sich nur fünf Dörfer und ein exklusives Resort. „Dort gehen die Reichen und Berühmten campen“, steht dazu im „Lonely Planet“-Reiseführer*. Ein fest installiertes Dschungelzelt kostet 825 US-Dollar pro Nacht, eins direkt am Wasser noch mal 100 Dollar mehr – jeweils plus 21 Prozent Steuern. All das bekommen wir auf unserer Budgetfahrt mit der Firma Kencana (Warnung!) nicht zu sehen.

Auf Pulau Moyo gehen die Reichen und Berühmten campen

Wir springen ins Wasser und schwimmen an den schönen Strand. Ein paar Einheimische füllen Muscheln in Säcke und transportieren sie mit einem Boot ab. Vom Strand führt ein Weg ein paar hundert Meter durch Urwald zu einem kleinen Wasserfall. Dort kann gebadet werden. Allerdings ist das Timing schlecht. Denn während Strand und Wasserfall die meiste Zeit unbesucht sind, sollen die Passagiere aller drei Boote der kleinen Kencana-Flotte zum selben Zeitpunkt mit dem Ausflug beginnen. So kommt es vor dem sonst einsamen Wasserfall zum Stau.

Weitere zwei Stunden später ankert die Flotte vor Pulau Satonda. Das winzige Eiland wurde zum Nationalpark erklärt – wahrscheinlich, um Eintrittsgeld verlangen zu können. Ein paar Meter vom Ufer entfernt befindet sich ein Salzwassersee. Aber das Schnorcheln nahe des Strandes ist beeindruckender.

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Wir liegen vor Pulau Moyo. Die Insel ist so groß wie Singapur
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Auf dem Weg zum Wasserfall
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Pulau Satonda wurde zum Nationalpark erklärt – wahrscheinlich, um Eintrittsgeld verlangen zu können
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Auf Pulau Satonda befindet sich ein Salzwassersee, aber das Schnorcheln nahe des Strandes ist beeindruckender

Nun steht der wohl anstrengendste Teil der Passage bevor. Denn von jetzt an geht es nonstop bis morgen Mittag an Sumbawas langer Küste entlang bis nach Komodo. Der Wind wird stärker, die Wellen größer. Immer heftiger schlägt das Boot auf das Meer auf, immer öfter spritzt Wasser an Deck. Mir als Kapitänssohn macht Wellengang ja nichts aus, solange es sich um ein sicheres Schiff handelt. Was hier nicht der Fall ist.

Ich gehe wieder zu Julia, um ihr notfalls beizustehen, und betrachte dabei die Nordküste Sumbawas. Auf schwarze Sandstrände folgen Laubbäume, viele davon große, sicher mehrere Jahrhunderte alte Prachtexemplare. Dazwischen stehen vereinzelt Kokospalmen. Dahinter erheben sich mit Busch bedeckte Berge. Der höchste, Gunung Tambora, ist 2850 Meter hoch.

Eine Horde Affen am Strand

Von dichter Besiedelung kann nicht die Rede sein. Keine Spur von Straßen und Ortschaften. Nur alle paar Kilometer ist ein Haus, ein Boot oder ein Mobilfunkmast zu sehen. Einmal zeigt sich eine Horde Affen am Strand. Während der Fahrt verändert sich die Vegetation. Die deutlich über 1000 Meter hohen Berge sind komplett bewaldet. Hier hätte Steven Spielberg „Jurassic Park“* drehen können. Und hier möchte sicher niemand ausgesetzt werden.

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Wir schippern manchmal dicht an Sumbawas Nordküste entlang
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Sumbawas Küste ist spärlich besiedelt. Wer hier ausgesetzt wird, muss wahrscheinlich mit Affen um Bananen kämpfen

Nach Einbruch der Dunkelheit beginnt es zu regnen. Schnell verziehen sich alle zu ihren Schlafplätzen. Obwohl wir kein wirklich schlechtes Wetter haben, werden die Wellen höher und höher. In unserer Nussschale sind wir der Kraft der Natur ausgeliefert. Ständig rollt das Boot von links nach rechts, von vorn nach hinten.

Es wird dunkel. Nun fällt auch noch der Strom aus! Die Crew – der Kapitän, ein Bootsmann, zwei Schiffjungen und der Reiseleiter – arbeitet daran, den Generator wieder in Gang zu bringen. Auf dem Weg zur Toilette stütze ich mich mit den Armen ab, um nicht umzufallen. In der kleinen Latrine steht links neben der Kloschüssel ein schwarzer Plastikeimer mit einer roten Kelle. Beim Schöpfen leuchten im Dunkeln im Eimer diverse Pünktchen. Auch beim Nachspülen mit dem Seewasser zeigt sich das fluoreszierende Plankton.

Stelle Dir vor, Du fährst Achterbahn die ganze Nacht und sollst dabei schlafen

Wieder auf dem Schlafdeck beginnt die unangenehmste Nacht. Um das morgige Ziel, die Insel Komodo, zu erreichen, muss der Kapitän die ganze Zeit durchfahren. Das bedeutet einerseits nicht enden wollender Lärm. Andererseits schaukelt es so heftig, dass manche seekrank werden. An Schlaf ist nicht zu denken. Stelle Dir vor, Du fährst Achterbahn – die ganze Nacht – und sollst dabei schlafen!

Wir haben viel Zeit zum Nachdenken. Diese Nacht empfinde ich als eine der längsten überhaupt in meinem bisherigen Leben. Da das Boot sehr heftig schaukelt, bleibt uns nichts anderes übrig, als zu liegen. Ein paar Mal versuche ich, mich aufrecht hinzusetzen, werde aber immer gleich von einer Woge umgerissen. Nur eine Art stabile Seitenlage kommt in dieser Situation in Frage. Später berichtet mir ein Paar von solch einer Tour während der Regenzeit. Beide hatten sich festgebunden, um nicht über Bord zu gehen! Eine Bekannte erzählt, dass ihr Boot in diesen tückischen Gewässern in einen Strudel geriet. Mehrere Stunden drehte es sich im Kreis. Sie und die anderen Passagiere litten unter Todesangst!

Als es langsam hell wird, passieren wir eine felsige, karge, fast nur von Gras bewachsene Insel. Es ist heiß, den Himmel zieren kaum Wolken. Um so erstaunlich, welcher Wellengang bei diesem guten Wetter möglich ist. Noch immer rattert der Motor unaufhörlich. Ich bin müde, kraftlos, dreckig, verzweifelt und angewidert von der Lage, in die ich uns gebracht hatte. Julia sieht nicht gut aus. Während der Nacht zog sie offenbar das Interesse der gesamten Floh- und Bettwanzenpopulation des Bootes auf sich. Sie zählt rund 50 Bisse und Stiche.

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Wir sind immer noch unterwegs. Die Landschaft auf den Inseln wird karger
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Auf diesem Schiff geht es vermutlich bequemer zu als bei uns an Bord

Die nächsten Stunden ziehen wir an den bizarr anzusehenden Inseln und Inselchen des Komodo-Archipels vorbei. Mit ihrem kargen Bewuchs, ihrer langgestreckten, zerklüfteten Erscheinung erinnern sie mich an die Inselgruppe der Aleuten, welche sich von Russland bis zu den USA wie ein Band zieht. Nur dass Palmen wie Nägel mit Köpfen aus der Landschaft ragen. Das Wasser ist glasklar und nun spiegelglatt. Manche Inseln bestehen nur aus einer Sandbank und zwei Büschen. Angesicht der Umstände kann niemand an Bord diesen tollen Anblick genießen.

Nach 22 Stunden Fahrt verstummt der Motor. Endlich! Am Pantai Merah (roter Strand) legen wir zum Schnorcheln an und fahren anschließend zur Hauptinsel Komodo. Der Besuch des gleichnamigen Nationalparks mit den Komodo-Waranen, zugleich UNESCO-Weltnaturerbe, soll den Höhepunkt dieser Tour darstellen. Aber unsere Erwartungen sind nicht mehr allzu hoch. Hier ein Beitrag dazu.

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Während der Reise sehen wir viele schöne Orte. Aber angesichts der Umstände fällt es uns schwer, sie zu genießen
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Für einen kurzen Moment habe ich tatsächlich Spaß
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Wir nähern uns den Komodo-Waranen
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Da ist das Objekt der Begierde: ein Komodo-Waran!
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Unsere kleine Flotte vor der Insel Komodo

Tag vier beginnt um sechs. Erneut reißt der Motor alle Passagiere aus dem Schlaf. Durch den Spalt betrachte ich die Morgensonne und wähne mich bei guter Laune. Schließlich soll die Prüfung asiatischer Genügsamkeit heute ihr Ende finden. Drei Stunden benötigen wir für die Fahrt, vorbei an Inseln, durch strudelreiche Gewässer.

Auch auf der Insel Rinca suchen wir die Komodo-Warane – und werden fündig. Anschließend schippern wir eine Stunde weiter nach Labuan Bajo, unserem Ziel. Der größte Ort von West-Flores sieht vom Meer kommend aus wie eine skandinavische Hafenstadt. Segelboote und Schiffe bilden einen Kontrast zum tiefblauen Wasser. Die Häuser schmiegen sich an die dicht bewaldete, hügelige Umgebung. Schon von weitem zeugt eine Kirche vom Christentum auf Flores.

Nach dem Festmachen am Pier holen wir die Rucksäcke aus dem Stauraum. Der Abschied fällt freundlich, aber kurz aus. Jeder möchte diesen Kahn so schnell wie möglich verlassen.

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Wir erreichen den Hafen von Labuan Bajo in Flores
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Endlich in Labuan Bajo! Anker werfen und nichts wie weg

Manche schwärmen von solch einer Tour von Lombok nach Flores. Sie müssen mit einem besseren Boot unterwegs gewesen sein. Aber auch das ändert nichts am möglichen Wellengang und Motorenlärm. Wer seekrank wird, sollte diese Tour ohnehin nicht in Betracht ziehen.

Auch sollten sich Reisende dessen bewusst sein, dass sich diese Bootsfahrt nicht abbrechen lässt. Seitdem mache ich nur noch in Ausnahmefällen Ausflüge, die mehr als eine Übernachtung dauern. Wenn die Nacht dann schlecht verläuft, weiß ich zumindest, dass am nächsten Abend ein richtiges Bett auf mich wartet. Ein schöne Vorstellung.

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Text: Heiko Meyer
Fotos: Heiko Meyer/Julia Pilz

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73 Kommentare zu „Höllentrip: Mit dem Boot von Lombok nach Flores“

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  2. Da bin ich nun doch ganz froh, dass ich die Fahrt letztes Jahr aus Zeitgründen nicht machen konnte. Die Bilder sehen toll aus, aber vier Tage nicht richtig schlafen können, das stelle ich mir doch als eine ziemliche Tortur vor. Ich neige zwar nicht zur Seekrankheit, aber in Südostasien fühle ich mich öfters mal nicht so richtig sicher auf den Booten. Vier Tage mit einer latenten Angst, doch noch zu kentern, sind dann auch nicht das, was ich mir als einen tollen Urlaub vorstelle.

    1. Hi Oli, danke für Deinen Kommentar. Sei froh, dass Du diese Tour (zumindest mit dieser Firma) nicht mitgemacht hast! Julia hat versucht, so viel wie möglich zu lesen und so alles andere auszublenden. Als sie hinterher die Fotos sah, sagte sie: „Echt, da waren wir?“ Der Trip war wirklich nicht schön ;-) Viele Grüße, Heiko

      1. Krass. Angefahrender Weise überlege ich gerade, genau eine solche Tour zu machen. Flores, Komodo, Rinca, Timor, …. Vielleicht verschiebe ich das nochmal.

        1. Hallo Stephanie, Flores, Komodo, Rinca, Timor – Wieso nicht? Das sind alles interessante Reiseziele! Fliege doch nach erst nach Flores und weiter nach Timor. Nur von eben dieser mehrtägigen Bootstour rate ich aus bekannten Gründen ab. Viele Grüße und bis hoffentlich bald, Heiko

  3. Oha, da wird einem ja vom lesen schon irgendwie übel… schade, dass ihr so eine schlechte Erfahrung gemacht habt :( Seit ich Douglas Adams „Die letzten ihrer Art“ gelesen habe, träume ich von Komodo und den Waranen. Kenne aber auch fast nur Überfahrtsgeschichten, die eher seekränkelnd abliefen. Was macht man denn, wenn man trotzdem hin will? Hast du denn im Nachhinein Alternativen gefunden? Teurere Veranstalter bedeuten ja nicht zwangsweise bessere Bedingungen… Gibt es Fähren oder Flieger?
    Ich freu mich trotzdem, demnächst von den Waranen zu lesen ;)
    LG Claudi

  4. Hallo Claudi, danke für Deinen Kommentar. Klar, gibt´s Alternativen: nach Labuan Bajo in West-Flores fliegen! Die Stadt ist zwar nicht unbedingt schön. Aber in der Umgebung gibt es viele tolle Inseln, zu denen Du Tagesausflüge machen kannst, u. a. natürlich auch nach Komodo und Rinca zu den Warnen. Lohnt sich! Viele Grüße, Heiko

    1. Hallo ,

      ich muß Dir widersprechen:
      wir haben vor ein paar Jahren dieselbe Tour auf dem gleichen Schiff gemacht! Das war der absolute Kracher: Prima Wanderungen, tolle Strände, prima schnorcheln. Im Vorfeld wurde die Fahrt ja in jeder Hinsicht als einfach und wenig luxuriös beschrieben, daher war ich nicht überrascht. Es gab Huhn, frischen Barracuda und viel Obst alles ziemlich lecker. Die Schwimmwesten waren im Vorschiff verstaut.
      Probleme gab’s erst auf dem Rückflug von Flores nach Bali: Platzwahl mit dem Ellenbogen, die Fluglinie steht noch immer auf der schwarzen Liste. Von der Startbahn muss erst noch eine Ziegenherde gescheucht werden. Da wurde mir erst mulmig…

      Mark

      1. Hallo Lukas,

        danke für Dein Feedback. Ja, indonesische Airlines sind sicher noch mal ein Thema für sich. Ansonsten freut mich, dass Du die Bootstour genießen konntest.

        Viele Grüße,
        Heiko

  5. You get what you pay!!
    Ist natürlich eine elendige Erfahrung!
    Aber mal ganz ehrlich: was hast du erwartet für das Geld?
    Die Lehre ist auch vor allem nie den vollen Preis für Transport,Transport zu bezahlen ohne auch vorher nur den Kutter gesehen zu haben.
    Selber habe ich diese Tour auch schon gemacht. Und hatte eine tolle zeit! Wir hatten auch ein „authentisch einheimisches“ Boot (umm es mal blumig zu beschreiben). Wie haben unterwegs auch immer mal wieder Fischer angesprochen und uns neben Fisch auch Tintenfisch gekauft. Lecker und extrem frisch!
    Natürlich kannst du auch in tollen Charité phisni-Booten diesen Trip machen….dann zahlst du für einen mehrtägigen Trip allerdings auch deutlich höheren Preis!

    Die Aussage, dass ein Nationalpark nur dazu dient Eintrittsgelder zu generieren finde ich wirklich unmöglich! Indonesien rodet und beutet seine natürlichen Ressourcen aus wie kaum ein anderes Land. Wird dann ein Gebiet (zumindest theoretisch) geschützt vor überfischung, perlen-Farmen, oder ähnlichen Aqua Farmen ist es um den touris Geld aus der Tasche zu ziehen. Finde ich nicht sehr weit gedacht!
    Natürlich kommen einem vielleicht die gebühren überzogen hoch vor…aber wenn nur ein Teil davon in die Konservierung geht Zahl ich das gerne!!

    1. Hallo Björn, danke für Dein Feedback! You get what you pay? Richtig! Dennoch sollte ein Mindestmaß an Hygiene gewährleistet sein. Deine Aussage zum Vorher-Bezahlen trifft in diesem Fall nicht zu, finde ich. Schließlich reden wir hier nicht vom Taxi fahren. Oder hast Du schon mal ein Flug gebucht und erst bezahlt, als Du die Maschine auf dem Rollfeld gesehen hast? Beim Nationalpark hast Du natürlich recht. Aber das ist ein subjektiver Erlebnisbericht, und es muss nicht jedes Wort auf die Goldwaage gelegt werden. Es geht auch nicht um die Höhe des Betrags. Wir haben uns nur gefragt, was denn speziell hier besonders sein soll, um die zum Insel Nationalpark zu erklären. Viele Grüße, Heiko

      1. offen gesagt: die boote sehen um einiges besser aus als der durchschnittstransport der lokalen bevoelkerung – sauberer, mehr platz, sogar mehr essen als nur reis und trockenfisch. und die werden im gegensatz zu den ‚pinisi‘-charterbooten (die soviel pinisi sind wie ein, um einen dem mitteleuropaer hoffentlich vetrstaendlichen vergleich zu bemuehen, mercedes ein bmw ist …) offensischtlich von eben der lokalen bevoelkerung, und nicht von meist auslaendischen investoren, geregelt. sozialvertraeglicher tourismus ist eben nicht drei sterne, sondern faehrt gebrauchtkleinwagen.

        1. Hallo Horst, danke für Deinen Kommentar. Vielleicht ist die lokale Bevölkerung einfach leidensfähiger. Wäre nicht das Ungeziefer und der ständige Lärm, hätten wir den Trip vielleicht sogar gutfinden können – wie einige andere. Viele Grüße, Heiko

  6. Ihr Armen! Reisen ist doch immer wieder auch mit bösen Überraschungen verbunden. Ich hatte schon ähnliche Erlebnisse, allerdings nicht auf dieser Tour. Auch ich habe sie vor Jahren gemacht und es war eines meiner besten Reise-Erlebnisse überhaupt.

    1. Hallo Eva, ja, einige schwärmen von der Tour. Andere hassen sie. Vielleicht sind bei uns auch nur viele unglückliche Umstände zusammengekommen. Aber auch da waren wir nicht die einzigen ;-) Viele Grüße, Heiko

  7. schade, dass das für euch so eine unschöne Erfahrung war. Ich fand die Tour toll. Bei uns lief auch nicht alles rund, wir waren überbucht, hatten daher nicht genug zu essen, das Matratzenlager war ähnlich (deswegen habe ich am Rand des Bootes geschlafen) und wir waren auch nachts unterwegs. Eine Dusche gab es nicht.
    Doch ich neige nicht wirklich dazu, seekrank zu werden, wir hatten eine ganz angenehme Grupppe, ich hab vieles mit Humor genommen, vielleicht braucht man ein bisschen Fatalismus. Ich fand das eine meiner schönsten Touren! Gerade die Tatsache, dass alles ein bisschen abenteuerlich ablief. Naja, die Geschmäcker sind verschieden und manchmal passt es einfach nicht. Liebe Grüße! Oleander

  8. Hallo Oleander, im Gegensatz zu Julia werde ich kaum seekrank. Aber selbst mit „Captain Arak“ hätte man sich das nicht schöntrinken können. Es war einfach schlecht ;-) Viele Grüße, Heiko

  9. Wir kommen gerade vom selben Trip. Hatten zwar das etwas größere Boot, aber ansonsten gleicher Anbieter und so.

    Keine Ahnung wie man den Trip machen kann ohne sich vorher zu informieren. Wer sowas macht muss sehr (asien-) unerfahren sein! Es gibt genug Infos im Netz dazu wie der Trip so ist. Wenn man sich nicht vorher informiert dann sollte spätestens beim Preis klar sein was Sache ist. Wer da mehr erwartet, also da muss man schon sehr blauäugig sein!

    Das alle zusätzlichen Getränke vorher geordert werden müssen, war auch klar. Bei uns jedenfalls hat das jeder gemacht und es hat gut geklappt!

    Das nächste mal also einfach vorher informieren und mit den Leuten reden, dann gibt es auch keine so unschönen Überraschungen mehr!

    Das Essen fand ich auch nicht gerade überragend, der Seegang war teilweise heftig und natürlich werden da viele seekrank und auch die Sicherheitbedenken sind natürlich angebracht. Unsere Mitreisenden hatten sich scheinbar besser informiert, jedenfalls konnte ich niemanden ausmachen der mit dem Trip unglücklich gewesen wäre.

    Viel Glück beim nächsten mal! Hoffentlich hält Flores für euch einige angenehmere Überraschungen bereit!

    Grüße aus Ruteng, Moritz

    1. Hallo Moritz,

      danke für Deinen Kommentar. Ja, wir hatten uns vorher gut informiert und ja, wir waren schon sehr oft in Asien unterwegs. Es gibt im Netz sehr widersprüchliche Meinungen, was die Tour anbelangt. Wir hatten gehofft, dass wir sie so wie einige andere positiv erleben würden. Wir hatten die Tour in Kuta auf Lombok gebucht – dort hatte uns leider niemand über die Getränkegeschichte aufgeklärt. Für mich war das auch nicht DAS Problem. Dsas ich mit etwas Seegang nicht hundertprozentig klar komme, war mir auch bewusst. Für mich war einfach das Ungeziefer das Schlimmste. Ich war tatsächlich von oben bis unten zerbissen, und es hat fürchterlich gejuckt. Das ohne Duschen und sich ablenken können tagelang auszuhalten, fand ich ziemlich schrecklich. Ich habe mich einfach nur geekelt. Da fiel es mir persönlich dann sehr schwer, schöne Blicke und Momente zu genießen. Flores hat uns dann anschließend gut gefallen. Und ich würde jederzeit wieder hin – allerdings eben nicht mehr per Boot. Ich freue mich für jeden, der diese Tour macht und als positiv erlebt – denn das kann sie ja scheinbar sein. Viele Grüße, Julia

  10. Hallo Julia und Heiko,

    danke für den Bericht.
    Mein Freund und ich haben auch soeben den Bootstrip hinter uns, allerdings mit Wanuaadventures.
    Der Wellengang war wirklich heftig, zum Glück haben wir es überstanden. Auch ansonsten scheinen die Boote im Wesentlich gleich gewesen zu sein.
    Wir hatten zum Glück nette Leute und eine echt tolle Crew, mit der wir viel Spaß hatten, was das ganze um einiges erträglicher gemacht hat.
    Das böse Erwachen kommt nur gerade in Labuhan Bajo angekommen: Mein Freund ist auch komplett von Bettwanzen zerstochen worden – als einziger.
    Und in Labuhan Bajo haben wir keine Laundry gefunden, die unsere Sachen vom Boot heiß wäscht, um die Dinger loszuwerden. Könnt ihr uns vielleicht sagen, wie ihr das Problem gelöst habt, wir sind da gerade etwas verzweifelt?
    Vielen Dank schonmal!

    1. Hallo Julia,

      danke für Deine Nachricht. Dann scheint das Problem in Labuan Bajo wohl bekannt zu sein. Leider habe ich keinen ultimativen Tipp für Euch. Am besten alle betroffenen Bekleidungsstücke dicht in Plastikbeuteln verpacken und dann dorthin tragen, wo jemand Eure Wäsche bei 60 Grad wäscht. Unser Hauptgepäck war ja im Stauraum. Und die Bettwanzen waren irgendwie nur an Julia interessiert. Insofern hatten wir wahrscheinlich auch Glück, dass wir die lästigen Viecher nicht auch noch vom Boot mitgenommen haben. Hoffe, Ihr kriegt das Problem in den Griff. Viel Erfolg!

      Viele Grüße,
      Heiko

  11. Pingback: Bei den Letzten ihrer Art: Zu Besuch bei Komodo-Waranen | Wo der Pfeffer wächst – Reisen und Speisen

  12. Hey ihr zwei,
    ich lese schon seit längerem Euren Blog, vor allem jetzt, wo ich selber von meiner Reise zurück bin und wieder am arbeiten bin ist es einfach schön wenigstens auf diesem Wege ein bisschen am Abenteuer anderer teilzuhaben. Es tut mir wahnsinnig leid, dass ihr so ein Pech hattet mit dem Trip. Ich habe im Prinzip die gleich Tour gemacht im letzten Jahr, allerdings mit Perama. Vorher auch über sie viel schlechtes gehört, am Ende war es super. Schlafen konnten auch wir nicht besonders gut, aber es war nichts im Vergleich dazu, was ihr erlebt hat. Anscheinend ist die Tour wirklich ein Glücksspiel und wenn man hört wie viel Boote in der Gegend untergegangen sind wird es einem ganz anders. Aber in Indonesien sind sichere Fortbewegungsmittel irgendwie Mangelware. Wie dem auch sei, ich hoffe ihr geniesst jetzt Flores, eine absolut schöne Insel mit sehr netten Bewohnern.

    Liebe Grüße,
    Jenny

    1. Hallo Jenny,

      danke für Deine netten Worte. Stimmt, generell sind Transportmittel (nicht nur) in Indonesien ein Glücksspiel. Dafür gibt es viele tolle Orte anzuschauen. Schön, dass Dir die Tour gefallen hat. Wir hatten schon bessere Ausflüge ;-)

      Das Schöne am Reisen ist, dass sie Dir niemand nehmen kann. Egal, was künftig passiert. Von Deiner Weltreise zerrst Du ewig.

      Liebe Grüße und eine gute Zeit,
      Heiko

  13. Ich habe den gleichen trip gemacht. Allerdings mit einem anderen Anbieter. Jedenfalls waren die Umstände die gleichen. Es war sehr sehr sehr ungemütlich und gefährlich. Ich konnte den trip aber dennoch etwas mehr genießen als der Autor. Lag vielleicht auch an den tollen Leuten die ich dort kennen lernen durfte. Aber die haben auch schwer gelitten.

  14. Liebe Heiko,
    Du schreibst zwar, dass Ihr Asienerfahrung habt, aber eventuell habt Ihr nichts daraus gelernt. Auf der Fahrt von Lombok nach Flores (ich habe die Reise von Bali nach Flores gemacht) ist die See zwischen den Inseln immer rau (nur waehrend der Strecken in der man noerdlich der Inseln in deren Schutz faehrt ist es ruhiger). Eine Tatsache die jeder, der sich vorbereitet wissen kann. Wer fuer wenig Geld viel erwartet, ist auch in Indonesien im falschen Land. Man kann nicht Holzklasse buchen und Erste Klasse erwarten. Das trifft auch auf die Hygiene zu. Was erwartet Ihr den auf so einem Seelenverkaeufer? Ich finde den Bericht sehr naïve, aber gerade deshalb auch sehr nuetzlich fuer andere, die wissen wollen auf was sie sich einlassen. Daher Danke fuer den Bericht, der hoffentlich viele davon abhaelt den billig Tourismusrummel weiter mit aufzubauen.

    Noch ein Tip fuer Julia, um die Bettwanzen loszuwerden. Die Sachen in einen schwarzen Plastiksack stecken und fuer ein paar Stunden in die pralle Sonne legen und schon ist das Problem behoben. Die Sachen nicht ins Haus oder die Wohnung nehmen, denn wenn sich die Wanzen sich ersteinmal in Holzritzen verkrochen haben, dann hilft nur noch der Kammerjaeger und viel giftiges Zeug.

    Beste Gruesse

    Helmut

  15. Hallo Helmut,

    danke für den Hinweis wegen der Bettwanzen. Hoffentlich kommen wir nicht noch einmal in eine solche Situation. Falls doch, haben wir jetzt eine Idee, was zu tun ist.

    Viele Grüße,
    Julia

  16. Hallo,

    Ich sitze an einem Beitrag über das Unglück am Wochenende (für ARD Brisant) und wollte wissen, ob sie für ein Interview zur Vefügung stünden. Bitte rufen sie mich an unter
    0341-300-4568.
    Vielen Dank!

    Petra Böhm

  17. Lieber Heiko,

    auch ich habe diese Tour gemacht, das war zwar vor 14 Jahren, aber da scheint sich ja absolut gar nix geändert zu haben. Meine Matratze bzw. das was sie sein sollte, lag irgendwann in einer Blutlache des geschlachteten Huhns, auf welches ich dankend verzichtet habe…Allerdings war mir das da schon fast egal, ich wollte nur runter von dem Boot, auf dem ich mir zeitweise nicht sicher war, es wieder lebend zu verlassen. Es ist einfach gefährlich ohne Schwimmwesten und Rettungsboot solche Touren auf rauher See zu machen und das mit überladenem Boot. Ein Wunder, dass nach diversen Horrorgeschichten, die ich seit meinem Erlebnis auch immer wieder gehört habe, diese Touren scheinbar immernoch funktionieren. Vielleicht ändert sich das ja jetzt nach dem Unglück..

    Liebe Grüsse
    Julia

    1. Liebe Julia,

      danke für Deinen Kommentar! Daniel hatte ja schon angedeutet, dass Dir diese Tour in – sagen wir mal – besonderer Erinnerung geblieben ist. Wir waren immerhin mit drei Booten unterwegs, sodass – theoretisch – eins zu Hilfe hätte kommen können. Bei Dir war´s ja nur eins. Jedenfalls brauche ich Julia nicht mehr mit irgendwelchen Bootstouren kommen. Das Thema ist vom Tisch ;-)

      Liebe Grüße,
      Heiko

  18. Hallo ihr 2, war im Juni in Indonesien und hatte mir diese Bootstour ebenfalls überlegt, letztendlich jedoch entschieden besser nach Labuan Bajo direkt zu fliegen und lieber ein paar Tage länger auf einer der Inseln im Komodo Nationalpark zu zelten (was phänomenal war!). Hatte mich dafür entschieden da ich mal eine negative Erfahrung in Australien auf einem Boot machte. War eigentlich eine gut organisierte Tour: Essen war gut, Crew professionell und auch die Hygiene passte. Jedoch war es ein Segelboot und es gab mehrere Tage einfach absolut keinen Wind womit wir in einem Teil des Meeres dahinvegetierten wo man nicht mal schwimmen gehen konnte (aufgrund der Häufigkeit von extrem gefährlichen Quallen). Die Sonne brannte mit 45- 50 Grad runter und man hatte entweder die Möglichkeit sich an Deck grillen zu lassen oder das zur Sauna motierten Unterdeck zu besuchen. Mehrtägige Bootstouren wo man nicht die Möglichkeit hat, sich einfach aus dem Staub zu machen wenns mal nicht passt versuche ich seither eher zu meiden. Naja, man lernt halt nie aus und aus Erfahrungen wird man schlauer ; ) Toi Toi Toi für die restliche Reise! Jürgen

    1. Hallo Jürgen, der Flug nach Labuan Bajo ist wahrscheinlich die beste Variante! Deine Australien-Erfahrungen auf dem Wasser sind interessant. Und ich glaube auch deswegen, dass das größte Problem bei solchen Touren ist, dass man eben nicht einfach „Tschüß“ sagen kann. Deshalb lieber nicht ;-) Viele Grüße und alles Gute, Heiko

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  20. inaIch habe die Lombok-komodo-flores Tour letzten Oktober gemacht und sie war gemeinsam mit der rinjani Besteigung eines meiner Highlights meiner 6monatigen Südostasien Reise. Hatten wegen dem vorherrschenden Taifun extremen Wellengang dafür hatten wir ein tolles Team und nette Crew,sauberen Matratzen, traumhafte verlassene Strände, gutes Essen ( Bananen Patches zum Frühstück:) ). Natürlich war der komodo Nationalpark sehr touristisch und die kameragebühr von 7€ abzocke aber damit hab ich gerechnet. 100€ für eine 3-4Tagestour kann halt meiner Meinung nach auch nicht mehr bieten als sie schon tun. Schade dass ihr keine gute Tour gehabt habt. Ich finde jeder sollte so eine bootstour einmal erlebt haben und seine eigenen Erfahrungen machen :-)

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  24. Danke das du deine Erfahrungen von dem Boottrip teilst! Ich werde in ein paar Monaten in Indonesien unterwegs sein und hatte mir auch überlegt diese Tour zu machen. Aber ich glaube fast ich will das Risiko nicht eingehen, dann auf einem Boot mit Bettwanzen und schlechtem Essen zu landen… Kennst du denn zufällig auch „gute“ Anbieter solcher Touren, wo die Boote besser sind? Natürlich ist es dann wahrscheinlich teuerer, aber vielleicht lohnt es sich ja wirklich dann etwas mehr zu zahlen anstatt keine schöne Zeit zu haben.
    Liebe Grüße,
    Nadja

    1. Hallo Nadja, danke für Dein Feedback. Wenn Du Dir die anderen Kommentare durchliest, wird klar: Entweder Du liebst diese Tour oder Du hasst sie. Ich kann Dir keinen „guten“ Anbieter empfehlen, weil ich von der Tour generell abrate. Denn auch wenn es hygienisch besser als bei uns ist, ändert das nichts am möglichen Wellengang und daran, dass Du quasi gefangen bist. Ich würde nach Labuan Bajo fliegen und von dort tolle Tagestrips in die umliegende Inselwelt unternehmen. Dann schläfst Du abends wenigstens in einem richtigen Bett ;-) Happy travel, Heiko

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  27. Hallo Bea,

    danke für Dein Feedback! Ja, die vielen Kommentare dort fanden wir auch völlig deplatziert, zumal bei diesem Unfall Menschen starben. Wie bei Dir und Deinem Freund waren wir ebenfalls heilfroh, dass unsere Tour trotz der unschönen Umstände glimpflich ablief. Trotzdem würden und werden wir wieder nach Indonesien reisen. Denn das Land hat so viel zu bieten – auch ohne das eigene Leben riskieren zu müssen.

    Viele Grüße,
    Heiko

  28. Also wir hatten den gleichen trip auch gemacht jetzt im oktober. Also wir hatten das glueck das wir fast keinen wellengang hatten. Aber schlafen konnte ich trotzdem nicht gut auf dem boot. Aber andere konnten schlafen. Wir hatten auch sonst schon ne gute truppe zusammen.
    Nur in der 2ten nacht bin ich aufgeschreckt weil die crew rumgeschrien hat und ich fande das echt komisch und hatte irgendwie kein gutes gefuehl.
    Am nächsten tag haben wir dann erfahren das unser kapitän eingeschlafen ist und ein anderes boot gerammt hat. Dazu sage ich einmal ……..glueck gehabt … das haette übel enden koennen. Also sowas darf einfach nicht passieren egal wie billig die tour ist.
    Aber ansonsten war es ganz ok. Aber wir waren auch froh wie wir endlich in flores angekommen sind.

    1. Hallo Markus, danke für Deinen Kommentar. Kapitän eingeschlafen, Boot gerammt? Na wenigstens ward Ihr dann ja nicht allein auf dem großen weiten Meer ;-) Viele Grüße, Heiko

  29. Hallo

    ich kann im Gegensatz zu vielen anderen wirklich nur Gutes berichten und bin heute echt froh, die Schiffsreise mit Kencana vor kurzem gemacht zu haben. Sie war eine meiner besten Erlebnisse aller bisher gemachten Indonesienreisen überhaupt und ich reise bereits seit 1985 nach Asien. Ich hatte die Tour schon lange vor und wollte sie unbedingt durchziehen, allerdings auf umgekehrter Route und zwar von Labuan Bajo (Flores) aus nach Lombok weil ich wusste dass auf diesem Weg wesentlich weniger Traveller auf den Booten unterwegs sind als umgekehrt. Zudem kam der glückliche Umstand, dass am Tage meiner Buchung zufälligerweise gerade das große Phinisi Segelschiff im Hafen von Labuan Bajo einlief und ich am nächsten Tag damit die Reise Richtung Lombok machen konnte. Kurz vor Buchen der Schiffsreise war ich doch noch recht verunsichert und hin und hergerissen ob ich es nun machen sollte oder nicht, weil mir eine Bekannte einige Tage zuvor noch Euren Link mit der Horrorstory sowie den Link mit dem beschriebenen Unglück auf Spiegel.de zumailte. Ich war schon drauf und dran, mir ein Flugticket von Labuan Bajo nach Praya auf Lombok zu besorgen, ging dann schließlich doch in Labuan Bajo in eines der Offices und buchte dort und bin heute echt froh den Trip gemacht und dabei wirklich gute Erfahrungen gemacht zu haben. Hätte ich wirklich den Flieger genommen, wäre mir diese wunderbare Schiffsreise und die gemachten Erfahrungen entgangen. Ich unternahm den Trip Mitte November, also zum Ende der Trockenzeit und Beginn der Regenzeit, in der normalerweise schon einige stärkere Winde wehen können, hatte mit dem Wetter dennoch echt Glück, es war trocken mit viel Sonne und es wehten normale Winde und der Seegang war ebenfalls soweit ok. Eine Beschreibung der Reise könnt ihr in 2 Artikeln unter folgendem link lesen.

    http://www.stefan-loose.de/globetrotter-forum/posts/indonesien_bali/boot_lombok_komodo_flores/

    Ich persönlich würde den Schiffsstrip immer wieder machen, allerdings nur wieder mit einem der Phinisi Boote, die nur unwesentlich teurer sind als das normale Schiff und auf jeden Fall nur wieder von Flores aus Richtung Lombok.

    Zu den „Bettwanzen“: Kann es auch sein, dass es Sandflies waren, denn die sind so winzig klein, dass man sie nicht am Strand erkennen kann. Deren Bisse äußern sich erst Stunden oder einen Tag danach und jucken extrem lange und stark. Da ich das zuvor wusste, sprühte ich mir vor den Landgängen am Strand immer mit einem Mückenmittel ein und hatte keinerlei Probleme. Wenn es dennoch Bettwanzen bei euch gewesen sein sollten, unsere Matratzen an Bord waren allerdings mit Kunststoff, dass skylederähnlich aussah überzogen, somit kein Ort in dem sie Bettwanzen einnisten konnten. Die Decken waren allerdings aus Baumwolle und sauber, ich hatte aber keinerlei Probleme und denke bei euch eher, dass es Sandflies gewesen sein könnten, deren Bisse ihr euch bei den Landgängen am Strand geholt haben könntet.

    Topiano

    1. Hallo Topiano,

      danke für Deinen Kommentar. Schön, dass Du gute Erfahrungen bei dem Trip gemacht hast. Das ist ja nun wirklich nicht selbstverständlich ;-) Ich werde mir Deinen Bericht gleich durchlesen.

      Bei uns bzw. Julia waren es wirklich Bettwanzen und Flöhe. Den Unterschied zu Sandfliegen kennen wir. Denn damit hatten wir auch schon zu tun ;-)

      Viele Grüße und gute Reise,
      Heiko

  30. Ich habe die „gleiche“ Tour im November gemacht! Der Anbieter war Perama Tours. Es war traumhaft! Personal super, Hygiene Top, Essen lecker und reichlich, Ausstattung des Schiffes ideal. Die Orte die wir besucht haben waren paradiesisch! Der Anbieter war etwas teurer. Aber das ist der springende Punkt. Wer krampfhaft sparen will brauch sich am ende nicht über Mängel wundern, geschweige denn beschweren. Das verhält sich wie mit dem Unglück auf der selben Strecke im vergangenen Sommer. Wenn ich 80 Euro pro Person für drei Tage Vollverpflegung auf einem Schiff bezahle dann brauche ich mich nicht wundern, dass das Boot am Ende kein GPS oder ausreichenden Funk hat und vor allem nicht, dass die Tour nach einen Riffauflauf nicht sofort abgebrochen wird (verursacht nämlich massive Kosten!).

    Und noch zwei Worte zu den anderen Beschwerden. Wer auf einen weites gehend unberührten Vulkan will, muss dort hoch wandern. Ja, das ist anstrengend. Und ja, wenn man nicht so fit ist bekommt man Muskelkater. Und wenn man auf einem Boot übers Meer fährt kann es Wellengang geben. Überraschung!! Kleiner Tipp: Sollte einer von euch mal Skifahren wollen, es kann kalt werden. Wer das alles nicht möchte, bucht am besten eine Woche all inclusive Cluburlaub in der Türkei.

    Für alle anderen. Macht die Tour! Sie ist herrlich! Ich bin selten an so schöne Orte gekommen! Delphine begleiten das Boot, Sonnenauf- und untergänge sind atemberaubend, die Schnorchelspots sind fast unberührt. Wilde Wasserschildkröten usw usw…

  31. Es ist gut, dass es unterschiedliche Wahrnehmungen der Tour gibt. Jeder sollte sich aufgrund der sehr unterschiedlichen Meinungen sein eigenes Bild machen und dann gut überlegen, ob er einsteigt oder nicht. Es freut mich für Dich, dass Du sie so positiv erleben konntest. Deine Anmerkungen bzgl. Preis – „Leistungs-/Sicherheitsverhältnis“ sind sicher richtig.

    Zur Vulkantour: Die Besteigung, die Ausblicke etc. gehören zu den schönsten Erlebnissen, die ich bislang machen durfte (einschließlich des Muskelkaters danach ;-) – und das obwohl ich täglich 60 Minuten radel oder jogge).

    Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr,
    Julia

  32. Haha,von der Tour kann ich ein Lied singen :D
    Letztes Jahr habe ich die Tour mit der selben Firma, gleiches Boot gemacht… Nur mit dem Unterschied, dass wir 30 Leute waren. Wir mussten oben und unten schlafen.. Es hat stark geregnet und geblitzt.. Wir hatten nicht einmal genug Matratzen für alle Passagiere :D

    Ein paar Monate später stand in den Nachrichten, dass ein Boot unter gegangen ist. Ich weiß allerdings nicht, ob es von dem gleichen Veranstalter war.

    Es gibt einen anderen Veranstalter, der mehr kostet, aber wesentlich komfortabler ist. ich glaube Permarana oder so ähnlich. Also es ist eine schöne Reise, aber man sollte sich einen anderen Veranstalter nehmen. :)

    1. Hallo Isi, danke für Deinen Kommentar! „Wir hatten nicht einmal genug Matratzen“ – Wenn ich das lese, weiß ich wieder Bescheid ;-) Auf jeden Fall eine andere Firma nehmen! Liebe Grüße, Heiko

  33. Hallo.
    Ich habe diese Woche den Trip von Lombok nach Flores absolivert und vorgängig mit etwas Sorge Euren Blog gelesen. Nach Abschluss des Trips muss ich sagen, dass Dein Bericht doch schon sehr überspitzt geschrieben ist und viele Leute unnötig abschreckt. Deine Freundin und Du scheinen zwei unerfahrene Reisende zu sein die dachten sie schreiben sich für 100 EUR auf einem Luxus-Damper ein. Das ist eine Backpacker-Boat, logischerweise gibts hier gewisse Abstriche. Aber weinen muss niemand gleich und sterben wird auch niemand (ausser man hat wirklich Pech). Schade das es immer wieder Leute gibt die solche miesen Berichte schreiben und viele andere Reisende unnötig in Angst und Schrecken versetzten.

    1. Hallo Marina,

      danke für Deinen Kommentar. Schön, dass Dir der Bootstrip offenbar gefallen hat. Anderen auch, wie die Kommentare zeigen. Uns – und anderen – angesichts der Begleitumstände leider gar nicht. Der Bericht ist nicht „überspitzt geschrieben“, sondern spiegelt unseren tatsächlichen Erlebnisse wider. Mag sein, dass wir damals (der Trip ist schon eine Weile her) etwas naiv waren. Trotz des niedrigen Preises sollten aber gewisse Mindeststandards eingehalten werden. Und ja: Es sind schon Touristen dabei gestorben! Erst im vergangenen Jahr wieder! Insofern kann von „unnötig in Angst und Schrecken versetzen“ nicht die Rede sein, eher von sensibilisieren.

      Viele Grüße,
      Heiko

  34. Hallo Heiko,

    da habt ihr ja echt eine Tour mitgemacht… Ich bin momentan am Überlegen wie ich denn Flores und Komodo am besten in meinen Trip mit aufnehme. Doch nachdem ich mit Touren bis jetzt auch eher schlechte Erfahrungen gemacht habe, werde ich jetzt definitiv keine Bootstour mehr machen!
    Super geschrieben! Ich hoffe, ihr könnt mittlerweile drüber schmunzeln.

    Liebe Grüße
    Jana

  35. Hallo Jana,

    ja, können wir. Erst gestern haben wir uns darüber unterhalten :-). Wir waren ganz schön naiv, was diese Tour angeht ;-). Aber gut….das gehört dazu. Wie Du an den Kommentaren siehst erlebt sie die eine Hälfte negativ, die andere positiv. Es hängt wohl auch einfach mit den Begleitumständen zusammen. Das was aber unter Abzug aller sehr persönlichen Empfindungen bleibt ist die nicht zu unterschätzende Gefahr, die sich nicht schön reden lässt. Wenn alles gut geht: super. Aber sonst? Muss nicht sein finde ich. Es gibt so so viele tolle Dinge, die man sonst in Indonesien tun kann. Wegen Flores und Komodo: Fliege doch einfach nach Flores und buche von dort Tagesausflüge. Das ist überhaupt kein Problem. ;-) Geschrieben hat die „Geschichte“ ja Heiko – ich werde das Kompliment weitergeben. :-) Alles Gute für Dich und eine ganz tolle Reise!!!!!

    Liebe Grüße,
    Julia

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  37. Hallo,
    also ich muss ehrlich sagen ich bin etwas entsetzt. und zwar nicht von den bedingungen sondern von deinem bericht.

    was hast du den gedacht was du für dieses geld geboten bekommst ? selbst wenn alles genau so war wie du es beschrieben hast (was ich mal ganz stark bezweifle) wäre es noch immer für das preis-leistungsverhältnis in ordnung.
    die ganzen dinge über die du dich beschwerst…da kann man ja wirklich nur drüber lachen.
    es gibt kein bier ? wie wärs wenn du einfach im vorhinein fragst wie das mit dem bier trinken auf der reise ist ? so weißt du bescheid und brauchst dich nicht beschwerden wenn dir die einheimischen kein bier geben.
    dann schreibst du gefühlt in jedem 3. satz über den heftigen wellengang. wer glaubst du kann da was dafür ? dass deine freundin beim schlafen deswegen tränen in den augen hatte ist zwar tragisch jedoch sicherlich nicht die schuld des reiseleiters oder sonst wen. wenn ich so eine reiste antrete muss ich eben vorher wissen dass ich mich auf das wetter einlassen muss.

    dass auf diesen trip alles minimalistisch ausgeprägt ist sollte jeden menschen mit gesundem hausverstand klar sein find ich.
    nichts für ungut, aber das nächste mal solltet ihr euch vl einfach mehr gedanken im vorhinein machen auf was ihr euch da einlässt, anstatt dich über alles und jeden zu beschweren und diese tolle erfahrung (das war es für mich) schlecht zu reden.

    lg markus

    1. Hallo Markus,

      danke für Dein Feedback.

      Ich weiß nicht, was ich darauf noch Neues antworten soll. Ich glaube, zu diesen Themen wurde hier in den Kommentaren bereits alles gesagt…

      Viele Grüße,
      Heiko

  38. Hmm, wo hier doch immer wieder auf dem Geld rum geritten wird:

    Wieviel hat diese Tour den nun konkret gekostet und wie steht das in Relation zu ortsüblichen Preisen und der ortsüblichen Kaufkraft?

    Ich halte persönlich auch nichts von Luxusreisen und überzogenen Ansprüchen, bin einigermaßen robost und so, aber 4 Nächte kaum Schlaf und völlig verdreckte Matratzen mit Bettwanzen sind schon eine Nummer, da hört auch bei mir jeglicher Spaß auf.
    Ich hab auch schon für 7 EUR die Nacht in preiswerten Unterkünften geschlafen, die jedoch sauber und nicht verwanzt waren. Das kann man selbst für kleines Geld erwarten. Da müßte der Preis schon unterhalb der „Einheimischenpreise“ für so eine Beförderung liegen, damit ich das als „ja ist halt so muß man wissen“ abtun könnte.

    Wenn die das Angebot an Touris mit dem dann entsprechenden Touriaufschlag verkaufen, dann wissen die was die tun. Und dann kann ich nur sagen: Danke für die Warnung, diesen Trip also immer nur nach persönlicher und genauer inspektion des Bootes voorab…

    1. Hallo James,

      den genauen Preis für die Tour weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich um die 130 Euro pro Person. Dass das keine Luxuskreuzfahrt werden würde, war uns klar. Doch egal bei welchen Preis: Ein gewissen Minimum an Sicherheitsstandards sollte schon eingehalten werden…

      Viele Grüße und eine gute Woche,
      Heiko

  39. Hallo Heiko, super Reisebericht.
    Ich war Ende 2015 auf Flores und Komodo, allerdings per Wings AIr und war begeistert.
    Meine Freundin und ich überlegen im kommenden Herbst eine solche Bootstour von den Gilli`s nach Flores zu unternehmen und sind nun doch recht skeptisch…

    Zumindest werden wir die Gesellschaft/ die Boote genauer in Augenschein nehmen.

    Viele Grüsse, Volker

    1. Hallo Volker,

      ich antworte mal stellvertretend. Danke für Deine lobenden Worte. Heiko wird sich freuen. Wie Du den Kommentaren entnehmen kannst, polarisiert diese Bootstour total. Es ist sicher sehr schlau, Dir ein eigenes Bild vor Ort in Abhängigkeit von Wetter, Crew, Gruppe, Zustand des Bootes zu machen.

      Herzliche Grüße
      Julia

  40. Da der Bericht jetzt schon etwas älter ist und auch der letzte Kommentar schon lange zurück liegt und wir die Tour bis gestern gemacht haben, dachte ich, es wäre nicht schlecht mal zu berichten ob sich etwas geändert hat.
    Trotz sämtliche Recherchen und negativen Erfahrungen die wir im Internet gelesen hatten haben wir uns auf den Trip eingelassen.
    Wir waren auch mit Kencana-Tours unterwegs allerdings in der Nebensaison und mit dem großen Boot. Wir hatten 5 Nächte/ 6Tage also den Roundtrip. Wir hatten keine Krabeltiere oder bed Bugs, das Essen war lecker aber keine große Auswahl. Die Matratzen waren dünn aber ausreichend und wir hatten sogar eine Dusche (die allerdings nicht dauerhaft funktionierte). Teilweise hat es wegen der Wellen sehr geschwankt und wer mit Übelkeit zu kämpfen hat sollte zu Vorsicht definitiv ein paar Pillen einpacken. Auf dem kleine Boot hätte ich nicht sein wollen und wer nur von Lombok nach Flores fährt sollte sich genau erkundigen welches Boot fährt. Außerdem hatten wir Glück und hatten nur 25 Leute an Bord, in der high season packen sie es voll mit bis zu 60 Personen oder sogar mehr. Ob es dann noch so spaßig ist, wage ich zu bezweifeln. Mit den Getränken ist es wie beschrieben, entweder man bestellt sie vor oder man bringt sich eigene mit.
    Persönliches Fazit von mir: Jederzeit wieder mit dem großen Boot (wenn nicht voll beladen) aber nur one way, da man sich nach 3 Nächen und 4 Tagen schon auf ein normales Bett freut und auf dem Rückweg keine außergewöhnlichen Spots mehr an fährt. Wir hatten eine Menge Spaß…

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  47. Hallo Heiko,

    sehr amüsiert habe ich Deinen Bericht über Euren Bootstrip gelesen; ich will nicht bewerten, ob Ihr unwissend oder einfach nur sparsam diesen Anbieter ausgewählt habt, im Nachhinein ist man immer schlauer. Ich will einfach mal unsere Erlebnisse schildern.
    Es war 1990 als ich mit meiner relativ frisch angetrauten indonesischen Frau von Surabaya mit dem Bus Richtung Osten gestartet bin. Problemlos ging es über Bali und Lombok dann mit der Fähre nach Sumbawa und weiter wieder mit dem Bus nach Bima. Soviel Info wie heute mit dem Internet gab es damals noch nicht, das Beste waren die Bücher von Lonely Planet und Loose.
    Da stand dann auch drin, dass die Fähre von Sape nach Labuan Bajo genau 1x pro Woche um 8 Uhr abfährt; da die Busfahrt von Bima nach Sape ca. 3 Stunden dauert, also aufstehen um 04 Uhr. Da denkt der schlaue Westler, ja, die Indonesier nehmen es ja eh nicht so genau mit der Uhrzeit, die Fähre fährt sicher ein gutes Stück später ab. Also noch einmal umdrehen und den Bus eine Stunde später nehmen, womit wir dann um 9 ankommen. Und richtig, die Fähre ist auch erst um 08:50 abgefahren, wir haben sie noch weit draußen auf dem Meer gesehen. Am Hafenkai lagen auch zwei so Boote wie bei Eurem Trip, aber beide schon ziemlich voll, da wollten wir nicht noch zusätzlich mit. Also erst mal in einen Warung setzen und überlegen wie es weiter gehen soll. Es dauert nicht lang und es setzt sich ein Indonesier zu uns und gibt sich als Kapitän eines Bootes zu erkennen. Da es klar ersichtlich ist, dass wir wohl auch nach Flores wollen, bietet er uns eine Überfahrt an, sein Boot liege da unten am Kai in der Nähe der Touristenboote. Der Preis war dafür, dass wir nur 2 Personen waren OK, also kauften wir noch schnell ein paar bisang goreng und lumpia als ReiseProviant für die ca. 6 Stunden Überfahrt bis Labuan Bajo. Der Kapitän rief noch seinen Schiffsjungen. Dann ging es zum Kai; zu unserem Erstaunen ging dann der Kapitän an etlichen den Touristenbooten ähnlichen Booten vorbei und blieb dann an einem richtigen Fischerboot stehen und forderte uns zum Einsteigen auf. Also das Ding war nun wirklich maximal halb so groß wie Eurer Boot. Nach kurzem Überlegen, Boot war schon bezahlt, Flug, 1 Woche warten auf die Fähre, zurück nach Bali war alles keine Option, außerdem war das Meer ruhig und das Wetter super, haben wir uns für die Fahrt entschieden, sie sollte ja nur 6-7 Stunden dauern. Nachdem wir so 1 ½ – 2 Stunden übers Meer getuckert waren, sah ich vor uns etwas Merkwürdiges, mitten auf dem Meer eine 1-2 km kreisrunde Stelle, in der das Wasser auf und ab hüpfte; ich habe es später immer mit einem Topf kochenden Wassers verglichen, aber der Kapitän steuerte direkt darauf zu und mitten hinein ( er wird sich hier als Einheimischer sicher auskennen ). Nachdem vorher das Boot relativ sanft ( wenn auch mit dröhnendem Motor ) durch die leichten Wellen gegleitet ist, wurde es jetzt von den hüpfenden Wasserwellen regelrecht hin- und her geworfen, denn die waren doch 1 – 1 ½ Meter hoch und kamen aus allen Richtungen. Da wurde uns dann doch das erste Mal etwas mulmig; PS: die Frage nach Schwimmwesten hatten wir uns bereits bei der Anmietung erspart, da hätte der Kapitän wahrscheinlich gar nicht verstanden, was wir wollen. Aber, wie gesagt, der Kapitän kannte das Phänomen wohl schon und nach gefühlt langer Zeit ( war wohl nur eine halbe Stunde ) waren wir durch. Allerdings dauerte es wiederum nicht lang, als wir plötzlich durch das Dröhnen des Motors ein neues klackendes Geräusch hören, das den Kapitän veranlasste, die Maschine zu stoppen, um nachzusehen. Bei langsam laufenden Motor konnte man das Geräusch unter dem Rumpf des Bootes lokalisieren. Also springt der Schiffsjunge über Bord und taucht unter das Boot, kommt wieder hoch, verlangt Draht und etliches Werkzeug. Als er fertig ist, soll es weitergehen, allerdings ist das Geräusch sofort wieder vorhanden als der Motor auf Vollgas läuft, also nochmals ein Reparaturversuch. Auf unsere Fragen erzählt der Kapitän, dass das Kardangelenk, die Verbindung von Motor-Antriebswelle und Schiffsschraube auf einer Seite gebrochen ist. Damit das Teil nicht komplett bricht und mitsamt der Schiffsschraube in den Meerestiefen verschwindet, können wir nur noch ganz langsam weiter fahren. Also mitten auf dem Meer ohne Schiffsschraube muss jetzt nicht sein; PS: so etwas wie Handy oder Funk gab es selbstverständlich nicht. So geht es mit dem Motor auf Standgas gemächlich weiter und langsam wird es dunkel. Bis zu unserem Ziel Labuan Bajo ( das wir nach gut 6 Stunden erreichen hätten sollen ) haben wir gerade mal die Hälfte geschafft, aber immerhin sind wir schon auf der Höhe der Insel Komodo, die man auch schon sieht. Nachdem es dem Kapitän wohl auch zu gefährlich ist, über Nacht ohne richtig funktionierenden Antrieb auf offener See zu verbringen, steuert er Komodo an. Relativ nah am Strand warten wir dann, bis das Boot durch die Ebbe auf den Korallenbänken fast auf dem Trockenen liegt, damit er und der Schiffsjunge besser an die defekte Kardanwelle kommen. Mangels Material gelang aber die Reparatur nach wie vor nicht und der Kapitän beschloss, wir würden am nächsten Tag in aller Früh entlang der Küste Komodos zum einzigen Ort der Insel ( in der Nähe der Waran-Station ) weiter fahren. Unsere Vorräte an bisang goreng und lumpia waren schon seit einiger Zeit verbraucht, den vom Schiffsjungen frisch gefangenen, aber rohen Fisch lehnten wir trotzdem dankend ab. Bei herrlichem Mond- und Sternenschein versuchten wir einige Stunden zu schlafen, was uns allerdings aus Hunger und der schiefen Lage des Schiffes auf dem Korallenriff nicht besonders gut gelang. In aller Frühe, im Morgengrauen weckte uns dann wieder der Klang des Dieselmotors, auch wenn er nach wie vor im Standgas betrieben wurde und wir tuckteren weiter entlang des Strandes. Nun, Komodo ist ja nicht besonders groß und so dachten wir den Ort in 1-2 Stunden zu erreichen, aber wer sich Komodo auf Google Maps ansieht, sieht, wie viele Ausbuchtungen die Insel hat und wie lang dementsprechend die Küstenlinie ist. So wurde es dann doch Spätnachmittag ( und wir immer hungriger, das Wasser ging auch zur Neige ) bis wir dort ankamen. Mit lautem Geschrei Tourist, Tourist wurden wir empfangen, durften eine Dusche im kamer mandi nehmen und wurden beköstigt ( es gab Fischsuppe bestehend aus Fischgräten – und FischHaut mit Reis, dazu ein Glas frisch abgekochtes, also richtig heißes, nach Schwefel stinkendes und schmeckendes Wasser ). Zu unserem Glück fanden sich wenig später noch etliche frische bisang goreng und Ananas. Danach wurde diskutiert, wie es mit unserer Reise weiter gehen soll; nach Begutachtung des in der Zwischenzeit ausgebauten Kardangelenks durch diverse „Experten“ viel die Entscheidung, dass dieses fachmännisch geschweißt werden muss, um damit wieder auf das offene Meer fahren zu können, dies aber nur in Labuan Bajo möglich ist. Also blieb uns nichts anderes übrig, als eine ungeplante Übernachtung auf Komodo einzulegen; nachdem die Einheimischen immer wieder erzählt hatten, dass die Warane sich öfters Schweine ( und sogar Kinder ) aus dem Dorf holen, waren wir froh einen Schlafplatz in einem Haus auf Stelzen zu bekommen und wollten die Warane gar nicht sehen. Der nächste Morgen begann mit einem äußerst kargen Frühstück und harten Verhandlungen mit einem neuen Kapitän, von dem sich unser Kapitän ein Boot für die Weiterfahrt nach Flores leihen wollte. Alle anwesenden Indonesier waren irgendwie der Meinung, dass das der reiche Westler bezahlen muss. Der zweite Kapitän wusste natürlich unsere Zwangslage reichlich auszunutzen und so zahlte ich nochmals die gleiche Summe wie bei der Abfahrt von Sumbawa. So ging es nun wohlgemut zum Strand für die Weiterfahrt, aber oh Schreck wo war das Schiff? Hier, das da, deutete der zweite Kapitän auf eine noch kleinere Nußschale. Während das erste Boot wenigstens eine Kajüte hatte, in der man gebückt stehen konnte, war die auf diesem Boot nur geeignet, um darin zu liegen, so klein war es. Aber was hilft es, Labuan Bajo ruft. Mit frischem ( abgekühltem, aber immer noch nach Schwefel schmeckendem ) Wasser und einigen bisang goreng ging es an Bord und mit dem kleineren Boot mit kleinerer Geschwindigkeit weiter. Wer jetzt denkt, ja wenigstens haben die zwei dann viel von der wunderbaren Inselwelt zwischen Komodo und Flores gesehen, aber Pustekuchen, es dauert wieder nicht lange bis wir mitten in einem unglaublichen Tropenregen waren; man sah weniger als im dichtesten Nebel. Gott sei Dank wahr es absolut windstill, aber nichts zu sehen und der prasselnde Regen reichen schon um sich Gedanken zu machen, ob wir jemals Labuan Bajo erreichen. Diese Regenwand begleitete uns fast bis dahin; erst kurz vor dem Hafen hatten wir wieder Sicht und auch die Passagiere der Touristenboote, die kurz vor uns Sumbawa verlassen hatten und jetzt auf der Veranda des Hafenhotels saßen, sahen uns wieder. Angesichts unserer Nußschale und der Regenwand, aus der wir kamen, haben sie sich wohl etwas gewundert, was wir so getrieben hatten in den letzten 3 Tagen. Und trotzdem erinnere ich mich gerne an diese Fahrt, wenn auch meine Frau dabei immer wieder betont, wir sollten froh sein, sie überlebt zu haben.

    1. Hallo Wolfgang,

      danke für Deinen Kommentar und den ausführlichen, unterhaltsamen, spannenden Bericht. Was für ein Abenteuer! Deine Frau hat definitiv Recht ;-)

      Unser Trip liegt schon ein paar Jahre zurück. Und wie Du vermutest, waren wir sowohl „unwissend“ als auch „sparsam“.

      Es ist ja für uns alle gut ausgegangen – zum Glück!

      Beste Grüße und alles Gute,
      Heiko

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